bręhen
swV.
‘riechen’
ir kunnet hœren unde sehen, / entseben unde dręhen [La.
bręhen
]
Parz
171,23
(vgl. Gilmour, S. 190)
brahmane
M.
‘Brachmane’
da bi in einer anderen gegene sint lśte inne, die heizent agrocte
vnde bragmanni. die hant so groze fśrwize, daz si comen in ein ander welt, daz si sich
selben verbrennent Lucid
22,9;
in disin landin witen / [...] agrocten und bramane sint
RvEWchr
1533;
ez sint auch läut enseit des wazzers Gangen, die haizent
bragmanni, [...] die habent geschriben offenbār von unserm
herren Jźsu Christo, ź daz er mensch würd BdN
491,30
brahse, brahsene, bra(h)sme
F.
Glossenbelege des 12. bis 14. Jh.s s. AWB 1,1310f. unter den Ansätzen
brahsa / brehsa, brahsina / brehsina,
bra(h)smo / bra(h)sma; Formen mit -e- nicht vor dem
13. Jh., s. ebd. Vgl. Etymol.Wb.d.Ahd. 2,280-283.
–
‘Brasse’
so mahtu machen hechde, foͤrheln, brasmen, vnd backe
ieglichez besunder in sime teyge BvgSp
19;
all visch, die nāch der praiten swimment, die werdent vaizt wenn
der sudenwint węt von mittem tag, als die prähsem tuont und die halbvisch und die den
geleichent BdN
243,11;
der see trug güt vische: / sy mocht auff seinem tische / wol der kayser geessen
haben, / wann er sein hertze wolte laben: / salmen und lamperden, / hechten und pabeden,
/ persich [La. prechsen
] und cinden HvNstAp
18045
braht, breht
stM.
auch F., vgl. unter
1
NvJer , unter
2
GTroj .
‘Schall, Lärm’
1 von menschlichen Stimmen ‘lautes Reden, Rufen, Schreien’
2 vom Vogelgesang 3 von (Kriegs-)Musik 4
‘Geräusch, Lärm, Krach’ allgem.
1
von menschlichen Stimmen ‘lautes Reden, Rufen, Schreien’
daz si an der źrsten naht / sunder rede und sunder braht / bī
Marke ir hźrren lęge Tr
12442.
12599;
sus lac diu heinlīche schar / nāch gemelīcher
sache [Aderlass] / den tac in ir gemache / āne schal
und āne braht ebd.
15127;
diu wehselrede und der braht KvHeimUrst
1808.
1357;
man hœret dā niwan wź! wź! / schrīen die langen naht; / des
tages ist ez [
hūs
] āne braht / und alles
schalles lęre Wig
4311.
5228;
4293;
dā was ein sō getāner schal / daz man niht wol gehōrte / unz man in sus
zerstōrte: / man hiez sie lāzen den braht. / dō wart ein stille gemacht
StrDan
7591;
sich huob dō giuden unde braht / in den herbergen überal. / si
triben hovelichen schal KvWTurn
242;
mit geuden und mit schrīen / tribens al ze grōzen braht Ottok
4435;
Pilatus hōrte [...] der juden ludem
und ir rūfen, / ūz gīnc er und wolde [...] stillen iren
brecht [
: recht
]
JvFrst
6413.
5878;
hętist du dich besinnet recht, / du węrist wol ān allen brecht / mit einem
phenning [als Zoll] über komen, / da ich nu vünfe hab
genomen Boner
76,40.
– von Kriegsgeschrei:
dō quam [...] her mit grōzir bracht /
[...] gene hūte
[Nachhut] , / dī mit verdroznim mūte / dort was
gehaldin [zurückgehalten] ubir tac. / von dem
geschelle [...] irschrac / daz gemeine volc
NvJer
19170.
