en|drabes
Adv.
‘im Trab’
die gest balder den entrabs / kerten an tóber
[Trompeter] dan SHort
3174
endrengen
swV.
‘jmdn. bedrängen’
er muͦst entwichen und dackte sich so er langest mocht mit
sym schilt. das halff yn nit viel, wann yn der ander mit slegen endrenget
Lanc
149,13
en|driu
Adv.
‘in drei (gleiche) Teile’
do nam der kvnic sin ende. / sin hovbet im en drev spielt, /
in nevne sich sin zvnge vielt ReinFu
K,2243;
vnd swas dar vber in der herschaft wirdet nvzes, das suln wir vnder vns teilen
indrv UrkCorp (WMU)
151,44;
daz her wart geteilt mit heil / reht endriu an diu seil. /
daz dritteil muost diu schef ziehen EnikWchr
19006;
Er
7140;
Ottok
18743.
– bezogen auf die Dreifaltigkeit Gottes:
er ist got alters eine / und iedoch endriu genamt
Wig
8196;
got herre, [...] drivalt inein
gedrungen unde einlich indriu geflohten / bist dû KvWLd
32,5
en|drîʒec
Adv.
‘in dreißig Stücke’
daz herte bret [der Schild] erweichte / daz ez sich
wol endrîzic kloup Er
5538
endrumern
swV.
‘etw. zertrümmern’
ietweders schilt dâ [beim Aufeinanderprallen der tjostierenden
Ritter] nider brach / und wurden ouch der helme bar. / alsus sî
von dem stiche gar / wurden beide entrümmert Reinfr
907
endunge
stF.
1
‘Ende, Abschluss’
2
‘Begriff, Definition’ (vgl.
endelîcheit
,
2
)
1
‘Ende, Abschluss’
obe got wil, ez würt vollant, / wie ez umbe die endunge si / und waz geschehen
mir mag do bi ParzRapp
306,4.
–
‘abschließendes Urteil’
von den [
ratgeben
] alles dingens vnd aller vrtail wirde vnd stætev beschaidenhait
vnd endvnge sol bechoͤmen UrkCorp (WMU)
2345,11;
daz gedinge volleging nüt, wan der kunig und die Tennemarker brochent ire
gelübde. des kerte der kunig wider und der bischof von Kolle, one endunge
ClosChr
146,4
2
‘Begriff, Definition’ (vgl.
endelîcheit
,
2
):
zuo der naturen dez gesteltnüsses der sinlicher dinge behöret
ein sinlichü materie, dü da gesast wirt in ir endunge [
in eius definitione
] , alse fleische unde gebein in die endunge des menschen
ThvASu
44,18.
254,19
endürnen
swV.
refl. ‘sich der Dornen entledigen’, hier übertr. ‘sich besänftigen’
her [Gott] von dem beginne / mit
schult ie uf uns zornete. / die vede sich entornete / do got ans vrone cruce
schreit, / do wart zwischen der menscheit / und got ein offen stigel
HeslApk
10344
ene
stM.
→ ane stswFM.
en|e-
s.a. ent|e-
en|ëben, nëben
Adv., Präp.
auch neben(t), enneben(t), i(n)neben.
1 Adv. 1.1 lokal ‘neben, nebenan, an der Seite’
1.2 direktional ‘seitlich, zur Seite’ , mit Präp. ûʒ/ abe 2 Präp. 2.1 lokal mit Dat. ‘neben’
2.2 direktional mit Akk. ‘neben … hin, an die Seite’
2.3 temporal mit Dat. ‘gleichzeitig mit’ ; nur Lanc in der
Wendung
~ dem tage
‘bei Tagesanbruch’
1
Adv.
