jâ – jagen jagephert – jâhêrre jait – jæmericlich jâmerkarn – jâmersanc jâmerschal – jâmersuht jâmertac – jârâ jârbëte – jârgezît(-) jârîâ – jârvrist jârzal – jegerhuobe jegerîe – jëner, -iu, -eʒ jënerhalp, ënerhalp – jëst jesten – jochtier jesten swV. jëten stV. (V) jët|îsen stN. jiht- jiuch stNF. jiuchære stM. jiuchart stswSubst. jiuchartphenninc stM. jiuchelîn stN. jiuchkorn stN. jiuchphenninc stM. jô Interj. joachâtes M. joch Konj., Adv. joch stN. jochart stswSubst. jochen swV. jochhalme swM. jochrieme swM. jochtier stN. joggen – jucke juckede – judeneit judengaʒʒe – judenrâtman judenrëht – jüdischeit jüdischlich – juncvrouwe juncvröuwelich – jungeste jungestlich – jûwezunge
|
jesten
swV.
Karlmeinet
295,1
zu →
gesten
5
jëten
stV. (V)
auch g- (WhvÖst
13185).
1
‘Unkraut/ Pflanzen entfernen, jäten’
2
‘etw. (Acker, Feld usw.) von Unkraut befreien’
1
‘Unkraut/ Pflanzen entfernen, jäten’
sario. ris. sarsi. i. ich gîtege [l. gite
]
Gl
4:217,38
(BStK926);
es musten die mayer oder irew kind / ze hof jeten, meͣn,
rechen und pawen HvBurg
5697;
so wachsen aber blumen an derselben stat, / da man e jat / die blumen in dem
meien Frl
5:62,8;
Renner
12450;
Hiob
9434.
– subst.:
ich bin in den wîngarten brâht / durch bûwen, houwen unde jeten
Winsb
67,2.
– etw. ûʒ etw. ~
‘etw. aus etw. entfernen, herausnehmen; auswählen’
du solt jeten unminne uz eren garten Meissner
3:1,2;
er [Christus] lart uns, wen wir beten, / daz wir
uz herczen jeten / alle uzerliche dink TvKulm
3560;
die werden ûz den bœsen jat er Wh
98,18;
Albert
164;
WhvÖst
13185;
stât ez sô / daz ir disputieren welt, / sô werden zwelfe ûz iu gewelt, /
die gegen disen zwelfen treten / die wir ûz uns hân gejeten / durch daz sie
reden unser wort KvWSilv
2808.
– etw. ~
vone etw. ‘etw. von etw. wegnehmen, trennen’
ir tuͦnd eẃer trẃ von mir nit jetten FrSchw
1672;
só begínnent sîe iétan uóne íro hérzen
infidelitatis lolium Will
114,4;
sin herze er vil selten jat / von ungeloͮben, wan er nie
/ in von sime herzen lie RvEWchr
35566
2
‘etw. (Acker, Feld usw.) von Unkraut befreien’
dâ er einhalp in der stat / sînen krûtgarten jat
RvEAlex
8416.
– übertr.:
wölle wir der tugende acker jeten, / sô müeze wir wachen, vasten, beten
Renner
6489
jët|îsen
stN.
auch get-.
ein Gerät zum Jäten ‘Gartenhacke, Sense’
sarculum : jetisan SummHeinr
2:39,155;
falcastrum : getisan ebd.
2:297,70
u.ö.;
sarpa : getisen VocOpt
13.096.
13.095;
Gl
3:678,34
(BStK287).
3:649,40
(BStK926)
jiht-
→
giht-
jiuch , jiuche ,
jûche
stNF.
später auch joch; Pl. auch ioͤcher
UrbTirol
146; zum Ansatz und zum Verhältnis zu joch stN. s. AWB 4,1838f.
sowie Etymol.Wb.d.Ahd. 5,309ff.; Form evtl. auch durch Einfluss von jiuchart
begründet (vgl. FWB 8,377ff.).
‘Joch’ (Feld- bzw. Ackermaß; was mit einem Joch Ochsen an einem Tag gepflügt
werden kann; vgl. 2RGA 16,64-66):
daz wir Albrehten vnseren ammanne ze Gruͦbe seinen dienste bedaht haben vm
tzwai jevch weingarten vnd vm vier und viertzich jevch akkcer an einer wuest
UrkEnns
4,231
(a. 1295).
4,476
(a. 1305);
drev ievch akkers StiftZwettl
470;
in deme selben dorf æin ivch ackirs giltit zwæi iar iegelich
iar zehn pfenninge UrbBayÄ
817,c;
neun jeuch holz UrkPölt
214
(a. 1305);
so lit diu dritte juche in Sinzenlache UrkCorp
2636,11;
UrbNAlteich
498.
