element
stswN.
häufig lat. Formen.
‘Element, Grundbestandteil’ (vgl. LexMA 3,1800ff., v.a. im Zusammenhang mit der
Elementenlehre der Humoralpathologie [z.B. Macer
Prosavorr. oder MNat
1,1ff.], vgl. LexMA 5,211ff.):
di wisen [...], di iehent algemeine,
daz di werlt si von vier dingen, der an ir nicht vber wirt noch gebrichet, der
nimmer me noch nimmer wirt me noch nimmer wirt min. di vier dinc heizen elementa.
daz ist vuer, luft, wazzer vnde erde SalArz
1,5;
BdN
378,12;
diu vier elementā / stuonden schīnlichen dā / in īr sundervarwe Er
7594;
ein igelich mensch der ist geschaffen ūz den vier elementis
Barth
127,25;
got in vier elementen / sich erscheinet Rumelant
1,267b;
do der sun dot waz, / betrubt worden schiere / die elementen
viere HvNstGZ
3110;
den ursprinc und den anefanc, / und swaz die vier element gebern Frl
4:4,3;
wā element sich ruorent, / wā swęr wā līht wā heiz wā kalt
KLD:Kzl
2: 11,15;
und ist genant nach einem vogel, / des sin und des conplexen
schin / wol eines elementen sin Minneb
3374.
1832;
ouch jźn des di lźrźre / daz iz ein lūter wazzer wźre / ūz
der sīten [Christi am Kreuz] gar entrent / sam daz gemeine
element, / nicht der vūchte vluzzic vluz / der dā heizt flegmaticus
JvFrst
10722
elementisch
Adj.
‘durch die vier Elemente bestimmt’ (bezogen auf die sublunare Welt):
daz elementisch oder daz matergleich reich [
elementarem regionem
]
KvMSph
9,15;
daz elementisch reich hat vier stukke. daz klainst ist daz
ertreich, und daz ist reht als ain gemainer mittelpunct aller werlt. uͤmb daz
ertreich ist wazzer, uͤmb daz wazzer ist luft, uͤmb den luft ist feur ebd.
9,17
elen
N.
‘Elch’ (aus litauisch elnis, vgl. 2DWB 7,1223; s.a.
ėlch
und
elent
):
du tier zesamne kamen / und wolten einen kunig weln. / eln und ūren, wisent
und helfant Marner (W)
6:13,3
elen
stswF.
→
elne
elencliche
Adv.
→
alinclīche
elent
stN.
‘Waldesel’ (vgl.
elen
):
do sahe er in wilder art / durch den walt uf ir vart / loufen
ein teil ellende [
vidit … onagros transire
] , / die liefen harte snellende Vät
9051
eleotropia
Subst.
→
eliotrop
ź|lźręre
stM.
‘Rechtskundiger’
Esdras der schriftherre und elerer [
legis doctor
]
Cranc
Vorr. Kl. Proph. 303,8
elfantīn
Adj.
→
hėlfantīn
elfenbein
stN.
→
hėlfenbein
elfenbeinīn
Adj.
→
hėlfenbeinīn
elfentier
stN.
→
hėlfentier
elfte
Num.
→
einlift
źlich
Adj., Adv.
auch ege- ( TrudHL ), adv. auch
-līchen.
1
‘den Geboten von Religion, Sitte und Recht gemäß; göttlicher oder natürlicher
Ordnung entsprechend; gesetzlich geregelt’
2 meist im Hinblick auf die rechtmäßige Verbindung von Mann und Frau ‘ehelich’
2.1 Adj. 2.1.1 allg. 2.1.2 typische Bezugswörter 2.2 Adv.
1
‘den Geboten von Religion, Sitte und Recht gemäß; göttlicher oder natürlicher
Ordnung entsprechend; gesetzlich geregelt’
āne źlīch dinc mac nieman sīn eigen hin gegeben, daz ez kraft
müge haben SpdtL
143,7.
165,16;
daz ich [...] sś [
zehen march guͦtes silbers
] bekeret han in minen elichen nutz UrkCorp (WMU)
2316,37;
ein elicher und ein rechter besiczer der selbigen gewer StatTrient
126;
alse nu bi dirre frist / elich und gewonlich ist
RvEWchr
11011;
HeslApk
4426;
ich [
Meßikeit
] gere keines dinges nicht, / das elich orden widerspricht
MügelnKranz
1660.
576.
