assach
stN.
‘Gefäß, Geschirr’
ein herr mit gutem wein / der yedem man fult daz sein, / waz man azzæch pringt da hin Teichn
371,15;
si sazten ûf di tische / diu vaz [La. assach
] alsô lære, / dâ von si hêten swære EnikWchr
18283;
das assech alles guldein was / do man aus as und trankch Seifrit
2497;
vnd die zwaintzich phenning, da mit man daz azzaech aller ieerlich pezzer UrkHeil
2,155
(a. 1332)
assel
Subst.
‘Assel, Kellerassel’ (vgl. Anm.z.St.):
oder nim ein wúrmelin, heisset ein esel, gat in den mûren ElsArz
227
assenieren
swV.
nur Part. Prät.
‘geschmückt, herausgeputzt’ (aus afrz. acesmer, nur in der Karlmeinet-Kompilation belegt):
Karlle sach do dar beneven / eynen ritter wael gezeirt / up eynem ross geassineirt KarlGalie
9565
(vgl. Anm.z.St.);
als Galia alsus in dat gevoich / gekleidet was ind gezeirt / van orde zo ende geassinieirt ebd.
10316.
10204;
da vunden si schone inde wale / manige vrouwe gehatzenieret, / mit richen cleideren gezieret MorantGalie
1077
(vgl. Anm.z.St.)
assidiôse
Subst.
eine (nicht näher bekannte) Heilpflanze:
ein krut assidiose wehset bi dem flumen. / [...] swer die wurtz hat in der hant zetragene, / der mac den boͤsen geisten, swaz er wil, gebieten JTit
6155,1
assise
stswF.
‘Akzise, Verbrauchssteuer’ (vgl. LexMA 1,261);
Belege nur aus dem Kölner Raum:
dat die buͦrgere van Kolne die assise [...] hoen inde setzin muͦgin redeliche na ieren willen UrkCorp (WMU)
75,35.
61,37;
der busschoff solde sy [die Bürger von Köln] maichen vry / schetzingen, tollis ind assisen HagenChr
5324;
euer wilt myn here, / dat men in synen vromen kere / beer pennynge ind wege tol; / noch me myn here hauen sal / alle die molen ind die assise ebd.
2348.
2208
assolieren
swV.
Part. Prät. ‘verwundet’ (vgl. Steinhoff, Lanc., S. 821):
das ir eyner dot múst bliben oder sie beide, oder assoliert von irme libe beidersampt Lanc
32,13
assumpciôn
stF.
‘Himmelfahrt’, hier Mariä (15. August):
an dem mentage vor der assumziune sancte Marie UrkCorp (WMU)
832,10;
an unser vrowen abnt der assumpcion ebd.
2766,1
ast
stM.
1
‘Ast, Zweig’
2 übertr. des pflanzlichen Bildes auf andere Verhältnisse
1
‘Ast, Zweig’
die brachen ab dem boume die este AvaLJ
109,1;
do hete div dvrre gerte Aarones este lazzen unde bloͮte unde hete nuzze gewnnen Spec
97,13;
die bernt uns mit dem stocke schate, / niht mit dem grüenen meienblate, / mit zwîgen noch mit esten Tr
4675;
Pelzb
122,14
u.ö.;
und [die Götter] gaben ir zustund / wurz, este, ris, loub unde bast Mügeln
254,8.
– auch bei nicht verholzten Pflanzenteilen (Reben, Seitentrieben u.ä.):
der weinreb hât die art, daz er ain seit an dem ast an ainem knoden daz weinplat auzscheuzt und ander seit die weinper BdN
351,12;
seiner [des Dills] este plüemel ebd.
382,3
u.ö.
– phras. (?): den dürren ~ kiesen :
vroude und wunne ir zubrast. / sich do kos si den durren ast / als di turteltube tut zu vorn, / wen si irn gegaten hat verlorn Brun
5296;
ir triwe kôs den dürren ast Parz
57,14;
vgl. dürrer ~
als Bild für Kummer und Leid auch
WhvÖst
3091;
KvWHerzm
253;
hierher?:
daz ich [...] aller fröiden gast / iemer bin. mîn ungesunt / gelîchet eime, der ein ast / muoste bûwen zaller stunt SM:Gl
3: 9,15
2
übertr. des pflanzlichen Bildes auf andere Verhältnisse:
die zwuo âdern estent sich über all den leib und [...] sendent ir este zuo dem hirn BdN
36,18.