484;
UrkWSchott
109
(a. 1302);
UrkCorp (WMU)
1521,18.
910,7.
–
das ain jedlich lehen ain joch pauen soll UrkÖsterrSt
898
(a. 1340).
–
vnder Saluren im velt bowet der grave sehs ioͤcher UrbTirol
146.
– auch als Längenmaß:
daz ih ouch horte sagan [...], / daz in Tuscane rin
ein wazzer scone, / unt sih daz perge an einin wisin unter d’erda, / unte man sin so
manga wola zehen juche lenga Merig
16,4;
vgl.:
ain joch ackers lenge BdN
123,32
jiuchære
stM.
wohl ‘Inhaber einer Hufe (von der Größe eines Jochs?)’ (vgl.
jiuch
):
quod quidam huebarii [...] qui vulgo jiucher dicuntur
quilibet eorum singulis agriculturis in anno arare tenetur unam dyetam in subsidium
culture curiarum DRW
6,498
(Dollinger,Classes rurales; 13. Jh.)
jiuchart , jiucharte ,
jûchart
stswSubst.
auch giuchart und jochart; Genus meist nicht bestimmbar (in
WMU als st.(sw.)F., wobei auch dort wegen überwiegender Endungslosigkeit nicht eindeutig
erkennbar (vgl. WMU 2,964; ferner AWB 4,1839 sowie FWB 8,332ff.)); zur Etymologie vgl.
Kluge S. 412 und SchweizId 3,8f.
‘Juchart’ (ein Feld- bzw. Ackermaß; vgl. 2RGA 16,65):
in dem selben dorf git man von æime ivhart ackirs æin spec
swin UrbBayÄ
746,c;
zwo givchart achers UrkSchäftl
155
(a. 1339);
fivnf schillinge pfenninge geltez, dîe ze zinse gânt ab ainer halbvn jv̂chart
dez selben gvͦtez UrkCorp (WMU)
1659,17;
UrkWSchott
225
(a. 1340);
UrkÖsterrM
277
(a. 1297).
– meton. ‘Ackerland’
silber vnd golt vnd sin gewant / aecker wisen luͤt vnd lant / holz velt vnd
iuchart / vnd allez daz er hat RitteruT
37;
ain juchart schön mit flachs gesätt Bauernh
53.
– auch als Abgabe:
de quolibet quartali datur I jevchart in curiam UrbNAlteich
195.
63
jiuchartphenninc
stM.
eine Abgabe vom Grundbesitz:
in media quadragesima dantur de quolibet beneficio V denarii, qui dicuntur
jeuchartphenning UrbNAlteich
490;
item in nativitate s. Marie dantur LXXXVII denarii et obulus jeuchartphenning
ebd.
495
u. ö.;
Mulhausen feoda longi sil. II mez. auene III mez. den. iuechartpfenn. XV
UrbBayS
3,646
u. ö.
jiuchelîn
stN.
Dimin. zu jiuch; hier jûch-.
‘(kleines) Joch’
item unum jûchelin supra Westernâ apud monachos de Vôrste
UrkOberels
321
(a. 1259)
jiuchkorn
stN.
hier juc(h)-.
eine Naturalabgabe (vgl.
jiuch
):
et unum modium auene que dicitur juchkorn in die s. Andree
UrkMittelrhein
2,405
(a. 1190-1220);
et tot avene quod vocant iugi frumentum sive teutonice iuccorn
DRW
6,500
(Kötzschke,StudVerwG; 12. Jh.)
jiuchphenninc
stM.
eine Abgabe vom Grundbesitz:
item in nativitate sancte Marie dantur jeuchpfenning ut supra
DRW
6,500
(ArchÖG.; a. 1245)
jô
Interj.
als Aus- oder Zuruf (vgl. auch
jâ
):
wafen ummer! ach! a! jo! Elis
4721.
4720;
wafen io! wie naturlich / zogt er in mit schalle / und sin
geselleschaft WhvÖst
15606.
19145;
jâra jô, den ahselnotten [ein Lied oder
Tanz] / kan er wol ze prîse SM: Go
2a: 7,7;
PassSpM
842
joachâtes
M.
wohl ‘Achat’, ein Edelstein (evtl. Kontamination der beiden Edelsteinbez.
jâchant
(bzw. der Variante jôchant) und
achâtes
(vgl. Suolahti 1,111)):
sin kraft ist ouch verheltzet sunder des achates [La.:
ioachates
]
JTit
4725,1;
daz selb ist dem achate [La.: ioachate
] , ist er an daz golt, er frumt vil selten ebd.
