Belegarchiv/Konkordanz
Die hier aus dem elektronischen Belegarchiv ausgegebenen Stellen bilden den durch halbautomatische Lemmatisierung von digitalisierten Volltexten gewonnenen Kern einer umfassenderen Beleggrundlage, die für die Ausarbeitung des Mittelhochdeutschen Wörterbuchs verwendet wird. Bei der Benutzung des elektronischen Belegarchivs ist stets zu beachten, dass es Stellen enthalten kann, die anderen Stichwörtern zuzuordnen sind.
arm Adj. (1055 Belege) MWB Lexer BMZ Findeb.
| iwerin gedanc mit den ſinen gnadin, daz ir nach diſme armim libe daz gotiſ riche beſitzin můzzit; ſo ir ze chirchin | |
| wie ir herſchaft $t ſi geſtātiget. Sanctus Petruſ waſ ein armir viſchāre, můſe ſine līpnare werbin mit ſinen handin unde mit | |
| vil liebin, der ſich hie in dirre werelte ubir den armin erbarmit, daz hat wol eroffint $.s$. Dauid, der heilige wīſſage: | |
| iuſticia eiuſ manet in ſeculum ſeculi. ‘Er teilte, gab den armin, ſin reht iſt źwic.’ Da nach wart er gevangin unde | |
| unde daz urolichen mit milter hant t#;vot, daz er den armen nith refſet, den minnet got, alſ $.s$. Pauluſ ſprichet: Hilarem | |
| ger#;voche ze wandelene nach ſinen hulden unde nach gewarheit unſer armen ſele. Per eum, qui uenturuſ eſt iudicare uiuoſ et mortuoſ. | |
| er z#;vo im ze ladenne. Uon diu ſculn #;voch wir arme ſuntęre z#;vo im michelen troſt haben, daz er unſer nith | |
| ir ſunde uor gote zalte, daz dvrc die ſunde daz arme uolc uon rehte in ellende unde in ſogetanen angeſten ſin | |
| div daz ſanctuſ Michahel underdigete da ze gote umbe daz arme uolc, daz ein ander engel uor gote ubellichen $t r#;vocte, | |
| man, wie ſīn leben getan ware. Deſ antwrte ime der arme ſuntare, daz er īe ein h#;vorare ware allez ſin leben. | |
| ze lobe unde zźren, unde an unſerre hinuerte die uil armen ſel%;;e wirdeclichen zenphahenne unde mit ur#;voden ze den ewigen genaden | |
| die engele reine unde lūtere geſc#;vof, ime ze dieneſte, der armen chriſtenheit ze trōſte. Ieſus Chriſtus dominuſ noſter, qui cum patre | |
| ſīn alm#;voſen waſ groz. Eineſ tageſ begagent ime ein uil arm man nachenter, do der winter aller herteſt waſ. Done het | |
| ime; daz ſneit er enzwei unde gab ez halbez dem armen, halbez het er ez ſelbe. Sa deſ nahteſ erſcein ime | |
| ime min trohtin in dem ſelben gewande, daz er dem armen gegeben hete, unde ſprach ze ſinen engelen: ‘Mit diſme gewande | |
| minimiſ meiſ feciſtiſ, michi feciſtiſ. Er ſprichet: ‘Swaz ir den armen gegebet in mimme namen, daz iſt mir gegeben.’ Ez iſt | |
| oleo ueſtro, quia lampadeſ noſtre extinguntur. ‘Gebet unſ’, ſprechent die armen ſuntare ze den g#;voten, ‘deſ iweren oleſ, wan unſeriv liehtuaz | |
| g#;vote Zacheuſ: ‘Alleſ mineſ g#;voteſ halben teil gibe ich den armen, unde han ich iemen betrogen, daz gilte ich uierſtunt.’ Do | |
| celo. Centuplum recipieſ et uitam eternam poſſidebiſ. ‘Gib hie den armen, ſo gewinneſt dv ſcaz da ze himele unde enphaheſt $t | |
| daz ſi daz werch ſtorent. Der widerwarte $t locchet den armen mit h#;vonchuſte, geheizzet ime trugelichiu dinc unde weichet in da | |
| in da mite uon g#;voten werchen; ſo er denne den armen menneſſcen betriuget, ſo ſlehet er in an deme ende deſ | |
| enphahen, wan wir wellen iv hivte ſagen, wie riche unde arme die ewigen genade mugen erweruen. Wir ewarten ſculen īv ſagen | |
| lōn. Irne ſcult nimmer durch miete gerihten $t unrehte. Dem armen ſcult ir wole rihten, daz ir iht entrihtet werdet der | |
