gewonhaft
Adj.
1
‘gewohnt’
2
‘ansässig’
1
‘gewohnt’
die andern die got vil frôwer machent [...], daz sint
die dâ guoter dinge gewonhaft werdent und in gotes dienste blîbent PrBerth
1:196,25
2
‘ansässig’
waz hietest dû des êre, / solde diu heidenschaft / werden dâ
gewonhaft / an der stat heiligen, / dâ wir niht wurden verzigen / betlicher bet?
Ottok
50058
gewonheit
stF.
auch gewoneheit.
‘Gewohnheit’ (s.a.
gewenheit
)
1
‘Brauch, Sitte, Gepflogenheit’
1.1 allg. 1.2 (individuelle) ‘Angewohnheit’
1.3
‘Gewohnheitsrecht’ (vgl. detailliert WMU 1,736f.) 2 von natürlichen, regelhaften Dingen 2.1
‘Art, Natur’
2.2 spez. ‘Menstruation’
3 im Sprichwort 3.1 Gewohnheiten sind schwer abzulegen (vgl. TPMA 5,4-6) 3.2 Gewohnheit ist mächtig (vgl. TPMA 5,6f.) 3.3 Schlechte Gewohnheit schadet viel (vgl. TPMA 5,7) 3.4 Gewohnheit verändert die Natur (vgl. TPMA 5,7) 3.5 Gewohnheit ist stärker als Natur (vgl. TPMA 5,8) 3.6 Gewohnheit wird zur (zweiten) Natur (vgl. TPMA 5,8-9) 3.7 Gewohnheit erzeugt Liebe und sittliches Verhalten (vgl. TPMA 5,11) 3.8 Gewohnheit bringt Fertigkeit (vgl. TPMA 5,11)
1
‘Brauch, Sitte, Gepflogenheit’
1.1
allg.:
meister [Jesus] , sage vns, wo wilt du, / daz
wir dir bereiden nuͦ / daz osterlamp nach der iuden side? / die gewanheit
were nit guͦt virmiden PassSpM
579;
nu schult ir uernemin, wannin div geuvonheit
erwͦchse, daz wir in disim osterlichem zîte uâstin Spec
62,10;
dar nâch dô mit gewonheit / Jôsaphât ze velde reit, / daz
er mit willen selten lie RvEBarl
1227;
ez ist ein alt gewonheit, / daz man dem sæligen ie /
gerne diende UvZLanz
8436;
HimmlJer
298;
PrLpz
8,42.
– oft ~
hân:
ze den selben czeiten do heten die romære eine
gewoneheit [...], das si begiengen an dem anegenge
des selben manodes ein hochczeit des kæiseres Augusti Konr
15,32;
nû hete der künec die gewonheit / daz er nimmer
deheinen eit / bî sînes vater sêle swuor / wan des er benamen volvuor
Iw
893;
Ägidius
292;
StrKD
61,3.
– oft nâch ~
(auch mit Attr.):
man lûte dâ zem münster nâch gewoneheit
NibB
1005,1;
si satzten ûf vil schône / Lanzelete die krône / nâch
küniclîcher gwonheit UvZLanz
8375;
er [Antenor] bezeichente da
mite [mit dem Olivenzweig] / fride nach dem
site / vnde nach der alden gewonheit Herb
15281;
PrOberalt
84,9;
Tr
3006;
BrEng
53
1.2
(individuelle) ‘Angewohnheit’
sihstû danne daz im [dem
Kranken] diu ougen hol sint unde im der munt offen stêt sô er
slæphet, sô soltû in vrâgen, ob ez sîn sit sî daz er mit offem munde slâffe; ist
ez sîn gewohnheit niht unde zehert im daz winster ouge, sô stirbet er an dem
driten tage Barth
135,12;
Iw
4976.
6595;
dv́ ander ist von boͤser gewonheit, das wir
das herce niht gewennit haben mit stetem vlize an got gedenken
DvAStaff
118;
min herze vinster ist von gewonheit der súnden
Mechth
6: 37,10;
PrLpz
31,5;
HeslApk
13552.
