hellebodem
stM.
‘Höllengrund’
gedenke daz dvͦ unsich irlostis / uon deme helle bodeme
Ägidius
1677
hellebracke
swM.
‘Höllenhund’, als Beschimpfung:
so brach im [Kaiser Alexander] ie der kruoc / und gelac
der vnfuoc / aller vf sinem nacke / der vngetovfter helle bracke Martina
186,90
hellebrant
stM.
‘Höllenbrand, Höllenfeuer’
1 allg. 2 übertr. auf Pers. als Bezeichnung für einen Bösewicht/ Sünder
1
allg.:
dis bitterkait und daz geschre, / nim war, die helle brende /
han ewenclich an ende SHort
891;
wie senftmutig ditz schaf si / im wonet doch ein zorn na bi,
/ [...] sin biz zubizet den hellebrant Brun
3125.
–
‘Fegefeuer’
wol ieme, wer shone erwerbin kan als duͦ von minne werndin pris. / der
nach Paulo minnin kan, der ruͦre nummir hellebrant Marner (W)
Ml 1:13,20
2
übertr. auf Pers. als Bezeichnung für einen Bösewicht/ Sünder:
sô gîstû almuosen in die helle, sô dû einen hellebrant ûz der hellen gezogen
hest mit stiure dînre guoten werken PrNvStr
278,39.
278,32;
also denne kummet die stunde des todes,
[...], so muͤssent sú mit den groben súndern in das
vegefúr; aber ist des nút, so súllent sú ein ewig hellebrant sin
Tauler
402,22.
198,6.
108,16
hellebrennen
stN.
‘Höllenpein’
diz si mîn hellebrennen, / daz diu sêle mîn deheine nôt / vürbaz
enpfâhe, sît mir tôt / des lîbes vreude ist Wh
454,18
hellebrücke
F.
‘Brücke in die Hölle’, als Beschimpfung für einen boshaften Menschen (vgl.
Schmiedel, Hl. Georg § 43 und →
brucke
1.2):
valsche hellebrücke / ungetriuwes râtes Georg
4190
hellebuobe
swM.
‘Höllenbube, Bösewicht’, für die Teufel:
swer von dir herre entwichit / der [...] muoz
[...] struchen in die gruobe / zvo den argen helle buoben
Martina
227,82
hellediep
stM.
‘Höllendieb’, für die Teufel:
der man aber zu in sprach / ‘ey nu seht, vil lieben, / zu den helledieben, / wie
si begern unser leit [...]’ Pass III
14,22;
daz er [Gott] uns beschirme vor den helledieben, daz
sie uns den wec gein dem himelrîche iht versetzen DvASchr
378,16;
di guten sint / gotes chind [...]; / di
posen ligen / uberstigen / von manigem helle dieb Vät
41012.
16706;
Martina
216,47;
StrKD
107,286
hellediet
stN.
‘Höllenvolk’
[Maria:] ‘kum zu mir, fridel min, ja pin ich dir berait, /
[...] swaz helle diet hie vor gestrait, / an swert han ich
ervohten, daz kain zunge nimmer mer vol sait, / ich han verslihtet und verrihtet
endelosen sweren pein.’ Marner (W)
2c,18(S. 291)
helledorn
stM.
‘Höllenstachel’
so wirt er [...] gewurfen in di helle /
und in di scharfen helle dorn Hiob
15023
helledrache
swM.
‘Höllendrache’, für den Teufel:
der alde helle drache Vät
28480
helle|egel
swF.
‘Höllenwurm’, bildl.:
dî zwû helleegiln, / unkûsche und girekeit NvJer
2869
hellegalge
M.
‘Höllengalgen’
wez blestu dich [plusterst dich auf] ,
krotenbalg? / dir ist berait der hellgalg, / wiltu dich nit hofart massen
SHort
436
hellegeist
stM.
‘Höllengeist, Teufel’
hilf uns den angestlichen tac / mit diner stiure leisten, / daz
wir den hellegeisten / ze spotte niht gedihen KvWGS
1558;
KvWTroj
7431
hellegerte
F.
‘Höllenrute’
unmaze wart Lucifer ein helle gerte, / diu in treip uz himelriche vrone
JTit
1917,2
hellegiege
swM.
‘Höllennarr’
– für die Verdammten:
die blinden helle giegen / gotis wunder siv enpfiengen Martina
142,10.
61,3.
– für den Teufel:
bi dem helle giegen / der veige, der verlorne Martina
111.2,94
helleglocke
F.
‘Höllenglocke’
dez hungers helle gloggen / in sin ore liutent Martina
131,20
hellegluot
stF.
‘Höllenglut, -hitze’ (vgl.
gluot
1.1
):
mit kuͦrzen worten sprichet got sin gruwelich gerichte / sol vollengan / of den,
der unrecht, urlouge unde unvride minnet, / daz er in helle gluͦten sunder vride brinnet
Rumelant (K)
4:10,10;
der guot wol weiz und übel tuot, / der êwige fröude üm helle gluot / wehselt, wie
hât der gevarn / und sich des vor wol möhte bewarn! Renner
8638.
6444
u.ö.
hellegot
stM.
‘Höllengott’
wan die Romer warent noch do heidene unde begiengint dez
hellegotes hogezit in dem februario MNat
16,20;
die opfirtent an disen tagen ir eigen menslich bluot dem hellegote
der da heizit Pluto ebd.
17,33
hellegouch
stM.
‘Höllennarr’, für den Teufel:
got herre, vor dem helle gauch / behuͤt die armen sele min!
WhvÖst
9890;
do sprach er [Abraham] wider den helle
gouch: / ‘armer tuvel [...].’ Vät
32054.
773;
der arme hellegouch / hie mite Crist versuchte ouch Kröllwitz
3879
hellegrâve
swM.
‘Höllengraf’ (zur Interpretation als ‘Höllenschreiber’ s. Wackernagel
in ZfdA 6,149-151):
– für den Teufel:
den hellegrâven er gebant [fesselte]
Aneg
3193.
– als Name oder Bestandteil eines Personennamens:
uff di nacht quamen si beide kein Isenache von Ungern
[...] in eines borgers hof, der hiz Hellegreve
Köditz
10,24;
Hainrich der Hellegraue UrkCorp
2273,24
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