hëllunge
stF.
zu
hëllen
stV.
1
‘Schallen, Tönen; Getöse’
2
‘Übereinstimmung’
1
‘Schallen, Tönen; Getöse’
do hort er neiswaz in siner innewendekeit als herzklich
erklingen, [...] und dú stimme sang mit einer luter
suͤsser hellung Seuse
17,28;
wirt michel sterbe von der helunge des meres [
sonitus maris Lc 21,25, bei der Wiederkunft des
Menschensohnes]
PrSchönb I
183,1
2
‘Übereinstimmung’
dannen loben wir got, gescihet uns liep oder not, / so haben
wir ebendolunge, dar nach chumt ein hellunge AvaLJ
212,6
(oder zu →
einhëllunge
?);
disú red ist falsch na gemeiner hellung Seuse
181,31.
27,20;
daz da von gesprochen ist, daz ist nit ze verstenne nach
blozser hellunge ebd.
344,11.
355,4;
KvMSel
291
helm
stN.
‘Axtstiel’
manubrio: haͤlme [wohl Dat.Sg., vgl. AWB 4,631]
Gl
5:2,26;
daz helm [von dem sich das Axteisen gelöst und in den Jordan
gefallen war] er in daz wazzer want. / zuhant uf daz isen swam /
und zu helme wider quam / und an daz helm sich schicte glich, / sam got wolde van
himelrich HistAE
3302ff.
hëlm
stM.
auch hëlme swM. (
SAlex
1286;
NibA
67,4.
73,2.
190,4.
1682,3.
1775,2.
1779,1;
HvFreibTr
1795);
heln (EckenlE2 ).
1 eigentl. ‘Helm’
1.1 als Teil der Rüstung 1.2 in Verbindung mit best. Verben 2 übertr. 2.1
under helme ( rîten, gân, tuon, dienen u.ä.) ‘bewaffnet,
gerüstet, kampfbereit sein’
2.2
helme werden schart
‘ es wird heftig gekämpft’
3 pars pro toto 3.1
‘bewaffneter Krieger; Ritter’
3.2 bezogen auf den Ritterstand,
~ es art, ~ es êre, ~ es rëht
1
eigentl. ‘Helm’
1.1
als Teil der Rüstung:
sie namen [...] / banir, helm vnd
halsberg, / sper, phile vnd swert Herb
322.
2594;
mit kostlîchem liste / was sîn schilt, sîn helm, sîn
kursît Wh
387,3;
dâ lâgen halsperg unde swert, / schoz, helme, schilte,
lanzen KvWTroj
28307;
UvLFrd
277,22;
Wig
5496.
– bezogen auf Beschaffenheit:
er sluͦc in mit dem swerte / uf ainen helm herten
Rol
5076;
der helm, von arde ein adamas / dicke unde herte
Parz
53,4
(von der Eigenschaft auf den Helm selbst übertragen, vgl.:
man bant im ûf den adamas, / der dicke unde herte was
ebd.
77,23.
105,20;
s.a.
adamas
stM.);
Krone
2855;
ir vesten helme NibB
66,4.
1841,1;
Wig
7380.
–
ein helm luter stahelin Krone
20859;
sîn helm von grüenem stahel klâr
HvFreibJoh
124;
der junge starke degen guot / vant [...]
einen helm wol geslagen / von gesmîdigem stâle Bit
2148;
Loheng
2439.
–
fiures funchen / uz den helmen sprungen
Rol
4813;
er wart mit swerten sît ein smit, / vil fiwers er von
helmen sluoc Parz
112,29;
Iw
3353;
UvZLanz
2066.
– bezogen auf Farbe und Glanz des Helms:
ûzir Gallia unti Germânia / quâmin imi scarin manige, / mit schînintin
helmen Anno
25,5;
die riesen in deme melme / trogen liechte helme / vnde
brunien sne wize Roth
685;
Rol
4373;
Walth
125,2;
Wh
22,27;
diu junchvrowe in gesah / den helm glizen / sam ein
carbuncel wîze Eilh
R,1823;
Wig
5416;
ein helm [...], / der was
als ein cristalle var Tr
6587;
dar under was vil tougen / der helm lûter als ein
glas Wig
5567;
NibA
1779,1;
KvWTurn
920
1.2
in Verbindung mit best. Verben:
– einen ~
stricken, (ûf)binden:
man den helm dâ stricket KvWTroj
39493;
zehoubet kunden si die helme stricken JTit
5077,3;
Winsb
21,8;
den heln bant er zem hobte, / den schilt er bi dem riemen vie
EckenlE2
148,3.