–
~
(ze)brechen:
irn sult iuwer gewonheit / durch nieman zebrechen. /
der humbel der sol stechen Iw
204;
StrKD
41,4.
57,122;
MarlbRh
12,24.
– Gewöhnung, Erziehung:
die geprechen habent an der sêl werken, die sint
zwaierlai. etleich habent daz von gepurt und etleich von gewonhait
BdN
488,21;
die aber den geprechen habent von gewonhait, daz
sint die in den wälden erzogen werdent verr von den vernünftigen läuten und
lebent sam daz vieh ebd.
488,29;
die andern [Beizvögel] sint
gar edel, die vâhent von nâtûr mit klainer gewonhait [Übung,
Abrichtung]
ebd.
188,19
1.3
‘Gewohnheitsrecht’ (vgl. detailliert WMU 1,736f.):
guot gewonhait ist als guot als geschribeneu recht RbRupr
226;
sie sulen ouch geloben [...] zu
behaltene die regele unde dî gewonheit des ordenes StatDtOrd
128,2
u.ö.;
div gesetz der brvder vnd die gewonaiht des spitals
SpitEich
5,14;
diu vrävel ist ein phunt oder fünf schillinge, ie nâch
des landes gewonheit SpdtL
147,25;
daz sagen wir niht daz ez reht sî, ez ist ein gewonheit
ebd.
152,2
u.ö.;
er múst aber der statt ir gewonheit halten und
ir recht Lanc
376,26;
StRMünch
167,31.
– von Abgaben:
daz sie czollen, müten [ein Getreidemaß] ,
recht und gewonheit, di von alter her gewesen ist, berichten vnd tuen suln
UrkBresl
175
(a. 1349)
2
von natürlichen, regelhaften Dingen
2.1
‘Art, Natur’
alsô schiere er sich dâ nider / zuo der frouwen het
geleit, / nâch menschlicher gewonheit / wart sie swanger und enphie
Eracl
316;
porphirio [...] ist ain vogel
auz der gewonhait und auz der weis anderr vogel [
extra
consuetudinem et modum aliarum avium
] ,
[...], wan er hât ainen praiten fuoz ze swimmen und
hât ainen andern gespaltenen fuoz ze gên auf dem lande BdN
212,4.
122,31
2.2
spez. ‘Menstruation’
dar umb ist der mônâtleich fluz verslozzen an den swangern
frawen, ez sei dann daz kint tôt oder diu fraw hab gar vil übrigs pluots. der
hân ich ain gesehen, diu mit lebentigem kind ir gewonhait het BdN
33,26;
wer in [Myrrhe] clistiert mit
rautenwazzer, sô pringt er den frawen ir gewonhait, diu menstruum haizt ebd.
370,36
u.ö.
3
im Sprichwort
3.1
Gewohnheiten sind schwer abzulegen (vgl. TPMA 5,4-6):
wan des der mensche in gewonheit kumet daz klîbet im gerne ane
PrBerth
1:201,4;
swer wider die natûre / wil ungewonlîch kriegen, / daz wirt im dicke sûre,
/ wil er natûre nâch gewonheit biegen; / dar nâch tuot wê, swer muoz gewonheit
brechen Hadam
382,5;
dar vmb spricht ein weiser meister Aristotiles. difficile est consueta
relinquere. ez ist vnmuͤgleich die gewonhait ze verlazzen GestRom
15;
natúrlich neigung und alte gewonheit ist
muͤlich zuͦ lassen Seuse
456,17.
221,3
3.2
Gewohnheit ist mächtig (vgl. TPMA 5,6f.):
gewonheit diu ist rîche Helbl
8,1;
gewoneheit diu ist rîch, / tumben liuten schedelîch Freid
108,7;
gewonheit, diu ist michel: / swaz di jugent krumbet, daz wirt in alter
sten alsam ein sichel JTit
3308,3;
des sprechent die wîsen: vil tuot lêre, / sô tuot gewonheit dennoch mêre
Renner
10630.