– übertr., ‘Streit’
ouch sult ir fürbaz leben / nāch kristenlicher phāht / und lāt iurn grōzen
braht / mit den Valben unde mit den heiden Ottok
24525
2
vom Vogelgesang:
sī [
vogele
] huoben aber
ir süezen braht / und sungen verre baz dan ź Iw
682;
so hügellich [erfreulich] / gediuhte
mich / nie der kleinen vogel bracht SM:Tu
6: 1,16;
den der starke nebel we / tett, mit süssem munde / sungend sy ze stunde, / das
gar michel ward ir brachtt GTroj
9871;
WhvÖst
2284
3
von (Kriegs-)Musik:
grōz was der sarrazīne maht, / von vil busūnen lūter braht / dā was, tambūr
und rotumbel / wurden uf geslagen Kreuzf
1376;
der grōze braht, / des der kunic Prinze phlac / beide naht unde tac / mit
sīnen videlęren Ottok
304;
sunder tambur, ane braht, / ane ritter, knehte aht SHort
6283
4
‘Geräusch, Lärm, Krach’ allgem.:
dā nāch er in [Adam] ane warf einen
slāf vile starch, / daz er von neheinem brahte erwachen nemahte Gen
295;
die wind machten grossen pracht HvNstAp
1294;
di wolken hetten grosse pracht. / der doner und die plicke /
slugen auff di [l. sy = sie
] dicke ebd.
4950;
cetus der piscis / straich für sich durch der uͤnde braht WhvÖst
1073
brahten
swV.
→
brehten
bręm
Subst.
‘Verbrämung, Rand, Einfassung (von Kleidungsstücken)’
daz si hab den grozzen saͤm / nyden an des gewandez
pram Teichn
359,104.
– Vgl. FWB 4,916 (mit zahlreichen späteren Belegen)
brāmah
stN.
‘Brombeergestrüpp’
rubus est genus uirgulti spinosi dorinstudun vel bramah in qua morberi crescunt
alii uocant spraidach VocBV287
1:321,25
brāmber
stN.
‘Brombeere’, der Strauch und die Frucht
1 Frucht 2 Strauch
1
Frucht:
swarz [...] / reht als ein zītic brāmber
KvWTroj
32743;
noch swerzer danne ein brāmber KvWPart
5198;
die kinde der wegeraiß verdroß: / holtzpiren und pranper, /
der nerte sich das junge her HvNstAp
9697;
ir früht [...] sint auch süezlot
wenn si zeitig sint und haizent prānper oder kratzper dar umb, daz si die läut
kratzent oder reizent, wenn man die paum angreift BdN
330,27.
– übertr. für etw. Geringes, zur Verstärkung der Negation:
sie sazten sich gźn in ze wer / und gāben niht ein brāmber / umb die rœmęr
gelīch EnikWchr
21612
2
Strauch:
welich paum haizent wild maulperpaum? daz sint mori oder
rubi silvestres, die haizent prānper oder kratzpaum und ir früht sint geleich den
haimischen maulpern BdN
330,25;
mora rubi: bramber VocOpt
48.206
brāmberbusch
stM.
‘Brombeerbusch’
batós rubus terrenus: branberebusc VocBV24
4:362,9
brāmberstrūch
stM.
‘Brombeerstrauch’
baccus [l. batus
] : bramberestruch
VocBV947
3:536,29
brāmberstūde
swF.
‘Brombeerstrauch’
daz [Hopfen] ist gar ain langez kraut
und praitet sein arm auf die paum und auf die mauren, dā pei ez wechset, sam ain
prāmperstaud, die ze latein vepres haizent BdN
404,16
brāmberwurz
stF.
‘Brombeerpflanze’
bunceta [l. runceta?] : brambereworz
VocBV947
3:536,30.
– Vgl. AWB 1,1316 und Etymol.Wb.d.Ahd. 2,289.
brāme
swFM.
auch breme; ahd. brāma swF., brāmo swM.,
breme swF.
1
‘Dornstrauch’ , besonders ‘Brombeerstrauch’ ;
‘Dorn’
2 für das Kreuzesholz
1
‘Dornstrauch’, besonders ‘Brombeerstrauch’;
‘Dorn’
dorn unt brāmen īlt er ūz brechen, / den accher er
furbte [reinigte]
Gen
582.
