Wörterbuch
ABCDEF s.VGHIJK
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e – ëbenbilde
ëbenbildec – ëbengelîch
ëbengelîcheit – ëbenhêr
ëbenhêre – ëbenkristenmensche
ëbenkurz – ëbenmenden
ëbenmensche – ëbensëʒʒe
ëbenslëht – ëbenvërrerinne
ëbenvol – ëber
ëberborste – Êbrêisch
ebreze – eckerich
eckerlîn – edelhaftec
edelheit – edelvoget (?)
edelvrîe – ege|bærlich
ê|gedâht – êgeselle
eges|lich, eislich – êhaftec, ehtec
êhafteclîche – eht
ehte – eichelëht
eichelîn – eichphat
eichurne – eierkuoche
eierlîn – eigenerge
eigengeborn – eigenmaht
eigenman – eigeslich
eilboum – einbürtec
einbürtecheit, eingebürtecheit – einerhande
einerleie – einhalp, einhalben
einhël – einlant
einlich – einmuote
einmuoten – einsamenen
einsamkeit – einteil
einthalp – einvach
einvalt – einwîclich
einwillec – einzigen
einz|wagen – eismende
eissam – eitergiftec
eitergiftecheit – eitertrache
eitervar – êkarl
ekates – elelende
element – eliotrop
êliute – ellenmëʒ
ellenschaft – elmëʒ
elne, elle – êmâle
êmâlen – empelîn
empf- – enalrihte
enalverte – enbinnen
enbir – enbore
enbœrec – enc-
en|ch- – endelicheit
endelist – endivia
en|drabes – enein tuon
enein wërden – engegenen
engegengân – engelher
engelîn – engelschar
engelschlich – engerinc
engerlîn – englüejen
engöten – enhundert
enîdrus – enkern
enkiesen – enkrûfen
enkücken – ennumenâmen
enoben – enquëllen
enquicken – ensîten
enslîbe (?) – enstricken
en|strîte – ent|erben
ent|erbenisse – entheben
entheben – enthouwen
enthöveschen (?) – entlegen
entlêhenen – entlîmen
entlinden – entmuoten
entnacten – ent|râten
ent|redære – ent|rinden
ent|ringen – entsagen
entsagunge – entscheit
entschel – entschulden
entschuldigære – entsetzunge
entsieden – entslingen
entslipfen, entslüpfen – entspitzen
entsprëchen – entstopfen
entstôʒen – entvæhelich
1entvâhen – entvërn
entvërren – entvormen
entvormunge – entwachen
entwâfenen – entweichen
entweisen – 1entwern
2entwern – entwirden
entwirken – envor
envreise – ênzeclich
enzeichenen – enzogen (?)
enzogenheit – eparche
epgrunde – epizikel
eppe – erbâgen
erbalden – erbarmen
erbarmhërze – erbeburclêhen
erbeburcliute – erbehaftec
erbehâm – erbekünicrîche
erbelant – erbenëmære
erbenëme, erbenæme – erbeschilt
erbeschrîn – erbeteilunge
er|bëtelich – erbezinsgëlt
erbezinsguot – erbîʒen
1erblæjen – erbolgen
erbolgenisse – erbrogen
erbrüeten – erdecken
ërdelîn – ërdeslunt
ërdewase – erdulden
erdünen – eren
eren – êrenhüetære
êrenhüge – êrenstæte
êrenstuol – erfurtisch
ergâhen – ergëllen
ergëlsen – ergetzunge
ergëʒʒen – erglitzen
erglîʒen – ergrîfen
ergrimmen – ergüsten
erhaben – erheiʒen
erhellen – erholeren
1erholn – eringrieʒ
erinnern – erken
erken – erkiesen
erkinden – erklumpen
erklupfen – erkrapen
erkratzen – erkuolen
erkuolunge – erlëben
erlëchen – erlërnen
erlërzen – êrlîn
erlinden – erlœsede
erlœsen – erlusten
erlustigen – ermelech
ermelheftechîn – ermüeten
ermundern – ernelîn
ernelôn – ernetzen
ernezît – erqueln
erqueschen – errennen
errêren – êrsame
êrsamecheit, êrsamkeit – erschînunge
erschiuhen – erschrockenlich
erschrôten – ersîhen
ersiht – ersloufen
ersmecken – erspreiten
ersprengen – erstëchen
erstecken – erstorren
erstœrunge – ersuochære
ersuochærinne – ertagen
ërtapfel – ertboum
ërtbruochech – ërtlêwe
ertlich – ertrahten
ertrenken – ertücken
ertumben – êrunge
ê|runs – ervërnen
erverwen – ervlügen
ervolgen – ervrœren
ervröuwen – erwahsen
erwæjen – erwecken
erweckunge – erwênigen
erwenken – erwinden
erwinken – erwüesten
erwüeten – erzeigen
erzeigunge – ërzganc
erzian – erzwieren
erzwîgen – esele
eselen – eselnôʒ
eselôre – esser
estel, estelîn – ê|teidinc
ëtelich – ëtt-
      ëtelich Indef.-Pron., Pron.-Adj.
      ëtenâher Adv. Komp.
      ëter stM., stN.
      ëterzëhende swM.
      ëtevil Adj.
      ëtewâ Adv.
      ëtewar Adv.
      ëtewaʒ Indef.-Pron., Adv.
      ëtewenne Adv.
      ëtewër Indef.-Pron., subst.
      ëtewie, ëteswie Adv.
      êther M.
      êtherrîche stN.
      etica F.
      ê|tisch stM.
      etîte Subst.
      ê|touf stM.
      ê|tragære stM.
      ê|tranc stN.
      ëtt-
ette – êwangêli
êwangêlier – êwic
êwîc – ê|wise
ê|worhte – ëʒʒenkochen
ëʒʒenmacher – eʒʒisch|heie
eʒʒisch|man – eʒʒisch|türlîn