–
~ nōt
‘gesetzlich anerkannte Notsituation, die eine Ausnahme vom sonst geltenden
Recht gestattet’ (vgl.
źhaft
):
der sal vffe sinen eith an deme neisten frithage kvmmen in den rath vnde
sal daz rvgen, ez enneime imme danne eliche noth UrkCorp (WMU)
903,18
2
meist im Hinblick auf die rechtmäßige Verbindung von Mann und Frau ‘ehelich’
2.1
Adj.
2.1.1
allg.:
die elichen lśte [...] mit
iren kinden Mechth
7: 1,24;
hāt ein man ein wīp ze źlīchen dingen unde begibet er
sich in einen orden SpdtL
108,25;
UrkCorp (WMU)
1638,34;
HvFritzlHl
152,16;
von elichem bande vri Wernh
D 1658;
daz er sol elich leben han SHort
6000;
sīn muoter [...] / was von
źlicher sippe Ottok
32770.
– subst. Pl. ‘Eheleute’
[Maria] ist ein muͦter der wittewen, ein
frśndin der elichen und ein ere aller megden Mechth
4: 3,47.
– übertr.:
ime [dem Hl. Geist] wirt
dīn sźle gefuͦget ze źgelikir unde ze rehtir wineschefte
TrudHL
13,12
2.1.2
typische Bezugswörter:
–
~ gemechede
‘Ehepartner’
het jr kinde deheines da vor oder nah ein eilich gemęchit genomin
UrkCorp (WMU)
248A,11;
wir Schoffrid, grave zu Liningen vnde Iohanna, vnser elich
gemechede UrkOtterb
276
(a. 1307).
–
~ hīrat:
man schol auch nieman twingen, weder vrawen noch man, zv eelichir
heirat wider seinen willen UrkCorp (WMU)
1914,24;
daz schœnste und daz beste leben / daz got der
werlde hāt gegeben, / daz ist źlicher hīrāt KvHeimHinv
995;
Spec
98,23.
–
~ wīp, vrouwe, wirtinne u.ä.:
ich hān dā heime ein źlīch wīp, / die minnich als
mīn selbes līp Tr
8189;
horet, waz einem manne geschach, / an dem sin
elich wip zebrach / beide ir triwe und ir reht! StrKD
58,(A) 2;
HvNstAp
637;
des margrauen Hermannes saͤligen elichū wirtin UrkCorp
(WMU)
2045,8;
Eligenta, sin eliche frowe ebd.
N105,32;
er hźte si genomen / zuͦ einer źlīchen chonen Exod
204;
daz ir [...] mich geruochent minnen / als
eine źlichen vrouwen KvWTroj
8337;
wie sere hastu verkebset din elich kśneginne!
Mechth
3: 9,63.
–
~ man, trūt, wirt:
swel vrouwe irn elichen wirt erben wil, so er irstirbet
UrkCorp (WMU)
1671,45;
das si sich ir eliches mannes abe tet ze
vnchusche Konr
12,23;
is daz ein vrowi enin elichchin man heit
Mühlh
177,28;
er muoz sīn ein wol berāten źlich man, / der hūs
sol hān SM:Had
7: 1,1;
ich bin ein unedel brut, iedoch bistu min elich
trut; des wil ich iemer froͤwen mich Mechth
5: 17,7.
–
~ kint, sun u.ä.:
ein ieglīch źlīch kint behaltet sīnes vater reht
SpdtL
90,4;
StatDtOrd
93,25;
wie Pārīs, der jungelinc, / sīn źlich sun geheizen müge
KvWTroj
5093;
minen lieben muͦman, Katherinen vnd Elizabeten den Stukinan,
Cuͦnrates Stukkins saͤligen, [...], elichen
tohtran UrkKlWald
476
(a. 1350)
2.2
Adv.:
daz ich [...] han gelobt vnd gesworn, min swester
[...] ze geben elichen Chuͦnraden UrkCorp
(WMU)
1024,34;
ob ein witib oder ein tochter chönleich und eleich wirt gegewen einem
fleischakcher UrkStVerf
362
(14. Jh.);
div barmherze unser trūtfrowen bescirmet die drī
ordenunge, die źlichen wol lebent vnde die uerwitewet kūslichen lebent vnde die
ir magetoͮm behaltent Spec
98,34;
Lucid
124,13;
ir meinet ez alsō, daz ich / niht źlīche sī geborn / und
süle dā mit hān verlorn / mīn lźhen und mīn lźhenreht Tr
5409;
SpdtL
139,3;
StRBern
1:18,12;
wie der ellenthafte degen / elichen was gelegen / bi der
lieben tohter sin RvEWh
14310;
das si den hoh gelobten man / elichen haben solte ebd.