4725,4
joch
Konj., Adv.
auch jouch und jo/ jô.
1 Konj. (bes. frühmhd.) ‘und (auch), sowie’
2 Adv. 2.1
‘auch, ebenso; sogar’
2.2 konzessiv oder adversativ ‘aber, doch, jedoch’
2.3 verstärkend ‘durchaus, fürwahr’ (von 2.1 nicht deutlich zu trennen) 3 Partikel ‘auch’
1
Konj. (bes. frühmhd.) ‘und (auch), sowie’
ia waren die herren alle / mit phelle wole behangen / mit
golde ioch mit berelen Rol
1550;
ungwentum Iacobi calisticum. ist uil goͮt ze allen den swern
des libis ioch ze allen den geswltstin Ipocr
293;
der kaiser joch diu chunigîn Kchr
11372;
dû jouch der man dîn Gen
325
u.ö.;
Will
121,7
u.ö.;
VMos
58,13;
UrkCorp (WMU)
N722,30.
– mit unde:
vater unde muoter jouch ire bruoder Gen
1024;
Sara gelebete hundert jouch siben und zweinzich jâre
ebd.
946
u. ö.
–
beide ... joch
‘sowohl ... als auch’ (vgl.
beide
3.1.2):
dáz síu bêide initium ióh consummationem ánne dír
hábet Will
129,5
u. ö.;
sô scolt dû in dâ mite helfen, bêdiu geben jouch
verchouffen Gen
2062;
confessio chuit bihte. unde urgiht. in zuein ente. beidiu dere sunten.
iouh des lobes PsWindb
94,2(Randgl.).
–
joch … joch
‘sowohl … als auch’
dô uuâron súmelîche proceres synagogę. dîe der bêide
uuolton. ióh in Christum credere. ióh legem carnaliter obseruare.
circumcisionem. sabbatum et cętera legalia instituta Will
41,4.
– mit Negation ‘(weder) ... noch’
s. Pêtir newart nicht gebundin joch gevangin PrMd
(J)
354,22;
do sluc er den man / durch daz kinne in den munt, / daz
da niht vor bestunt / joch fleisch noch bein Herb
4409;
daz ir jungfrauwen sazin, / endrunken joch enazen Elis
1774
u. ö.
2
Adv.
2.1
‘auch, ebenso; sogar’
der chunig hêre sprach jouch mêre Gen
2076;
iz was allez uerlorn, / ioch di herten vlinstaine
Rol
3317;
daz schulin wir geloͮbin unde gedingen, daz unsich niwet
êine nôt heilet uon den sunten sunder ioch uon dem ê̦wigem tôde
Spec
16,27;
bistu ein war gotes knecht / und geloubestu ouch an in, / so gestu mit mir
io dahin, / daz dir der wec nicht tut vil we Pass III
132,68;
daz kunicrîche zArl, / daz der kunic Karl / zuo dem
rîche gewan, / daz wold er jô hân / und die krône durnîn Ottok
91266;
MF:Mor
4: 4,6;
Roth
1198;
GrRud
Db 36.
– eine Frage einleitend ‘etwa (gar)’
joch woldes du, daz ich iz dede [...]?
Elis
8479
2.2
konzessiv oder adversativ ‘aber, doch, jedoch’
únte íro gedínges ánne mînen sponsum. dés ióch ích
êino scólta gebrûchan Will
135,9;
daz an dem buoche stât gescriben des muozzen wir
sumelichez uberheven. / chunde wir jouch wol scopphen sô scolte wir doch ettewaz
uberhupphen Gen
1712;
iz ne was ime ioch so mere / daz her da gekeren / sin
ougen wolde Ägidius
628;
jo enweiz ich niht wer ir sît UvZLanz
2474;
Herb
3810;
MF:Reinm
15: 2,5.
–
obe joch
‘wenn auch’
aber des rehten weines kraft [hier:
Geruch] pringt trunkenhait, ob man in jô niht trinkt
BdN
444,21
2.3
verstärkend ‘durchaus, fürwahr’ (von 2.1 nicht deutlich
zu trennen):
daz ingeber ist och warmer nature. ist goͮt ioch alten
uuiben unte alten livten PrüllK
34;
joch sint iedoch gedenke vrî Walth
62,19;
joch meine ich nit die huoben noch der hêrren golt ebd.
125,6;
joch muoz ein riuwig herze trœsten wîn SM:
St
1: 3,11;
KvWLd
19,18;
KvWSchwanr
526
3
Partikel ‘auch’
swaz mir ioch geschit, / so wandele ich mine wort niet
Herb
12189.