   ëtelich - ëtt-    


ëtelich Indef.-Pron., Pron.-Adj. auch ette(s)-, et(s)-, etsch-. Auch subst. als Pl. zu den Indef.-Pron. ëtewer, ëtewaz. gebraucht, von denen kein Pl. gebildet werden konnte. 1 bezogen auf eine unbestimmte Menge oder Anzahl von Personen und Sachen ‘mancher; der eine oder andere’ , Pl. ‘manche, einige; viele’ (nicht klar abgrenzbar von 2 und 3)
1.1 subst.
1.2 attr.
2 bezogen auf eine bestimmte, aber nicht näher benannte Größe, bes. auf Abstrakta ‘ein gewisser, einig’ , Pl. ‘einige, etliche’
2.1 subst.
2.2 attr.
3 bezogen auf eine beliebige Größe ‘irgendein, irgend jemand/  etwas, irgendwelch’ (nicht klar abzugrenzen von 1 und 2)
3.1 subst.
3.2 attr.
4 ‘jeder’
   1 bezogen auf eine unbestimmte Menge oder Anzahl von Personen und Sachen ‘mancher; der eine oder andere’, Pl. ‘manche, einige; viele’ (nicht klar abgrenzbar von 2 und 3)    1.1 subst.: daz [Drohen] galt etlicher sint Roth 3962; nu hat der koninc Constantin / ethelicheme gemachet moͮ [viele in Not gebracht] ebd. 3371. 381; etelîcher hât armuot, / sô ist der ubel, sô ist der guot Kchr 3405; sô sprach ettelich: / ‘aller triwen man ich dich, [...] ’ ebd. 4927; etleich sprechent, daz [...] BdN 138,8 u.ö.; ja getûon ich etelîchem noch die ringe naz NibB 1943,2; etlich sein hilig urstende nicht gelaubten PrOberalt 89,13. 46,17; PrBerthKl 6,29; etlich ez nû westen, / etlichen was ez unerkant Ottok 1692. 931 u.ö.; etliche sint so vrazlich gar, / si ezzent, also dünket mich, / daz si niht nement ir mundes war / und bizent in die vinger sich / und in die zunge TannhHofz 145. 62 u.ö.; daz beweinet eteslîches amîe Wh 336,11. – reihend und steigernd, z. T. im Wechsel mit synonymem sumelich, genuoge, manige: durch sine liebe litten si vil manich vnsemfte. etlich wurden erslagen mit den swerten, etlich wurden verprennet, genug wurden uz der mazz mit den gaiseln geslagen, [...] sumelichen wurden ir pain zu den paumen gepunden [...], vil manige wurden den tyren geworfen, vil manige wurden den slangen fuͤrgeleit Konr 20,25; iegelicher durch daz rechte, / etlicher durch sin geslechte, / ettelicher durch frutschaft, / etlicher durch ritterschaft, / etlicher durch minne / warenn sie zv Troyge inne Herb 4084. 6045 u.ö.; ettelichen ersleht er [Gewaltherrscher] , ettelichen beraubet er, ettelichen bewillet er daz wip, ettelichen brennet er daz haus PrOberalt 93,16; Gen 652; Spec 31,5; Lucid 61,1; di minne ist driir slachte: etlich ist naturlich, etlich ist unnaturlich, etliche vzerhalp der nature SalArz 24,33. – als Korrelat: eines Rel.-Satzes: daz weiz der waldindiger got, / er [eher] geligit ettelicher tod / der aller turist wil sin Roth 1011; rehte alse etlicher, der einen campf geuohten hat Lucid 145,11; ez sint ettelich die unserm herren dient PrOberalt 92,34. – mit part. Gen.: duo sprach der Rômære ettelîcher Kchr 4431; der andern junger etlich KvHeimHinv 303; manege stat er dâ gewan, / der ich etlîche wol genennen kan Eracl 4446; si sehent uns noch begegene in strîte ir etelîchen [mancher unter ihnen] stân NibB 2121,4 u.ö.    1.2 attr.: ettelichen man îlet der Satanas bewellen, / chêren ab der guote mit starchem ubermuote, / etslichen mit gîre, den anderen mit nîde. / etlichen er inzundet daz er lîhte zurnet Gen 444; ich getuͦn lichte ueigen / etlichen heiden Rol 2082; Litan 423; daz comet uon etlicher heiliger gebete Lucid 133,10; etelîche tôten si liezen dar enlant NibB 312,3; etleich maister sprechent, daz [...] BdN 20,3. 120,26 u.ö.; etlich same vellet auf den stein PrOberalt 51,1. eteslîch mîn zolnære / iuch sol machen fröuden lære Parz 531,17. 297,17 u.ö.; ich muoz im antlützes jehen / als eteslîch mîn geslehte hât Wh 272,27. 292,28. 441,23    2 bezogen auf eine bestimmte, aber nicht näher benannte Größe, bes. auf Abstrakta ‘ein gewisser, einig’, Pl. ‘einige, etliche’    2.1 subst.: per interualla temporum so schêine mít éteslîchemo bôichene [Zeichen] dînero chréfte. daz du mîn nîe ne uergézzan nehábest Will 47,12; Lucid 75,2; manechfalte sunte er [der Teufel] ime râtet, an etliche er in verleitet Gen 420    2.2 attr.: koufliute sprâchen, sine wolten es niemer gelouben, / sine sæhen sîn etelîchen teil mit den ougen Kchr 1787; daz zuker ist wol getempirt. jdoch hat iz etlich teil [etwas] werme SalArz 16,35; KvHeimUrst 1655; tuo mir ettilîche gnâde. / bescere mir ettelîchen rât Kchr 2763. 2661; RvEBarl 1351; Rol 936; wi ob dir ettelîch genâde mach gescehen Kchr 12446; si hæten doch gereche bejaget / etesliche werdicheit UvZLanz (K) 6253. UvZLanz (K) 7524; er ist binamen tôt / oder aber in alsô grôzer nôt, / daz ich in mag gewinnen / mit eteslîchen sinnen [mit einiger Geschicklichkeit] Tr 9106; vrouwe, ez solt ouch iu sîn leit / daz ich bin trûrens unrelôst, / und gæbet mir etslîchen trôst Wh 166,30; er mug danne fuͤrgeziehen daz er etlich reht an der want hab StRAugsb 149,36; ein sôgetân mensche ist sô einwillic mit gote, daz er allez daz wil, daz got wil und in der wîse, sô ez got wil. und dar umbe, wan got etlîche wîs wil, daz ich ouch sünde hân getân, sô enwölte ich niht, daz ich sie niht enhæte getân Eckh 5: 22,6. – in Zeitangaben: var zuo dînem ôheime! / wis etteliche [einige Zeit] wîle dâ Gen 1225; Roth 2358; ettewenne her nider spranc / vnd sluc vnd dranc; / zv etlicher wile [hin und wieder] / schoz er sine phile Herb 5513; daz vil arme clagen, / daz hie bî zetelîcher zît [bisweilen] / verborgen in dem herzen lît Tr 199; MemMori 141; Wh 249,12. 327,5; [Riwalin] kuste ie zeteslîcher stunt [wieder und wieder] / ir wange, ir ougen unde ir munt Tr 1445; Ottok 65533 u.ö.; [er] bat / daz her ettelichen tac / mit ime ruͦwen wolde Ägidius 1388; ganzer tage drî / unde eteslîche naht MF: Mor 5: 2,6; wolde sie etlîche frist / hie belîben, waz hülfe daz? Eracl 3060; Litan 347; Ottok 65749 u.ö.    3 bezogen auf eine beliebige Größe ‘irgendein, irgend jemand/  etwas, irgendwelch’ (nicht klar abzugrenzen von 1 und 2)    3.1 subst.: mîne bürge unde mîniu lant / iu müezen ledec werden von ir etelîches hant [durch die Hand von irgendeinem von ihnen] NibB 2164,2. – mit part. Gen.: so sprechent sumliche daz, du sist Jeremias / oder etlicher der wissagen AvaLJ 74,4; Spec 98,31    3.2 attr.: er sprach, ob er wârer got wære, / [...] und hête ettelîch wunder getân Kchr 9652; mit ettelichen dingen [irgendwie] Ägidius 986; Iw 1763; etwenne coment si [Träume] uon gote durch etliche cunftige dinc Lucid 133,18; SüklV 598; ich sere forcht das er villicht etschlich ding [irgend etwas] verneme darumb ich yn verliesen muß Lanc 287,27; mit ettelicheme sinne [auf irgendeine geschickte Art] Roth 2299; manech mensch ist, daz den sin verliuset von ettelîchem siehtuom Barth 137,9; da di cheniz [Ursache für Ohrentzündung] vunden wirt, so ist der sichtum uon etlicher vuchte SalArz 39,27; er befünde etelîchen list, / ob er hie heime wære, / der dir ze dîner swære / wol kæme unde rehte Eracl 3168; kêr her, [...] vüere mich an etslich gemach RvEBarl 471    4 ‘jeder’ möhte etlîcher tuon als ich / und hete wert sîn liep und lieze loben mîne vrouwen mich MF:Reinm 51b: 4,5; doch wil ich die planeten nennen / durch daz ir si mogit irkennen / und geben itslichem sine stat Brun 1433. 1516. 604; ie zwô neben einander / riten [...] bî etlîcher ein ritter reit HvFreibTr 4410

