hülleworhtære
stM.
‘Hersteller von hüllen (Kurzmänteln, Kopftüchern)’,
als Bestandteil von Personennamen:
Henr. hulleworter DRW
6,51
(Hagström, KölnBein.; a. 1300)
hulloch
stN.
→
holloch
huls
stM.
ein Pflanzenname in Glossen aus mhd. Zeit, vgl. s.v. hulis AWB
4,1346f.
hulsboum
stM.
ein Pflanzenname in Glossen aus mhd. Zeit, vgl. s.v. hulisboum AWB
4,1348.
hülse
swstF.
auch hülsche (
VocOpt
13.170;
Martina
48,12;
Seuse
207,15
).
‘Hülse, Hülle, Umhüllung’
nim wazzer dar inne gesotin si mirtelboum. vnde rosen. vnde
wizes mahen [Mohn] hulse. vnde la daz in di nasen
SalArz
40,41;
als hulschin von dem weizin / habent cleine nvtze / alse sint vrdrutze / ane
wisheit alle tugent Martina
48,12;
zu hant zuhit si [
bekentlichkeit
] eine
hulsin umme sich, daz ist worheit Parad
95,2;
folliculus: hulsche, húlchs VocOpt
13.170;
Tauler
138,12.
– im Gegensatz zu kern:
es klaget nieman als vil bitterkeit der húlschen, als
der, dem unkunt ist dú inre suͤzikeit dez kernen Seuse
207,15;
nu merke, vil stolzer jungeling, / an der noz drierlei ding:
/ di hulse den kern di schal Brun
11472.
11482;
Renner
5213;
bildl. zur Beschreibung einer Sprechweise bzw. Mundart:
wer wil dâr üm si pfende, / ob Swanfelder ir wörter lengent / und Babenberger
ir sprâche brengent / von den hülsen ûf den kern? Renner
22305.
– zur Übers. von siliquae
‘Hülsenfrüchte’
und her begerite sînen bûch zuͦ fullene von den hulsin di die swîn
âzin, und nîmant gap si ime EvBeh
Lc 15,16.
–
‘Schleier, Haut (?)’
reht alsam der mandel / ist under siner schelen wiz, / sus
gaben ir wængel wizen gliz / durch duͤnne roͤtin huͤlse
WhvÖst
2153.
– als Ergebnis der Schmiedearbeit:
ob ein smid ymant walsch [l. valsch?]
slussel, holsen oder negell macht, ob der smid mit dreyen gezeugen vbir winden wirt,
er hat dy hant vorloren oder zehen schok StRPrag
116
hulst
stF.
→
hulft
hülwe
swF.
st.
Freid
70,8;
auch huhele (
AvaJG
17,7
).
‘(mit schmutzigem Wasser oder Schlamm gefüllter) Tümpel, Pfuhl,
Morast’
wem mac der lûter wazzer geben, / den man siht in der hulwe sweben?
Freid
70,8;
Mamet, Appollo und Termigant / dy wil ich mit meiner hant / in ein hulben
senkhen / und sy dar inn ertrenkhen Hawich
1957;
die sünde er lîhte danne dolt / als ein swîn daz sich besolt / in der hülwen
zaller zît LBarl
7641;
an den steten, dâ ain pfuol ist oder hüel BdN
210,24;
HvHürnh
51,6;
StrKD
136,134
u.ö.
–
daz kumet wol, daz ym werde an / den sinen hals gehangen san / der stein uon
eines esels mulen / vnd yn hin in des meres hulen
[Tiefen] / versenke gar biz an den grunt
[
et demergatur in profundum maris Mt
18,6]
EvStPaul
137
hülwen
swV.
‘beschmutzen’
so wir [...] / mit
oppischlicher [
üppischlicher
] hochvart
/ getuen wider gote wart / und den uzern menschen hulwen, / von dem wir binnen uns
besulwen [besudeln] , / so ensulle wir
[...] zu den ewarten / vil ruwiges herzen loufen / und
den innern menschen toufen / mit ruwiger bichte tropfen HeslApk
4769
hülwic (?)
Adj.