15027;
Willehalm [...], ein junger künic von Engellant,
/ [...] / dem antwurte źlīche / des landes künic die
tohter sīn, / die hōchgemuoten künigīn RvEGer
1746;
ist er źlīche gehīt Iw
2809.
–
~ zesamen/ ze einander komen; nėmen u.ä. ‘heiraten’
man unde wīp diu źlīch unde rehte zesamen komen sint
SpdtL
84,7.
84,8;
ist, daz en man vnd ain vrowa elich ze en anderen koment
UrkCorp (WMU)
2597,14;
swenn zwai gemaecheit eleich gesaement werdent StRMünch
346,15;
der vil rīterlīche degen / wolte si źlīehen nemen /
āne valsche minne / durch erben gedingen Wernh
1550;
welt ir Gotelinde / źlīchen nemen, sō sprechet jā Helmbr
1513
źlīcheit
stF.
‘auf den Geboten von Religion, Sitte und Recht beruhende Verpflichtung; göttlicher
und natürlicher Ordnung entsprechende Lebensführung’
mit truwen halt dine elicheit, / geloube, laz unrecht gewin,
/ nicht roube, ensla, noch stil, noch brin / und vare zu gnaden ane wan
HeslApk
5326;
sie sint vor gote irkorn, / ob sie wol tuen ir elicheit / mit
anderer irre guten arbeit ebd.
4757
u.ö.
–
‘Ehestand’
ez sint drier hande luͦte die behaldin sin. daz eine ist recht elicheit, daz
andere witwetum, daz driette magetum PrLpz
319,6;
Zęwisch [von Rosenberg] algeriht /
dem kunic von Bźheim seit / umb sīn źlicheit Ottok
20349;
hierher? (vgl. Klein, Hesler u. Athis, S. 114):
daz ist uns noch ein bilde / und ein gezuc der elicheit
Athis
C* 37
źlīchen
swV.
‘heiraten’
dō hin heim kam / der kunic Albreht, / sīnem sun er
gereht [richtete] , / swaz er haben solde, / sō er
źlichen wolde, / [...] / allez, daz er solde haben, / was
bereit ze sīner hōchzīt Ottok
75198.
–
‘jmdn. (Kinder) durch Heirat legitimieren’
sullen di vodern [vorehelichen] chint daz erbtail
nemen mit den lesten [in der Ehe geborenen] ?
[...] jā, wan deu ź sōgetān chraft hāt, dā si geźligt
sint mit der ź RbRupr
178;
lude, dye do offenlichen sint unelich, sy ensin dan geelichet bit rechte
StRWorms
38
elider
stM.
auch enidros.
ein Edelstein (vgl. Engelen, Edelsteine, S. 25 u.ö.):
von dem elider. elidros oder enidros ist ain stain, der
geleicht ainer cristallen und tropft ān underlāz fäuht tropfen sam ob er switz, und
die tropfen sint den fibrigen läuten guot BdN
446,24;
[der agestein
] ist auch den hinvallenden guot, [...]. und
alsō ist auch der elider in geleicher weis ebd.
447,20;
enīdrus Parz
791,18;
enidorium diezen sicht man zu allen stunden / und wazzer dar uz vliezen, und
wirt an siner groͤz nicht minner funden JTit
41,1
elin
stswF.
→
elne
ėlintesel
stM.
→
ėlnte
eliotrop
Subst.
überw. lat. Formen, auch elitrop.
‘Heliotrop’, ein Edelstein mit verschiedenen Wirkungen (vgl. Engelen,
Edelsteine, S. 25f. u.ö.):
ein stein heizt elitrōpīe. / [...] /
der man hāt guot und źre, / der den stein bī im hāt, / daz bluot ouch dā von verstāt
Volmar
445;
elitropia [...] / den sumer git er kuͤle, swie daz
wazzer im winter von im wellet JTit
334,1;
elitropius haizt sunnenwendel. ist daz man den in ain vaz
mit wazzer tuot, sō macht er die sunnen pluotvar [...] der
stain ist grüen sam ain smaragt und ist besprengt mit pluotvarben tröpfleinn
BdN
445,26;
eljotrōpīā Parz
791,7;
eleotropia HvNstAp
18155
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