b – bächelîn bächeln – backenknûʒ backenslac – badekeʒʒel badekleit – badevolc badewâc – balde baldecheit – ballerisse ballespil – balsamlich balsammæʒec – balster balster – banboum banbrief – banekîe banël – banierære baniere – banovære banoven – banvîre banvîretac – bar bar – bârbrët 1barc – barkân barke – barmecheit barmeclich – barnen barnstëcke – bartierunge bartinc – base Baseler, Basler – batalieren batalierre – baʒ bazân – bebreiten bebrunzen – bëchswarz bëchtranc – beckenknëht beckenkol – bedæhteclîche bedahtheit – bêdenthalbære bederben – bediutecheit bediuteclîche – bedringen bedröuwen – begâben begâbunge – bêgehart begëhen – begesten begetern – beginst beginstnisse – begnâdunge begougeln – begrîflich begrîflîcheit – behabede behaben – behalt behaltære – behebunge behecken (?) – behëlfen behëlfunge – behern behêrren – behœrlicheit behosen – behülfec behülfelich – behûsunge beide, bêde – beierisch Beierlant – beinîn beinîsen – 2beiten beitunge – bejac bejagen – bekennelich bekennelicheit – beklage beklagen – beklipfen beklocken (?) – bekorære bekorlich – bekriegen bekrîen – bekuppeln bekürn – belderîchen belëcken – belîbelich belîben – belle (?) bellechîn – Belzebub belzelîn, belzel – 1bemeinen 2bemeinen – benahtunge benæjen – benedîunge benediz – benihte benît – benuomunge benützen – 2ber bër – bërcgesworne bërcgot – bërcphenninc bërcrëht – berechenen berechenunge – bereit bereitære – bërgen bergîn – beriemen berieʒen – berillîn berîmeln – berîʒen berkel – bernbunge bërnde – bernzunge berœsen – berty berüchtegen – beruofære beruofen – besæjen besalben – beschaft beschaft – bescheiden bescheiden – 1beschern 2beschern – beschînen beschirm – beschouwede beschouwelich – beschuoben beschuohen – bëseme bësemen – besideln besiffeln – besîtes besitzære – beslieʒunge beslîfen – besnaben, besneben besneiteln – besoufen bespæhen – best bêst, bêste – beste bestëchen – bestie bestieben – bestrîten bestrouben – besunderbar besunderheit – beswæren beswærnisse – bët betagen – beteidigunge beteidingen – bëtelorden bëtelruof – beterminierunge bëteros – betimbern betirmen – betrahtegen betrahten – betriuten betriuwen – betrüeben betrüebenisse – bettegegate bettegëlt – betterise betterise – betûchen betüemen – betwengen betwinc – bevatzen bevëlch – bevillen beviln – bevolgec bevollen – bevür bevürhten – bewarlich bewærlich – bewëgen bewëgen – bewërfen bewërken – bewirten bewîselîche – bezâfen bezaln – bezëmen bezenen – bezoc bezoubern – bî bibe – bibunge bic – bíderben, bedérben biderbenen, bederbenen – bî|ein bîeinander – bierzins biese – bîgesëʒʒe bîgestendec – bîhtegen bîhten – bilchmûs bildære – bildeslêre bildesnitzer – billich billîch – bimʒ bin – binnen bînstoc – birden bir(e) – birnenkërn birnkumpost – bî schaffen bîschaft – bisemvaʒ bisen – bîsorge bîspël – bît bitære – bitteric bitterkeit – biuge biugunge – biutel|snîdære biuteltuoch – bî vüegen bî vüeren – bîzeichenen bî zëmen – blægen blâ|gleien|bluome – blandine blanke – blâst blaster – blâterkopf blæterlîn – blëchhantschuoch blëchrinc – bleichlich bleichros – bletzelîn bletzen – bliczen 1blîde – blindecheit blindeclich – bliuclich bliuge – blœde blœdecheit – blüegeln blüegen – bluombolle bluome – bluomenzît bluom|ôsterâbent – bluotgieʒen bluotgieʒende – bluotspîwunge bluotstëchære – bluotwurm blut – bocks bocksbluot – bogenschuʒ bogensnuor – 2bolle bollen – bônwibel bônwinde – borge bor|gemeit – (bornütze,) enbornütze bors, borse – borvërre, enborvërre borvil – bote botech – botwar botwarære – boumen boumgarte – boumzaher bovel – bræche brachen – brâ|hâr bræhen – branc brangen – brætelîn braten – brëche brëchel – breisier brëchel stM. brëchen stV. (IV) brëchîsen stN. brëchunge stF. brëchweize stM. breckelîn stN. breckin stF. bred- brëgelære stM. brëgeln swV. brëgen stNM. brëhe stF. brëhen stMN. brëhen swV. brëhenen swV. brëhentac stM. breht stM. brehten swV. breinkorn stN. breisier stM. breit – brenken brenn-, bern(e)-, birnschatz – brësthaft brëstlich, brëstenlich – briefbuoch briefbuochelîn – brieʒen brî|mel – brîsger brîsschüechel – briulêhen briumeister – briutelstuol briuten – brœdeclich brœdeheit – brôt brôtbanc – brôtkouf brôtloube – bruch bruch – brückelât brückelîn – bruckslac bruckwëc – brûne brûnen – brünneholz brunnekîn – brünselbërc brünseln – bruochstinkende bruochwëc – bruoderzeichen bruost – brustgezierde brustklopfen – brûtgebende brûtgesanc – brûtsanc brûtschaft – bûchstœʒec bûchstrenge – budeminc bûden – bû|geschirre bû|gevelle – buhsholz bûhurdierære – bûlslac bulzen – büntnisse buntschuoch – buochbediuten buochblat – buochstap buochswam – buosemsnuor buosemtuoch – buppe bur – burcgesuoch burcgewer – burclêhen burclêhenrëht – burcrëhtacker burcrëhten – burctorære burcvëlt – bürde bürdelîn – bürgelschaft bürgen – burgertavel burgervëlt – burnegël burneholz – bürste bürsten – büschelîn buschoff – bûteilen bûteilunge – buttenblüejende buttenbluot – bûz bûʒe – buʒʒel
|
brëchel
stM.
