benediz
stM.
‘Schlusssegen in der Messe’
der küneginne kappelān / sanc gote und sīner frouwen. / ir gast si muose
schouwen, / unz daz der benediz geschach Parz
196,19;
dō der bischof het die messe gesungen ordenlīche / und der benediz geschach, /
zuo dem gaste man die vürsten kumen sach Loheng
1258
ben|eichen, ben|eichenen
swV.
aus be-in-eichen.
‘jmdm. etw. zukommen lassen, widmen’
er [Gott] wolde im
[Noah] oͮch beneichen in den wolchen ein zeichen, /
daz was der regenpoge GenM
30,6;
er sprach: ich wil haben ze einem zeichene welhiv mir got welle beneichnen
ebd.
42,13
beneimen
swV.
‘etw. bestimmen, festsetzen’
swaz er ligendes alde verendes gvͦtes hat [...], hat
er beneimet vnd gesezet UrkCorp (WMU)
3024,19;
swenne swester E. von Sletstat erstirbet, so vallet dc phvnt, dc ir beneīmet
war, oͮch an dv́ zwej vorgenanten iargecit ebd.
2764,13;
der [Gen. Pl. deren] magtuome sweimet / als im
[d.i. magettuom
] got hat beneimet / in eweclicher wunne Martina
16,74.
– mit erspartem Obj.:
[wir] veriehen der dinge, als an disen brieue bineimet
ist UrkCorp (WMU)
N813,10.
– mit Refl.-Pron.:
do sich R. selig beneinde dem gotshus am Ötenbach [(zur
Altersversorgung) überantwortete]
SchweizId
4,749
(ZUrk, a. 1310)
benemdeclīchen
Adv.
übers. personaliter in Bezug auf die Trinität Gottes (vgl.
benemede):
oberester got der gvͦte der werlte vnd macher geschephede einer gewalteclichen
vnd trivaltic benendeclichen PsM
H 27,1
benemede
stF.
‘Name, Person’ (vgl. benemmen, benennen):
persona: benenede SummHeinr
2:424,01.10;
disiu frage ist mīnir trūtfroͮwin in der benemede
[im Namen, in der Stellvertretung] allir sāligin sźle
TrudHL
21,11;
niemer dur sih niemer dur undertan bnemide [
suffectam personam
] oder mit kainer wīse BrZw
59.
7.
34;
ze himele er drīvaltic ist / mit drin benemeden ein got
RvEBarl
3013.
–
‘Angabe’
wer do buwen wolte, der solte keinen uberhang machen wand einen, und maht ein
benemde dran, wie lang er solte sin. des maht man ein zeichen an die mure uf der
grete ClosChr
95,10
benėmen
stV.
1
‘etw. (weg-)nehmen’
2
‘jmdm. etw. nehmen’
2.1 mit Dat.d.P. 2.2 mit Präp.-Gefüge 3
‘jmdn. einer Sache berauben’ (überw. refl. mit Gen.d.S.)
1
‘etw. (weg-)nehmen’
minze [...] benimt ouch di
vͤrdruͤzzecheit Macer
25,29;
der nīt benimet den līb Spec
149,30;
der herte strīt der werte unz iz diu naht benam
NibB
2085,1;
ōhī waz der benęme / seneder sorge und herzenōt!
Tr
12356;
frid benimet [beendet] krieg PrGeorg
212,11;
der wein [...] benimt trauren und
pringt vräud BdN
352,18;
Mechth
3:Reg. 36
2
‘jmdm. etw. nehmen’
2.1
mit Dat.d.P.:
der hvnger im die vrevde benam ReinFu
K,444;
er ime beneme daz leben Gen
2847;
die heten iu den sige gegeben / unde mir benomen daz
leben Iw
7408;
benem wir die zal [ziehen ab
von] neunzig graden, so beleibent zwen und virzig grad
KvMSph
32,5;
MF:Mor
22:3,3.
– mit Nebensatz:
der tōt hāt mir benomen, / daz ich niemer überwinde mź
MF:Reinm
16: 1,5 .
– phras. (rechtl., mit erspartem Obj.): ėʒ benėme jmdm.
