dornhac
stMN.
‘Dornenhecke’
spinetum: dorn hag oder stude VocClos
Sp62
dornhecke
stswF.
‘Dornenhecke’
als das fewr in der dornhecken [
sicut ignis in spinis
Ps 117,12]
PsMb
28(Glossar);
der weg [...] / ist nit ferre von dem andern da; / es
ist als eins nit dan daz die hecke / da tuschen ist ein dorenhecke Pilgerf
6687;
war umb hait ye myn unmuͦße / so großen widerstant getaen / durch die
dorn hecke zu gaen? ebd.
10871
dornheit
stF.
‘Dorngestrüpp’
vröu dich, rose sundern dorn / in dörnheit uf gedrungen, / clar lilge schön
ensprungen, / von dem himeltowe naz, / suzer wen ein honec vaz! TvKulm
1415
dornhurst
stF.
‘Dorngesträuch’ (hier zur Ortsbezeichnung):
ein zweiteil bi der dornhurst UrkCorp (WMU)
N101,20;
item unus ager vf die dornhust an Criegesheimer weg UrkLicht
7,374
(a. 1320)
dornîn
Adj.
→
dürnîn
dornouwe
stF.
‘Dornenfeld’
die nehaizzent niht ein zartgarte, die mugin wol haizzin ein
dornowe, wande si stechent, suâ man siu widir ir willin ruͦret
TrudHL
59,18
dornslêhe
stF.
‘Schlehdorn’ (prunus spinosa, vgl. Marzell 3,1155f.):
da ze der winrebe da endarf man der dornslehe nith suochen, also endarf man
ouch da ze dem dorn der winbere niht suochen Konr(Sch)
137,23
dornstich
stM.
‘Dornenstich’
nu durschow oͮch [...] sin
minnencliches antlit, [...] von dem da us wielen die
bluͦtgiessenden brunnen von den grimmen dornstichen Seuse
542,10
dornstücke
stN.
Teil von der Dornenkrone:
vnde duchte in ein gelucke / hete er ein scharf dornstucke / von Jesu Christi
scheppil PassI/II
66,56
dornstûde
swF.
‘Dornenstrauch’
mein liep oder mein freundinn ist gestalt under andern
töhtern, die auf erd sint, sam diu lilig ist gestalt under den dornstauden
BdN
406,21;
spinetum: dorn hag oder stude VocClos
Sp62
dornswîn
stN.
‘Stachelschwein’ (lat. hystrix):
von dem dornswein. istrix haizt ze däutsch ain dornswein
BdN
141,26.
142,1
dornzûn
stM.
‘Dornenzaun, Dornenhecke’
namhafter singer ist nu lützel. / man siht etwenne, daz ein frisch stützel /
lange einen dornzûn ûf heltet Renner
1235;
den dornzwî [Konjektur, Hs. dornzûn
]
unde den sac / nieman wol versüenen mac Freid
123,10
dorp
stN.
→
dorf
dorpære
stM.
aus mnl. dorpere (s. MNW 2,353).
1 i.d.R. ‘ungehobelter Mensch’ ; Gegenentwurf zum höfischen
Menschen als literarische Fiktion (vgl. auch dörpel , dagegen aber
dorfære
) 2
‘Bauer’
1
i.d.R. ‘ungehobelter Mensch’; Gegenentwurf zum höfischen
Menschen als literarische Fiktion (vgl. auch dörpel, dagegen aber
dorfære
):
der ungevüege dörper Engelmâr Neidh
WL 34:5,4;
dar kam dörper vil mit grôzzem schalle SM:Had
15: 2,3.
15:1,2;
spræche sî, ich wære / von rehte ein dorpære / und hæte ir unreht getân
HeidinIV
1416;
jr mügt wol ein törper sein, / daz ir vart ze dirre zeit Krone
3756;
Neidh(HW)
23,20;
Flore(G)
6098
2
‘Bauer’
wan er wil alleine mit ir spilen ein spil, das der lichame nút
weis noch die doͤrper bi dem phluͦge noch die ritter in dem turnei
Mechth
1: 2,15
dörpecheit
stF.
‘unhöfisches, grobschlächtiges Benehmen’
des dankte ir der ritter, / der vor harte bitter / sîner vrouwen was gewesen,
/ der was dô gar wol genesen / von aller sîner dorpikeit; / des was diu vrouwe gar
gemeit Frauentrost
603
dorpel
stM.
‘Türschwelle’
Gerffin eme eyn vesper sanck / mit syme swerde in synen krach, / dat hei up
dem dorpel lach / harde geredeliche doit KarlGalie
1431
dörpel
stM.
auch törpel.
‘ungehobelter Mensch’ (vgl. dorpære):
so kont licht ain ander toͤrpel: / ‘drutz, nit pfiff! ez gilt din
koͤrpel, / wa du pfiffest nu ain blaß’ Teichn
591,29;
jâ tuont uns die dörpel vil ze leide, / gewinnent sî hegge / hiure undr ein
ander vil gelîche Neidh(HW)
21,10
(=Göli);
SM: Go
3:1,4
dörpelsite
stM.
‘unhöfisches, grobschlächtiges Benehmen’ (vgl.
dörpersite):
Roswîn Gôzwin und der smit: / die hânt alle dörpelsit Neidh(HW)
32,7
dörper
stM.
→
dorpære
dörperdiet
stF.
‘Gruppe unhöfischer Leute’
daz tet ich unde wânt des niht, daz mir dâ misselunge: / nu læt mir niht
gelingen ein vil hiuziu dörperdiet Neidh
WL 19:6,11
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