11542;
ern kan sich lasters niht schamen, / daz ers ir geburt unde
ir namen / niht enkan geniezen lân, / swaz sî im joch hæten getân Iw
4968;
swie lvzzil ez ioͥch si BrEng
71;
Tr
1048;
Lanc
77,11;
UrkCorp (WMU)
979,15
joch
stN.
‘Joch’
1 Geschirr bei Zugtieren 2 übertr. auf etwas Belastendes/ Beschwerendes, das man zu (er-)tragen
hat 2.1
‘Bürde, Last’ (nicht immer deutlich von 2.2 zu trennen) 2.2
‘(auferzwungene) Herrschaft, Tyrannei; Macht’ (nicht immer deutlich von
2.1 zu trennen) 3 übertr. auf ein Bauelement (aufrechtstehende Bauteile verbunden mit einem
horizontalen Bauteil) 3.1 beim Brückenbau ‘Brückenjoch’
3.2 im Bergbau als Teil des Schachtausbaus 4 übertr. auf geograf. Gegebenheiten ‘Gebirgsjoch’
5 das Acker- bzw. Feldmaß ‘Joch’
jiuch
1
Geschirr bei Zugtieren:
iugum: ioch Gl
3:652,25
(BStK926);
ochsen, die waren wilde / und so geil, daz sie niman / mochte an ein joch
gevan Pass I/II (HSW)
25300.
25302;
das ysz [das verwaldete Stück Land] tzwene ochsen
mit eyme joche nit nyder mogen gedrucken WeistGr
1,502
(a. 1338);
der ohse treit ungerne sîn joch Renner
22951;
Helmbr
825.
–
der hunde bint man vj an eynen carren mit jochin MarcoPolo
75,5.
–
got und dy welt ziehent ungleich, / in zimet peiden nicht
ein joch HvBurg
3671.
– meton. ‘Gespann’
er hiet fuͤmf joch rinder gechaufet
PrOberalt
121,11
u. ö.;
hin ging Helias zu hant. / Elizeum er ackern vant / mit zwelf iochen der
ochsen sin HistAE
3031;
ich hân gekoufet vünf joch ohsen Eckh
1:350,7
u. ö.;
– im Gleichnis (vgl. Lc 14,19):
der ochz der ziuhet daz joch und bezeichent daz juͤdisch
liut, der hals daz joch der e verdrukchet hat PrOberalt
165,17;
Parad
59,11;
diu fuͤmf joch bezeichent die fuͤmf sinne des menschen
die den menschen zuͦ den auzzeren dingen und zue wertlichen dingen leitent
PrOberalt
122,9;
Eckh
1:350,8
2
übertr. auf etwas Belastendes/ Beschwerendes, das man zu (er-)tragen
hat
2.1
‘Bürde, Last’ (nicht immer deutlich von 2.2 zu
trennen):
ouch wi swerlich des kummers joch / daz leben drucke al
gereit / in der unsalden stetekeit Hiob
3982;
das in das joch der arbeit / so dienstlich wart uf geleit
RvEWchr
17886;
der sorgen joch / sînem gemûte was gebunden uf
Kreuzf
3808;
deß jamers purd und ir joch / prechte im laydes
schmertzen / mit jamer zu dem hertzen HvNstAp
7126;
wer mohte tragen des zornes ioch / âne got aleine?
Kröllwitz
2556;
ob du noch / von dir suntlichez joch / wilt losen und des vri wesen
Pass I/II (HSW)
15442;
GenM
52,18;
Warnung
1099.
– im christl. Kontext, v. a. in Bezug auf das "milde Joch" Christi (vgl.
Mt 11,29-30):
[Jesus spricht:] wen myn joch ist senfte unde myne
burde lichte EvBerl
14,26;
wa gescach imen ze dirre werlt ie baz? / want siu
ellu laster an in erslugen / unt Christes ioch uf in truͦgen
Rol
5964;
de guͦt wirt hat si so wal behuͦt, / des joch senft
is ind licht sin bürden MarlbRh
101,27;
Litan
1264;
EvAug
24,14;
Tauler
25,7
u. ö.;
Seuse
216,6
u. ö.;
bezogen auf Ordensregeln:
old er sin hals schvtte von dem ioche dir regle [
de iugo regulae
]
BrEng
58;
BrZw
58;
der ordenunge joch Daniel
2734;
auch gotes ~
u.ä.:
wir cristenen, die gotes joch / tragen mit waren
ruwen HeslApk
3274;
gotis joch / ist uf geleit der selen
Daniel
5522;
der gotes tugenliches joch / hete menliche getragen
Vät
408;
andirs diner knehte, / di mit der ware gotis crefte /
undir siner meisterscefte / in der cristinen joh sint gewetet
Litan
894;
HvBurg
4803;
hilf im in sînen kurzen tagen / daz joch
gedulteclîche tragen / dînes gebotes, herre got RvEBarl
15620.
