Belegarchiv/Konkordanz
Die hier aus dem elektronischen Belegarchiv ausgegebenen Stellen bilden den durch halbautomatische Lemmatisierung von digitalisierten Volltexten gewonnenen Kern einer umfassenderen Beleggrundlage, die für die Ausarbeitung des Mittelhochdeutschen Wörterbuchs verwendet wird. Bei der Benutzung des elektronischen Belegarchivs ist stets zu beachten, dass es Stellen enthalten kann, die anderen Stichwörtern zuzuordnen sind.
worden sūr,/ die man hie vor vil suoze erkande,/ dō Riwalīn und Blantschiflūr/ vil kumbers liten von ir bande./ nu wil | |
męre;/ sīn āventiure tuot es schīn:/ sīn rehter name was Riwalīn,/ sīn ānam was Canźlengres./ genuoge jehent und węnent des,/ der | |
der selbe hiez li duc Morgān./ //Nu daz der hźrre Riwalīn/ wol und nāch grōzen źren sīn/ wol driu jār ritter | |
mohte,/ daz doch niht vil entohte,/ wan in tet iemer Riwalīn/ mit grōzem schaden wider īn/ und treip des mit im | |
sīnen vesten,/ den sterkesten, [[unde]] den besten./ die selben besaz Riwalīn/ und gab ūz voller hant dar īn/ bataljen unde strīten./ | |
eiden/ gestętet, alse er solte sīn./ hie mite sō kźrte Riwalīn/ mit den sīnen heim rīch unde vrō./ ūz milter hant | |
kein künec sō werder was als er./ dā hin was Riwalīnes ger./ aldā dāhter belīben,/ ein jār mit ime vertrīben/ und | |
er triuwe erkande,/ der hiez Rūal li Foitenant./ sus kźrte Riwalīn zehant/ mit zwelf gesellen über sź:/ er bedorfte dō dekeines | |
tugentlīche/ und mit im al die sīne./ man bōt dā Riwalīne/ den anpfanc und die źre,/ daz ez ime dā vor | |
gast geminnet baz./ ouch kunder wol geschulden daz:/ der tugenthafte Riwalīn/ der was und kunde wol gesīn/ mit lībe und mit | |
wā./ ouch was der werde Marke dā/ und sīn geselle Riwalīn/ āne ander ingesinde sīn,/ die sich ouch gevlizzen hęten,/ wie | |
swaz aber von ieman dā geschach,/ sō was der höfsche Riwalīn/ und muose ez ouch binamen sīn,/ der ez des tages | |
in sīn muot gelźrte,/ dō kamez von āventiure alsō,/ daz Riwalīn gekźrte dō,/ dā Blanscheflūr diu schne saz./ hie mite gesprancter | |
’ach süeze, waz hān ich getān?’/ sprach aber der höfsche Riwalīn./ si sprach: ’an einem vriunde mīn,/ dem besten den ich | |
und nāmen Blanschefluoren/ und vuorten si mit in zehant/ in Riwalīnes herzen lant/ und crōnden si dar inne/ im zeiner küniginne./ | |
crōnden si dar inne/ im zeiner küniginne./ jā Blanscheflūr und Riwalīn,/ der künec diu süeze künigīn,/ die teilten wol gelīche/ ir | |
die teilten wol gelīche/ ir herzen künicrīche:/ daz ir wart Riwalīne,/ dā wider wart ir daz sīne;/ und wiste iedoch dewederz | |
stricken sīner trahte,/ daz er dannen niene mahte./ //Der gedanchafte Riwalīn/ der tet wol an im selben schīn,/ daz der minnende | |
von dan/ noch sus noch sō verrihten kan./ als ergiengez Riwalīne,/ den ouch die trahte sīne/ verwurren in der minne/ sīnes | |
den sige gewan/ und er den zwīvel gar vertreip/ und Riwalīn gewis beleip,/ sīn Blanscheflūr diu minnet in:/ des was sīn | |
des enstuont,/ als die minnenden alle tuont,/ daz ir geselle Riwalīn/ ir herzen vröude müese sīn,/ ir meister trōst, ir beste | |
