âsen
swV.
1
‘jmdn. (als âs) fressen, verzehren’
2 refl. ‘zu âs werden’
1
‘jmdn. (als âs) fressen, verzehren’
er heizzet dich an den galgen hâhen, dâ beginnent dich die vogele âsen Gen
1978;
dâ muosen in die vogele âsen als ime was geskeiden ebd.
1987
2
refl. ‘zu âs werden’
wen ich han gesprochen daz / [...] / daz Michael dan blaset, / als allez vleisch sich aset / daz in der erden schulet / und zu erden ist irvulet HeslApk
20202
âsenboum
stM.
→ ensboum
â|setze, abesetze
Adj.
‘unbesetzt, vakant’ (vgl. abe setzen):
ob die abtige [das Amt der Äbtissin] asezze waͤre UrkCorp
N226,12;
so das romischi rich asetzi ist MGHConst
5:290,29
(a. 1316);
wirt ein [Hof] hie asezze, das in einer wil verkoufen unde einen andern gewinnen WeistGr
1,671
(a. 1320);
wer dz der lehenlúte deheiner sin guͤter absetz liess ligen jor vnd tag oder me, es ist dem probst vnd dem gotzhuse verfallen ebd.
4,95
(a. 1354).
– von Personen ‘ohne Sitz’
ist auch dehein schöffel osetze da, den sol der herre do setzen an die stat do er billich sitzen sol WeistGr
1,700
(a. 1336)
asiânisch
Adj.
‘asiatisch’
her ni lîz si nî gehirmin, / vnz er gewan ci sîner hant / elliu asiânischi lant Anno
9,8
asintiton
Subst.
‘Material, das Waffen und Feuer abweist’
assyntiton das hat die chraft / und ist also werhaft / das aller stachel und eyssen / muess vor im prechen und reyssen, / es lescht alles fewr gar Seifrit
4280.
4276
asisch
Adj.
‘asiatisch’
Alexander der grozz kvͤnich von Chriechen der regnocht vͤber ellewͤ asischew lant zuͦ Orient GestRom
9
asma
stN.
‘Asthma’
und rainigt die lungel und ist nütz für des âtem gepresten, [...], der asma haizt BdN
410,17;
si ist gut fur den husten vnde fur daz asma daz ist di chiche SalArz
104,19
â|smac
stM.
‘Beigeschmack’
das von den wynkern eyn osmak der wyn gewynnet Pelzb
135,34;
wen si czwiviln, ob di vas sint reyne, so nemen sy vnde begisin di vas mit peche. do mitte benymt man den osmak des gevesis ebd.
136,19;
edel win muz nieten [hinnehmen] / von swachem vazze asmackes sich Frl
5:35,5
â|smachaft
Adj.
‘mit einem Beigeschmack’
ouch sint di wyn der genantin stat der naturen, das si lichtlichin osmakhaft werdin Pelzb
136,26
â|smeckec
Adj.
‘mit einem Beigeschmack, ungenießbar’
asmeckich wirt in drin tagen der visch, ouch wirt der gast vil gerne ummere Meissner
10:6,5;
[die Menschenfresser] sprechin das allis andir vleysch si osmeckic kegin menschin vleysche MarcoPolo
52,16
â|smeckende
Part.-Adj.
‘mit einem Beigeschmack, ungenießbar’
ab der wyn sy osmeckinde wurdin von dem vasse Pelzb
119,35
asp
swF.
eine Giftschlange (vgl. aspentier):
von der aspen. aspis haizt ain asp. daz ist ain slang wahsvar oder gel. diu læzt vergift in irm piz BdN
262,12;
diu asp schadet den läuten von dem land Africa niht ebd.
262,32;
und der aspen ist gleich, dy do vor dem czaubrer verstupht ir oren PsMb
26(Glossar).
– oft in der lat. Form:
aspis, aller natern bœste unde wirste PrBerth
1:71,23;
gein aspîs, ecidemon, / ehcontîus unt lisîs, / jêcîs unt mêatrîs / (die argen slangenz eiter heiz / tragent) Parz
481,8;
aspis ein wurm geheizen ist, / der zuo der erden strecket / ein ôre, und in daz ander stecket / sînes zagels ort KvWLd
25,1;
Herb
9255.
– in Verbindung mit basiliske als Symbol der Sünde und des Todes:
uf dem basilisco / und uf der bosen aspide / saltu [Satan] gen! Vät
31989;
Georg
4200
aspan
stM.
→
eʒʒischban
aspe
swF.
‘Espe, Zitterpappel’
nim di keueren [Kätzchen?] di da wachsen an den aspen. vnde stoz di mit aldeme smere SalArz
31,14;
etelîche böume die sint ûzen an der rinden gar sleht unde bringent niemer deheine guote fruht, als die aspen und die birken und etelîche ander böume PrBerth
1:158,37;
tremulus: aspa SummHeinr
1:179,124.
– phras. ‘zittern wie Espenlaub’ (vgl. espîn):
die mynne mir daz hertz uff huͤb, / daz ez von senender luͤste / fur schockent in der bruste / und wagent sam ein aspe Minneb
3283
aspentier
stN.
eine Giftschlange (vgl. asp):
unt sie [Cleopatra] hiez ir gwinnin zwei aspin tier, die sint der nâtûre: swen sie bîzint, den gêt der slâf ane unt alsô slâfinde mûz er sterbin. die zwêne wurme satzte sie an ir bruste PrMd(J)
354,1
aspindê, aspindei
Subst.
Name einer nicht brennbaren, besonders beständigen Holzart:
von edelen holze aspindei / was daz gewerke. / daz solt ir rehte merken. / daz holz daz is tûre, / iz ne mah in den fûre / neheine wîs verbrinnen SAlex
6094;
aspindê dez holz enbrinne niht Parz
490,26;
ich [Feirefiz] stach vor Agremuntîn / gein eime rîter fiurîn: / wan mîn kursît salamander, / aspindê mîn schilt der ander, / ich wær verbrunnen von der tjost ebd.
812,22;
cipresse, kasse, mandel, mirre, zeder, [...] und aspinde, dar uz Noe di arke / worcht JTit
301,2;
sin schilt uz aspindaye. daz holtz hat chraft so starke, / daz uf Mont Synaie noch huͤte unverdorben stet diu arke, / di Noe von dem selben holtze worhte ebd.
3017,1
aspis
F.
→ asp
â|spræche
stF.
‘Geschwätz, Gerede’
‘sag an’ sprach der riuze, ‘wer ist mit dir dâ? / mit dîner âspræche machest du mich grâ.’ OrtnAW
234,2
â|sprâchen
swV.
‘herumreden, schwätzen’
her Isingrin, ih sol ivch sagin: / ‘lant iwer asprachen sin!’ / do wart geleidiget Isingrin ReinFu
S1,631;
iuwer rede ist mir ein spel. / diu zunge ist iu vil gar ze snel / ûf üppeclîchiu mære. [...] mir ist der knappe wilde, / von dem ir âsprâchent hie KvWTroj
5207
ass(e)
Adv., Konj.
→ alsô
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