→
vridebrëchel
brëchen
stV. (IV)
1 intr. 1.1
‘zerbrechen, reißen, entzwei gehen’
1.2
‘gewaltsam oder plötzlich (durch/in/zu etw./jmdm.) dringen’
1.2.1 mit durch
‘durch etw. dringen, brechen’
1.2.2 mit in
‘in etw. eindringen’
1.2.3 mit an, gegen, ûf, ze
‘gegen jmdn. vordringen’
1.2.4 mit über, ûz, von
‘über etw. dringen, hervorbrechen, sich von etw. entfernen,
lösen’
1.2.5 mit vür
‘jmdn./etw. übertreffen’
1.3 mit Dat.d.P. ‘mit jmdm. brechen’
2 tr. 2.1 eigentl. ‘etw. brechen, reißen, pflücken’
2.1.1
‘etw. (von etw.) abbrechen, -reißen, pflücken’ 2.1.2
‘(jmdm.) etw. entreißen, herunterreißen; jmdm. etw.
abnehmen’
2.1.3
‘etw. (Geschlossenes) aufbrechen’
2.1.4
‘etw. zerbrechen, zerreißen, mit Gewalt zerstören’
2.1.5
‘jmdm. (sich) Körperteile brechen, verletzen’
2.1.6
‘etw. (Kampfverband) aufteilen, zerteilen’
2.2 übertr. 2.2.1
‘Versprechen, Regeln, Gesetze brechen, verletzen,
missachten’
2.2.2
‘etw. überwinden, beseitigen; zunichte machen’
2.2.3
‘etw. unterbrechen, abbrechen’
3 refl. 3.1
‘sich zu jmdm./etw. hinwenden, sich auf etw. richten’ , mit
an, in, nâch, ze 3.2
‘sich von jmdm./etw. loslösen, abwenden, entfernen’ ; mit
von, ûz 3.3
‘sich erbrechen, übergeben’ (?) 4 Einzelnes 4.1
rîme ~
4.2 in der Formel
~ und büezen
‘mit etw./jmdm. frei schalten und walten’ (s.a. FWB 4,1018 und DRW 2,461)
1
intr.
1.1
‘zerbrechen, reißen, entzwei gehen’
beidersit sie so stachen, / daz die schefte brachen
Herb
1452.
18379;
di satele bede brachen Rol
8442;
die riemen brâchen von dem sper UvZLanz
6435;
div helle prach von der sigenufte des heiligen crûces
Konr
11,7;
ez was in den selbin zîten ein schifman, deme brach sîn
schif unt virlôs sîn gût unt virarmite PrMd(J)
347,28.
–
‘schadhaft werden’
obe div straze breche, so sont si die machon, der gvͦt
baidenthalb dran stozit UrkCorp
1293,7;
jst das da nah die zvne brechent, so sol der vorstere si wider machen
ebd.
N306,7.
–
daz im sîn herze niene brach / von jâmer, des wundert
mich Iw
4948;
brich min herz! wes macht du leven / in disem grozen
ruͥen? MarlbRh
32,5f.;
Tr
17192.
18472;
Wig
4151.
–
das im fleisch und beyn alles brach
Lanc
58,24;
und brach im der recht arm ebd.
157,3.
– mit adv. Bestimmungen (enzwei / ze stucken /
voneinander):
der spiez im in zwai prach Rol
5573;
also das sin bog enzwey brach Lanc
40,11;
Herb
9732;
daz ir ietweders schaft / wol ze hundert stücken
brach Iw
7103;
Tr
6860;
das der helm oben von einander brach
Lanc
82,7.
192,14.
– med. ‘aufbrechen, platzen, sich auflösen’
vnde brichet daz vel in den ougin
SalArz
12,19;
swa di hut brichet, da rinnet daz warech uz ebd.
77,3;
swenne du wolles daz daz gesver breche in deme halse
ebd.
43,50.
38,33;
din adern brechent / ind verlechent, / din houvet
niget, / din zunge swiget MarlbRh
26,21.
– subst.:
man hôrte manegen stôz, / daz der scefte brechen gein
den lüften dôz NibB
35,2.
1355,1.
– übertr.:
al mîn ungelücke brach, / dô diu gotinne Jûnô / mîn
segelweter fuogte sô / in disiu westerrîche Parz
767,2;
daz ir aller vreude brach Wig
11336.
