hûsdierne
stswF.
‘Dienst-, Hausmagd’
di hûsdîrne schrei in [Petrus] an:
/ ‘dû der jungern einer bist’ JvFrst
4844
hûsdinc
stN.
was zum Haushalt gehört ‘Hausrat’ (vgl.
hûsgeræte
):
sô man in î [l. ie
] dî
spîse / mit andirme hûsdinge / solde vom Elbinge / zûvûrn ûf der Sirgûne
NvJer
13991
hûsdürftic
Adj.
hier subst.
wohl einen sog. "verschämten Armen" bezeichnend, der nicht öffentlich bettelt und
einen eigenen Haushalt führt; oft von einer anderen Familie unterstützt (vgl.
hûsarme
mit Lit.):
den andern wek sol man den chinden sniden oder den husduͤrftigen
[
pauperibus
]
UrkGeisf
430
(13. Jh.)
hûse
swM.
eine Fischart ‘Hausen’, aber auch zur Beschreibung weiterer
Arten (vgl. ahd. hûso AWB 4,1427f.):
esox: huse Gl
3:456,1
(BStK926);
rumbus: huse ebd.
3:675,55
(BStK287);
ipocus: huso SummHeinr
1:156,591.
2:63,175;
echinus, escarus genus piscis id est huso ebd.
2:289,01.9;
esox haizt ain haus. der visch gêt in der Tuonaw
BdN
252,10
u. ö.;
schouwet wie der hûse an der Tuonouwe grunde / lebt des
trôres süeze gar KLD: UvL
55: 7,1;
manic gebûr wirt schimelgrâ, / der selten hât gezzen mensier blâ, / vîgen,
hûsen, mandelkern: / rüeben kumpost âz er gern Renner
9815;
Freudenl
77;
StRAugsb
40,21
u. ö.;
Rennew
11010
husegome (?)
swM.
auch hisigome; auch stM. (
PsWindb
101,7
).
als Übers. von lat. pelicanus
‘Pelikan’ (vgl.
sisegome
; zur Sache und den Varianten vgl. Suolahti,
Vogelnamen, S. 388f.):
pellicanus: sisegomo, hisigomo, hisigoͮm, hvsegomo
SummHeinr
2:410,266.
1:161,691;
glih getan worden bin ih deme husegoume dere einnode
[
similis factus sum pellicano
solitudinis!
]
PsWindb
101,7
hûsen
swV.
1 intr. 1.1
‘sich (häuslich) niederlassen; wohnen’
1.2 mit Dat. ‘jmdm. eine Wohnung, Unterkunft schaffen,
bauen’
1.3
‘einen bestimmten Lebenswandel führen’ (subst.) 2 tr. 2.1 mit Akk.d.P. ‘jmdn. unterbringen, beherbergen, jmdm. ein Zuhause
geben’
2.2 mit Akk.d.S. 2.2.1
‘ etw. bewohnen, besetzen’
2.2.2
‘etw. zusammenbringen, sammeln’
2.2.3
‘etw. beherbergen’
1
intr.
1.1
‘sich (häuslich) niederlassen; wohnen’
do hûsete Israhel fúr war / in sinim lande in
Ramassen RvEWchr
8243;
ich huse in [ihnen] aber naher
baz StrKD
5,312;
sîn sælde zieret wol diu lant / dâ er gehûset inne hât
RvEGer
605;
wil er [
got
] die himel haben gar, /
sô wær sîn hêrschaft gar ze wît und mîn gewalt gar zenge. / mezz er mir baz ze
hûsen dar / ald unser eltiu friuntschaft kan geweren niht die lenge
[vgl. Anm.z.St.]
KLD: Schulm
3:1,7;
RvEBarl
7761;
Wig
192.
– Part.Präs.
swa si waren husende, / da lagin vier hundirt man bi
in RvEWchr
13139.
13067.
– von Dingen:
si ouch daz es [Böses und
Schlechtes] zwentzig jor do gehuset habe
Tauler
419,25.
– übertr.:
swâ abe gehûset der haz, / dâ wirt diu minne laz
Iw
7039;
unbarmekeit und gît / gehûset in sîn herze heten
Ottok
42093;
diu minne in ir beider brust / het gehûset Loheng
955;
der dâ in gote wonet, der hât wol gehûset und ist ein erbe gotes
Eckh
1:167,11;
Rennew
16591;
WälGa
5284.
–
gehûset sîn
‘ansässig, wohnhaft sein’
daz ir so verre gehuset sint / von mir, daz hilft
iuch fuͤr war WhvÖst
9074;
ein einsidel reine / gehuset was alleine / verre in
eime walde Vät
17866.
22408;
RvEBarl
15297.
