kalander
M.
→
galander
calant
stM.
→
galîe
,
schalander
kalbe
swF.
‘Kuhkalb’ bzw. ‘Färse; Kuh, die noch nicht gekalbt hat’ (s.a.
kalp
):
vitula vel uvenca vel bucula: kalba SummHeinr
1:144,1;
daz sie den wolf gesellent / dem lamme glich unders joch /
[...] / den lewen zu einer kalben
HeslApk
21933;
so fueret her ain vaist kalben, / ez totent ze ainer
wirtschaft! SHort
4240;
RvEWchr
20660;
BdN
292,32;
eine kû schol man vorschozzen vor eine halbe mark; eine kalben vor einen
virdunk UrkZeitz
29
(a. 1322).
– bezogen auf das Goldene Kalb (Ex 32,1-4):
do begunden si ringin / mit unzcitlichim springin / und schreckin allenthalbin
/ unzcitlich vor der kalbin PfzdHech
269,26
kalbe
swM.
→
kolbe
kalbele
swF.
‘weibliches Kalb’ (übers. lat. vitula; vgl. Hbr 9,12f.):
so nam er aine rôte kalbellon diu ân mâl waz [...]
und nam denne von der gemainde zwêne boͤche und ainen wider ze ainem opher
PrSchw
2,118.
2,114
u.ö.
kalben
swV.
‘ ein Kalb werfen, kalben’, hier evtl. übertr. ‘sich wie ein Kalb
benehmen, herumalbern’ (vgl. mit jüngeren Belegen FWB 8,486 und 8,488 s.v.
kälbern):
wyͤ, mir ist leyde und czoren, / ich han myn knecht [auf dem
Weg] vorloren / [...] / und ich furchte
er lege [liege] kalben OsterSpI
617
kalbskrœse
stN.
‘Kalbsdarm’
die feitzten kalbeskroͤse / / gesoten und geroͤstet KgvOdenw
1,179
kalbslebere
swF.
‘Kalbsleber’
wilt du einen guͦten fladen machen von kalbslebern, so nim
kalbslebern vnd hacke die clein BvgSp
90
u.ö.
kalbsvuoʒ
stM.
1
‘Kalbsfuß’
2 als Pflanzenname (Aronstab; vgl. AWB 5,9 und Marzell 1,449f.)
1
‘Kalbsfuß’
[sie] spalden den kalbes vuz HeslApk
8445
2
als Pflanzenname (Aronstab; vgl. AWB 5,9 und Marzell 1,449f.):
iliaros pes vituli: cabeswz [l. calbes-
]
Gl
3:542,33
(BStK947)
kalc
stM.
‘Kalk’
dô wart vermûret daz tor / mit kalke und mit steinen / grôzen unde kleinen, /
die veste wâren unde hart En
8413;
mit dem kalke man in bant [verputzte den
Saal] , / so man in schonest fant, / rechte wiz als der sne
Herb
1825;
ouch was daz gemiwer / von guotes kalkes stiwer / sô vaste
verwallen Ottok
59872;
do man icht zymern wold / oder mawren sold, / holcz slahen
oder kalich prennen HvBurg
5701;
[es gibt an Zoll] der wagen mit ziegel oder mit mvrsteinen
oder mit kalcke, [...], einen phenninch UrkCorp
(WMU)
548ABC,15,16,38.
– oft im Hinblick auf die Eigenschaften des ungelöschten Kalks:
der ungenetzte kalch lebet vnde ist heiz an dem uierden
gradu. vnde trucken SalArz
92,6.
28,21;
OvBaierl
76,1;
Macer
35,23;
lebentiger kalk, daz ist newer kalk, hât verporgenz fewer
BdN
443,21.
443,24;
die wile trucken ist der kalc, / sin viur, daz ist verspart, / und wirt er
naz, gar manigvalt / vor hitze er brinnet uf der vart Frl
9:7,13;
sumelîche gotes scalche, / mit wallundem kalche / marterte
man in die lîchnâmen Kchr
6398;
als ob ein kalc dâ wære enbrant, / alsô was ob im rouches
vil KvWTroj
35932;
Ottok
4492.
– phras. (?):
so ist der kalc und trunkenheit / vil wol von einer art [im
Hinblick auf die eruptive Reaktion nach dem Zufügen von
Flüssigkeit]
Frl
9:7,17;
si solten geben, ê dem lobe der kalc würde abe getragen [bevor
der Lack (hier ‘Kalktünche, Schminke’) ab ist (vgl. Wilmanns, Walth.
Anm.z.St.)]
Walth
28,30;
ist er kayl und ane har, / man sprichet, er sii ein glazzer schalk / und trage
in sinen huͦte kalk MinneR 52
66.
– als Bestandteil von Personennamen:
Friederich im Chalch UrkCorp (WMU)
N671,2
calcaire
Subst.
aus lat. calcaria (vgl. MlatWB 2,56).
‘Ofen zum Kalkbrennen’
daz ich [...] min hoͤfh ze Scurffen
[...] han geben [...] vmbe de
calcaire ce Tarrens UrkCorp (WMU)
90,4
kalcbrennære
stM.
‘Kalkbrenner’
warandyam cementariorum, qui kalcbernere vocantur WeistGr
3,186
(a. 1277).
– als Bestandteil von Personennamen:
in curia Theoderici dicti Kalcburner UrkFrankf
1,440
(a. 1305);
Gyso dictus calcburnere zu Laubenheim DRW
6,731
(EtymFamNWB.; a. 1297)
calcedôn
stM.
auch lat. calcedonius, bzw. calcedonie swF. (
GTroj
1950, MarcoPolo ).
ein Edelstein (heute Gruppenbegriff für Steine wie Achat, Carneol, Onyx; vgl.