ëtenâher Adv. Komp. ‘annähernd’ uon div scult ir lutterlichen hiute alle gotes heiligen ane roͮfen, daz si iv wegende sîn, unde scult ettenaher leben, als si hie lebeten Spec 130,20

ëter stM., stN. ( UvZLanz (K) ), auch ëtter; vorwiegend im Obd. verbreitet, vgl. Schmeller, BWB 1,174f.; SchweizId 1,597f. 1 ursprüngl. ‘Zaun aus Flechtwerk’ zur Abgrenzung und zum Schutz, vgl. Etterzaun ‘Grenzzaun’ DRW 3,333
2 umzäunter, eingegrenzter Raum, auch Gerichtsbezirk
2.1 ‘Garten’
2.2 ‘Dorf- oder Gemeindebezirk’
3 ‘Saum, Rand’
4 zur Bezeichnung des Himmelsraums
   1 ursprüngl. ‘Zaun aus Flechtwerk’ zur Abgrenzung und zum Schutz, vgl. Etterzaun ‘Grenzzaun’ DRW 3,333 – ‘Rohrgeflecht’ der Fischreuse: herren gunst, abrillen weter, / frouwen gemüete und riusen eter, / würfel, ros und vederspil / triegent ofte, swer ez merken wil Renner 12516    2 umzäunter, eingegrenzter Raum, auch Gerichtsbezirk    2.1 ‘Garten’ inrenhalp dem etter / saz duͥ liebe frowe min JvKonstanz 1644; inrethalp dem eter / stuont ein schœniu linde DreiFrauen 246    2.2 ‘Dorf- oder Gemeindebezirk’ swele burger sinú guͤter verkoͧfen wil, dú in únsirm ether liegent StRÜberl 9; infra septa sive eter predictorum bonorum UrkWürtt 8,97 (1278); ebd. 8,258 (a. 1281); UrkHohenz 1,167 (a. 1346). die liste alle werden getan inrhalp dim ethre dis chlostirs BrEng 66    3 ‘Saum, Rand’ daz gezelt stuont unervorht / vor aller slaht wetere. / guldîn was daz etere, / dâ mit zesamene was genât / der samît und der tribulât UvZLanz (K) 4824    4 zur Bezeichnung des Himmelsraums: trîbe einn turn durch den luft / daz er stôze unz an den eter [Himmelsrand] , / dâ sich das bitterlîche weter / mit donerslegen hebt Georg 759; von des heissen sunnen eter / sich hub gar ein starkes weter Minneb 127 – relig.: swie [Gott, der Schöpfer] er so wil so stat daz wetter: / er sitzit vf dez himils etter / und hat die erde in siner hant / beslozzin Martina 10,58; da die liehten bluomen clar / uber hundert tusent iar / niht salwent von keinem wetter / in dez himels hohem etter ebd. 249,50

ëterzëhende swM. Zehnt, der innerhalb des Etters entrichtet wurde: alle eigen güter und alle erbegüter in Rufachbanne [...] zehenden süllent in der eptissen hof von Eschouwe, da ouch der kirchensatz zuo Rufach in höret und der etterzehende WeistGr 5,386 (a. 1349); umbe den etterzehenden zu Rufach innewendig der ringmuren ebd. 5,386 (a. 1349)