9622;
RvEBarl
8113;
din gelouf alein niͤt ’n brach
MarlbRh
81,10;
daz mir so gar mîn sprâche in mînem herzen do brach
SM:Had
13: 3,6
1.2
‘gewaltsam oder plötzlich (durch/in/zu etw./jmdm.) dringen’
1.2.1
mit durch
‘durch etw. dringen, brechen’
dâ Alexander durch daz wale brach, / a waz dâ helede
tôt lach VAlex
1518;
Athis
C 104;
manec storje durh die ander storje brach
Wh
47,23.
436,19;
Ägidius
512;
Ottok
7233.
–
daz ez [das Schwert] im
durch den halsperc brach / und im ein grôze wunden stach
Iw
3947;
Rol
8247;
NibB
457,1;
als durh die dicken mûre / brichet der bickel
Wh
54,21.
–
diu sunne durh die wolken brach Wh
292,14;
ein lieht durch unser vinster brach, / daz wir
alle ein ander sâhen KvHeimUrst
2022;
sî kan durch diu herzen brechen / sam diu sunne
dur daz glas MF:Mor
31: 2,1;
KvHeimHinv
190
1.2.2
mit in
‘in etw. eindringen’
daz dâ vil michel schade geschach, / dâ man in in den
hûfen brach Tr
5520;
die wile das der wirt sclafet, so brichet der diep in
sin hus Mechth
7: 3,21;
Lanc
141,33.
–
diu [
vrouwe
]
brach alse tougen / al in mîns herzen grunt MF:Mor
26: 1,7;
KLD:GvN
45:3,3;
ein wort, daz in mîn herze brach
RvEBarl
345;
euwr lieb mir in mein sel prach
HvNstAp
2364.
5786
1.2.3
mit an, gegen, ûf, ze
‘gegen jmdn. vordringen’
ein ander schif [...], / daz sinen ganc an
sie brach PassIII
14,3;
in des himels hohe ich sach / ein tube, der vluc gein
mir brach Vät
17178;
si prachen auff si als ain wald
HvNstAp
3777;
zime [zu dem Herzog
Mennes
] mahte niemen brechen, / wan ders lebenes
wolte vergezzin VAlex
1245;
daz si wolden brechen / zu im, und wolten in sehen
Vät
1486
1.2.4
mit über, ûz, von
‘über etw. dringen, hervorbrechen, sich von etw. entfernen,
lösen’
die wasser rinent in dem paradiso vnder der erde. so
si denne druz coment, so brechen sie vber die erde Lucid
19,14.
18,3;
der künec von Valpinôse / mit den sînen ûz der schar
dâ brach Wh
387,17;
ob man dich niht durch vrîen muot / ûz wîbes tugenden brechen siht
Winsbeckin
11,10;
ein weinen von ir ougen brach Krone
11345
1.2.5
mit vür
‘jmdn./etw. übertreffen’
dô begunde ich êrst ir güete schowen, / wie si vür ir
aller schœne brach, / sam der morgensterne lûhte / ûz vil sternen
SM:Tr
2: 2,4;
ir schœne volleclichen brach / für alle frouwen die nu
sint KvWWelt
68;
ir wizzent wol, daz minne / brechen muoz für elliu dinc KvWTroj
2117.
2238;
doch brach sîn neve Achille / an hôher werdekeit vür in; / wan er der
êren spiegel hin / ob im gewalteclîche truoc ebd.
6568
u.ö.;
KvWGS
1917;
StrAmis
22
1.3
mit Dat.d.P. ‘mit jmdm. brechen’
ich hette ir gebrochen, / ich hette gesprochen: / ‘als
ir mir sint vrowe, als bin ich iuch man!’ SM:Wi
1: 2,8
2
tr.
2.1
eigentl. ‘etw. brechen, reißen, pflücken’
2.1.1
‘etw. (von etw.) abbrechen, -reißen, pflücken’:
– ohne Präp.:
und brâchen bluomen über al / und mahten
schapellîn dâ mite UvZLanz
4074;
MF:Mor
25:1,2;
Tr
18072;
MF:Reinm
50:4,6;
so brich du die trawben und huͤt dich vor
den dorn PrOberalt
140,4;
daz getwerc des grüenen loubes brach / und bette
ir nider ûf daz gras Wig
2036;
SalArz
87,26.
–
des brôtes si sament brâchen, einen vrido under
in sprâchen Gen
1479.
– mit abe:
die brachen ab dem boume die este
AvaLJ
109,1;
VMos
51,9;
PrOberalt
8,41.
– mit von:
daz har brachen si uon der swarte
Rol
1734;
daz hemde von der brust si brach
Parz
110,24;
Herb
5900;
von einer linden er dô brach / zwei schapel wol
geloubet Tr
3150;
Wig
4742.
– mit ûz:
daz har prach er uz der swarte Rol
6078;
dâ brach frou Sigûne / ir langen zöpfe brûne /
vor jâmer ûzer swarten Parz
138,17;
Eracl
3931;
Wig
7711;
HvNstAp
2474;
wir gen und brechen daz unchraut auz dem waitz
PrOberalt
45,12;
und pricht man den smaragt auz dem stain
BdN
456,5
2.1.2
‘(jmdm.) etw. entreißen, herunterreißen; jmdm. etw.
abnehmen’
ein vil starkez wâfen brach er im ûz der hant
NibB
1895,2;
Roth
1721;
dâ wart Alexandro sîn helm / von dem houbete gebrochen
SAlex
1751;
Lanc
156,31;
die krône er ir von dem houbte brach / und warf se
daz diu gar zebrast Wh
147,16;
an ir hemde ein fürspan er dâ sach: / ungefuoge erz
dannen brach Parz
131,18.
