cale
Subst.
→
eale
kalemente
Subst.
→
kalamente
kalemîn
stM.
‘Zinkerz’ (ein Mineral, das zur Herstellung von Messing verwendet
wird;
s.a.
galmei
):
die vürsten sint des kopfers worden inne, wie daz gemischet ist mit kalemîne
Rumelant (R)
1:8,14
kalende
F.
‘erster Tag des Monats’ (meist Pl., in Anlehnung an die röm. Datierung aus
lat. kalendae, meist mit einer Ordinalzahl zur Angabe der Anzahl der vor
dem Monatsersten liegenden Tage einschließl. des ersten und letzten):
danach wissest daz ieglich mande drier hande tage het, daz
sint kalende, none unde idus MNat
17,14;
von ostrun unzi zir kalende des manodis BrZw
48;
sîn lebin sach man endin / an den nûndin kalendin / des
oustin [24. Juli]
NvJer
1006;
do man zalte dîe sehzehendvn kalende maîenes [16.
April]
UrkCorp (WMU)
N633,35;
an dem tage der achtzehenden kalenden dez monades, der da heiset julius
[14. Juni]
ebd.
2734,13.
– für den ganzen Monat:
an sant Laurencien habent [l. abent (9.
August)] in den kalenden des manodes UrkCorp (WMU)
N503,20
kalender, kalendenære
stM.
‘Kalender, Verzeichnis der Tage des Jahres sowie der kirchl. Gedenk- und
Feiertage’ (aus lat. calendarium):
an dem cristesâbende zu prîme, swâ man den kalender liset
StatDtOrd
124,35;
der gewonlich mande daz sint die tage die von den alten ziten
unde nu geschriben sint in unsern kalendenern MNat
15,24;
keiser Iulius, der mahte den kalendener rehte unde irvollette
den gebresten mit einlof dagen ebd.
16,24.
– auch lat. flektiert:
stat der tac in dem kalendario ebd.
18,11.
18,16
caleus
Subst.
Name einer Süßspeise:
halt die mandelmilch vͤber daz fiuͤr,
[...], wirf daz brot dar in, daz sie dicke werde,
[...] vnde strauwe ein zvcker dar vf. daz heizzet
caleus BvgSp
24
kalge
F.
‘Ferse’ (zu lat. calx, vgl. Wegner, Albrecht, S. 240):
von dem knie zer kalg iz zwir zebruckte. / der schenkel blank wart in driu
geteilet JTit
5689,2.
– als Variante:
von dem knie zvr kalig JTit (H)
5630,2
(Verschreibung oder zu lat. caliga
‘Stiefel’, wohl ‘Teil des Fußes’?)
kalhart
stM.
‘Schwätzer’, in Würzburg Bezeichnung für den Saal, in dem das kaiserliche
Landgericht unter Vorsitz des Bischofs tagte, davor (‘under kalharten’)
befanden sich u.a. Marktbuden:
si begund ain wile stan / under kalharten; / ir kaüffes wölt sy warten
ArmKonr (DVN)
l,35;
swer auch wil vail haben tuͦch uf dem hof oder dem gademen an
dem marckt oder leinein tuͦch under kalharten, als daz von alter her chomen ist
WüP
104,3;
Herman erwalter zcu bischoff saß das erste lantgericht uff dem sal in kalharts
kemnaten DRW
6,729
(SchrrBayrLG. 54; a. 1334)
kalîf
M.
‘Kalif’ (zur Sache vgl. LexMa 5,868f.):
Baldac ist ain hauptstat: / haidnisch diet dinne hat / ainen
babst, der haizt kalif, / des gewalt und des begrif / get nah ir e durch
haidenschaft WhvÖst
6019
u.ö.;
eyn califfus was czu Baldac, das ist eyn babist, der do hassite di cristin
MarcoPolo
6,14
u.ö.
kalige
stF.
→
kalge
kalkulus
stM.
eine Art des →
karvunkel
:
kalkulus ist ein karbunkel, / der alle steine tunkel / mit
sime schine machet HeslApk
3475.
3461.
3462
kallære
stM.
‘Schwätzer’
verbosus, loquax: kallari, clefere SummHeinr
1:298,397;
verbosus: kallere, loquax, item rabulus ebd.
2:23,455;
owe, er karrende tur! / er kirret wider unde fur /
[...] / er kaller, er beller, er vederspil
Jüngl
921;
Mercûrîus, [...]. / der kunde
manegiu mære / underscheidenlîche sagen, / sô wol, daz in bî sînen tagen / die liute
gerne hôrten. / er was mit wîsen worten / ein spæher
kallære [Sprachkünstler, Magier mit Worten] , / dâ bî
ein zouberære RvEBarl
10079
kalle
stM.
→
kanel
1kalle
stF.