1.1
lokal ‘neben, nebenan, an der Seite’
sie fuorten zwêne an der hant, / vor, enneben unde nâ, /
sehse hie, zwelve dâ Eracl
2883;
er sluͦch in enebin [seitlich] an daz hoͮbet
En (Fm)
12469;
neben, hinden, vür, zen wenden Wh
281,13;
den wald am Stain gantzen vnd gar enhalb hin ab gen der Gent gen Poͤzzeil
vnd neben hin ab auf die Rab UrkCorp
N355B,42.
–
‘nebeneinander’
Alexander chom mit grôzer chrefte / unt tet sceph
zesamen hephten / imer zwai unt zwai neben VAlex
855
1.2
direktional ‘seitlich, zur Seite’, mit Präp. ûʒ/ abe:
daz der preister die hende ennebent vz reckit nach dem
crúce Lucid
89,11;
do sü alsus nebent abe zogetent ClosChr
82,3;
das kint was behende und sprang enneben ab und schlug
synen meister mit dem bogen off syn heubt ein michel wunde Lanc
40,9
2
Präp.
2.1
lokal mit Dat. ‘neben’
die hie von der werlt cherent. / die sizent da ineben gote
in der scare der zwelfpoten AvaJG
20,6;
ich was eteswenne vrô, / dô mîn herze wânde nebent der
sunnen stân MF:Mor
29: 2,2;
eîn hûs lit ze Rinvelden [...] enebent Dietriches
hûs UrkCorp (WMU)
1306,5;
NibB
1722,2.
– in der Verbindung
~ (ein)ander:
si stuonden neben ein ander dâ Wig
7305;
ie zwô und zwô gelîche / neben ein ander giengen
ebd.
7410;
danach sehz ackere nebenander UrkCorp
N101,33.
– vereinzelt mit Gen.:
mit samt [...] den zwaín leiten
[Abhängen] neben des weíngartens
UrkCorp
2204,29
2.2
direktional mit Akk. ‘neben … hin, an die Seite’
nebin Prophiliasin / legite sich Cardiones
Athis
D 50;
diu wirtîn satzt in neben sich / an ir sîten vaste
UvZLanz
620;
der künec blicte neben sich / aldurch ein venster
wünniclich KvWSchwanr
245;
Iw
5996;
Tr
11009.
–
‘auf gleiche Höhe, in die Nähe von’
do si [die Leute von Araby
] komen ze Rom neben den widerkerer
[Wendekreis] des krebs KvMSph
46,22
2.3
temporal mit Dat. ‘gleichzeitig mit’; nur Lanc in der
Wendung
~ dem tage
‘bei Tagesanbruch’
des morgens fru was Lancelot neben dem tag uff
Lanc
615,5;
des morgens was er neben dem tage uff und wapent sich
ebd.
620,25.
627,21
enëbenlîche
Adv.
‘in gleicher Weise wie, vergleichbar mit’
entmeile, wa gemeilet ist / hie min lip, vater Jhesu Crist, /
daz mine sele dort vor dir luze [leuchte] , / in ebenlich
der sonnen huze [Gleißen]
Brun
12619
enëbenslëht
Adv.
‘gleichermaßen’ (vgl.
ëbenslëht
):
Johannes friunt, verhenge ez [die Jordantaufe] nû!
/ üns beiden zimt enebensleht, / daz wir erfüllen daz reht / und wir behalten diu
gebot WvRh
7322
enein
Adv.
auch inein.
1
‘in eins, zu einem, zusammen’
2
‘untereinander, miteinander’
3
‘gleich, gleichermaßen ohne Unterschied’
1
‘in eins, zu einem, zusammen’
zuo uns kam diu werde minne / unde slôz uns beide vaste in
ein KLD:UvL
57: 4,2;
Wig
9475;
drivalt inein gedrungen unde einlich indriu geflohten / bist
dû [Gott]
KvWLd
32,5;
disiu einunge [der Seele mit Gott]
ist vil næher, dan der einen tropfen wazzers güzze in ein vaz wînes: dâ wære wazzer
und wîn, und daz wirt alsô in ein gewandelt, daz alle crêatûren niht enkünden den
underscheit vinden Eckh
5: 269,6.