– sonst positiv Konnotiertes, das auch als Bürde oder Last verstanden
werden kann:
sô hete si in der minne joch / diu minne sô krefticlîch geweten, / daz
si niht mohten ûz getreten Mai
194,10;
da von gewan er der eren joch, / das man von im
liset noch HvNstAp
20565;
daz er so menlichen tut / uf ritterlicher minne joch
Frl
13:57,8
das Joch der Herrschaftspflicht:
dâ si daz êren rîche joch / solden legen ûf sich. /
daz selbe joch, sag ich, / daz ist zepter unde krône Ottok
12760;
disse gewalt vil eben / wirt im alhie gegeben / uf
zit, zite, ein halbe noch, / tragende des riches joch Daniel
5932
2.2
‘(auferzwungene) Herrschaft, Tyrannei; Macht’ (nicht immer deutlich von
2.1 zu trennen):
do der kúnig Pharao / die israhelschen diet also / in
sinis jochis strengen haft / bant RvEWchr
8870;
si [die Tugend der Mäßigung] zamet die
vngeordenotten begirde vnd leit si vnder daz joch rechter vernunft
RvBib
174,26;
zebreche wir div bant ire unde werfen uon uns daz ioch ire
[interl. zu dirumpamus uincula eorum; et proiciamus a
nobis iugum ipsorum
]
PsM
2,3;
Rol
7719;
Gen
1217;
Konr
11,93;
Ottok
66866.
– im Gleichnis:
diu eslinne diu bezaichent diu judenschaft diu mit dem
joche der ê gezæmet waz PrOberalt
8,11.
76,17;
daz si die stolen uf den nac legint, da mite
betútent si, daz wir vnder Cristez ioche suln sin mit der gehorsami
Lucid
88,17
3
übertr. auf ein Bauelement (aufrechtstehende Bauteile verbunden mit einem
horizontalen Bauteil)
3.1
beim Brückenbau ‘Brückenjoch’
swer vier ross hat, der sol in dem jar fvͤren einen enspavm
[Brückenbalken] zvͦ der prvk. swer drev ross hat
ein joch, swer zwai hat einen stechen [Pfahl]
UrbBayS
4,196;
daz die enspaem zwischen der joch [Gen.
Pl.] haben sechsunddreizzich schuͦch StRMünch
353,29
3.2
im Bergbau als Teil des Schachtausbaus:
ist aber ein pau, das stempel und ioch hat UrkÖsterrErbl
171,31
(a. 1336 kopial)
4
übertr. auf geograf. Gegebenheiten ‘Gebirgsjoch’
uber der hohsten berge joch RvEWchr
787;
dez berges joch ebd.
11816;
dú joh der búhelen ebd.
14393
u. ö.
– als Orts- bzw. Flurname:
des gotzhus zwing vnd ban vahet an Rotenhalden vnd denne die roten
bachtalen vf vnz an den grat, vnd den grât obnan hin ob Gruͦblen hin iemerme,
vnz an Joch WeistGr
1,4
(Mitte 14. Jh.?)
5
das Acker- bzw. Feldmaß ‘Joch’
→
jiuch
jochart
stswSubst.
→
jiuchart
jochen
swV.
wohl ‘unter ein Joch spannen’
als ein stummes vie / daz man zu joche joche
zie [vgl. Anm.z.St.]
HeslApk
5314
jochhalme
swM.
auch giech-.
‘Riemen, um die Rinder im Joch (am Wagen) zu führen’ (vgl. SchweizId 2,1203;
FWB 8,378):
lora: iochhalm SummHeinr
1:368,362;
lora: juchalmun ebd.
2:89,34;
lora: giechhalme Gl
3:649,22
(BStK926)
jochrieme
swM.
Riemen an einem Joch, ‘Jochriemen’
und die jochriemen, / daz verkert mir niemen, / da ziehen auch die rinder an
KgvOdenw
1,85
jochtier
stN.
‘Zugtier’
her bant zuͦ sîne wuͦnden und gôz dar în wîn und olei und satzte en ûf sîn
jochtir, her fuͦrte en in den stal und gap ime sîne nerunge EvBeh
Lc 10,34
|