67,20;
daz swert si im von der sîten brach / und zôch im
abez îsengwant Wig
6409
2.1.3
‘etw. (Geschlossenes) aufbrechen’
an disme tage brach der heilige Christ die helle unde
erloste dannan unseren uater Adamen Spec
148,3;
der die sigenunft gewan / daz er der helle porten
brach Wh
218,23;
Gen
2802;
Lucid
81,1;
der künic Artûs wolte brechen / sîne treskameren umbe
daz, / daz man in lobete dester baz, / und wolte teilen sîn golt
UvZLanz
5596;
Eraclîus fuor hin und brach /
[...] ein tür der ismahêlschen diet, / die
Alexander beslôz Eracl
5362;
Iw
1267;
MF:Mor
33a:2,7;
Rol
2111
2.1.4
‘etw. zerbrechen, zerreißen, mit Gewalt zerstören’
der hafener, der einen hauen brichet vnde einen
anderen machit Lucid
137,5;
ich brach ir den kruoc, dô sie gienc von dem brunnen
KLD:GvN
30: 2,1;
Himmelr
4,23.
–
hey waz man starker schefte vor dem münster brach
NibB
871,2;
sî brâchen ûf im alle ir sper Iw
5321;
UvZLanz
654;
Lanc
102,11;
Hagen der starke sô manegen helm brach
NibB
1981,2.
–
Pollixena want ir hende. / Ecuba brach ir
gebende, / Andromacha har vnde hut Herb
9734;
und [der Ritter] brach
das seyl da er mit gebunden was Lanc
191,18;
guot wîp, lâ besehen, / ob du brechen maht /
sorgen bant MF:Wolfr
9: 3,2;
RvEBarl
14417;
PrOberalt
132,25;
HvNstAp
243.
–
ez
[
aloe
] læt sich niht mit den zenden
leiht prechen BdN
355,33;
in deme munde [...] îlte
er machen einen chinnebachen, / zane zwei geverte, beinîn vile herte, /
daz si daz ezzen brechen Gen
127.
– mit adv. Bestimmungen (in/ze stucke(n) / enzwei /
voneinander):
vor dem sange brichet er die oblatam in drú
stúcke Lucid
102,8;
di schefte brachen si zestuchen
Rol
8915;
daz der ellende / sô manic sper brach enzwei
UvZLanz
3065;
Wig
7682;
der nem bibergeil, diu weich si, und breche si von
ein ander BenRez
42.
– med. ‘etw. (Blasenstein, Geschwür) auflösen,
zerbrechen’
wil dû den harenstein vil gewislîchen brechen, sô
merche dise erzenîe Barth
148,33;
Macer
39,4
u.ö.;
SalArz
12,54;
die wurzel gesoten unde mit aldem smere gestosen,
brichet unde zutribet allerhand geswer Macer
37,5.
44,4;
und wenn man ez gorgelt in dem hals, sô pricht
ez die apostem [Geschwür] in der keln
BdN
364,33.
–
‘etw. (z.B. Gebäude, Städte) niederreißen, zerstören’
die bvrc er an den grvnt brach
ReinFu
K,1264;
SAlex
3536;
der brach die burge vnde twanc die lant
Herb
16640;
heiz brechen unde brennen / ir uile unreine
betehus Rol
952;
StrKD
36,48;
wie Troyge wart zv storet / do sie Ercules wilent
brach Herb
5921;
sô der heiden sturm Oransche brach
Wh
262,30;
KvWSchwanr
176;
Lanc
33,25;
Mügeln
93,9.
180,9.
– mit dannen:
swa er [
der furt
] bekv̓mbert
ist mit phelen alder mit zv̓nen [...], dc si dc
dannen brechen sv̓ln UrkCorp (WMU)
311,27.
3049,37.
– mit erspartem Obj.:
du zimbris vnde brichis, / dv intlibis vnde richis,
/ dv heiliges vnde uirdamnis Litan
45;
Herb
2599.
– subst.:
die statt von Bohorges wart behut fur fure und vor
brechenne Lanc
2,6;
StrKD
30,130
2.1.5
‘jmdm. (sich) Körperteile brechen, verletzen’
do gesigt er an dem helle hunde. / sine chiwen er im
brach AvaLJ
161,2;
wande er im sîn hals enzwei brach VAlex
236;
daz erm daz sper zem giele in stach, / sô daz ez
ime [dem Drachen] den rachen brach /
Tr
8978;
VMos
74,6.
–
ein swankel gerte / diu argen kinden brichet vel
Parz
174,9;
sît im Maliclisier / daz twerc sîn vel unsanfte
brach / mit der geisel ebd.
401,15.
212,15.
–
er brichet ein bein, einen arm oder verliuset ein
ouge, oder er wirt siech Eckh
5: 35,15;
da ir vilt und uwer pfert den hals brach under
uch Lanc
488,28;
gebrochen bein Macer
10,18.