– mit direktionaler präp. Erg. oder Pron.-Adv. ‘sich
niederlassen, (ein-)ziehen’
ez hêt diu grôze armuot / zuo im gehûset in den
glêt [Hütte]
Wig
5692;
dâ [in einer Einöde] hâte
ein alter armer man / gehûset hin durch sîn gemach RvEBarl
5801;
si wonten unde lâgen / ûf bergen und in klûsen / und
wolten gerne hûsen / ze walde ûf wilden riuten KvWTroj
890;
HvNstAp
19140;
StrKD
5,303
1.2
mit Dat. ‘jmdm. eine Wohnung, Unterkunft schaffen,
bauen’
den kiuschen ist gehûset hie: / die gote wol behageten ie
/ durch ir kiusche reine site, / den wil got hie lônen mite, / biz daz er in ân
endes zît / ein endelôsez rîche gît RvEBarl
12429;
si [Bienen] habent auch die
art, daz si des êrsten dem volk hausent, und dar nâch den künigen
BdN
290,20.
– mit refl. Dat.:
ein man der hat gehûsit im / einsit in monte Effraim
RvEWchr
21228
1.3
‘einen bestimmten Lebenswandel führen’ (subst.):
tiuvelliches husen / pflag der selb verwazzen
[l. verwâʒen
]
WhvÖst
11928
2
tr.
2.1
mit Akk.d.P. ‘jmdn. unterbringen, beherbergen, jmdm. ein Zuhause
geben’
swer huset gast in sinem lant Frl
5:78,13;
ê er sîne geste / gesedelt und gehûset
Ottok
52431;
swer stupffelbere [Trauben]
oder stupfelwiͤn kauffet oder
stupfeler [Traubenleser] heltet oder hauset
WüP
106g,3.
62,4;
KLD:UvL
41: 1,5;
UvEtzWh
5301.
– subst. Part.:
hat ein man ein hus da er selbe inne ist unde hat
auch gehuside bi im da inne, ir si lutzel oder vil StRAugsb
120,6.
– jmdn. (von der Obrigkeit verfolgten) hûsen oder/ unde
hoven u. ä. ‘jmdm. Asyl gewähren, jmdn.
beherbergen’ (vgl.
hoven
):
swelh burger den aehter huset oder hofet mit wizzen
StRAugsb
103,1
u. ö.;
swer diebe oder morder hvset oder hovet SchwSp
84b;
swer sie [im Bann befindliche Menschen]
hûset oder hovet oder schirmet, der wirt in der selben schulde begriffen
PrBerth
1:130,22;
SpdtL
225,1;
UrkCorp (WMU)
879H,20
u. ö.
– in Wendungen mit semantisch ähnl. Verben:
zweient si [die Burgleute] och mit iemanne,
wir sulen sie husen inde halden UrkCorp (WMU)
59,25;
daz dy von Mulhusen dy morder unde dy rober gehuset und geheimet haben
UrkMühlh
417
(a. 1334).
– subst.:
vnd were ieman, der also krank an gvͦte were,
[...], swer deme hvlfe oder riete mit libe oder
mit gvͦte, mit hvsonne oder hovondo, [...],
der sol aber deme geshadegotten die vorgenandvn bvͦze geben
UrkCorp (WMU)
N613,10
2.2
mit Akk.d.S.
2.2.1
‘ etw. bewohnen, besetzen’
behuͤt uns vor des tiuvels rat, / der manige
sel gehuset hat WhvÖst
10470
2.2.2
‘etw. zusammenbringen, sammeln’
der selb burgær / der ditz und manic guͦt mær
/ hat gehuset: er ist genant / Diepreht der werde WhvÖst
13277;
ir sollent beiten biß ir uwer here zusamen gehusent
Lanc
235,31
2.2.3
‘etw. beherbergen’
ir sinnic herze ir sô verjach / daz sie in armer wæte / vil wirde
gehûset hæte UvEtzWh
2406;
er hêt wol die mâze / gehûset von der strâze KvFuss
1908
hûsenære
stM.
‘Hausbesitzer’ oder ‘Hausverwalter’ (vgl.
hûsære
,
hûserære
):
daz si mir erslvgen meinen wirt, den smit, des hvsners knecht, von Trebendorf
EgerAchtb
244.
– als Bestandteil von Personennamen:
Albrecht der Hausner UrkCorp (WMU)
1853,22
hûsen|blâter
stswF.
Schwimmblase des Hausens; hier wohl der daraus gewonnene Leim:
das sibende [Verfahren eine Handfeste zu fälschen]
ist das man auch ettwenne ein kleins permit [Pergament]
dunne auf di schrift leymet mit einer hausen platern vnd sneydet es dann geleiche
als es niwann ein permit sey vnd schreibet dann auf das kleine permeit was im
geuellet SchwSp
158b
hûsen|wambe
stF.
Bauch(-stück) des Hausens:
die [Speise] ist von dem Rine komen / und uß eime
salmen [ein Fisch] genomen, / mit husenwammen wol
durchzogen [Hs. K: wol gezoͤgen zuͤ
samen
]
Herbst
121.
– als Abgabe:
partem esocis. que wlgo dicitur ain ganzv husen wamme.