ëtevil Adj. subst. Adj. mit part. Gen. ‘ein gewisses Maß an’ vóne mînes uuínes gnâdon. hábon íh éten uílo [ éttenuílo Laa.] rûouuon Will 76,2. – attr.: wan in aller der werlte ist niendert sünder sô arger, er geruowe etewie vil [ ette viel La.] wîle [eine gewisse Zeit lang] mit sînen sünden, wan dû PrBerth 1:271,30

ëtewâ , ëtwâ, ëteswâ Adv. auch ette(s)-, et(s)-, etsch-; etswo (also :) Pass I/II . 1 räumlich
1.1 ‘irgendwo, an irgendeinem Ort’
1.1.1 allgemein
1.1.2 formelhaft
1.1.3 Einzelnes
1.2 ‘an manchen Orten, an manchen Stellen, hier und da’
2 zeitlich
2.1 ‘manchmal, bisweilen’
2.2 ‘einst, früher einmal’
3 reihend
3.1 ‘an einem Ort – an einem andern’
3.2 ‘an manchen Stellen – an andern’
3.3 ‘manchmal – manchmal, teils – teils’
   1 räumlich    1.1 ‘irgendwo, an irgendeinem Ort’    1.1.1 allgemein: nu enist des nehain rât, / wir muozen unsih ettewâ erhaln Kchr 7724; ‘wâ wære der?’ ‘eteswâ.’ Iw 1806. 3217; ob unser got sô ruoche, / daz wir in eteswâ vinden Tr 9361. 9068; Wh 6,3. er liget hie etteswa bigraben Eilh R,1814; Tr 9356; etteswa hie enbinnen, / in turmen oder in zinnen Herb 9851; PrOberalt 27,30; biwilen machte er etswo [ also:] / von ere [aus Erz etwas] alsam die slangen Pass I/II 167,95    1.1.2 formelhaft: eteswenne und eteswâ Tr 8956    1.1.3 Einzelnes: warne die reinen eteswâ mite [überall mit irgendetwas] / dirre lâge und dirre archeit Tr 14648; dem marcrâven zorn gebôt / daz er dennoch sîne swester schalt, / diu etswâ [ironisch: irgendwo auch einmal, d.h. in diesem Fall] unschulde engalt Wh 152,30    1.2 ‘an manchen Orten, an manchen Stellen, hier und da’ wa von cumet daz, daz die frósche vnde die wurme etswa regint? Lucid 58,2. 57,9; er nam alberîna staba, sneid in die rinte iewâ abe, / lie dar ane swarze vlecche, ettewâ wîzze plekchen. / sumeliche er ouch niene scinte Gen 1401; GenM 59,34; als an dien miselsuchtigen ist bi der boisi und der viuli etwa gemischelot diu ganza hût und diu rechte varwa PrWack 20,36; Pass III 122,76; Wh 140,15. 270,16; bedecket was daz grüene gras / mit den schilten eteswâ [überall] Wig 483. 1482. 2677; auz der erden varnt üseln und flammen, die etswâ ain stat oder dörfer und stet verprennent BdN 113,8. 109,17 u.ö.; WernhMl 10717. – übertr.: mîn tiutsche ist etswâ doch sô krump, / er mac mir lîhte sîn ze tump, / den ichs niht gâhes bescheide Wh 237,11    2 zeitlich    2.1 ‘manchmal, bisweilen’ etwa stat iz borlanch, unz in abir bosir gedanch / des gelustes bedwinget und in nidir bringet GenM 17,19; svenne ime die nacht virgienc / unde ime die tach ane vienc, / so muste die wol geborne / sich heben zu eime dorne / etuwa zu einer hecke GrRud H 51; mir vil nâhen entwichen ist / diu chunst mit der gewonheit, / und ouch etwâ von arbeit KvHeimUrst 40; etswâ man des [Rennewarts Adel] wol innen wart, / unt viel daz golt in den phuol, / daz ez nie rost übermuol: / der ez schouwen wolte dicke, / ez erzeigete etswâ die blicke / daz man sîn edelkeit bevant Wh 188,20; der zorn ist etwa gut gitan, / man wirt ouch dicke da mit verlorn StrKD 11,754. 78,2; wir sollen myner frauwen enbieten das sie unser zu lang vergeße, das sie etschwo gedencke wie wir sie gesehen mögen und besprechen Lanc 399,29    2.2 ‘einst, früher einmal’ man gap eteswâ [La. etteswanne ] ze swester mir [Rennewart] / ob aller clârheit den lobes kranz [Gyburg] Wh 292,10    3 reihend    3.1 ‘an einem Ort – an einem andern’ etwâ ist von gewonheit, daz man ez [ vogtes dinc ] gebiutet drîstunt in dem jâre, etwâ über sehs wochen, etwâ über zwô wochen. sô ist etwâ sit, daz man burcgrâven hât SpdtL 82,13; etwa heizzent si rihter, etwa gebúttele, etwa stokwerter, etwa anders SchwSp 62a; ettwo was es [das Land] gemusses vol, / ettwo das gepirg hoͤll Seifrit 4403    3.2 ‘an manchen Stellen – an andern’ an dír ist scientia ueritatis, díu der in sacra scriptura étisuua also óffan íst sámo der flîezzente brúnno, uuánte síu lîht ist ze uernémene: étisuua ist sîu also díu pútza, da ûz man daz uuázzer mít árbêiten skéffet, uuante síu únsemfte ist zeuernémene Will 71,4; da was ein kolter gebreit / von sulcher zierheit, / etwa wiz als ein sne, / etiswa grune als ein cle, / etiswa brun, etiswa rot Herb 7235; die sehs vanen der kristenheit, / eteswâ gezerret, etswâ niht breit Wh 440,24    3.3 ‘manchmal – manchmal, teils – teils’ als er überziuget wirt, sô sol er dem rihter büezen mit einer vrävele [Geldstrafe] ; diu ist etwâ ein phunt, etwâ fünf schillinge SpdtL 154,12; doch sezze wir nicht hoher puze den ein phunt der lantpheninge etwa minner etwa mer SchwSpM 296. – Vgl. Graën, Raumadv., S. 52.