der dannen kam oder dā genas./ dā wart der werde Riwalīn/ mit eime sper zer sīten īn/ gestochen und sō sźre | |
vrouwe, sprechet an!’/ ’mich ttet dirre tōte man,/ von Parmenīe Riwalīn:/ den sęhe ich gerne, möhtez sīn/ und wiste ich, wiez | |
und nam ir vrouwen an ir hant/ und kam ze Riwalīne./ nu hęte ouch er die sīne/ al besunder ūz getriben/ | |
geborn:/ wie ist mīn trōst alsus verlorn!’/ //Alsus neigir dō Riwalīn/ vil kūme, als ez dō mohte sīn/ von eime tōtsiechem | |
harte cleine war,/ wan saz et blintlīchen dar/ und leite Riwalīne/ ir wange an daz sīne,/ biz daz ir aber dō | |
sus genas er, wan ez solte wesen./ //Sus was, daz Riwalīn genas/ und Blanscheflūr diu schne was/ von ime entladen unde | |
ir herze, ir sin, ir gernder muot/ lac niwan an Riwalīne./ dā wider lac ouch der sīne/ an ir und an | |
er was ir und si was sīn;/ dā Blanscheflūr, dā Riwalīn,/ dā Riwalīn, dā Blanscheflūr,/ dā beide, dā lźal amūr./ ir | |
ir und si was sīn;/ dā Blanscheflūr, dā Riwalīn,/ dā Riwalīn, dā Blanscheflūr,/ dā beide, dā lźal amūr./ ir leben was | |
dōs allerbeste lebeten/ und in dem wunsche swebeten,/ dō kāmen Riwalīne boten:/ //Morgān sīn vīnt hęte geboten/ eine starke samenung in | |
in sīn lant./ mit disem męre und al zehant/ wart Riwalīne ein schif bereit/ und al sīn dinc dar an geleit;/ | |
und lāt mich hie!’/ //In disem clagemęre gie/ ir trūtgeselle Riwalīn/ mit weinendem herzen īn/ und wolte nemen urloup von ir./ | |
sus werbet! alsō muoz ez sīn.’/ mit dirre rede kam Riwalīn/ ze Marke und seite im męre,/ waz ime enboten węre/ | |
ime zehant,/ dā nāch von al den sīnen./ die clageten Riwalīnen,/ daz er die clage ź nie gesach,/ diu dō und | |
schif gestōzen an./ alsus sō vuoren si von dan./ //Nu Riwalīn ze lande kam/ und die vil grōze nōt vernam,/ die | |
unser angest sol nu cleine sīn.’/ //Hier under sagete im Riwalīn/ die lieben āventiure/ umb sīne Blanschefliure./ des wart er inneclīche | |
wol gebiten/ von Morgāne und von den sīnen:/ si enpfiengen Riwalīnen/ mit einer herten vehte./ hei waz dā guoter knehte/ gevellet | |
ist geschehen, ez muoz nu sīn:/ erst tōt der guote Riwalīn;/ dān hret nu niht mźre zuo/ wan eine, daz man | |
leide/ mit leiderem leide/ siht leider ougenweide!/ //Der źre an Riwalīne lac,/ der er nāch grōzen źren pflac,/ die wīle ez | |
gevuor und si gewarp./ dō Blanscheflūr, ir vrouwe, erstarp/ und Riwalīn begraben was,/ des weisen dinc, der dō genas,/ daz gevuor | |
ir clage wart aber dō mź dan ź:/ clage, daz Riwalīn erstarp,/ clage, daz Blanscheflūr verdarp,/ clage umbe ir beider kindelīn,/ | |
die,/ die bī den zīten wāren hie,/ daz mīn hźrre Riwalīn,/ des man ich was und solte sīn,/ ob ez got | |
verborgen ungemach,/ daz nieman lebender an im sach,/ daz im Riwalīnes tōt/ und Morgānes leben bōt;/ daz leit lag ime mit | |
in:/ ’von Parmenīe ich bürtic bin/ und hiez mīn vater Riwalīn./ hźrre, des erbe sol ich sīn;/ ich selbe heize Tristan.’/ | |
nie geleit./ die wizzen wol die wārheit,/ daz mīn vater Riwalīn/ mīne muoter an daz ende sīn/ brāhte vür ein źlīch |