– mit Akk.d.P.:
an dem buche unt an dem rucke / brachen si in
[den Verräter Genelun] zestucke
Rol
9014;
wand er [der Löwe] in
beiz unde brach / swâ er in blôzen sach Iw
6761;
sînem lîbe nie sô wê geschach, / wand in ez
ängestlîchen brach KvHeimHinv
728.
737;
Tr
1746.
–
gebrochen sîn
‘an einem Bruch leiden’
ruten saf mit alandis saffe getrunken, hilfet den,
di gebrochen sint unt das gemechte uz geit Macer
20,10.
38,25.
–
daz herze ~
:
daz brichet mir mîn herze enzwein
MF:Mor
20: 7;
der tôt sîn jungez herze brach Wh
93,30;
Parz
92,30
2.1.6
‘etw. (Kampfverband) aufteilen, zerteilen’
ia muzen si sich scaiden, / si muzen brechen ir scár
Rol
3835;
dazs aber ir leiden geste
[...] / mit gewalte wurden jagende /
[...] den hûfen dicke brâchen / mit spern und
mit swerten Tr
5510;
mit hurte er den poinder brach Parz
78,29;
Wh
46,16;
Wig
11116
2.2
übertr.
2.2.1
‘Versprechen, Regeln, Gesetze brechen, verletzen,
missachten’
daz sî [die Frauen] sô dicke
brechent / diu dinc diu sî versprechent, / dâ schiltet sî vil maneger mite
Iw
1869;
benamen, des ich hân gejehen, / daz briche ich ûf mîn
êre niht RvEBarl
9003;
daz wart von im gebrochen / und übergangen harte sît
KvWTurn
30;
swer disen satz breche unde nicht frides halten wolte,
der sal die bezzerunge zwispeltic tuͦn WüP
7g,10;
si [Elefanten] kriegent
niht umb iriu weip, wan si prechent ir ê niht BdN
135,10;
[Karl IV.] mochte brechen und enbricht
["hatte jederzeit die Möglichkeit, Rechtsbrüche zu begehen
und er tut es doch nicht", Glossar z. St.]
MügelnKranz
65.
–
eit
~ :
Iw
7966.
–
gebot:
damitte man mag erzürnen got / und brechen sîn vil
hôch gebot SM:JvR
1: 15,12;
RvEBarl
4181;
Mechth
4:27,131.
–
reht:
der [Tafelrunde] reht
wære gebrochen sân, / sæze drob ein triwenlôser man Parz
322,5.
646,13;
Tr
6460;
KvHeimUrst
508.
–
site:
ê ich iuwer enbære, / ich bræche ê der wîbe site
Iw
2329.
3234.
–
stæte:
wol mich daz ich nie gebrach / mîne stæte an ir!
KLD:UvL
17: 4,3.
25,67.
–
triuwe:
Hagen sîne triuwe vil sêre an Sîfriden brach
NibB
971,4;
sô brechet ir / mînem hêrren unde mir / iuwer
triuwe und iuwern eit Tr
6353;
Parz
535,14;
UvZLanz
5355.
6488.
–
vride:
sui dan den vridi brechi wizzintliche
Mühlh
101,24;
NibB
2312,3;
Lanc
385,18.
–
zuht:
swer vor gerihte stât, / der sol ze rehte
sprechen, / sîn zuht durch nieman brechen KvHeimUrst
498;
Iw
180;
KLD:UvL
56:7,3.
– mit erspartem Akk.-Obj. oder mit Präp.-Obj. ‘sich
vergehen’
eime guten alden / sagete er
[...] wie in der tuvel jagete, / daz er
durch sinen leiden spot / gebrochen hete wider got Vät
18990.
17145;
cihet man in aber, das er gebrochen habe an deheinen sachen, die
niht kuntlich sint UrkCorp
931,13.
N435,33
2.2.2
‘etw. überwinden, beseitigen; zunichte machen’
geruochet wider uns sprechen / und den zwîvel brechen
/ dâ diu werlt mite umbe gât KvHeimUrst
1596;
KvHeimHinv
1088;
Parz
661,19;
daz herzeleit und ungemach / der welte brichet vreuden
vil RvEBarl
1225;
wîp sint guot für ungemach, / wîbes trôst ie sorge
brach KvWLd
21,24;
das er allen den zauber breche der in der burg ist
und yn abthú Lanc
211,19;
sô sulen die brûdere dêmûteclîche gehôrsam sîn unde
in allen dingen brechen eigenen willen StatDtOrd
75,6;
MarlbRh
51,8;
SM:St
7:4,5;
SM:JvR
1:7,10.
–
‘einer Sache Abbruch tun’
frowe, ih dir dine ere da mite nit ne breche, /
daz ih dir so uerre zo spreche Litan
311.
1115.
–
‘etw. übertreffen’
den wurf brach mit sprunge diu maget wol getân
NibB
463,2.
–
aventiure ~
‘ritterliche Bewährungsprobe bestehen’
swer daz sæhe, [...] /
wie er die âventiure brach / ze Môreiz ûf der veste, / der spræch im wol
daz beste UvZLanz
1344;
wie ez was ergangen, / dô er die âventiure brach
/ und hundert ritter nider stach ebd.
