Belegarchiv/Konkordanz
Die hier aus dem elektronischen Belegarchiv ausgegebenen Stellen bilden den durch halbautomatische Lemmatisierung von digitalisierten Volltexten gewonnenen Kern einer umfassenderen Beleggrundlage, die für die Ausarbeitung des Mittelhochdeutschen Wörterbuchs verwendet wird. Bei der Benutzung des elektronischen Belegarchivs ist stets zu beachten, dass es Stellen enthalten kann, die anderen Stichwörtern zuzuordnen sind.
rîtære stM. (5228 Belege) Lexer Lexer-Nachtr. BMZ Findeb.
nâch si sich verwâgen/ aller fröuden under in./ der werde ritter kêrte hin/ mit jâmer an daz mer zehant;/ den êrsten | |
herzeclicher pîn/ vil strenge und ouch vil bitter:/ der tugenthafte ritter/ begunde nâch ir trûren/ und in sîn herze mûren/ vil | |
ungemach/ den innerhalp sîn herze truoc./ und dô der werde ritter cluoc/ der leiden mære sich versach/ daz im ze sterbenne | |
ich hie muoz ligen tôt’./ Mit dirre clagenden herzenôt/ der ritter nam sîn ende./ dar umbe sîne hende/ der cneht vil | |
wart der cneht gereizet/ ûf clegelichez ungemach;/ wan dô der ritter in gesach,/ dô gedâhte er alzehant:/ ‘zwâre, dirre ist her | |
von geschiht/ als ob ez wære anders iht./ /Dô der ritter daz ersach,/ den cnappen gruozte er unde sprach,/ waz er | |
rehte sehen’./ ‘nein, alsô mag ez niht geschehen’,/ sprach der riter aber zime,/ ‘wand ich dirz mit gewalte nime/ und schouwe | |
frouwen vingerlîn./ an den zwein wart ime schîn/ daz der ritter læge tôt/ und disiu beidiu sîner nôt/ ein urkünde wæren/ | |
sîner nôt/ ein urkünde wæren/ ze der vil sældenbæren./ /Der ritter sprach dem cnehte zuo:/ ‘ich sage dir, cnappe, waz du | |
diu frouwe stæte/ daz herze gezzen hæte,/ dô sprach der ritter alzehant:/ ‘frouwe, nû tuo mir bekant,/ wie disiu trahte dir | |
sunder spot,/ den sorgen zam ân underlâz:/ du hâst des ritters herze gâz/ daz er in sîme lîbe truoc/ der nâch | |
truhsæze slahen/ getorste. daz ersach ein helt,/ der was ein ritter ûzerwelt/ und hiez von Kempten Heinrich;/ sîn edel muot der | |
im leit und ungemach./ zuo dem truhsæzen sprach/ der unverzagte ritter dô/ harte zorniclîche alsô:/ ‘waz habent ir gerochen/ daz ir | |
mir habe sô vaste an im geschadet’./ Sus wart der ritter dô geladet/ für den keiser freissam./ und als er für | |
mîn truhsæze tôt/ lît von iu alsunder nôt’./ /Der werde ritter Heinrich/ verstuont wol bî dem eide sich/ den der übel | |
den stunden/ von im vil gerne enbunden./ /Dô sprach der ritter Heinrich:/ ‘ist iemen der nu rüere mich,/ sô muoz der | |
dirre tagezît/ uns rûmen hof unde lant’./ Sus nam der ritter alzehant/ zuo des keisers mannen/ urloup und îlte dannen./ /Er | |
die reise dô gemant/ bî triuwen und bî eiden./ den ritter wol bescheiden/ von Kempten hiez er für sich komen,/ er | |
ich anderswar,/ dâ manz verdienen wol getar’./ /‘Entriuwen’, sprach der ritter dô,/ ‘und ist der rede denne alsô/ daz ir mîn | |
im her/ was von eime dorfe brâht./ und dô der ritter wol bedâht/ was gesezzen in daz bat,/ dô sach er | |
swerten liehtgevar/ und wolte im briuwen ungemach./ und dô der ritter daz ersach/ von Kempten in dem bade dort,/ daz man | |
lebendic beleip,/ die mahte er alle flühtec./ und dô der ritter zühtec/ den keiser hæte enbunden,/ dô lief er an den | |
hân ich und daz leben/ von sîner helfe stiure:/ nie ritter wart sô tiure/ noch sô frech ân allen spot./ erkennet | |
in triuwen holt/ und muoz im iemer günstic wesen./ kein ritter sô gar ûzerlesen/ lebt weder hie noch anderswâ’./ Nu stuonden | |