‘morastig’
daz geschach dâ von, daz der stern kraft daz wüest lant in
Preuzen und an etsleichen steten in Ungern, dâ ez hüelich was und
mosich [sumpfig, moosbewachsen] , beraubte seiner
behenden fäuhten BdN
76,5
hülwîn
Adj.
‘ aus Tümpeln stammend, sumpfig’
die hullwene wasser [
aquae vero
palustres
] sind warm und schwär, wann si stant und
werdent nichtt erwegtt HvHürnh
51,9
hulz
stN.
‘Gehölz, Wald’, als Bestandteil eines Toponyms:
zuͦ Albenspach ein hulzel, daz da heizet des Creis hulz UrkCorp
(WMU)
3568,3
hulzel
stN.
‘Gehölz, Wäldchen’
zuͦ Albenspach ein hulzel, daz da heizet der Creis hulz UrkCorp
(WMU)
3568,3
hülzen
swV.
‘hinken’ (s.a.
halzen
):
o maget, was dir denne got wil geben! er
[...] wil den himmelreigen mit dir tretten. o ich
unselig lammer hunt, ich húlze oͮch mit dir Mechth
4: 1,8
hulzerîn
Adj.
‘hölzern, aus Holz’
her [der Abt] vurte in [den Leichnam
einer der elftausend Jungfrauen der hl. Ursula] heim und satzte in
in einen hulzerînen schrîn ûffe den hôhen altâr HvFritzlHl
224,25
hulzgenôʒ
stswM.
→
holzgenôʒ
hülzîn
Adj.
auch holzin
Meissner
17:13,4.
‘hölzern, aus Holz’
des enahte ich zemâle niht, waz künnes diu rinne sî, dâ durch
ez [das Wasser für den Gartenbrunnen] mir würde, weder
îsenîn oder hülzîn oder beinîn oder rostic Eckh
5: 307,9;
BdN
104,4;
gemurohtiu huser oder hulziniu StRAugsb
147,5;
daz ich zway gadem eins tvrͦns vber ein ander gemovrre vnd dar
vͦf ein hultzeyn cimber gesetze UrkCorp (WMU)
1595,9;
ein hülzîn ros KvWTroj
47208;
ein hülzîn bilde [...] / gezieret mit golde und mit
gesteine WälGa
13136;
Ägidius
1502;
BvgSp
8;
Wachtelm
3.
– übertr. i.S.v. ‘hart, unnachgiebig’
hülzîn liute sint nu ûf erden: / welch rât sol denne den armen werden, / bî
den diu werlt noch stehelîn / sol werden und adamantîn [diamanten =
hartherzig] ? / si ist iezunt halp küpferîn / an triuwen, und halp
stüpfelîn [stoppelig, rau] / an hilfe, an sippe, an
reinikeit Renner
13799;
mir ist ein holzin bischof vil lieber dan ein stummer herre, der nicht git
durch ere Meissner
17:13,4
hülzinc
stM.
‘Holzapfel’
ein gelust ir lip [die schwangere
Penthesilea] bestuͦnt / der e nie in ir hertze kam, / daz
etteswenne sie gezam / der vil suren huͤltzinge / und anders maniger dinge
Rennew
32533
humbel
stM.
‘Hummel’
irn sult iuwer gewonheit / durch nieman zebrechen. / der
humbel der sol stechen Iw
206;
wibeln [Kornkäfer] , kefern unde bremen
[Bremsen] , / humel, wefse
[Wespe] und diu spinne /
[...] / die sîdenwürme und ouch die bin
Renner
19743;
Neidh (S)
2,128 c45:9,1;
mel atritum. id est humeln honic SalArz
36,19.
– als Bestandteil von Personennamen:
Otte der Hvmbel UrkCorp (WMU)
2826,18;
Ber der Hummel ebd.
2196,38
humbelhonec
stN.
Honig von Hummeln (vgl. AWB 4,1353 s.v. humbalhonag mit weiteren
Belegen aus frühmhd. Zeit):
atticum mel: humbelhonig Gl
3:486,4
(BStK887)
humel
Subst.
eine (Farn-)Pflanze (vgl. AWB 4,1354)
polipodium: steinfarn vel humel SummHeinr
1:191,271
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