16162
3.3
Schlechte Gewohnheit schadet viel (vgl. TPMA 5,7):
bœse gewonheit und bœse site / die sint gar des tiuvels seil
/ dâ mit er uns ziuhet zunheil WälGa
12018;
bœsiu gewoneheit / machet schaden unde leit Freid
108,9;
des wizzet daz bœsiu gewonheit / aller sünden insigel treit
Renner
9529.
21145.
13493
3.4
Gewohnheit verändert die Natur (vgl. TPMA 5,7):
iedoch gewonhait verändert vil der nâtûr an dem menschen
zuo guotem oder zuo pœsem BdN
29,3;
dar umb ist der spruch wâr, der dâ spricht: diu gewonhait
ist ain wechslerin der nâtûr ebd.
29,17;
dik verwandelt diu gewonheit / die natûr, als man uns seit Boner
65,5
3.5
Gewohnheit ist stärker als Natur (vgl. TPMA 5,8):
gewonheit wirt nimer laz. / si greiffet vür nature Krone
1519;
gewonheit ist noch richer dann nature JTit
5403,3;
gewonheit ist etewenne rîcher danne diu natûre PrBerth
1:35,31
3.6
Gewohnheit wird zur (zweiten) Natur (vgl. TPMA 5,8-9):
gewonheit ist die ander natur Jüngl
1165;
wanne gewonheit ist wol halbiu nâtûre PrBerth
2:58,3;
der iunge muͦz striten mit siner iugent, der alte mit sinen sitten.
wan mit langir gewonihait muͦz der mensche striten alse mit der nature
PrGeorg (Sch)
22,139
3.7
Gewohnheit erzeugt Liebe und sittliches Verhalten (vgl. TPMA 5,11):
das menschlich natûre alsô stât: / swes si niht gewonet hât, / das si das
gerne schuͤhet / ze allen zîten, und es vluͤhet; / aber swas si
tuot von gewonheit, / das minnet si, als duͤ schrift seit Ammenh
16687
3.8
Gewohnheit bringt Fertigkeit (vgl. TPMA 5,11):
ist, daz duncket einem ungeuͤbeten menschen sin
zuͦmole unmúgelich, wan gewonheit machet kunst. das wir nu alle
diser edeler geburt gerum Tauler
12,14
gewonlich
Adj., Adv.
auch gewond- (
StRMünch
176,20
u.ö.); adv. auch -lîchen.
‘gewöhnlich, gewohnt, üblich(erweise)’ (s.a.
gewenlich
)
1 dem Brauch entsprechend 2 individueller Angewohnheit entsprechend 3 von natürlicher oder göttlicher Regelhaftigkeit 4
‘üblich, normal’
1
dem Brauch entsprechend:
ez was gewonlich in der alten e, swelh wib ein degenkint
gebære, daz si sich darbete der kirchen vierzech tage Spec
33,25;
ouch ist daz gewonlich / daz man dem sündigen man, / swie
swære schulde er ie gewan, / nâch riuwen sünde vergebe Iw
8104;
swan sô man gezzen hat, sô sulen die pfaffen ir gewonlichez
gebet sprechen StatDtOrd
42,9;
nach gewonlichen siten Pass I/II (HSW)
13383;
Pelzb
120,16.
– oft rechtsspr. (detailliert s. WMU 1,737f. u. DRW 4,822-827):
der rihter sol auch sînem herren büezen alse dâ gewonlîch
sî SpdtL
116,13;
ez sol och chain frow, als es von alten dingen gewonlich
und reht ist, ziuch [Zeuge] sin uͤber dehain
dinck, wan uͤber elichen heirat, notnunft und uber daz lest geschaeft an
dem tod StRMünch
46,29;
mit aller gewarsami, du nach geschribem oder nach gwonlichem recte an
kuͦfen durftich [bei Kaufverträgen
erforderlich] ist UrkCorp (WMU)
2915,21;
sechzich mv́tte kernen gewonliches mezzes ebd.
84,22;
sechshundert pfund municher pfenning, die sie uns
jaerleich geben suͤllen [...] ze irer
gewondleichen stewer StRMünch
176,17
u.ö.