6163.
2159.
5458
u.ö.
2.2.3
‘etw. unterbrechen, abbrechen’
wander brach / sîne senfte gebærde, / von des lewen
beswærde / gewan er zornes alsô vil Iw
5416;
magez mit iweren hulden sîn, / ich priche iu nu
gesellekeit [lasse euch allein]
Parz
402,11;
daz ir durch den willen mîn / iwern slâf sus brechet
ebd.
554,11.
553,28;
Eilh
St,7492
3
refl.
3.1
‘sich zu jmdm./etw. hinwenden, sich auf etw. richten’, mit
an, in, nâch, ze:
wand er mit allen witzen brach / sich an ein tugenthaftez leben
PassIII
563,14;
sô sol man sich brechen in ein werk, ez sî inwendic oder
ûzwendic Eckh
5: 290,10;
wande sich min wille ie nach dir brach PassI/II
243,31.
241,23;
wan ir müget die hôhvart niht vollefüeren, wan daz ir iuch dar nâch
brechet PrBerth
1:397,20;
Mügeln
271,8.
371,16;
sin zit hette er gar gephlegen, / daz er sich hin zv gote brach
PassI/II
332,3;
wan er sich mit grozer craft / zuͦ tugentlichen
dingen brach Vät
5195;
HvNstAp
1529.
–
man hât den zins nu manegen tac /
[...] zÎrlanden âne reht gesant; / dar zuo
brach ez sich [dazu kam es] lange / mit michelem
getwange, / mit manigem gewalte Tr
6269;
alse der truhsæze sach, / daz sich diu rede ze kampfe
brach ebd.
11310.
– auch ‘die Sinne (herze, ougen) auf etw./jmdn.
richten’
ein richer man, der ie / sin herze an ungelouben brach PassIII
52,15;
der herze, sin unde ouch mut / an got mit stetem
vlize brach Vät
17269;
do unse liebe herre sach / wie Zozimas sin herze
brach / kegen im in steter tugent ebd.
33634;
wie Paulus sine herze brach / nach im mit rehter
stetekeit ebd.
1884;
min ougen ich zu himel brach ebd.
10928.
14806
3.2
‘sich von jmdm./etw. loslösen, abwenden, entfernen’; mit
von, ûz:
si streit ir kiusche sinne / vil sêre mit gedenken an / und wolte brechen
von dem man / mit herzen und mit lîbe sich KvWTroj
8606;
Lanc
252,5;
ane urloub von im brach er sich Vät
12932;
daz sie sich wolten ziehen zu gote / unde brechen von der
werlde spote ebd.
14966;
der ouch sich von dem wege brach PassIII
9,10.
–
do er sich uz deme wazzer brach PassIII
6,64;
wand er mit argen listen / sich uz gotes gelouben brach ebd.
313,41;
PassI/II
175,8.
– auch ‘das herze von etw.
abwenden’
daz er sînes herzen rât / gar von dirre welte brach
RvEBarl
14191
3.3
‘sich erbrechen, übergeben’ (?):
ez [
grabtier,
Hyäne] tuot auch sam ain mensch, daz undäut und sich prichet
mit dem huosten und mit dem heschen [
vomitus humanos mentitur
falsis singultibus
]
BdN
142,27
4
Einzelnes
4.1
rîme ~
:
–
‘Reimpaare syntaktisch trennen (durch Satzgrenze zwischen den
Versen)’
der [...] rîme künne
sprechen, / beidiu samnen unde brechen Parz
337,26.
–
‘fehlerhaft bzw. nicht regelgerecht reimen’
sî ihtes dâ [in dem Gedicht] gebrochen, /
des muget ir [...] anders dar sezzen, / alsô daz ir
sô sprechet, / daz ir die rîme iht brechet Kröllwitz
3979;
HeslApk
1414
4.2
in der Formel
~ und büezen
‘mit etw./jmdm. frei schalten und walten’ (s.a. FWB 4,1018
und DRW 2,461):
darna sall die vadie [Vogtei] liegen
[...] in dess hoiffs scholtissen handt, ind sall
damit brechenn vnd buessen also lange biss ein ander genoissich man
[...] entfeyt dat mit siner hulden WeistGr
2,518
(a. 1298);
und tragen sie [
unser lude
] ime
[dem Erzbischof] uf an diesem brieve,
[...] zuͦ brechen und zuͦ bußen mit
in als mit andern sinen luden UrkMoselQ
197,21
(a. 1347);
dat her inde die sine [...] bit den
vorsprochinnen ludin breychin inde busin, scheffin inde beydin [=
beten, besteuern] muͦgin, also alse wir
inde die vͦnse bis ain diesin hudien dach gedain hain UrkSchön
10,5
(a. 1343);
UrkYsenb
130
(a. 1338)
brëchîsen
stN.
‘Brecheisen’
Ellegast frogete den konig mere, / wo sin brechyßen were. / der konig sprach:
‘[...] / min dyebyßen viel my in den Rin.’
KarlElegast
487
brëchunge
stF.
‘Brechen, Bruch’
wie si in bekanten in der brechvnge des
brotes [
in fractione panis Lc 24,35]
EvAug
208,1;
ebenso
EvBerl
89,28;
EvBeh
Lc 24,35;
Lucid
81,16.