– einen ~
abenemen, abebrechen, enstricken u.ä.:
dô bant er abe sînen helm Parz
80,19.
693,4;
der helm hiez Uenerant, / den der helt uf bant
Rol
3291;
der biderbe helm vil abe brach UvLFrd
90,25.
93,5;
den helm enstrictens ime zehant Tr
9402;
aldâ wart ime der helm abgeprochen
VAlex
1267.
– das Abnehmen des Helmes als Zeichen für Ehrerbietung oder friedliche
Gesinnung:
nu wart ir [der Kämpfer]
zuht wol schîn: / helme und ouch diu hüetelîn / diu wurden schiere ab
genomen UvZLanz
6838;
Wâlwein [...] stach daz sper
in daz gras / und leinde sînen schilt dran. / dâ mite reit er für sich dan,
/ daz er den helm abe bant / unde fuort in an der hant ebd.
2385
2
übertr.
2.1
under helme (rîten, gân, tuon, dienen u.ä.) ‘bewaffnet,
gerüstet, kampfbereit sein’
dô sah man Rüedegêren under helme gân NibB
2170,1.
1861,3.
2253,3;
hie stapfte vil manic ritter guot / under helme hôch gemuot
UvLFrd
69,22
u.ö.;
swer under stôle [geistliche Gewalt] vluochet,
schiltet, bennet / unt under helme roubet unde brennet, / der wil mit beiden
swerten strîten RvZw
127,8;
daz ir under helme ritent Marner (W)
4:2,12;
under helme dienen KLD:UvL
38: 1,2;
Tr
6720;
Ottok
23924;
Dietr
6486.
–
man sach uber das gefylde fliehen zegelich / under helm und schylt vor
den keyser Ermentrich Alph
1527;
Rienolt von Meilan, / dem volgten vierhundert man / under helmen und
mit schilden Dietr
3338.
5403;
SM:Wi
8: 1,10
2.2
helme werden schart
‘ es wird heftig gekämpft’
da wart manich helm schart, / manech schilt uirhowen
Rol
856;
dô wart von Rûmolde wunt / schiere der grimme Wolfhart. / deste mê helme
schart / muoste werden bî in hie Bit
12248.
10608
u.ö.;
SAlex
3287
3
pars pro toto
3.1
‘bewaffneter Krieger; Ritter’
sô koment si selber / mit drîzig tûsent helmen Orend
2960;
ein houbtman / mit hundert helmen dâ beleip
Ottok
91203;
ze helfen [...] mit zwainczich helmen vnd mit
zehen schuͤczzen UrkEnns
5,251
(a. 1319);
so geloben wir, der burggraue, in ze helfende mit fuͤnfzig helmen
UrkHohenz
3,61
(a. 1339)
u.ö.;
MGHConst
6,1:163,14
(a. 1327);
UrkWürzb
40,349
(a. 1340)
3.2
bezogen auf den Ritterstand,
~ es art, ~ es êre, ~ es rëht:
[Anfortas zu seinen Rittern:] sît ir vor untriwen
bewart, / sô lœst mich durch des helmes art / unt durch des schildes orden
Parz
787,20;
bî des helmes êre / unt durch ritter ordenlîchez lebn: /
dem sint zwuo rîche urbor gegebn, / rehtiu scham und werdiu triwe ebd.
321,26;
swer in [Willehalm] vindet,
ich gibe des hant / tusent mark und dannoch mere. / ich setze in an die ere /
die shilt und der helm hat Rennew
34359;
swer wiben uͤbel sprichet, / des helmes reht er brichet.
/ helme und shilte suͤln zuͤhte pflegen ebd.
14810
helmackes , -axt
stF.
Pl. -exte, -exe.
‘zweischneidige Axt, Streitaxt’
bipennis: helmackes SummHeinr
1:250,282;
der ritter [...] rieff zweyn
starcke gebur zu im wol gewapent mit helmexten Lanc
443,27;
ir yglicher hett ein helmaxt mit beiden handen ebd.
610,29.
620,31
u.ö.;
mit den helm exen ind myt swerden / slogen sy [die
Ritter] ros ind man zo der erden HagenChr (G)
5734
hëlmbant
stN.