5: 33,4;
LvRegSyon
4209.
–
‘übereinstimmend, einig, eins’
ir beider wille stellet sich inein SM:Had
50: 1,3;
diu vier rat [allegorische Räder am Wagen der
Seele] wârn enein, / ie einez in dem andern schein
LvRegSyon
2743.
– hierher (oder zu 3?):
schiere do er beraitet wart / und sinú dinc gesazte en ain
[geordnet hatte (?)]
RvEWh
575
2
‘untereinander, miteinander’
sôs ir state under in zwein / niht wol mohten gehaben inein,
/ sô dûhte si der wille guot, / der gelieben dicke sanfte tuot Tr
16412;
wer getrüege iemer under uns zwein / sô grôze vriuntschaft
inein [wer brächte … zustande] ? ebd.
8488.
14314
u.ö.;
SuTheol
254
3
‘gleich, gleichermaßen ohne Unterschied’
si vohten freislîchen / zwêne tage al in ein [
equaliter pugnaverunt
]
SAlex
2141;
nie bas gestritten / wurde von rittern zwain. / ir baider
hertzen waren in ain / verrigeltt gar mitt gewaltt GTroj
7674
enein bringen
V.
‘jmdn. versöhnen’
Alexander [...] giench sînem fater zû
/ [...] / und brâht in unt sîne mûter in ein
VAlex
440.
–
‘etw. vereinbaren’
ain suͤne wart under in zwain / mit dem gedinge braht en ain
/ das der kúnic von Engellant / sine tohter sa ze hant / dem Spanjol gaͤbe
RvEWh
8130
enein hëllen
stV.
‘übereinstimmen, einer Meinung sein’
ern vant niht stætes an in zwein. / sin gehullen sô noch sus
inein Tr
894;
sî sprach ‘nû sage mir sînen namen.’ / ‘vrouwe, er heizet her
Îwein.’ / zehant gehullen sî in ein. / sî sprach ‘deiswâr, jâ ist mir kunt / sîn
name [...]’ Iw
2108;
das merreteil der ratlute, obe siu in ein alle niht gehellent UrkCorp
728,21.
– ironisch:
spriche ich ja, si sprichet nein, / sus so hellen wir enein
Tannh
9,14.
8,24
enein komen
stV.
‘sich einigen, sich zu etw. entschließen’
di haiden waren nain komen, / si heten ir herren Marsilien
gesworen, / swer fluhe uon dem wale, / dem ware zestete der tot gar
Rol
6242.
2881.
– mit Gen.:
so bin ich komen des in ain / daz fúess, schenkel,
achselbain, / brust, arm, rugg ich, hende / wil wagen indem ellende / und aventúre
suͦchen SHort
6369
enein samenen
swV.
‘zu einer Einheit zusammenfassen’
daz diu vremde von iu zwein [die Entfremdung
zwischen Iwein und Laudine] / wurde gesamenet in ein
Iw
8066
enein sîn, enein wësen
V.
‘einig sein, übereinstimmen’
kristen unde heiden, die wâren niht enein NibB
1851,2;
herre, nu tuot alsô daz ich / und ir mit triuwen sîn enein /
sô daz diu herze under uns zwein / stæte liebe einander tragen Wig
9401
enein tragen
stV.
‘vereinbaren, zustimmen’
daz ez getaget wart under in zwein / und ein jâr vride
getragen in ein, / und wart der von in beiden / mit bürgen und mit eiden / gestætet
Tr
398;
daz ich vnd her Friderich von Schafferveld vnd her Albrecht der Proter gelich
geholen vnd en ain getragen haben mit der schidung UrkCorp
1719,19
enein tuon
V.
‘beiseite schaffen’ (?):
sú kament zuͦ dem grabe hin, / dar uffe lag ain grosser
stain: / den hies Ihesus tuͦn enain / und das grab offen lassen stan
WernhMl
7786
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