Belegarchiv/Konkordanz
Die hier aus dem elektronischen Belegarchiv ausgegebenen Stellen bilden den durch halbautomatische Lemmatisierung von digitalisierten Volltexten gewonnenen Kern einer umfassenderen Beleggrundlage, die für die Ausarbeitung des Mittelhochdeutschen Wörterbuchs verwendet wird. Bei der Benutzung des elektronischen Belegarchivs ist stets zu beachten, dass es Stellen enthalten kann, die anderen Stichwörtern zuzuordnen sind.
wârheit stF. (630 Belege) Lexer BMZ Findeb.
| der mensche wizzen und gedenken, wie grôze vröude in der wârheit got selbe nâch sîner wîse und alle engel und alle, | |
| ist, daz er mit uns lîdet selbe. Wærlîche, der die wârheit bekennet, der weiz, daz ich wâr spriche. Got der lîdet | |
| gote ist und mîn leit got ist? Wærlîche, als got wârheit ist und swâ ich wârheit vinde, dâ vinde ich mînen | |
| got ist? Wærlîche, als got wârheit ist und swâ ich wârheit vinde, dâ vinde ich mînen got, die wârheit: alsô ouch, | |
| swâ ich wârheit vinde, dâ vinde ich mînen got, die wârheit: alsô ouch, noch minner noch mê, sô ich vinde lûter | |
| enbekennet, der klage sîne blintheit, niht mich noch die götlîche wârheit und minniclîche milticheit. Nâch dirre wîse sô lîdet durch got, | |
| in ein grôz gelücke und sælicheit. ’Sælic’, sprach got, diu wârheit, ’sint alle, die dâ lîdent durch die gerehticheit’. Dar umbe | |
| alsô sprichet daz buoch der wîsheit. Ouch hât daz die wârheit, daz allez, daz got wil, in dem selben und von | |
| ich ein grôzer tôre wære. Nû ist daz ein gewissiu wârheit, daz ich spriche, daz allez guot, joch alle crêatûren, gegen | |
| herren wort dicke unrehte vernomen. Der minniclîche, milte got, diu wârheit, gebe mir und allen den, die diz buoch suln lesen, | |
| allen den, die diz buoch suln lesen, daz wir die wârheit in uns vinden und gewar werden. Âmen. // VON DEM | |
| er und wirt man sîn gewar. Und sprichet, daz disiu wârheit bezeichent ist in dem êrsten buoche Moisi, dâ geschriben ist, | |
| benomen sî, daz man dâ aleine vinde blôz leben, wesen, wârheit und güete. Wer alsô getân ist, der ist ’ein edel | |
| im mit wil. Und entæte got des niht, in der wârheit, diu got ist, sô enwære got niht gereht noch enwære | |
| oder in einer klûsen oder in einem klôster’. in der wârheit, diz bist dû allez selber und anders niht zemâle. Ez | |
| selber an ze dem êrsten und lâz dich. in der wârheit, dû envliehest dich denne ze dem êrsten, anders, swâ dû | |
| dem êrsten, sô hât er alliu dinc gelâzen. in der wârheit, lieze ein mensche ein künicrîche oder alle die werlt und | |
| allen dînen werken und in allem dînem lâzenne. in der wârheit, ie dû des mêr hâst, ie alliu dîniu werk, welherleie | |
| sô vindest dû got und allez guot. Jâ, in der wârheit, dû möhtest in solcher meinunge ûf einen stein treten, ez | |
| nein! und merke, war umbe! Wem reht ist, in der wârheit, dem ist in allen steten und bî allen liuten reht. | |
| liuten. Wem aber reht ist, der hât got in der wârheit bî im. Wer aber got rehte in der wârheit hât, | |
| der wârheit bî im. Wer aber got rehte in der wârheit hât, der hât in in allen steten und in der | |
| werk. Meinen wir denne got lûterlîchen und aleine, in der wârheit, sô muoz er unsriu werk würken, und an allen sînen | |