źhafte/echte nōt
‘jmd. ist aus rechtl. anerkannten Gründen verhindert’
were aber [...], daz ime ehaftige not beneme
UrkCorp (WMU)
2070,12;
her muͦz aber dem buͦrchgraven wetten zźn phvnt, izne beneme ime echt
nōt ebd.
51,44
2.2
mit Präp.-Gefüge:
unde der lūft benam den heilant uon ir oͮgin
Spec
68,26;
wenn man ir saf trinkt mit ezzeich, daz benimt des
pluots lauf von inwendig auz dem leib BdN
408,31
3
‘jmdn. einer Sache berauben’ (überw. refl. mit Gen.d.S.):
do di meit [...] / ires kindes benomen wart
Brun
5294;
daz er sīn gūt und sīn leben / mac in der vīnde hende geben, / ouch in des mac
benemen wol Kreuzf
1129;
er sich seins prunnen hāt benomen BdN
108,19.
–
‘sich (einer Klage, Forderung) entziehen’
sol er sich vor dem geriht offenlichen benemen mit zwain zvͦ im
UrkWittelsb
2,50
(a. 1294);
UrkCorp (WMU)
847,2.
1100AB,17;
daz gwaldiclīche / sīnes vater rīche / an ime quźme, /
des zinsis er sih benźme SAlex
2518;
dem hāte er sich durch daz benomen, / daz er zer heimuot
möhte komen RvEBarl
14919
benemmen
swV.
→
benennen
benėmunge
stF.
‘Wegnahme’
wie er [der Mensch] von gotte gesuͦchet wurt mit
benemunge aller lustlicher fśrwśrffe Tauler
142,1 App.;
stummelunge der glide oder des lebens benemunge DRW
1,1541
(Kuttenberg; 14. Jh.)
benen
swV.
→
banen
benennen, benemmen
swV.
1
‘jmdn./etw. nennen, benennen, bestimmen’
2
‘jmdm. etw. festsetzen, übertragen’
3 Part.-Adj.
1
‘jmdn./etw. nennen, benennen, bestimmen’
von Abraham und sinem kind, / das Ysaac benemmet was KvHelmsd
1787;
lāt iu benennen sīne kraft Wh
34,27;
nu was diu hōhgezīt geleit, / benennet unde besprochen
Tr
537;
des muͦsten [...] / in Asia vil gar dś lant /
dienstis sin aldar benant RvEWchr
3667.
3751;
si sint dri benempt und ain gewaͦr Got PrGeorg
234,18;
UrkCorp (WMU)
N408,24.
904,45;
SSpAug
142,19.
–
die tōtlīchen arbeit / vluhen die vür koche wāren benant
Wh
289,9;
die heiden hin zer vlust / sint alle niht benennet ebd.
307,15.
307,11.
307,28;
diu her ze helfe im wāren benant ebd.
342,6;
sol ir got Tervigant / si ze helle hān benant ebd.
20,12;
manec starker sarjant / ūf die reise wart benant Parz
721,14
2
‘jmdm. etw. festsetzen, übertragen’
koment her, erwelten mīn! / daz rīche iu sol bereitet sīn, /
daz iu an anegenges vrist / geordent und benennet ist RvEBarl
3658;
darnach so sol der maister ime ain zeit benenne, darinne er
versvch, ob im daz leben des spitals fvge SpitEich
5,24;
daz er vns hat benemet zweilf mark silbers UrkCorp (WMU)
1721,14.
–
als ez der süezen Minne / wol zeiner clūse wart benant
Tr
17223;
im ze spīse was benant / unvertiger liute lebn RvEAlex
2194;
und wart diu stat darzuo [als Kampfplatz]
benant Ottok
3925
3
Part.-Adj.:
daz sie mit küneclīcher schar / in vuorten hźrlīche / in sīn
benantez [(ihm) zugewiesenes] rīche
RvEBarl
13458;
ze Kaldea in der gegende weit / waren bey der selben zeit / benanter kunige
drey / edel vnde frey / ovf einem tagedinge Wernh
A 3907;
bi einimi binantin tagi Mühlh
118,26;
allez daz guͤt [...] benant [mit einer
Anwartschaft versehen] oder vnbenant,
[...] aygen oder lehen UrkCorp (WMU)
609,18.