ëtewar Adv. auch ëtte(s)-, ët(e)s-; ettewer : her Appet . ‘irgendwohin’ joch mohte ich eteswar / entwîchen sîner schar MF:Hartm 4:2,7; wan er gesiget hæte, / sô wolte er wallen etewar / gote zeinem dienste gar KvWEngelh 5033; so soltu sprechen [...] / du wellest riten ettewer. / des nahtes so kum wider her Appet 58. mit weiterer Richtungsangabe: rîtet ir driu / heinlîchen unde balde / eteswar zeinem walde Tr 12728; LvRegFr 3221; si gedenkent etewar / zeinem herren sich gehaben KvWEngelh 1356. 401; ez si der gast oder der burger, vert der damit etteswar in ain gerihte StRAugsb 168,31; wan swaz enpfangen werden sol, daz muoz eteswar în enpfangen werden Eckh 5: 404,2; tuo wazzer etswar ein BdN 360,6. 360,13. als Korrelat eines Nebensatzes: wir dar zuo gedæhten, / daz wir in eteswar bræhten, / dar ir mit vuoge kæmet Tr 7744; heizet mich wîsen eteswar, / dâ ich eteswaz ervar ebd. 12757. 9487 – Vgl. Graën, Raumadv., S. 52f.

ëtewaʒ , ëtwaʒ , ëteswaʒ Indef.-Pron., Adv. s.a. ihteswaʒ . 1 Pron. ‘irgend etwas, etwas, etwas Bestimmtes’
1.1 allg.
1.2 durch einen Relativsatz näher bestimmt
1.3 mit partit. Gen.
1.4 subst.
2 Adv.
2.1 ‘etwas, ein wenig, einigermaßen’
2.2 ‘eine bestimmte Zeit lang, lange’
2.3 ‘ziemlich, in hohem Maße’ , als Partikel vor Adj. und Adv.
   1 Pron. ‘irgend etwas, etwas, etwas Bestimmtes’    1.1 allg.: er [Jakob] forhte ime [seinem jüngsten Sohn Benjamin] etwaz gescahe ub er fone ime chôme Gen 2137; VRechte 288; du scolt uon mir etwaz sagen Rol 5090; Eracl 2786; vnde wenet der siche, swenne he hin zu dem stule get, daz etwaz von im ge, so doch nicht von im get SalArz 52,45. 52,26; entriuwen hie was eteswaz an: / nemt war, wie [...] Tr 14825; hie mite erkande ietwederez wol, / [...] daz eteswaz von minnen / in ietwederes sinnen / zem anderen was gewant ebd. 11923; daz und ouch mê vertrage ich doch durch eteswaz [aus einem gewissen Grunde (Wilmanns, Walth., Anm.z.St.)] Walth 62,15; daz er im nâch dem willen sîn / mit guoter lêre tæte schîn / von dem gelouben etwaz RvEBarl 5523; wan swer wil diz oder daz sîn, der wil etwaz sîn, sô enwil abegescheidenheit nihtes niht sîn Eckh 5: 406,8; got der ist etewaz alsô lustic und alsô behegelich und alsô minnenclich, daz sîn alle krêatûren begeren von natûre HvFritzlHl 178,18. – Gen.: Esau weinote, / den vater bat er genote / daz er etwes gedæhte / daz im sælden brahte GenM 52,12; mîn herze giht eteswes ûf in, / dar umbe ich dicke siufzic bin / sît hiut morgen daz ich in sach Wh 272,21; sô wünsche ich aber eteswes KLD:WvM 3:2,7. – instr.: von eteswiu [Hs. ettwem ] wæn ich brinne HartmKlage 472    1.2 durch einen Relativsatz näher bestimmt: ettewaz [...], / da er [der Teufel] mir di guoten andaht / sciere mit hat entragen, / die ich zu dir [Gott] scolde haben SüklV 782; ich vinde oͮch ettewas, da mit ich diͤr gelone Konr 10,142; und swaz sô dirre mære sî, / mir wahset eteswaz hier an, / daz minne meinet unde man Tr 1067. 12758; der bluomen küniginne / geheizen Amadrŷades / ze hove wielten eteswes, / daz den ougen nütze was KvWTroj 1066; vnde tuͦt ioch ain mensche etwaz, daz ubil ist PrGeorg (Sch) 25,94    1.3 mit partit. Gen.: daz nit kainer giturre vor gisaztir zith oder da nah etwaz des ezzins oder trinchins inphahen BrZw 43; vnd wen si [Kirschen] begynnen czu sydin, so swebit eczwas wassirs bobin Pelzb 133,15; daz der ritter was enkeine, / im wære grôz oder kleine / sîner gâbe worden etswaz UvZLanz (K) 8449; noch nist nehêin groz reda so luglich, si nehabe etwaz warhêit gemislot under sich PrWack 20,40; hâstû vater oder muoter, / bruoder oder swester? / wis dîner worte vester, / sage mir gar ân allez schamen / etswaz dînes geslehtes namen [„den einen oder andern deiner Leute”] Wh 292,8; der rich der etwaz gutz dings getan het, dez wart im pei diser werlt gelont mit dem richtum den er het PrOberalt 119,7; ob nimant so rechter und so heilich ist, der tiufel vind ze im doch etwaz des sines ebd. 147,26; etwaz anders ebd. 95,18. – besonders mit Gen. des subst. Adj.: ist daz harn vil dunne unde bleich, sô hât der mensch etwaz unverdoutes in im Barth 129,25; so dunket di lute in deme troume wi si etwaz sweres tragen SalArz 62,22; etewaz liebes AvaLJ 158,1; etwaz bederbes PrBerthKl 3,93; nieman ist so ubel, ern toͮ etwenne etwaz goͮtes Spec 90,19; Lucid 126,10; Eckh 2:318,4. 5: 417,4; etwaz innigers und hœhers ebd. 5: 38,11; etwaz vernünftiges ebd. 5: 421,1    1.4 subst.: in allen guoten liuten ist got alzemâle, und ez ist ein etwaz in der sêle, dâ got inne lebet, und ist ein etwaz in der sêle, dâ diu sêle lebet in gote Eckh 2:301,5; ein einvaltig mensche daz an got gelassen sich hat und demuͤtig ist, daz bevindet und gefuͤlt dis ettewaz an sime inwendigeme grunde und in mag es doch nút begriffen noch es in mohtes mit nihte niht zuͦ worten keine wise nút bringen Tauler 432,8    2 Adv.    2.1 ‘etwas, ein wenig, einigermaßen’ – als Adverbialbestimmung: er hulf in etwaz Gen 2600; du [Judith] heiz din wib [Magd] Avin / vur daz betti gahin, / ob er [Holofernes] uf welli, / daz su in [sie ihn] eddewaz dwelli ÄJud 210; wie ungerne Sîfrit dô hin wider reit, / er’n het etewaz errochen sîner vriunde leit NibB 909,2; unz si geruowe eteswaz UvZLanz (K) 5099; da von was im not genuͦc, / daz im daz silber wrde, / daz im sin swæriu burde / geringet wrde etewaz StrKD 41,25; Ottok 85008; Pelzb 124,7; und ouch noch ervorschet man selten, daz die liute koment ze grôzen dingen, sie ensîn ze dem êrsten etwaz vertreten [fehlgetreten] Eckh 5: 235,8. – als nähere Bestimmung zu Präp.-Gruppe, Adj. und Adv.: si kômen ze Rôme in di stat / ettewaz [kurz] vor mitter naht Kchr 4476; vernix ist ain wolsmeckent stain und ist etwaz weizvar und ist guot wider die melancoli BdN 465,25; diu schrift haizt mezzink dick ze latein electrum, dar umb, daz ir varb etswaz nâhen pei ainander sint ebd. 479,11; doch sprach er ime zuo ettewaz rafslîcho Gen 1768; Jacob sprach dô etwaz frôlîchero ebd. 1567; man sal en dusint marc geven / vnde itwaz geven mere Roth 1447; si kusten ir tohter munt / etewaz mê dan drîstunt AHeinr 1418; diu frouwe was wol siben jâr / unde etwaz langer, / daz sie kindes niht wart swanger Eracl 199    2.2 ‘eine bestimmte Zeit lang, lange’ ouch sint di wyn der genantin stat der naturen, das si lichtlichin osmakhaft [= â-smachaft ] werdin, is si das man si halde in gepichtin vassin; so enthaldin si sich eczwas Pelzb 136,28    2.3 ‘ziemlich, in hohem Maße’, als Partikel vor Adj. und Adv.: si sprâchen dô etwaz trûrichlîcho Gen 1942; ime wâre chomen mâre. [Punkt zu tilgen] / ettewaz swâre [Adj., oder (intr.) Verb?] / von den gotes boten zwein; / er vorhte daz unheil. / obe dâ ûzze ieht bestuͦnde, / der scûr iz ersluͦge Exod 1832; daz ist wol wâr, daz ez in dem beginne etwaz swære in dem abescheidenne Eckh 3:151,9