Engelen, Edelsteine, S. 289-293; Lecoutex, Pierres, S. 90f.; Salzer, Sinnbilder, S.
214-216; ausführl. mhd. HimmlJer
173ff. und BdN
438,11ff.):
dâ lac kalcedon, berillus, / ônix und crisolitus, / jâchant
und karfunkel: / dâ von wart niener tunkel / in der kemenâten UvZLanz
4141;
Rol
1559;
dar nach ist ouch gut so man nimet ladanum vnde wermute,
kalcetern vnde burne der allir geliche uil zu einim puluere siben tage
SalArz
26,58;
calcedôn ist nâhe gelîch / dem kappensteine wærlîch. / swâ ein
strît sich heben wil, / ir sî wênic oder vil, / bringet man in dar enzît, / sô
zergât der strît Volmar
565;
so hilfet vor gerichte kalcedonius sunder schaden kumende JTit
565,4;
BdN
438,12;
do ist ouch eyn wazzer, in deme vint man dy jaspis unde calcydonie di vulle
MarcoPolo
13,22.
– häufig in Edelsteinkatalogen:
vil saphiren, schmaraken und rubin / sind in die cröne
gelaitt, / karfunkell und calzidonien braitt GTroj
1950;
Herb
9234;
Tr
10971;
Parz
791,3;
HvNstAp
18148;
Ottok
69264
calcedônen
swV.
‘dem
calcedôn
gleich werden’ (als Symbol der Demut eine Mariensigle, vgl. FrlWB, S.
180 und Salzer, Sinnbilder, S. 214-216):
sin topasieren mir in reiner lüste quam, / do calcedonete ich
[Maria] , daz ez der züchte zam Frl
1:20,24
kalc|kretze
swM.F.
Korb als Maßeinheit für Kalk (entspr. 890 Litern, vgl. Gl.z.St.):
all chalichchretzen sullen einen gantzen muͤt haben nach
vier aufgehawften schaflein StRMünch
534,1
calcofôn
stM.
auch alkofon (wohl verschrieben, vgl. Suolahti 1,47) und
calof.
ein Edelstein (vgl. Engelen, Edelsteine, S. 93):
calcofôn der edel stein / [...] /
swer in treit in eime vingerlîn, / der mac wol âne wîp sîn Volmar
497;
von dem calof. calophagus oder calophanos ist ain swarzer
stain. [...]. der stain klingelt schôn reht sam diu
glokspeis, wenn man mit ainem eisen dar auf slecht BdN
440,28.
– in Edelsteinkatalogen:
[...], / sardonîs unt calcofôn, /
[...]
Parz
791,12;
[...], / karfuncolus und caltafon [Hs.
calcafon
] , / [...]
HvNstAp
18149;
alkofone, rubine, [...]
JTit
363,1
kalcoven
stM.
‘Ofen zum Kalkbrennen’
allez daz reht, daz wir [...] heten an dem anger, der
vor dem swibogen lit, vnd an dem chalchoven, der der zv gehoͤret UrkCorp
(WMU)
808,18.
738,20;
der selbe ritter wart kürzlich dar nâch in einen kalkoven geworfen und
verbrante dar inne ze tôde SprMyst (Pf)
237a,43
Kaldêi
Subst.
eigentl. ‘Chaldäer’, hier evtl. anspielend auf babylonische Astrologen
(vgl. LThK 2,998f. und
von Kaldêâ und von Indîâ, / [...]
alle meister gar RvEBarl
8928
) oder allgemeiner auf die Bevölkerung des arabischen Sprachraums bezogen
(vgl.
kaldêisch
mit Lit.):
driu leben in dirre welte lebent, / diu vil goten sich
ergebent, / diu wil ich dir bescheiden: / juden, kristen, heiden. / der eine teil
der ist an iu, / der hât geteilet sich in driu: / Kaldêî, Kriechen, Egyptiî
RvEBarl
9257;
[die Predigt der Apostel] starkte des gelouben kraft / den
juden und der heidenschaft: / Kaldein, Armenjen, Kriechen ebd.
3031;
sie sint tôrheit rîcher / und lebent unmenschlîcher, / danne
die Kaldêjen leben ebd.
9845
kaldêisch
Adj.
eigentl. ‘chaldäisch’, i.d.R. weiter gefasst ‘arabisch’ (vgl.
Heinzle, Wh. S. 968 mit weiterer Lit., s.a. das nicht auf Sprachen bezogene
arâbesch
):
Jeronimus der heilige man vant an den caldêischen buochen von
maniger ercenîe Barth
154,24.
– überw. subst. bezogen auf die Sprache ‘das Arabische’
Norweye, Yberne sint unbekant / an ir sprâche tiutschen liuten; / nieman kan
ouch wol bediuten / kriechisch, jüdisch und heidenisch / syrisch, windisch,
kaldêisch: / swer daz mischet in tiutsch getihte, / diu meisterschaft ist gar ze
nihte Renner
22284;
der marhgrâve dâ ze stunde / sprach chaldeis und heidensch
zim Wh
192,23.
192,8;
Wartb (S)
119,10
kaldiment
stN.
‘(zerschnittene) Eingeweide (vom Schwein)’
nim gesotene swins darme vnd den magen, snit die
[...] so du cleinest wilt.
[...] vnd guͤz ez [die
Marinade] vf die kaldiment vnd tuͦ smaltz dor zvͦ
BvgSp
21
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