‘Schwätzerin’, hier positiv ‘Sängerin’
nachtegal, diu vrîe. / geêret sî diu kalle fîn, / diu des zwîes
hüete SM: AvR
1: 1,7
2kalle
stF.
‘Äußerung, Rede’
1 negativ ‘Geschwätz, Gerede’
2 positiv ‘Verkündigung’
1
negativ ‘Geschwätz, Gerede’
joch hort ich iuwer kalle / daz ir tribet beide samt. / do ich stuont bi iu an
der want / und ir min namet kleine war, / do hort ich iuwer kallen
[subst. Inf.] gar Appet
206;
schüchen und vliechen / wil ich die selben
[Untugenden] alle / und gib umb ir kalle / nit ain
ainig lor ber MinneR 332
74;
do slüg er si an den kragen, / dez sie wart plüt giessen. / ‘wil uch der kal
[Gen.] nit verdriessen / und uwer untugent nit miden,
/ so müsent ir me liden.’ Widersp (DVN)
52
2
positiv ‘Verkündigung’
ir nvͦ verhorit alle, / waz von der glosen kalle / der glosen meister
vffenbar. / nemit ir der rede war, / daz git vch riche lere PrHess
41,2;
doch ander lêrêr sagen mir / er [Christus am
Kreuz] hûbe an ze sprechen ê / ‘deus, deus, respice’, / di psalme
nâch enander alle / unzen an des versen kalle / ‘in manus tuas domine’
JvFrst
10096
3kalle
Subst.
‘Glockenschwengel, Klöppel’ (vgl. SchweizId 3,194 s.v.
Challe#’n):
tintinabulum : kalle, calle VocOpt
12.063
kallen
swV.
‘reden, sprechen, schwätzen, laut rufen’ (oft pejorativ)
1 meist intr. 1.1 von Menschen 1.2 bei Tieren 2 tr. oder mit präp. Erg.
1
meist intr.
1.1
von Menschen:
diu maget diu wart sich wider den man / sô rehte lieplîch
machende, / smierende unde lachende, / kallende unde kôsende, / smeichende unde
lôsende Tr
19243;
die rede treip der wîssage. / man hôrte in claffen bî
dem tage / in eime lûten galme, / als der ûz eime twalme / unsinneclichen
schallet / und mit im selber kallet, / als ob in triege ein wilder alp
KvWTroj
27400;
die in den kirchen kallent, / lachent vnde auch schallent / vnde dribent
vppeclichen spot PrHess
25,13;
subst.:
slotern, smetern, snarren, kallen, / snappen, klaffen, lellen, snallen /
heizet man hofelichez tihten Renner
16231;
sie liez ir bôsez kallen EbvErf
3434;
sin odes kallen Martina
148,41;
im [Zeus als Abgott] was sin kallen gesweiget /
sin rechter voget erzeiget ebd.
224,55;
GTroj
260.
– sprichwörtl.:
daz hiute der tievel ûz dir kal! Neidh
SL 21:7a,5.
– auch positiv:
da sprach einer von jn allen, / der kunde wol hofeliche kallen
JunghHeinr
1698;
siv [die Menschen] runent vnde kallent
Martina
127,24;
als uns di wysen callen Hiob
15261;
noch duͦ inbegaf on Got nit na deme valle; / want he geruhte bit ime
callen, / inde sprach: ‘Adam wa bis tu?’ Lilie
28,10;
up yre lincker hant / wart eyn lyntzeichen
[Mal] erkant, / so ich hoerte kallen
KarlGalie
3620;
Karlle antwort en allen. / alsus begonde hey zo kallen. / hey sprach
[...]
ebd.
8502.
7554.
10650
1.2
bei Tieren:
diu sælege nahtegal, / daz liebe süeze vogelîn, /
[...] / daz kallete ûz der blüete / mit solher
übermüete, / daz dâ manc edele herze van / vröude unde hôhen muot gewan
Tr
583;
man hört aber die vogellin kallen gen der wunnebernder zit
JMeissn
A4:1,3;
egelester, krâen, raben, tallen / hœre wir nâhen bî uns kallen
Renner
19576;
zainmal het ein man zwen hund. / der challat ainer zu
aller stund Teichn
133,2
2
tr. oder mit präp. Erg.:
‘nû tratze unde kalls, / daz ich gewesen sî dîn wîp!’ Fressant
568;
er kallet daz des in doch nieman frâget. / sîn zung treit gift über
slangenzungen Hadam (Sch)
563,4;
‘vͦf vns ir berge fallit!’ / also wirt da gekallit / von der svndeclichen dit
PrHess
54,296;
von sorgen muz ich kallen Brun
10953
calof
stM.
→
calcofôn
calop
swM.
ein Tier:
von dem calopen. calopus ist ain tier, daz sich hengt mit
seinen hörnern in die singrüen [Immergrün] und in die
püsch pei dem wazzer Eufrates BdN
132,8
kalopeiʒ
stM.
→
galopeiʒ
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