ëtewenne , ëteswenne , ëtwenne Adv. auch etwan, zur Form gitthewanne Will 47,10 (La.) s. Etymol.Wb.d.Ahd. 2,949. 1 ‘zuweilen, manchmal, mitunter’
2 ‘früher (einmal, zu einer Zeit), einst, vormals’
3 ‘irgendwann (einmal), endlich (einmal)’
4 ‘irgendwo’
   1 ‘zuweilen, manchmal, mitunter’ nieman ist so ubel, ern toͮ etwenne etwaz goͮtes Spec 90,19; dû rihtest etewennen / niht mit vollem rehte Tund 528; ettewenne machit der win, so man sin zu uil trinket, ein uergift vnde ander sichtum SalArz 21,4; swem herzenlîchiu triwe ist bî, / der wirt nimmer minne frî, / mit freude, etswenn mit riuwe Parz 532,9. 334,28; alse eteswenne mir der lîp / durch sîne boese unstaete râtet, daz ich var / und mir gevriunde ein ander wîp, / sô wil iedoch daz herze niender wan dar MF:Reinm 10: 2,1; etswenne machete er [der Teufel] sich / ze grôzen slangen egeslich, / die gên im [Josaphat] kêrten manegen strît RvEBarl 15077; der leopard wirt zam etswenne, aber er wirt nümmer sô zam, daz er seiner grimmichait vergezz BdN 145,17. ~ … ~ oder ~ … underwîlen: concupiscentia unde desiderium dei lutent beidiu giride. so ist desiderium ettewenne in guote, ettewenne in ubile gesprochen. seltene wirdit concupiscentia in guote gesprochen ^@-APsWindb Ps 105,14 (Randgl.); etwenne bringent si daz lieht, etwenne die kuͦlin. da mite lonent si in irs dienestes Lucid 67,2. 108,4; minne ist der dinge einez di den lip vorkerent, etwenne zu vrumen, etwenne zu schadin SalArz 24,19; er leistir geselleschaft, / er kürzet ir die stunde / etswenne mit dem munde / und underwîlen mit der hant Tr 19194. – untertreibend für ‘oft, immer’ etswenne ich ouch vor tjost gesaz Parz 302,26; Artûs, der dâ für erkant / was daz er prîs etswenne truoc. / er het ouch werdekeit genuoc ebd. 683,29; eteswenne ich kan niuwez singen, / sô der rîfe liget, guot wîp, noch allez ân dîn lôn. / die waltsinger und ir sanc / nâch halbem sumers teile in niemannes ôre enklanc MF:Wolfr 6: 1,3; unsanfte mir daz tuot, / sol ich einen minnen, der herze noch den muot / nie an mich gewande zuo deheinen stunden. / sol ich mit im alten, wir werden etewenne in zorne funden Kudr 1627,4    2 ‘früher (einmal, zu einer Zeit), einst, vormals’ hi scol man frunte erchenne, / den ich etwenne / han libe getan Rol 3188; ich ensol niht mêr erwarmen / an iweren blanken armen, / dâ ich etswenn durch minne lac / manegen wünneclîchen tac Parz 136,3. 530,27; diu künegîn, / diu eteswenne Arâbel hiez / und den namen ime toufe liez / durh den der von dem worte wart Wh 31,5; wan ich die stat erkenne / und bin ouch eteswenne / mit koufliuten hie gewesen Tr 8840; als ich eteswenne in mîme zorne sprach, / daz er die rede vermite / iemer dur sîn selbes güete, / sô hât er [...] sô jaemerlîche site MF:Reinm 37: 3,1; Pass III 199,27; UrkCorp (WMU) N241,38. – dem entgegengesetzt: ich sach hie vor eteswenne den tac, / daz unser lop was gemein allen zungen. / [...] nû krump [...] die rihter sint Walth 85,25; irte iuch etewenne daz guot / michels harter dan der muot, / nû muget ir mit dem guote / volziehen dem muote Iw 2905; ich was etswenne sîn wîp: / nune möhte mîn vertwâlet lîp / des heldes dierne niht gesîn: / sus tuot er gein mir zürnen schîn Parz 259,23. 266,17; mir ist eteswenne wol gewesen: / gewinne aber ich nu niemer guoten tac? MF:Reinm 14: 2,8; mîn muot stuont mir eteswenne alsô, / daz ich was mit den anderen vrô. / des enist nû niht, daz was allez dô ebd. 24: 1,5; MF:Mor 29: 2,1    3 ‘irgendwann (einmal), endlich (einmal)’ aliquando: etwanne PsM 93,8. Per 20,8; wan ez muoz sîn / daz er nu lîdet hôhen pîn, / etswenne ouch freude und êre Parz 224,9; der sô lange rüeft in einen touben walt, / ez antwürt im dar ûz eteswenne MF:Mor 6a: 2,2; swer wider den obristen hêrren / alsô grôz mäin bigât, / wie sol des immer werden rât, / ern bechêr sich etwenne / unt lebe mit gewârhäit denne Priesterl 345; und was in den sorgen ie, / dazs eteswenne und eteswie / den rât in ein getrüegen, / daz sin mortlîche slüegen Tr 8376; wir ahtenz gar zem bœsten, / ob wir des tôdes nû genesen. / ez muoz doch etswenne wesen RvEBarl 7884; ez ist gar unmügelich / bî viure sitzen einem man, / etswenne rieche ez in an ebd. 4422; wie listig sy die liebe / und sich schmiegen kund als ain diebe, / sy muͦß sich doch ettwan entplecken, / wann der liebin ougen sich nit kindent verdecken FrSchw 1005. – in Aufforderungen, Wünschen u.ä: du saelic wîp! / du sprichest iemer neinâ neinâ nein [...]. / daz brichet mir mîn herze enzwein. / maht dû doch eteswenne sprechen jâ [...] ? / daz lît mir an dem herzen nâ MF:Mor 20: 8; lâ mîn werben / niht verderben! / eteswenne / triuwe erkenne, / sælig wîb SM:KvL 21: 5,8; daz mir eteswenne wol gelunge, / wolte Minne noch bedenken daz KLD: RvR 10:3,3; pitet vmb vns, daz wir in [Gott] etwan mit iv sehen mvͦzzen PrLeys 5,34. – formelhaft ~ unde ~ ‘dann und wann, von Zeit zu Zeit’ hábe îe dóh gégen míh dén síto déro rêion unte des híntcalbes, dîe der gérno scáto in der hízzo sûochent unte ze bérge gerno stîgent unte dîe man îe dóh étesuvánne unte étesuuánne síhet Will 47,10. ~ und eteswâ ‘immer und überall’ und alse ie man ze velde reit / durch gelücke und durch manheit, / sô was ouch der truhsæze dâ / eteswenne und eteswâ / durch niht, wan daz man jæhe, / daz man ouch in dâ sæhe, / dâ man nâch âventiure rite, / und anders was ouch niht dermite Tr 8956    4 ‘irgendwo’ die herberge sint al vol / von gesten unt von kunden. / wir suln ze disen stunden / herbergen von der stat hin dan / etwan ûf einem grünen plân / unt doch sô nâhen dâ bî PleierTand 12761