24,28.
36,31;
des kuniclîchen stammes ein blûnder ast Kreuzf
5570;
WhvÖst
12358;
er inpfete daz êrste rîs / in tiutischer zungen: / dâ von sît este ersprungen, / von den die bluomen kâmen Tr
4740;
und hât gezinnelt [gezackte] hörner mit esten sam ain hirz BdN
160,14;
die du siest gaen irreclich: / sistu dann das sij versteinet sint / und gestercket in dem irren aste [Ab-, Seitenweg]
Pilgerf
503.
– Querbalken des Kreuzes:
vnd namen die zwene este des heiligen crûces Konr
11,33.
11,4;
genagelet vil vaste / zuo des kriuzes aste RvEBarl
2904;
Wernh
1224;
Mügeln
17,17
ästel, ästelîn
stN.
Dimin. zu ast:
tvͦ diner minne als man dem edelen bavm tvͦt, dem snidet man die vndern estel elliv abe PrBerthKl
7,68;
[die Birke] hât vil swanker ästel BdN
331,18;
si macht gar auz ain wênig ästleinen ain nest ebd.
225,26;
welher [der Tropfen] aber an den ästleinn beleibt hangend [...] der ist rain ebd.
375,12.
–
der stain [die Koralle] hât ästel sam ain hirzhorn oder sam ains krautes wurzel mit vil zägeln BdN
439,11
asten
swV.
→ esten
asthma
stN.
→ asma
â|stiure
Adj.
‘unbesetzt, führungslos’
do daz romesche rich alsus lidig stuͦnt und ostür ClosChr
41,4.
35,35;
wenne es beschach daz das roͤmesche kúnigriche oͮstúre stuͦnt MerswNF
39,21
â|stiuren
swV.
‘sich des Steuers, der Führung berauben’
swer aber sich astiuret, / der vert ein böse vart Frl
12:4,19
(vgl. Anm.z.St.)
astoht
Adj.
‘geästet, astreich’
ein [...] eich, / astet [La. astoht
] mit starchin estin groz RvEWchr
30061
âstrîʒa
F.
‘Große Strenze’ (Astrantia maior, vgl. Marzell 1,505):
minz unte epphich, chres unt lattich, / astrîza unt wîchboum habent ouch suozen toum [Duft]
Gen
252
astrolabium
N.
‘Astrolabium’ (astronom. Instrument, vgl. LexMA 1,1135):
nim uns daz astrolabium / [...] / und auch den guten quadranten min Minneb
509;
nim ain astrolabium, dez haizt ze deutsch ain sternlebs. wanne als der munt und die lebsen sagen, waz in dem hertzen verporgen ist, also saget die sternlebs der stern haimleichait KvMSph
18,7
u.ö.;
man nimpt ein astrolabium in der chlarheit einer gesternten nacht und siecht an den stern Sphera
66,7
astrologîe
F.
‘Astronomie, Astrologie’
eyn behende boich / dat was van astrologyen KarlGalie
9287
astrologus
stM.
‘Astronom, Astrologe’ (lat. flektiert):
doch merke ez, swer dâ sinnic sî, / daz uns vorjehent astrôlogî, / die meister, die dâ kunnen sehen / und an dem gestirne spehen / ir natûre und alle ir art HvFreibTr
226;
das her vormalis irvarn hette von den astrologi, den sternen irkennern MarcoPolo
40,23
astronomîe
stswF.
‘Astronomie, Astrologie’
so astronomia wirt erchennet, / sibene sint der himele ArnoltSieb
21,4;
sie wâren alsô wîse, / daz in was von listen kunt / astronomîe und alle die stunt, / in den die sternen rihtent sich / in ir louflîchen strich RvEBarl
812;
der kunst astronomie / ze Dolet ich niht lernen wil / noch der nigromanzie; / niht guot ist zouberie Tannh
5,60;
HvNstAp
49;
in astromye er da vand / daz im der trom ward erkantt GTroj
807
astronomierre
swM.
‘Astronom, Astrologe’
der wîse Pictagoras, / der ein astronomierre was Parz
773,26
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