–
is allewege vele schumen vf deme harne, dat bedudet eyne
kranchet der borst vnde eyne hitte der leueren vnde eyne brechunge dez gedermez
OvBaierl
49,3
brëchweize
stM.
‘grob gemahlener, geschroteter Weizen’
fuͤmfzehen mæczen [Hohlmaß] prechwaiczes vnd
vier mæczen habern UrkCorp (WMU)
2598,6
breckelîn
stN.
‘Hündchen’
an derselben stunde / lief vor in ein bräkelîn / daz niht
schœners mohte sîn Wig
2208;
dô lac vor sînem bette zallen zîten ein bräckelîn OrtnAW
550,3;
dâ [nebenher] liefen frouwen
bräckelîn Parz
446,26;
vaizteu präckel BdN
298,14
breckin
stF.
‘Hündin’
ein breckin zeinem hunde sprach: / ich lîden nôt und ungemach: / ich gân vol
junger hunden, / [...] ich weiz niht, war ich kêren sol
[...]
Boner
12,1;
der hunt entweich der breckin dô / ûz sîm gemach; des wart si vrô ebd.
12,27
bred-
→ pred-
brëgelære
stM.
‘Schwätzer’
smeicher, löter [Gaukler] , bregeler / sint des
tiufels swegeler [Flötenbläser] , / die tumme herren alsô
betoubent / daz si der êren in geloubent / und der tugent, diu nie wart wâr
Renner
1127
brëgeln
swV.
‘schmoren, braten; heiß sein’ (vgl. DWB 2,353 und
7,2055):
als Sedechiam und als Achab, dy der konig von Babylonien
pregilte in vuyr [
quos frixit ... in igne
]
Cranc
Jer 29,22;
und wirst ire vrucht adir geslechten tun welken als einis
pregilndin wolkens [
quasi calore sub nube
torrente
]
ebd.
Jes 25,5.
– übertr.:
armûte tôtit hôchvart / mit sînes smackis pregiln NvJer
2868
brëgen
stNM.
‘Hirn’
daz houbit deuwet sich mulich. [...]
daz bregin ist vuchte vnde machit mazleide [Ekel vor
Essen] , also tut das marc SalArz
17,25.
–
‘Scheitel’
so wirt der herre blozen den
bregen [
verticem
] der tochtir von Syon
und wirt entecken ir har Cranc
Jes 3,17
brëhe
stF.
‘leuchtender Schein’
sie [die Jünger des
Antichrist] jehent ez si die zu kuͤnft / dez heiligen geistes in
der brehe [Feuer vom Himmel] , / daz alle die werlt sehe
HvNstGZ
5488
brëhen
stMN.
‘leuchtender Schein, Glanz’:
– von Sonne und Sternen:
von Jâcobe wirt erkant / ein sterne, der hât liehtez prehen
RvEBarl
2449;
sin [des Sterns] vmmeluchtendes brehen / waz uol
grozer clarheit PassI/II
267,13;
daz gestirnne garwe / gab dar uss gar lïchten brechen
GTroj
14925;
daz sie [die Sonne] lûtern liehten brehen hât
PrBerth
1:539,28;
Martina
251,45;
Ottok
19762;
RvEBarl
2449
(La.).
– von Metall:
diu [
bukel des
Schildes] gap von rœte alsolhez prehen, / daz man sich drinne mohte
ersehen Parz
71,1;
Wh
367,27.
– von Textilien und Edelsteinen:
der fürste aber uss raitt / in clede,
[...] das bar gar sunnen richen brechen
GTroj
18678.
24349;
das ir [der Drachen aus Gold] augen solten sein, /
waren so liecht rübein [Rubine] / und heten gelfen prehen,
/ gleich als sy hieten gesechen Hawich
4334;
daz man uff sinem [des
Lastpferds] rugen stark / von tecke sach riches brechen
GTroj
17715.
20598.
– als Merkmal körperlicher Schönheit:
ir rôter munt gît liehtez brehen Virg
230,7;
ich mus ir [der Frau] glantzen und
ir brehen / verswigen und hie machen kurtz Minneb
1986.
– übertr.:
dirre wolkenloser prehin / der volleclich nie wart gesehin /
[...] leider hie intiuschen landen / daz ist div hoh
geloptiu maget Martina
285,91
brëhen
swV.
auch bren. Belegt sind fast nur der Inf. und das Part.Präs.
Die beiden einzigen sicher nachweisbaren Präteritumsformen ( WhvÖst
2655, Minneb
2433 [vgl.
durchbrëhen
]) sind sw. Die bei Lexer 1,346, angeführten Belege
für st. Prät. gehören zu brëchen.
‘leuchten, glänzen, strahlen’
1 von Sonne und Sternen 2 von Metall und Edelsteinen 3 von Blumen und Gras 4 von Personen
1
von Sonne und Sternen:
brehende als der sunnin schin RvEWchr
12405.
4472;
der der sunnen gitt den schin / und die sternnen tütt brehen
GTroj
21271;
lieht prehend stern BdN
198,18;
der haizzet der feurein himel, davon, daz er an im selber
zemal leuhtend und prehend ist KvMSph
7,19;
TvKulm
1932;
Ottok
7238.