ëtewër , ëtwër , ëteswër Indef.-Pron., subst. 1 ‘irgend jemand, einer’
1.1 allg.
1.2 mit näherer Bestimmung
2 ‘jeder; mancher’
   1 ‘irgend jemand, einer’    1.1 allg.: disem pilgrîme ist laide gescehen, / [...] ich wâne, in ettewer beroubet hât Kchr 14458; Rol 2827; gelieben dunket lîhte, / [...] daz eteswer dâ lieber sî / und nâher gênde dan si sîn Tr 13052. 15380. 17400; Ottok 56270; StatTrient 149; etewem Aneg 802; Elmend A 603; KvWEngelh 1351; mit etswem BdN 352,25; ettewen, etwen Gen 921. 2843; NibB 1988,4; Pass III 288,7    1.2 mit näherer Bestimmung – durch einen Relativsatz: ih waene, hier is etteswer bi, / der unsir habe gehuͦt Eilh R,3526; sô müezet ir etewen kiesen / der iun vriste unde bewar Iw 1826; lât mîne wunden schouwen / etswen der dâ künne mite Parz 577,9. 176,5; ich hân in mîner huote / etswen sô nôtvesten / under allen mînen gesten, / der wol ervarn getorste, / ob ieman in dem vorste / mir ze lâge sî geriten UvZLanz (K) 3717; PrLpz (L) 80,37. – durch partit. Gen.: und wânde, daz er eteswen / ir mâge, disen oder den, / unwizzend an der ritterschaft / gemachet hæte schadehaft Tr 761; der meister mac vrîlîche geben oder lîhen etewem des hûses vrûnde hundert bisande oder ander dinc, die alsô tûre sint StatDtOrd 98,21; vnd swen maister Friderich oder etwer siner erben sin reht an der erbeschefte wil ane werden, sol er vns ez dez ersten an biten UrkCorp 3263,37. – durch ander(s): u̍nser herre sprichet, er si ein geslahter [wahrer] winstoc [Io 15,1] ; [...] da hat er daz mit betuͤtet daz etwer anders ein ungeslahter winstoc muoz sin Konr (Sch) 105,41; sît daz [...] dû des niht gelouben wilt / daz würde an Kriste vollebrâht / swes die prophêten hânt gedâht, / sô zeige uns anders eteswen KvWSilv 3359. 3377; swaz er guotes von uns hât, / daz müest doch etwer ander haben Ottok 57635. – durch Präp.-Gruppe: herre, heizet etewen komen / von iuwerme gesinde, / der sichs underwinde Iw 2604; nu vorhter alle stunde, / daz in eteswer erkande / von gesinde oder von lande Tr 8147; er hât gesellen, under den / ir hetet vunden etewen / der iuch des risen belôste Iw 4518    2 ‘jeder; mancher’ dune maht mîn doch verkoufen niht, / wan etswer wandel an mir siht Parz 86,8; ich hân si von latîne / in rîme alsô gerihtet / und ûf den wân getihtet / daz sich nâch mînes herzen ger / dâ bî gebezzer etewer KvWEngelh 216