2
individueller Angewohnheit entsprechend:
Lanzelet dô niht vergaz / der gewonlîchen slege sîn: / er
treip den künic Valerîn / umbe in manege kêre / und wundet in als sêre, / daz er vor
im muose ligen UvZLanz
5323;
dô bat in [Barlaam] dâ Jôsaphât /
die gewonlîchen wât / zeigen, die der guote man / truoc gewonlîchen an
RvEBarl
6466;
Pass I/II (HSW)
30820;
Kuchim
29,12
3
von natürlicher oder göttlicher Regelhaftigkeit:
dânâh [nach der ersten Geburt] uber gewoneliche zît
/ wart suanger daz selbe wîb Exod
419;
dú sunne zwúrend liechter
wart [zur Geburt Marias] / denne sú gewonlich
ist von art WernhMl
548;
daz unmügelich ist der undern natûre, daz ist gewonlich und
natiurlich der obern natûre Eckh
5: 43,13;
JPhys
4,3;
StrKD
153,32.
– von der Menstruation:
welheu frawe ir gewonleich haimleichait well pringen
[...], diu trink rautensaf BdN
417,25
4
‘üblich, normal’
diz [das Erfülltsein der Seele durch Gott] zwingt
die usser dinck ze lauzend [l. lâzend
] ,
gewonlich dinck ze mident, úber sich selber dringen und an die blozen
gotheit springen Eckh (J)
105,4
gewonlîche
stF.
‘Wohnung’ oder ‘Nähe, Vertrautheit’ (?):
vber das wort benedictus man ich dich [Maria] , das
dü gotlich fruht dines libes gesegnot was vor aller zit in sines vater ewiger
gewonlichi Eckh (B)
105,38
gewonunge
stF.
‘Gewohnheit, Gewohnheitsrecht’
jch [...] han dem vorgenanten Walther
[...] die vorgenanten reben verluhen ze eme rehten erbe
vnd nach des landes giwanvnge UrkCorp (WMU)
2115,15;
als von aldyr eyn gwonunge ist gwest UrkSchles (B)
135,11
(a. 1333)
geworden
Part.-Adj.
Die mit ge- präfigierten Formen sind mhd. selten
(2
5Mhd. Gr. § M 73), vgl.
gewërden
und
wërden
stV.
‘geworden’
do ieglicher quam in sin lant / er liez sich cronen alzuhant. /
[...] / die zwene kunge geworden / uf daz westen unde
norden [Philippus und Antigonus] / taten juden kein
ungemach, / die wile man die leben sach Macc
1077.
–
‘geschaffen’ (vgl.
ungeworden
):
swenne diu sêle gekêret ist von allen gewordenen dingen, von nôt muoz daz sîn,
daz got in ir glenze und blicke Eckh
3:229,2
gewordenheit
stF.
‘Gewordenheit, Geschaffenheit’ (das in Raum und Zeit geschaffene Sein
gegenüber dem reinen Sein in Gott, vgl.
ungewordenheit
):
dis einvaltig luter wesen [das reine
Sein] ist dú erst obrest sach aller sachlicher wesen, und
von siner bisinder [anwesender] gegenwúrtikeit so
umbschlússet es alle zitlich gewordenheit als ein anvang und ein ende aller
dingen Seuse
178,10;
ein gerehter mensch haltet sich nach siner gewordenheit
underwúrflicher denne andrú menschen ebd.
358,1.
341,8
gewordenlich
Adj.
‘kreatürlich’
wie sich der mensche und alle kreaturen ewklich haben
gehalten, und von irem gewordenlichen usbruche [Hervorgehen aus
Gott]
Seuse
331,15.
333,4
gewordenlîchkeit
stF.
‘Gewordenheit, Geschaffenheit’ (das in Raum und Zeit geschaffene Sein
gegenüber dem reinen Sein in Gott, vgl.
ungewordenheit
):
do sich der geist an im selber hat gekeret von sin selbs und
aller dingen gewordenlichkeit in die blossen ungewordenheit der nihtekeit
Seuse
188,18
geworht
Part.-Adj.
→
würken, wirken swV.
geworten
swV.