– formelhaft in Rechtstexten (als) vor benant, benennet
‘bereits erwähnt’
swaz voͤr belutet ist vnd benemmet UrkCorp (WMU)
877,20
u.ö.
benennunge
stF.
‘Benennung, namentliche Aufführung’
vnd div benennvnge ist geschehen da ze Pazzavwe UrkCorp (WMU)
N446,29
benentnisse
stN.
‘Benennung’ (hier: von Beweispunkten in einem Zeugenbeweis):
horet denn ienre an dem benentnisse, daz he gewinnen muge daran mit sime
gezuge, he sprichet wol also StRFreiberg
116,27.
186,28
benetzen
swV.
‘jmdn./etw. benässen’
möhte ez ouch allez daz ze wazzer machen und benetzen allez, daz bī im węre
Eckh
3:460,8.
–
die hund habent ain pœs gewonhait, daz si die aller schœnsten
stet verunrainent und benetzent BdN
126,15.
126,17;
kumt ez von der blasen, so benetzit her sich
OvBaierl
86,13
bengel
stM.
‘Knüppel, Keule’
sīn kneht der sluoc ūf sīniu lide / mit einem starken bengel KvWEngelh
2767;
mit swerten und mit bengeln / huob sich ein solich tengeln / und slahen ūf in
KvWPart
14327;
hundert ritter, hundert chnecht / wol nach ritterleichem recht; / mit dem
pengel, mit dem swert / wiert yeder man von in gewert Suchenw
30,153;
Renner
7028;
iedoch het er ir diu gelide / harte wol gestreichet, / mit bengeln so
erweichet Kerbelkraut
82.
–
‘Dreschflegel’ (?):
da liefen vnsir vrowen zvͦ vnd sluͦgen vnsir knechte mit bengeln vnd mit
schufelen UrkCorp (WMU)
902,22
bengeln
swV.
‘umherlaufen, -irren’ (Iterativum zu
2bangen):
die mit mir in ellend hie / noch wallen und bengeln SHort
4417
benīchen
V.
‘sich neigen, fallen’
ich gloube wole, daz si in [den
Teufel] ave vallen sęhen, / die in e wilen sahen unsamfte benichen
/ also die donerstrale, die me sihit gahes verblichen Himmelr
3,27
beniden
Adv., Präp.
1 Adv. ‘unten’
2 Präp. ‘unterhalb’
1
Adv. ‘unten’
binidin unde pobin Mühlh
155,23;
dā dī nū stāt / benidene ūf ander sīt / der Wīzlin NvJer
7691;
das do bowin ist vnde benydin [im
Weinfass] , das trynkit man, abir das mittilste das behelt man
Pelzb
137,18.
121,32
2
Präp. ‘unterhalb’
der hat mir alles das benomen, das beniden der gotheit wonet
Mechth
4: 12,22.
6:31,30;
das man das rys snyt von syme stamme benedin deme knoufe
Pelzb
120,17.
120,19;
boben der mole und ouch benede der mole UrkErf
2,208
(a. 1345)
benīden
stV.
(sw. Part. WvRh )
‘jmdn. (um etw.) beneiden’
künec unde hof die wāren dō / ze sīnem willen gereit, / biz
sich diu veige unmüezekeit, / der verwāzene nīt, / [...] /
under in begunde üeben, / [...] / daz sin [d.i.
sie in
] der źren beniten / unde der werdekeite, / die der hof an in leite
Tr
8324;
wer sich dez wil machen frey / und sich von dem neid entslahen, / der ge nur
in einer plahen / under ein stieg und leg sich nider, / so beneit in niemen sider
Teichn
438,24.
–
nieman sīn werc noch sīn wort, / noch sīn gelücke noch sīn hort / von der
reinen mägde zart / benīdet noch verkźret wart WvRh
1492
benider
Präp. mit Dat.
‘unterhalb’
alse Moyses sprichit daz wazzere pobin [oberhalb]
uns und benidere uns sin Parad
26,30;
sines gotes gesteltennisse, / nich vollen gotliche, / wen ein
teil mensliche. / benider der gotheit, / vber der menscheit, / da enzwischen was ez
ein [etwas]
Herb
18214
benihte
Adv.
→
beniute
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