| ir gechronet uon dem oberoſten rihtare. Welt auer ir die armen uerdrucchen, ſo werdet ir an der uorhtlichen urteile deſ almahtigen | |
| ivch, riche, den got den werltlichen richt#;vom hat uerlihen den armen ze troſte. Gedenchet darane, daz ir nachent in diſe werlt | |
| hie lazzen; uon div ſendet in hin uure bī den armen, daz ir in dort uindet. Ir ſcult den hungerigen m#;voſen, | |
| unde uindet in dort, da ivn niemen genemen mac. Die armen ſculen ir arm#;vot gedulteclichen tragen; darumbe enphahent ſi daz ewige | |
| $t wider die lute erheue. Drin ende gewinnet er die armen menneſſcen, ſumeliche mit uorhte, ſumeliche mit grozzer gabe, ſumeliche $t | |
| ein iegelich menneſſce wol uurhten mac. Deiſt einiv, ſo div arme ſele uon deme lichenamen ſceidet, div ander, ſo ſi uur | |
| tage ur#;vowent ſich alle gel#;vobige ſele, ſich urowent #;voch die armen ſele da ze helle. Uon deme tage ſprichet der herre | |
| angenge dirre werlde waſ unſer herre antreitente, do er den armen menneſſcen geſc#;vof, daz er in behielte uon deſ leidigen tieuelſ | |
| der m#;vot, uon deme uiure der geiſt. Do begunden deſ armen menneſſen ſiben laſter ureiſſamiv ęhten: Superbia, Inuidia, Ira, Triſticia, Auaricia, | |
| wir damit erwruen zuhtſal dem broden lībe unde genade der armen ſele. Uon div iſt daz erſte gebete an deme heiligen | |
| longe eſt a me. Daz ſprichet unſer herre uon unſ armen ſuntaren, er uerneme unſ niht, ſo wir in ane r#;vofen, | |
| deſ menneſſcen ende ſī, deſ rīchen alſ wole ſo deſ armen. Daz iſt bezzer, daz wir dar gen, da wir ſogetaniv | |
| $t minne entphźhere der geste unde der pilgerīne unde der armen lūte. Sie sint ouch, die von miltekeite der siechen, die | |
| zu der ritterschaft unde zu den siechen unde zu den armen gehōret, haben varende gūt unde erbe in dem gemeinen namen | |
| eineme brūdere zu gebene pfliget, vierzich $t tage gebe eime armen, wenne daz almūsen ledeget von deme tōde unde gestatet niht, | |
| dem die cleider bevolhen sint, den knehten teile unde den armen. Wźre aber, des Got niht enwolle, daz dekein brūder umme | |
| daz man in dem ovene desselben hūses gebecket, gebe den armen, oder daz man an des zźnden $t brōtes stat gemeinez | |
| man pfliget einem brūder ze gebene, siben tage geben den armen vur sīne sźle. 34. Von der sorge des meisteres umme | |
| wirt ez in zu prīsante gesant, so gebe man ez armen lūten; gīt man ez in an anderen steten, dā sī | |
| ez mac gesīn, komen zu den rīchen unde zu den armen in die sacrament zu gebene, daz des iht gedunken muge, | |
| muge, daz sī den rīchen bereite sīn underwegen lāzen die armen. Unde so sī varent zu bewarene einen siechen, so sulen | |
| heilicheite. $t Die minne ist ein schaz, mit deme der arme rīche ist, der in hat, unde der rīche ist arm, | |
| arme rīche ist, der in hat, unde der rīche ist arm, der sīn niht enhat. Hie nāch sulen alle die brūdere | |
| meisteres iārgecīt begź iźrgeliches. Alle des meisteres cleider sal man armen lūten geben unde sal ein iār sōgetāne spīse eime durftigen | |
| ouch der trapier etteliche cleider durftigen durch Got geben unde armen knehten, beide sal er doch tūn in der māze. 34. | |
| des bedarf, von rehte mźren, wenne von gesten unde von armen lūten sich ofte mźret sīn gesinde. Alsame sal man ouch | |
| werthe./ ich neliz mich nie irbarmen/ di sichen noch di armen./ ich han minen zehenden ungegeben./ unreht was ie min leben/ | |
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