triuwe mîn/ und ûf mîn êre keiserlich’./ Do wart der ritter Heinrich/ von Kempten im genennet./ der keiser wîte erkennet/ sprach | |
wan der keiser hôchgeborn/ und sîn grimmeclicher zorn/ was dem ritter niht gevêch./ ein gelt gab er im unde lêch/ daz | |
daz man sîn noch gedenket wol./ Dar umbe ein ieslich ritter sol/ gerne sîn des muotes quec,/ werf alle zageheit enwec/ | |
fröudenrîch gebrehte./ nu lât si mich versmâhen die/ hôch$/ herren, ritter, cnehte:/ und ob ich daz beziuge hie,/ geniuze ich des | |
sorgen wart ir muot gespannen,/ fröude in wart verbannen./ der ritter dannen $s trûrec kêrte./ / ‘Ich sihe den morgen-$ssternen glesten!’/ | |
liebe diuhte/ wæger danne ein grimmeclicher tôt./ diz merke ein ritter, $s dem ze bitter/ al sîn fröude werden mac,/ ob | |
an liebe wunt/ wil machen ûf des herzen grunt’./ /Dem ritter küene $s sorge entsperret/ wart von jâmer inneclich,/ zuo der | |
munde/ wunde-$sbernde sprüche treit,/ dâmit er in schande leit/ nu ritter unde cnehte,/ die durch sîn lasterlich gebrehte/ werdent vil gemeit:/ | |
daz er wil gelouben/ daz eigen sî verstolniu kunst./ /Ein ritter der niht wæte habe von golde noch von sîden,/ der | |
liuten unde an lande/ wart ir verlust vil manecvalt./ kein ritter was in ir gewalt/ der im getörste widerstân,/ ir dienestliute | |
gezüge ab dem vil starken/ wilden wâge unmâzen tief./ ein ritter in dem schiffe slief:/ der hæte sich darîn geleit,/ darüber | |
den segel und den mastboum:/ des schiffelînes marner guot./ den ritter ûf des wâges fluot/ zôch der vogel dort herdan:/ in | |
den cragen/ und an daz schiffelîn geworht;/ er wil den ritter unervorht/ her wîsen zuo der veste./ got hât uns wilde | |
uns wilde geste/ gesant her ûf dem wâge wît:/ ein ritter in dem schiffe lît,/ der ist darinne entslâfen;/ sîn harnasch | |
mære unmâzen wilde / daz dûhte ein grôz unbilde/ die ritter algemeine/ die bî dem künge reine/ wâren ûf dem wîten | |
dan/ und was mit ir ze lande komen;/ dâvon der ritter ûzgenomen/ der in dem schiffelîne slief/ was ûf dem wilden | |
die burc gesant./ dô nam der künic sâzehant/ den werden ritter ûzerwelt/ und fuorte den kürlichen helt/ mit im |
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art/ wart er ze wunder an gesehen,/ man dorfte keinen ritter spehen/ nie sô wünniclichen mêr./ der künc gewaltic unde hêr/ | |
niender sîn gelîche/ lebt über allez Niderlant,/ und man dekeinen ritter vant/ als ellenthaft ze Sahsen./ er was sô langgewahsen/ daz | |
swingen/ ir lûterbæren ougen,/ ob si dâ sunder lougen/ dekeinen ritter sæhe/ von dem ir trôst geschæhe/ und helferîchiu stiure./ diu | |
lützel nôtgestalden./ sô frechen noch sô balden/ hân wir dekeinen ritter/ der unser angest bitter/ beriuwen lâze sîniu lit./ wê daz | |
der helfe uns solte bî gestân./ sît wir nu keinen ritter hân/ der für uns kemphen müeze,/ sô ruoche uns got | |
ir sô tiure wart geclaget/ ir inniclîchiu swære,/ daz manic ritter mære/ mit ir begunde weinen/ und grimme clage erscheinen/ mit | |
nôt/ und ir dô nieman helfe bôt,/ dô stuont der ritter ûf zehant/ der von dem swanen in daz lant/ was | |
ir gemüete in fröuden swanc./ genâde und flîziclichen danc/ dem ritter si dô seiten,/ daz er vor arebeiten/ sie wolte schirmen | |
an gesige’. / /Mit disen worten unde alsô/ die zwêne ritter wurden dô/ vil wol bereit ûf einen strît,/ sô daz | |
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