‘in Worte fassen’ (vgl.
worten
):
du̍ dritte sache, war vmbe si verstumeten, das was, das si sahen in die
verborgenen warheit vnd fvnden die heimlichkeit in gotte, das si nicht geworten
enkonden Eckh
2:454,16
u.ö.;
wie aber dú driheit ein sie, und dú driheit
in der einikeit der natur ein sie, und doch dú driheit usser einikeit sie,
daz mag man nit gewoͤrten von dez tiefen grundes einvaltekeit
Seuse
185,24
u.ö.;
ich wil dir sagen, got der het dich diese eddeln sellen
[Seelen] gelosen sehhen in bilden das du es geworthen
meͮgest, in der meinungen das du derfan geschribben meͮgest
MerswNF
75,2;
Tauler
176,5
gewortigen
swV.
→
wortigen
gewûchze
stN.
Koll. zu
wûchz
‘Geschrei’
dô er sî im volgen / an dem gewûchze hôrte, / in vorchte grôz bekorte
NvJer
24914
gewüefe
stN.
Koll. zu
wuof
‘Geschrei’
sô mache wir [Keie und die
Tafelrunde] ein gewuofe, / einen schal und ein geruofe / und
rumpeln under einander gar HvFreibTr
2877
gewüegen
swV.
mit Gen.d.S. ‘denken an etw.’
in trôste [ihn tröstete] sîn vil
süezer rât, / daz got sîner missetât / niemer mêr gewüege, / swenn er den willen
trüege, / daz er sî wolde büezen RvEBarl
14093;
mir leider ze unheile / saget er mir, daz er veile / den
besten stein hie trüege, / des man ie mê gewüege [den man sich nur
denken konnte]
ebd.
7568;
Volmar
13.
710
gewülke
stN. (F. PsM ?)
Koll. zu wolke(n)
‘Gewölk, Bewölkung’
si luͦgete hin gen dem himel: do duht si, daz
dú sunne schon uf giengi ane alles gewúlk mit vil glastes
Seuse
59,11;
in der viurînem gevulche [interl. zu in flammivoma
nube
]
PsM
H 68,5;
wan als diu sunne mir irm schîne die ganze welt überschînet, si werde danne
von dem gewülke gehindert, alsô schînet diu gnâde des heiligen geistes in aller
menschen herzen, si werde denne von unsern sünden gehindert Eckh (Pf)
367,19.
– übertr.:
so blibet der geist [...]
abgescheiden [...] von allem gewúlk und gewerbe der
nidren dingen Seuse
186,1.
gewulkene
stN.
auch gewolkene.
Koll. zu
wolken
‘Gewölk, Bewölkung’
der hizege toͮm [Dunst] uon
der erde sich in den luft gewillet vnze daz er zuͦ dem gewolkene wirdet
Lucid
58,11
u.ö.;
diu [
gotheit
] ûz dem
gewülken sprach EnikWchr
8690.
8700.
– übertr.:
fuͤr di sunn sich wolchen strechen / und di perg ir
schein verdechen. / vraw [Maria] , dein guͤt mag
nieman verlainen / mit dem gewulchen noch mit den stainen Teichn
25,54;
Seuse
478,17;
PrZürich
11,41
gewulket
Part.-Adj.
‘umwölkt’
die wîle diu [
die fröude der welt und angest unde nôt unde
vorhte
] in dir sint, sô ist ez tunkel unde gewulket
dinne Eckh (Pf)
225,16;
do zogte si
[
wisheit
] sich ime also: si swepte hoh ob ime
in einem gewúlkten throne, si luhte als der morgensterne
Seuse
14,11
gewunne (?)
Subst.
‘Lust, Wonne’ (oder als Part. Prät. zu lesen, vgl. Kartschoke, Rol.
z.St.):
in [dem verfluchten Volk des
Zernubele] ne geschain nie dehain sunne, / der nebel ist ir gwunne
Rol
2686
gewuoc
stM.
‘Aussage, Erwähnung’ (zu
gewahen
stV.):
uf rechten gewuc / sage ich dir di warheit, / daz sich min vreude ho uf treit
/ an daz cruce des herren min Pass I/II (HSW)
21144;
als ir sult alhi verstan / nach miner schrifte gewuc ebd.
37395
|