Belegarchiv/Konkordanz
Die hier aus dem elektronischen Belegarchiv ausgegebenen Stellen bilden den durch halbautomatische Lemmatisierung von digitalisierten Volltexten gewonnenen Kern einer umfassenderen Beleggrundlage, die für die Ausarbeitung des Mittelhochdeutschen Wörterbuchs verwendet wird. Bei der Benutzung des elektronischen Belegarchivs ist stets zu beachten, dass es Stellen enthalten kann, die anderen Stichwörtern zuzuordnen sind.
blinde swM. (21 Belege) MWB Lexer BMZ Findeb.
der si doch niht gesant hât, und alsô laitt ain plinder den andern und vallent paid in die gruob der êwigen | |
uns offenlîchen verendet/ mit den worten der wârhäite:/ ’swâ ein blinde dem anderm gît geläite,/ ’dâ vallent si bêde in die | |
ungewärlich:/ sî giengen slahende umbe sich/ mit swerten sam die blinden./ solden si in iemer vinden,/ daz heten sî ouch dô | |
nâch sînem tôde ringent./ Uerwâzen sîn si dar umbe!/ manic blinde, manic chrumbe,/ wazzersühtic und behaft,/ die genuzzen sîner chraft;/ miselsieche | |
gesunt./ er entslôz den stummen ir munt./ er gap den blinden ir lieht./ diu helle enchunde ir sêle niht/ in deheinem | |
leitet na ir die sinne als der sehende tůt den blinden. In disem weg ist vri die sele und lebt ane | |
golt wolte geben. Owe, wa bin ich gewesen, ich unselige blinde, das ich also lange gelebet han ane kreftige minne, da | |
g#;euti sunder irs lichamen wissenthaft. Si wirt gestochen von einem blinden #.[durch ire siten mit eime s#;eussen spere der unschuldiger minne#.]; | |
nit begriffen denne mit dem gel#;voben und greiffit als ein blinde in der vinsternisse. Die minnende sele, die alles das minnet, | |
unsinnelichem cristanem gel#;voben. Was dis ein leie? Berihtent mich, ir blinden; úwer luginen und úwer has wirt úch niemer vergeben ane | |
ein schellec hase./ zin anderhalp ame glase/ geleichet, und des blinden troum,/ die gebent antlützes roum,/ doch mac mit stæte niht | |
missevalle./ sît ir danne vinster unt trûbe,/ sô läitet der blinde den blinden in die grûbe./ diu grûbe ist diu helle;/ | |
tôten ûf stân,/ die armen krumben rehte gân,/ stummen sprechen, blinden sehen,/ swem er sach miselsühte jehen,/ der wart sâ von | |
der bilde trôst/ von sünden machen iuch erlôst,/ diu tôtstummen blinde sint,/ als ir sît selbe, an witzen blint."/ die meister | |
hie/ in menschlîchem bilde gie,/ dô wart im brâht ein blinde,/ der was gesîn von kinde/ sô blint daz er nie | |
ir gesuntheit was benomen:/ dâ was vil touber tumben,/ vil blinden unde krumben,/ und tiuvelhafter diet genuoc,/ diu leit von dem | |
gespilt nach sitte der kinden,/ von den varwen sam des blinden/ sprechen, die er nie gesach./ Als ist ouch in mînem | |
kêret, der stôzzet sich vil lîhte an herten stein./ Swer blinden volget, der ist wol erblendet:/ waz wunders ist, obe den | |
dvrh ſinen willen. Sehſ toten hiez er vf ſten, die blinden machete er geſehende, hvfhalze gereht, mænigen ſiechen geſvnt, vil mænigiv | |
enbindet./ doch gebt mir sînen lîchnamen her,/ des mennischeit vonds blinden sper/ starp, dâ diu gotheit genas./ der gesellekeit Tismas/ der | |
esele man in komen sach/ aldar dâ in sît ein blinde erstach:/ er wære den gesehenden wol entvarn./ swers kriuzes segen |