‘Helmgespänge’,
pars pro toto für ‘Helm’ (zur Bedeutung s.a. Heinzle, Nib. S. 1098f. u.
Schultz, Höf. Leben 2,62f.):
lât niht die brende vallen ûf iuwer helmbant
NibB
2119,2;
des wart von im verhouwen des tages manec helmbant ebd.
180,4.
2063,2.
2287,1;
dô vlugen in diu helmbant / hôhe in rôtem viure KlageB
1550;
jâ sach man diu helmbant / vil starke vor in bresten Bit
12212
helm- , hellebarte
swF.
auch helen-, hel-, hello-,
hallen-;
zu
helm
stN. ‘Axtstiel’.
‘Hellebarde’ (Stangenwaffe):
iesum: helbart, helenbartt VocOpt
29.027;
swertes slege und ouch der helmbarten / die wâren lût Neidh
WL 14:6f,11;
mit der helmbarte schlahe ich im ab ein bein WolfdD (H)
846,4;
sie heten soliche wâfen, / [...] beslagen wol mit îsen /
lange stangen und helmbarten UvEtzAlex
2457;
spïsse, helm, hellobartten GTroj
15102;
sehs tûsent man ze fuoz bereit / [...]
die truogen hallenbarten KvWTroj
30050;
helenbarten Lanc
66,4
u.ö.;
helbarten Kreuzf
1862;
StRAugsb
115,5;
Krone
13052.
13146;
PrBerth
1:347,13
hëlmblëch
stN.
‘Helmblech’
wie ritterlich / sie ze samen randen, / daz sich da von
entranden [trennten] / helm blech hert!
WhvÖst
15681
hëlmbouc
stM.
‘Helmspange, beschlag’
sich bugen swertes ecke von ir handen ûf den helmbougen Kudr
1423,4
hëlmdach
stN.
‘Helmüberzug’
[...], / daz er im daz helmdach / mit den horn ab brach
EnikFb
3837;
mitt schwertten braitt gemürdett ward / uff helme tach mitt
geschwinder vartt GTroj
21000
hëlmdecke
stF.
‘Helmdecke’ (Stoff, s. Scheibelreiter, Wappen, 51f.):
item dimidiam ulnam rufi hoy ad hebendek Holzschuher
201
(verschrieben, s. Anm.z.St.);
helbentech ebd.
273
hëlmdicke
stF.
‘Schlachtgetümmel’ (zu hëlm für ‘Ritter’ s.
hëlm
3.1
):
do cherte der ware wigant / uaste in die helm dicke
Rol
5109
helmel, helmelîn
stN.
→
halmel
hëlmelîste
swF.
‘Leiste, Borte am Helm’
siben helmelîsten ganz / in [den Helm] heten umbevangen
Bit
2154
hëlmen
swV.
nur als denominatives Adj. bezeugt.
‘mit einem hëlme versehen’
der sich tages unde nahts / ulîzzet gotes rehtes, / der ist wol gehelmet, /
uaste gehalsperget Messgebr
282
hëlmenkrône
F.
‘Helmkrone’
item 3 quartalia viridi gugeler ad helmencron Holzschuher
2107.
2095
hëlmer
stM.
‘Helmschmied’
[wir] wellen, daz dhein wremder man,
[...] sich ze Prag sezen schol, der
[...] helmer hantwerk ze wurchen StRPrag
19.
– als Bestandteil eines Personennamens:
Peter der helmer von Lindowe UrkCorp (WMU)
2779,3
hëlmewant
stF.
‘Helmwand’
durch ir helme wende / vertaten si diu sper Rab
240,5
hëlmgespan
stN.
‘Helmspange, -beschlag’
er sluoc im einen slac / durch den schilt vil guoten unz ûf diu
helmgespan NibB
2220,3
hëlmhouwer
stM.
‘einer, der Helme zerschlägt’
dô sprach Hiltbrant wol getân / [...] du wilt doch ein
helmhouwer sîn Virg
977,9
hëlm- , hëlmehuot
stM.
‘Helm’ (s.a.
huot
2
):
den helmhuot er ûf ructe, / vil holtlîche er in kuste
Kchr
14609;
er sluoc den videlære ûf den helmehuot NibA
2214,1.
1988,3;
do traff in der von Tyrland / mitten auff den helm hüt
HvNstAp
6339.
6053;
Bit
2191;
Wigam (B)
636
|