jagephert
stN.
für die Jagd besonders geeignetes bzw. trainiertes Pferd, ‘Jagdpferd’
sīn jagepfert schœn unde guot / nam er dō mit beiden sporn, /
[...] / dem swīne er balde engegen reit
KvWPart
372;
nu hiez im Marke bringen dar / sīn jagephert
Tr
3415;
er was off syn jagpfert geseßsen und hett syn bogen an sym
halß und syn rytlersen [Reiterstiefel] angethon
Lanc
227,26
jager
stM.
→
jegere
jagerëht
stN.
Regeln der Jagdkunst:
den meister und die knehte / die nam aber dō wunder, / daz in
daz kint [Tristan] besunder / und mit bescheidenheite / sō
manc jagereht vür leite / und daz ez sō vil wiste / von sus getānem liste
Tr
3062
jagerīe
stF.
→
jegerīe
jagesite
stM.
‘Art und Weise des Jagens, Jagdkunst’
innerthalp den ahte tagen / reit Marke selbe mit im jagen /
[...] / schouwen sīnen jagesite / und sīner künste
nemen war Tr
3412
jagespieʒ
stM.
bei der Jagd (auf Wildschweine) eingesetzter Spieß, ‘Jagdspieß, Saufeder’
Partonopier sich unverzaget / ūf sīner verte schouwen liez. / ein horn und
einen jagespiez / der ellentrīche fuorte, / dā mite er balde ruorte / nāch dem eber
durch daz mies [Moos]
KvWPart
350;
venabulum: iagspies VocOpt
45.042
jaget
stNF.
auch jagat (UvLFrd
– oder eigene Bildung mit -āt-Suffix?); kontrahiert jeit; s.a.
jagede
.
1
‘Jagd, Verfolgung, Hatz’
1.1 Jagd auf Tiere 1.2 Verfolgung von Menschen 2
‘Streben, Trachten’ (vgl.
jagen
3 )
1
‘Jagd, Verfolgung, Hatz’
1.1
Jagd auf Tiere:
alsō getāne iagit, alsō man pfliget zu tūne mit rūfene
unde mit hunden unde beizen mit vederspile, die ensulen die brūdere niht urboren
StatDtOrd
47,22.
47,21;
daz jeit was ergangen NibA
885,1;
wir komen wol ze jeide ebd.
875,4;
wir komen wol ze jegede NibB
932,4;
man sol in [den leidenschaftlichen Jäger] bi
den hunden lan, / mit sinem jeide lan umb gan UvLFrb
1322.
1349;
LBarl
11950;
UrkPreuss
1,173
(a. 1278, kopial 14. Jh.)
1.2
Verfolgung von Menschen:
die Letten und die Līven / die wāren helde unverzaget: / beide an dem
strīte und an der jaget / entwurchten sie die heidenschaft
LivlChr
1150;
ūf der jagat [bei der Verfolgung der flüchtenden
Ungarn] wart geseit / daz bœse, swinde, swerende leit, / daz
der fürste węre erslagen UvLFrd
529,17;
Lanc
460,23
2
‘Streben, Trachten’ (vgl.
jagen
3):
sit daz ich ein hirte bin / und mich die sache tribet hin, / an die uzere
iaget [
‘an das Treiben und Drängen nach der Außenwelt’ (vgl.
Glr.z.St.)] , / so ist mir daz gar unversaget / min gedanhe enwolle
dar Pass III
199,43
jagetac
stM.
zur Jagd bestimmter Tag:
dō quam ein schōne jagetach / daz jagen reit Nampźtenis Eilh
(L)
9048
jagetgeselle
swM.
kontrahiert jeit-.
‘Jagdgeselle, Mitjagender’
man enpflege baz der jegere, ich enwil niht jagetgeselle sīn
NibB
965,4;
die sīnen jagtgesellen die sagten Sīfride danc ebd.
936,4.
927,2
u.ö.;
sīne jeitgesellen seiten Sifride danc NibA
879,4
u.ö.;
HvFreibTr
3570
jagetgesinde
stN.
‘Jagdgefolge, Jagdbegleiter’
Marke [...] / begonde blāsen dō sīn
horn, / ob ez ieman vernźme, / daz er zu im quźme, / von sīnem jagetgesinde
HvFreibTr
3565
jagetgeverte
stN.
hier kontrahiert jait-.
‘Jagdausrüstung’ (vgl.
geverte
stN. 3):
mit disem jaitgeverte / vil manic jār man nerte / dī
nidirstin hūsir al, / want man wildis āne zal / dā mitte slūc NvJer
5509
jagetgeziuge
stN.
hier kontrahiert jait-.
‘Jagdausrüstung’ (vgl.
geziuge
stN. 1.2):
mit im her ouch hźte / jaithunde und vedirspil / und
jaitgezūgis vil NvJer
5356
jagethabere
swM.
‘Hafer als Naturalabgabe (zur Ablösung für Jagdfron)’
→
DRW
6,355
(DiplStyr.; a. 1326)
jagethof
stM.
hier kontrahiert jeit-.
‘Jagdhof’
daz im doch wol gezęme / zeim jeithove Stīrelant Bit
13277
jagethunt
stM.
hier kontrahiert jait-.
‘Jagdhund’ (vgl.
jagehunt
):
wāpin unde pfert, / knechte, meide, cleidir wert, / jaithunde
und vedirspil / und andirs gezūgis vil, / daz man zu hźrschaft nante
NvJer
4073
jagethūs
stN.
hier kontrahiert jait-.
Unterkunft auf der Jagd, ‘Jagdhütte, Jagdschloss’ (vgl.
jagehūs
):
der kunic hate ein jaithūs in dem selben walde, dō zogete her īn mit sīner
vrowen HvFritzlHl
236,24;
vnseriv iaidhęvser UrkWittelsb
2,403
(a. 1348)
jagevart
stF.
‘Jagd, Verfolgung’
got ze jungest rihte dō / daz ir [der Ägypter (bei der Verfolgung
der Juden)] einer niht genas / der ūf der jageverte was
Reinfr
15814.
– bildl.:
die gedanke mīn si lucket, die fliegčnt zuo zir geschart. /
manic giric sin der flucket / nāch ir ūf die jagevart KLD: BvH
3: 4,4
jagewīse
stF.
bei der Jagd (auf einem Horn) geblasene Melodie, Fanfare (vgl.
jageliet
):
die hunde mante er unde blies / nāch meisterlīchen prīse / sō fremde jagewīse,
/ daz man sō wilde nie vernam KvWPart
356
jęhelinge(n)
Adv.
→
gęhelingen
jāhźrre , jāhërre
swM.
‘Jasager, Speichellecker’
die jāhźrren hānt den muot, / si lobent, swaz der hźrre tuot
Freid
50,2;
jāherren, / die soltu von dir verren UvEtzAlex
27977.
12640;
mitheller [...] unde jāherren PrBerth
1:214,7;
RvZw
203,9;
TürlArabel
*A 20,18
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