– bildl.:
si was ein brehendiu sunne / enmitten in mînem herzen
Wig
11561;
Isôt, / die quam rechte als ein morgenrôt / und als ein
brehender sunnenschîn / Tristanden in daz herze sîn HvFreibTr
787;
laß bren der gnaden sunn Mügeln
258,5
2
von Metall und Edelsteinen:
ouch lac dâ manec edel stein, / der brehende unde schône
schein Eracl
972;
daz [Glanz der Rüstungen] begund den
ougen wecken / sô brehenden widerglast Ottok
583;
er [der Helm] schain tag und naht /
mit roten brehenden glesten WhvÖst
13857;
KvWLd
32,364
3
von Blumen und Gras:
bluomen wîz dur grüeniu rîs / brehent unde smierent
SM:WvT
3: 1,10;
ain lieht prehendeu veltpluom BdN
412,30;
heyde und brehender anger Minneb
1263
4
von Personen:
kein wip so wol getan [...], / die
da kunne so clerlich brehen / in glantzer schon, als sie brehet
Minneb
4784.
3417;
des [Jesu] durchleuhtic prehender
schein GvJudenb
2062.
2469.
3640;
HvNstGZ
7622;
LvRegSyon
3813.
–
dô ich sach so minneklîchen brehen / wîzze zene ûz rôtem
munde SM:Tr
2: 3,4;
nieman die roͤte kunde / mit roͤte
uͤber guͤden gar / diu von ir muͤndel rosen var / so
lustlichen brehte WhvÖst
2655;
dâ mohte man wol sehen / manic wenglîn brehen / und
manigen munt, der dâ glaste Ottok
68008;
EnikWchr
12817;
Mügeln
28,10.
– bildl.:
frawe zart, min brehender glast Minneb
2473
brëhenen
swV.
‘leuchten’
als ein stern dâ brünne, / sô brehende er [der
Rubin] zallen stunden Wig
7088.
10378;
daz [Gold ] brehent als ein
queckiu gluot / geviuret ûz der vinster tuot ebd.
10697;
daz er under denn martrërnn / und under denn peichtigern /
prehent schon als ein ros Märt
23737.
25803;
BdN
78,22;
Ottok
30027
brëhentac
stM.
‘Dreikönigsfest (6. Januar)’ (s.a.
bërhttac
):
dar zvͦ schol man ainen besundern iartach alle iar an dem prehem tag
begen StiftZwettl
660
(a. 1318);
an dem heiligen prehentag UrkStVeit
64
(a. 1347);
prehent tag UrkWittelsb
2,402
(a. 1348)
breht
stM.
→
braht
brehten
swV.
auch brahten ( AvaJG , TrudHL ,
LvRegSyon , Teichn ).
‘laut reden, schreien; lärmen’
ob dem mere si [
vische und
merwunder
] vehtent, vil lute si brahtent
AvaJG
6,3.
AvaLJ
99,1.
97,3;
das du wenig redest und nit zuͦ lut brechtest
Seuse
481,11;
ich hôrt dich in der louben lûte brehten / mit einem stolzen ritter
Neidh
SL 23:9b,2;
TrudHL
118,22;
LvRegSyon
995;
KonstBrf
99,15.
–
do war [l.
wart
] gerúefet und gebreht / sam e: ‘du henken,
henken!’ SHort
9447;
sô wir tanzen, reien, springen, / vehten, brehten, lûte singen Renner
19710;
daz der mentsch nit sol han braͤhtend stimme noch schrigend
PrGeorg
85,12;
schallen unde brehten Reinfr
16571.
–
gegen jmdn.
~
(s.a.
widerbrehten
):
manigen frouwen ist übel gelungen, / die gein iren wirten brehten wölten
Renner
12863;
unnd sagt mir da bey recht / wie Angelburg het gen ir gebrecht FrSchw
6472;
Glaub
1561.
– subst.:
dô daz grôze brehten / und den ungefüegen schal
[...] / hôrten die helde guot Ottok
81262;
sich huop dâ [beim Fest zu Ehren des Bacchus] michel
ringen / unde ein brehten unde ein toben KvWTroj
16409
u.ö.;
michel ruͤfen, / bræchten und wuͤffen, /
schrigen, klagen WernhMl
4130;
JvFrst
6936;
Reinfr
16628;
KvHeimUrst
1358.
–
daz ~ (sîn) lân:
der kvnic selbe gebot, / daz sie ir brechten liezen sin
ReinFu
K,1365;
ob dem tische lat daz brehten sin, / so ir ezzent
TannhHofz
69;
daz si nicht iͤr prachten lie / so man gotez dienst
begie Teichn
88,7.
–
âne ~
:
man sol och senfte stimme han so man redet: daz ist schône ane ruͤffenn
und ân braͤhtenn PrGeorg
334,26;
sin zunge vil gesprache was, / gar sittig aͮn bræchten
WernhMl
5701.
8098
breinkorn
stN.
→
brîenkorn
breisier
stM.
aus afrz. brasier, vgl. Tobler/Lommatzsch 1,1127; Felder, Krone, S.
144.
‘Kohlenglut’
tiefer sne vnd dikes eys / tet im also groze not, / [...]
het er die rede gewest / dor [= dô er
] ze
Tintagvel auf der vest / saz bei dem breisiere [...] / er müest
da haim beliben sein Krone
3673
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