Belegarchiv/Konkordanz
Die hier aus dem elektronischen Belegarchiv ausgegebenen Stellen bilden den durch halbautomatische Lemmatisierung von digitalisierten Volltexten gewonnenen Kern einer umfassenderen Beleggrundlage, die für die Ausarbeitung des Mittelhochdeutschen Wörterbuchs verwendet wird. Bei der Benutzung des elektronischen Belegarchivs ist stets zu beachten, dass es Stellen enthalten kann, die anderen Stichwörtern zuzuordnen sind.
wërden stV. (7859 Belege) Lexer BMZ Findeb.
| im. Und ez geschach eines, daz er vil nâhe getœtet wart von einem, den er alsô versuochen wolte; und den kneht | |
| ze lîdenne. Gotes sun von natûre wolte von gnâden mensche werden, daz er durch dich lîden möhte, und dû wilt gotes | |
| er durch dich lîden möhte, und dû wilt gotes sun werden und niht mensche, daz dû niht enmügest noch endürfest lîden | |
| wie allez guot mit gote kumet, daz nû ze lange würde ze sprechenne. Ez sprichet unser herre: ich bin mit dem | |
| dan ich lîde, und lîde ich durch got, wærlîche, sô wirt mir lîhte trôst und vröude allez mîn lîden, swie grôz | |
| und enmüeze von nôt verliesen sîn bitterkeit und lûter süeze werden, ê dan ez des menschen herze iemer müge rüeren. Ouch | |
| sô nâhe komen, daz in joch iht rüeren müge; ez wirt allez verbrant und verderbet von des viures hitze, ê dan | |
| ich: allez, daz man lîdet und würket durch got, daz wirt allez süeze in gotes süezicheit, ê dan ez ze des | |
| gotes süezicheit vliezende, in der ez verliuset sîne bitterkeit. Ouch wirt ez verbrant von dem hitzigen viure der götlîchen minne, diu | |
| billîche und in vil wîse ein guot mensche allenthalben getrœstet wirt in lîdenne, an leide und würkenne. Ein wîse ist, ob | |
| hindern oder wære sîn wille, daz ez von iemanne gehindert würde, man enspræche niht, daz er sîn vriunt wære oder daz | |
| eines kranken herzen zeichen, sô ein mensche vrô oder leidic wirt umbe zergenclîchiu dinc dirre werlt. man sölte sich des sêre | |
| engeln und vor den liuten, daz man des iemer gewar würde. man schamet sich sô vaste eines gebresten an dem antlitze, | |
| zuo spriche ich: ensol man niht lêren ungelêrte liute, sô enwirt niemer nieman gelêret, sô enmac nieman lêren noch schrîben. Wan | |
| schrîben. Wan dar umbe lêret man die ungelêrten, daz sie werden von ungelêret $t gelêret. Enwære niht niuwes, sô enwürde niht | |
| sie werden von ungelêret $t gelêret. Enwære niht niuwes, sô enwürde niht altes. ’Die gesunt sint’, sprichet unser herre, ’die enbedürfen | |
| êwangelium allen geloubigen und ouch allen ungeloubigen, daz sie geloubic werden, und doch beginnet er daz êwangelium von dem hœhsten, daz | |
| lesen, daz wir die wârheit in uns vinden und gewar werden. Âmen. // VON DEM EDELN MENSCHEN Unser herre sprichet in | |
| und wüehse ûf ze gote, des sâme er ist, und würde diu vruht glîch ein natûre gotes. Birboumes sâme wehset ze | |
| und îngedrücket und îngeborn hât, sô mac er wol bedecket werden und verborgen und doch niemer vertilget noch in im verleschet; | |
| grât ist, sô er mê und mê zuonimet und gewurzelt wirt in der minne und in gote, alsô daz er bereit | |
| gezogen ist und übergewandelt in ein götlich bilde, gotes kint worden ist. Vürbaz noch hœher enist enkein grât, und dâ ist | |
| und götlîches wesens, gotes sun, erschîne und man sîn gewar werde und ouch etwenne verborgen werde, sprichet der grôze meister Origenes | |
