huckenære
stM.
hier md. hökener.
‘Kleinhändler, Höker’
ist ovch daz ein gast her chvmet mit visshen vnd slêt vf, dî inschol kein
hökener chovfen, er instê drî tage dâ mite UrkZeitz
80
(a. 1322)
hudel
swM.
‘Lumpen’
wære iezont hie ain armir mensche, der niht enhetti wan ermiv claidir unde
hudilan PrGeorg (Sch)
24,48
hudelbette
stN.
‘(provisorisches) Kindbett, Wochenbett’ (?):
ir kindelpett [Hs.
hudelpett
] was so gut, /
[...], / es hette Sigell mit genomen, / das sy was kindes
nider komen [es hätte auch Sigelint gefallen, als sie niedergekommen
war]
HvNstAp
2774
hudeler
Subst.
→
hüetelærinne
huderlutte
swM.
‘Tuchfetzen, Lumpen’, abwertend für einfache, grobe
Kleidung:
sæh ich alle münich tragen / gewant mit silber beslagen / und die leien
kutten, / sæh ich in huderlutten / alle rîche fürstinne gân, / und die gebûren
scharlach an / trüegen, daz geviel mir wol Helbl
3,286
huderwât
stF.
‘zerlumpte, verschlissene Kleidung’
Tristan sâ von danne gie. / [...] / er slouf in
bœse huderwât, / diu vromen man doch missestât UvTürhTr
2231
hüebel
stN.
Dimin. zu
huobe
.
‘Hufe, Stück (Acker-)Land’
[ein rîter überlegt, wie er einen anderen]
müge geswechen / unde dem sîn guot abe brechen, / ein hüebel ode einen acker
WälGa
8717.
3142;
im hat daz [den Mangel an Kühnheit] nimant vir
ubil; / bewart er sich vf sinem hubil / vor bozim gluke da heime wol Dalimil
(B)
18,10;
KLD: Schulm
5:19;
Teichn
304,24
hüel
stF. , hüelich
Adj.
→
hülwe
, hülwic
hüenechîn
stN.
Dimin. zu huon.
‘Hühnchen’, hier ‘Brathuhn’
das gefulte [gefüllte] hûnchin [Hs.
hunichin
] tanzet MinneR 27
9
hüenel , hüendl
stN.
→
hüenenlîn
hüenelîn , hüenel
stN.
Dimin. zu huon.
‘Küken, Vogeljunges’ (bes. des
Haushuhns):
in dem roten tutter [Dotter] lit daz huͤnlin
PrGeorg
283,28;
sei daz man si [Hühnereier] werm
sänfticleich pei dem feur, sô werden hüendl dar auz ân der muoter pruot
BdN
195,30;
des adelars hüenl sint in dem nest ân winseln und ân rüefen
ebd.
166,30;
die vogel, die vil hüenl pringent mit ainander, die gepernt
oder prüetent gar haimleich ebd.
165,31
u.ö.;
Ottok
6926;
Ipocr
99.
– häufig im Bild der fürsorgenden Glucke:
als vor dem wilden arn / daz huon der hüenel hüetet, / swenn
ez si ûz gebrüetet, / als huot diu herzogin gedrût / der zweier kinde
Ottok
2645;
reht als ein huon ir hüenelîn / hât under den vetachen sîn /
gezogen und gebrüetet, / also hât si mîn gehüetet EnikWchr
7073.
16209;
wie dicke kinder din wolde ich / gesamnet han zu mir durch gut, / rehte als
ein hene ir hunelin dut / vnd faszet sie vnder flugel ir [Mt
23,37]
EvStPaul
1166;
EvWM
329.
– astronom. vom Sternbild der Plejaden (vgl. die Bez.
‘Gluckhenne’ DWB 4,1,5,305):
so get Thaurus nider, da dy henne mit den huenlein inne stet
Sphera
77,7
hüener|ar
swM.
ein Greifvogel (Rotmilan?):
si [die Henne] sament
si [die Küken] under ir flügel und füert si und
beschirmt si vor dem weien oder vor dem hüenrarn BdN
193,7
hüenerære
stM.
‘Hühnerhändler’
waz rehtes die hvͤnraer haben. swaz her in die stat
kumt, ez si hvͤnr wildiu oder zamiu oder wildpraete, aiger oder kaese oder
milhsmalz, swelh huͤnerer daz kaufet der ez anderstunt verkaufen wil, der ist
dem vogte funf schillinge schuldik, unde sol man im den markt verbieten
StRAugsb
49,5.
3,9
hüener|bêre
stM.
Netz zum Hühnerfang:
die tiutschen wurden umbezogen / vor und hinden hin und her,
/ reht als mit einem hüenerbêr / umbezogen wirt ein kutt [d.i.
kütte
‘Gruppe (Hühner)’
]
Ottok
25509
hüenerdarm
stM.
eine Pflanze (vgl. AWB 4,1383):
nem haselwurz und phorren und hunerdarm und stoz daz allez
zesamne BenRez
39;
moron: hvnerdârm, hunerdarm Gl
3:482,8
(BStK945);
ypia: huͤnrtarn VocOpt
50.156
hüenerdienest
stM.
Anrecht auf Hühner (als Abgabe, Zins):
vnd iahen auch, wir hieten auf dem selben guͤt dorfgericht vnd imbiz
phenninge vnd huͤner dienstes ze hochzeiten vnd meͧlwâegen
UrkKlostern
1,248
(a. 1334)
hüener|ei
stN.
‘Hühnerei’
huner eier sint gut. so si weich sin gesotin so deuwent si
sich lichte [lassen sich leicht verdauen]
SalArz
18,25;
ain vorscher, der die haimlichait der nâtûr ervorschen wolt,
legt hüenrair under ain küssein und sprach, er möht si sô lang dar under halten, unz
hüendl dar auz würden BdN
195,34
hüenergebühele
stM. oder N.
‘Hühnerhügel (?)’, nur in einer Flurbeschreibung:
zwei blez reben, ligent an hvͤnre gebv́hele nebint den von Paris
UrkCorp (WMU)
1532,43
hüenergëlt
stN.
Recht auf Hühner (als Abgabe, Zins):
wir Ofmya von Tuͦverse witwe, [...] haben
gegeben [...] dem nuͦwen spitale des Heilgen Geistes
zu Rotenburg [...] allez daz gut, daz wir haben zu
Nydernbreute, beides wingarten pfenningelt korngelt und huͦnergelt
UrkHohenl
2:280,23
(a. 1329);
den zehenden zuͦ Eberbach, zinse, phenninggelt, cappengelt,
huͤnregelt, phengnuͤsse von den vorgenanten guͤtern
UrkElsLoth
8,180
(a. 1349)
hüenergülte
stF.
Recht auf Hühner (als Abgabe, Zins):
swaz er vnd sin styft da hat, es si an getreide wine pfenninge haller gense
vnd heͧnr gulten [...] vnd gemeinlich an allen
nuͤtzen gulten vnd gevellen die er in dem dorf hat UrkWürzb
40,IX
(a. 1336)
|