ëtewie, ëteswie Adv. auch ettewie, etswie, etwê. 1 ‘auf irgendeine Weise, irgendwie’
2 vor Adj. und Adv. ‘ziemlich, sehr’
   1 ‘auf irgendeine Weise, irgendwie’ er bat sînen vater vile gnôte / daz er ettewie des gedâhte daz er in gesâligôte Gen 1211; Himmelr 11,19; KvWTroj 49427; nû flêge wir got dar umbe, / daz er uns ettewie eroffen die sache, / zewiu er den mennisken habe gescaffen Kchr 1994. 13183; etewie ernert ich den lîp, / wan daz ich sorge um mîn wîp Iw 2835; si dâhten sâ, daz Marke / eteswie wære komen dar Tr 17649; VRechte 159; KvWTroj 5817. 15831; gein dem bade er trûrec gie / an einem stabe eteswie LvRegFr 4516; ich genæse etewie PrBerth 1:10,4; daz si ân underlâz / etwê gefüegten daz Ottok 87447. er ervorhte den mort / und was in den sorgen ie, / dazs eteswenne und eteswie / den rât in ein getrüegen, / daz sin mortlîche slüegen Tr 8376; [sie] vorhten, alse ez ouch ergie, / daz eteswer und eteswie / dar von den hunden kæme ebd. 17400; dat wir dat groze mere, den richen schaz diner gude, ezwie ezlicher mazen gesin muzen Lilie 6,9. der sal si [ citrini ] zu triben in einem ciginem kesewazzer [...] oder in etwi anders daz da gut si SalArz 82,56    2 vor Adj. und Adv. ‘ziemlich, sehr’ etwie dicke Tauler 11,28; etwie lange MNat 17,17; Eckh 2:579,4; PrSchw 2,61; BdN 242,3 u.ö.; etwie lange stunde Elis 8771; etswie manigen dag EvStPaul 12901; WernhMl 7742; etwie [ etwe Hs.] mænig jar ebd. 12624; etswe verre EvStPaul 3024; HvHürnh 11,4. eteswie vil häufig im BdN (s. a. ëtewie 2): etswie vil rôt BdN 161,15 u.ö.; in etswe vil jaren EvStPaul 10362; in etswie vil tagen BdN 8,13; etewie vil riuwe PrBerth 1:343,34; etswie vil der wibe EvStPaul 7116

êther M. zu gr.-lat. aether. ‘Äther’, im Lucid als Bezeichnung für die obere, feurige Luftregion, den supralunaren Bereich zwischen Mond und Sternen (Hamm, Lucid., S. 104): der himele sint drie. der eine ist uon der erde vnz an den manen. der andere ist uon dem manen vnz an daz gestirne. der dritte ist vnz obe dem firmamento, da got selbe inne ist vnde sine lieben. [...] von dem manen biz an daz gestirne ist der ether fúrin Lucid 12,7. 39,10

êtherrîche stN. ‘der ätherische Bereich des Kosmos, Äthersphären’ daz gantz werk oder daz gepeu aller diser werlde wirt in zwai reich gestuͤkt. daz erst ist daz elementisch oder daz matergleich reich; daz ander ist daz himelisch reich [La. etherreich ] KvMSph 9,16

etica F. Akk. auch lat. flektiert. ‘Schwindsucht’ si [die Arznei] kreftiget den magen vnde ist gut fur di gelsucht vnde ist gut fur daz fiuer, daz da heizet etica SalArz 107,30; harn der der uarbe ist, bezeichent di ethicam oder daz reuma oder di guttam oder di harnwinden ebd. 115,16; das sy wol ain halb jar vor irem tod an etica lag mit als grossem ser Stagel 52,20; ich bin auch mynnen suchtig / und han die swinden etica: / da von waz alle min freude gra / in miner jugent worden Minneb 2629; Reinfr 23259; ab donen, nâch verwesen / der etica gelîche / bin ich vil dick gewesen, / kein erzenîe wart nie alsô rîche, / diu mir ze helfe kæme an krefte laben Hadam 471,2

ê|tisch stM. ‘berechtigter Verkaufstisch’ man sol auh wizzen daz chein becke mit veilem brote niendert sol stan wan uf den etischen oben unde nieden in der stat StRAugsb 197,22

etîte Subst. echîtes M.

ê|touf stM. , ê|toufe stF. ‘Taufe nach kirchlich vorgeschriebenem Ritus’ (im Ggs. zur Nottaufe, vgl. gâchtouf ): ir sult weder êtouf bîten noch gevetrîden PrBerth 1:127,10; sô rætet er [der Teufel beim drohenden Tod eines Neugeborenen] daz man den touf ûf schiebe, sô durch gevetrîde sô durch êtouf ebd. 2:57,13; sô rætet er [der Teufel] daz man ez ûf schiebe biz zuo einer êtoufe PrBerth 2:57,19; diu muoter [...] pewar iz [ chindelin ] spate unte vruo [...], / unz iz den heiligen geist gewinne / ze siner e toufe, unte e iz der tot pegrife ArnoltSieb 36,13

ê|tragære stM. Übers. von lat. legislator. ‘Gesetzeshüter’ constitue domine legislatorem super eos, ut sciant gentes quoniam homines sunt: setzze herre einen ê tragære uber siv, daz wizzen die diete daz si mennisken sin PsM 9,21; etenim benedictiones dabit legislator: want segen git der ê tragær ebd. 83,8; PsWindb 83,8

ê|tranc stN. ‘Ehetrank’ dâ daz tranc [La. daz e tr. Hss. BE für den Minnetrank] und daz glas / verborgen unde behalten was Tr 11679

ëtt- ëte-