937;
der [
vrischinc
] haftote
bi den hornen in den bramen unde in den dornen VMos
19,20;
im wurden diu blōzen bein zerkratzet von den brāmen Tit
161,1;
etslīcher grōze wunden / ahte als einer brāmen kraz
Wh
449,15;
erst tump, der lieben sāmen / sęt in starke brāmen Freid
123,5;
vnde die dothen boͮme, vnde swas de bramen vber wahsent, das ist ovch
sin UrkCorp (WMU)
N816,15;
doch drang er [...] durch bramen und durch dorne
WhvÖst
1023.
16130;
bremen, dysteln, di dirre sucht / verterbe ire wingarten Hiob
9770.
– übertr.:
alsam daz blüende rosenblat / wont eime scharphen dorne bi, / und doch vor
im belibet fri / daz er ez niht bekratzet: / also was unbeschatzet / von Joseph
an den eren / din [Marias] lip, den nie verseren /
getorste sünden brame KvWGS
1217;
der wil sich als ein genselīn / in brāmen, in dornen der werlde vāhen
Renner
3761;
din wachen, petten, vasten / mit rśwe in
[
līp
] sol verseren. / diz bramen um
keren / und ernuwen sont din leben, / bis dir die sśnd wirt vergeben
SHort
4654.
– Bezeichnung für etw. Geringes, zur Verstärkung der Negation:
nit mer denn einen bramen / sie sich [...]
sparten: / sie zerriszen vnd zarten / beyde cleider vnd lib Krone
17111;
vnd geb ein brame / niht vmb dirre
[Wunderhandschuhe] hundert ebd.
24690;
dō hetens’ einen [Laa. ein,
eine
] brāmen / umb den künic niht gegeben KvWTroj
7186
2
für das Kreuzesholz:
[Jesus,] der an der selben bramen / dar sie
[Adam und Eva] den tot an namen, / den sig irvochte
HeslApk
2467.
12978
bręmelīn
stN.
‘kleiner Dornbusch, -strauch’
veprecula: bremelin VocBV788
4:107,21
brāmelstoc
stM.
‘Brombeerstrauch’
bacus [l. batus
] : bramelstoc VocBV285
3:549,54
bręmen
swV.
‘etw. (Kleider) verbrämen, einfassen’ (vgl. Brüggen, Kleidung,
S. 209):
enge ermel treit er lanc, / die sint vor gebręmet [
:
vlęmet
] , / innen swarz und ūzen blanc Neidh
WL 27:7,10;
bestellet und gebręmet [
: geschręmet
] /
mit schīnāte [Fischhaut] was daz cleit, / den man ūz einer
hiute sneit KvWTroj
2982;
mit dem schīnāte vischīn / stuont diz gewant gebręmet [
:
geschręmet
]
ebd.
20257
brāmenstrūch
stM.
‘Brombeerstrauch’
batus: bramenstruch VocBV455
3:549,53;
VocBV559
ebd.
brāmhurst
stF.
‘Brombeergesträuch’
item dimidus ager zuͦ bremhurste nebent der wergmeisterin UrkOberrh
374
(a. 1320)
brāmloup
stN.
‘Laub des Brombeerbusches’
rumicedo: bramloͮp VocBV285
3:565,1;
VocBV945
3:483,17;
VocBV461
ebd.;
VocBV66
ebd.
branc
stM.
‘Pracht, Prunk, Pomp’
worumme [...] mit prange / leben di bosen also lange / in
eren und in gewalde, / von gelucke manicvalde / hoch in wirdekeit irhaben? Hiob
8411;
so wil sein weib ein sloyr haben / [...] und zehen mantel
an der stang. / daz ist ein teuffelisch prang Teichn
359,30;
durch den unrechtin pranc / da mite he di lute [der König seine
Untertanen] twanc PfzdHech
359,25.
– besonders für das feindselige Auftreten im Krieg, Kampf:
dī Prūzin sich irhūbin [...] / kegn Merginwerdir vor
dī stat / [...] mit hertis sturmis prange, / und sturmetin
alsō lange, / unz sī dī stat gewunnin NvJer
14177;
in, zu orloigis prange
ebd.
19983.
27330
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