| dich nieman dînes gegenwertigen gotes. Aber, wem alsô in der wârheit got niht innen enist, sunder alles got von ûzwendic muoz | |
| der sîniu werk tæte ûz einem glîchen gemüete, in der wârheit, des werk wæren ouch alliu glîch; und dem reht wære, | |
| wæren ouch alliu glîch; und dem reht wære, in der wârheit, dem liuhtet got als blôz in dem werltlîchen $t als | |
| daz ist sünde, wellen zürnen, daz ist sünde. in der wârheit, dem reht wære, hæte der gewalt ze wünschenne, er ensölte | |
| einem guoten willen? Jâ, vil und unglîches mêr! in der wârheit, mit dem willen vermac ich alliu dinc. Ich mac aller | |
| an dem willen dan aleine an der maht, in der wârheit, vor gote hâst dû ez allez getân, und enmac dir | |
| ist mîn begerunge dar zuo grôz und ganz, in der wârheit, sô hân ich in; wan, daz ich wil haben, daz | |
| wil haben, daz hân ich. Ouch, wölte ich in der wârheit als vil minne haben, als alle menschen ie gewunnen, und | |
| swaz dû erdenken maht, daz hâst dû allez in der wârheit, ob der wille ganz ist. Nû möhtest dû vrâgen, wanne | |
| sol hundertvalt $t als vil wider nemen’. Jâ, in der wârheit, swaz der mensche læzet und sich des verwiget durch got, | |
| sich sîn und enbirt sîn williclîche durch got: in der wârheit, er sol in im vinden glîcher wîs, als ob er | |
| einen wâren menschen âne daz ûfgeben des willen. in der wârheit, $t âne ûfgeben des willen in allen dingen sô schaffen | |
| alsô ganz wære ûzgegangen mit allem dem sînen, in der wârheit, der wære alsô ganz in got gesetzet, swâ man den | |
| sînen smak. Ist diu zunge bekleidet mit bitterkeit, in der wârheit, swie süeze der wîn sî an im selber, er muoz | |
| von dem, durch daz er an mich kumet. in der wârheit, der mensche, der des sînen wære ganz ûzgegangen, der würde | |
| dar under lîdet got ze dem êrsten. Jâ, in der wârheit, diu got ist, niemer enist ein lîden sô kleine, daz | |
| umbe ensol man daz edel korn niht verwerfen. in der wârheit, dem reht wære und mit gote wol künde, dem würde | |
| halten sol, ob man sich in sünden vindet. in der wârheit, sünde haben getân enist niht sünde, ob sie leit sint. | |
| daz man gote tar getriuwen, daz vindet man in der wârheit an im und tûsent$/ mâl mêr. Und alsô, als got | |
| umbe got ofte gestatet, daz guote liute, die in der wârheit guot sint, daz sie dicke werdent gehindert von irn guoten | |
| in im sô hân wir ein wâr wizzen. in der wârheit, uns engebrichet nihtes dan eines wâren glouben. Daz uns dünket, | |
| volgen, daz ist êwicheit. Die gebe uns der lêrære der wârheit und der minnære der kiuscheit und daz leben der êwicheit. | |
| andern wîse, diu im nû vil baz geviele, in der wârheit, daz machete grôze unstæticheit; wan dér mensche ê volkomen würde, | |
| dém werdenne. Der der minste wírt, der íst in der wârheit der meiste; aber der der minste wórden ist, der íst | |
| uns alle eigenschaft gar und zemâle benemen. Jâ, in der wârheit, des enwil got deheine wîs niht, daz wir als vil | |
| beginnen hân in der armuot des geistes. Und in der wârheit: daz dâ ein grunt wære, dâ alliu guot ûf gebûwet | |
| daz er erkennet, daz ez sîn næhstez ist. in der wârheit, $t der im des ganz getriuwet, der nimet und hât | |
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