| erschîne und man sîn gewar werde und ouch etwenne verborgen werde, sprichet der grôze meister Origenes ein glîchnisse, $t daz gotes | |
| hindert und bedecket, daz man sîn niht erkennet noch gewar wirt; doch blîbet er in im selben lebende, und sô man | |
| oben dar ûf geworfen ist, abenimet, sô erschînet er und wirt man sîn gewar. Und sprichet, daz disiu wârheit bezeichent ist | |
| vulten sie mit erden; und dar nâch, dô diu erde wart ûzgeworfen, dô erschinen die brunnen lebende. Noch ist des wol | |
| wolke oder nebel zwischen uns und der sunne ist, sô enwerden wir des schînes niht gewar. Und ouch, sô daz ouge | |
| sich kêret ûzwert, joch in die tugende ûzerlîcher üebunge, sô wirt alzemâle diz bilde bedecket. Und daz meinet, daz die vrouwen | |
| bilde, gotes sun, sâme götlîcher natûre in uns niemer vertilget wirt, aleine er bedecket werde, sprichet künic Dâvît in dem salter: | |
| götlîcher natûre in uns niemer vertilget wirt, aleine er bedecket werde, sprichet künic Dâvît in dem salter: aleine valle in den | |
| lieht liuhtet in der vinsternisse, aleine man des niht gewar enwerde. ’Niht enahtet’, meinet daz buoch der minne, ’daz ich brûn | |
| selbes ûzgân und dem allem gar verre und gar unglîch werden, jâ, ob er wil und sol den sun nemen und | |
| ob er wil und sol den sun nemen und sun werden in des vaters schôz und herzen. Allerleie mittel ist gote | |
| daz diu natûre ist. Underscheit in wesene und in wesunge wirt genomen ein und ist ein. Dâ ez niht inne enist, | |
| in dem einen vindet man got, und ein muoz er werden, der got vinden sol. ’Ein mensche’, sprichet unser herre, ’gienc | |
| sô blibest dû ouch ein in underscheide $t und underscheit würde dir ein und enmöhte dich iezent nihtes niht hindern. Ein | |
| man in im niergen des nihtes niht envinde noch gewar werde und daz im daz niht alsô gar benomen sî, daz | |
| niht dan got aleine, jâ, in dem, dâ er sælic wirt und sælic ist: in der wurzeln und in dem grunde | |
| tugenden, und kein werk sô grôz enmac geschehen noch getân werden âne die tugent; und swie kleine ein werk und swie | |
| sîn natiurlich wesen ist. in wârer gehôrsame ensol niht vunden werden ’ich wil alsô oder alsô’ oder ’diz oder daz’, sunder | |
| haben ’ich wil alsô’, alsô ensol niemer von ir gehœret werden $t ’ich enwil niht’; wan ’ich enwil niht’ ist ein | |
| mir alsô wære oder ich alsô arm sî’, oder: ’mir enwirt niemer reht, ich ensî denne dâ oder dâ und tuo | |
| niht von grôzem wesene sint, swaz werke die würkent, dâ enwirt niht ûz. Hie merke, daz man allen vlîz sol dar | |
| Dar ûf setze al dîn studieren, daz dir got grôz werde und daz aller dîn ernst und vlîz ze im sî | |
| vremde ist. //Von der abegescheidenheit und von habenne gotes. Ich wart gevrâget: etlîche liute zügen sich sêre von den liuten und | |
| Dâ hât er aleine got und meinet aleine got und werdent im alliu dinc lûter got. Dér mensche treget got in | |
| niht noch ensmecket im nihtes $t dan got; wan er wirt dem menschen in aller sîner meinunge geeiniget. Und alsô, als | |
| hindernisse ist in im, wan in im enist niht got worden alliu dinc. Wan wære im daz, sô wære im in | |
| den werken üeben, swie sûr und swære ez im doch werde und swie unmügelîchen ez in dünket; wil er ez vlîziclîchen | |
Ergebnis-Seite: << 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 >> |