[...] ad mensam episcopalem UrkAugsbBt
1,322
(a. 1306)
hûserære
stM.
‘Hausbesitzer’ oder ‘Hausverwalter’, als
Bestandteil von Personennamen (vgl.
hûsære
,
hûsenære
):
Chvnrat der Hvͦserer UrkCorp (WMU)
2727A,12.
2727B,14
hûs|êre
stF.
durch Gastfreundlichkeit und gute Haushaltsführung begründetes Ansehen und Respekt
eines Hauses bzw. Haushalts (in Folge auch des Hausherren):
hern Andrên bat er sâ, / daz er mit im ze hûse rit / unde dâ
von im lit / hûsêre und gemach Ottok
40100
u. ö.;
swer ainen schaden tvt, chumpt der flvhtiger in eins frvmen mannes hvs, der
selb frvm man, durch sin hvs ere sol in bergen vnd sol im hin helfen
UrkWittelsb
2,51
(a. 1294).
2,227
(a. 1314);
husere dri dinc haben wil, als ich bescheide. / genuͦc edeler spise
unde guͦten tranc, die zweig die pris ich beide, / unde daz der wirt
zuͦjegenwertich si Meissner
1:4,1
u. ö.;
Winsb
51,1;
KvWLd
19,31;
daz gesinde si dienisthaft, willich, wol gezogen, / so heizet ez husere, daz
ist war unde ungelogen Meissner
1:4,5;
RvZw
121,8;
Renner
5488;
Teichn
247,57;
WernhMl
1421.
– ein Vorrecht begründend:
‘gnâde, heidenscher herre’ sprach der werde man, / ‘wiltu
mir aber drîe die êrsten würfe lân?’ / ‘nein’, sprach der heiden,
‘hûsêre muoz vor gân’ WolfdD (J)
6:127,3.
– ironisch:
bi richer tracht ein fuler dunst, / daz heize ich rich husere
Frl
10:8,8
hûsgëlt
stN.
eine Gebühr (vgl. DRW 5,403f.):
wannu eyn gast eyn gud brenget, ob her iz wol nicht vorkoufet
[...] so gebet her jo von der tunnen eynen phennvng czv
husgelde StRMühlh
150;
welich metewaner [l. mitewoner
] odir
gast wollen odir andirleye kouferie, [...], vorkoufet in
dem wagenhus odir vff dem margte [...] der sal do von sin
husgelt gebe ebd.
151
hûsgemach
stN.
‘Unterkunft, Wohnstätte’
dô er in daz dorf quam, / dâ sach er wît unde wunnesam / in einem hove guot
hûsgemach Schrätel
45;
ein celle als ein husgemach. / des was ich vro
Vät
25513;
ez waz vmbe in also gestalt / durch sines amtes sache / daz er mit husgemache
/ verre von den luten weich Pass I/II
37,3;
Freudenl
99;
RvEWchr
1830;
Virg
210,12;
Renner
12590.
– übertr.:
din kiusche an im wart sigehaft / und überwant die sterke sin, /
[...] / sin breit gewalt der suochte / bi dir ein engez
husgemach KvWGS
1251
hûsgemächelîn
stN.
Dimin. zu
hûsgemach
.
‘(kleine) Unterkunft, Wohnstätte’
dâ bî ist manic arm man, / den nieman dar zuo bringen kan, / daz er ze hofe
wölle sîn: / dem liebet sîn hûs gemechelîn / als der âmeizen tuot ir hol, / in dem
ir sumer und winter ist wol Renner
5646
hûsgenôʒ
,
-genôʒe
stswM.
1 wer zu einem Haushalt, einer Hauswirtschaft oder einem Hof gehört bzw.
damit assoziiert wird; kann sowohl Untergebene bzw. Gefolgsleute als auch
Standesgenossen, Gleichrangige oder allg. Gefährten bezeichnen
‘Hausgenosse’
2
‘Hintersasse’ (vgl. DRW 5,409f.) 3 Mitglied einer Münzergemeinschaft ‘Münzer,
Wechsler’ (vgl. Schrötter, Münzk. 254ff. und LexMA 6,931f.)
1
wer zu einem Haushalt, einer Hauswirtschaft oder einem Hof gehört bzw.
damit assoziiert wird; kann sowohl Untergebene bzw. Gefolgsleute als auch
Standesgenossen, Gleichrangige oder allg. Gefährten bezeichnen
‘Hausgenosse’
er fur durch grozen rat, / da er einen einsidel vant. / durch
des rat wart er cehant / des einsidels husgenoz StrKD
94,7;
daz er von sime gesinde und huzgenoͤzzen die vor
geschriben heller vorder und neme WüP
97,17.
wa bist du ein husgenoz / gewesen vnser in
elende? [
quando autem te vidimus hospitem Mt
25,38]
EvStPaul
1536;
er [
dienestman
] sol sîn valscher ræte
frî / mit sînen hûsgenôzen Helbl
8,133;
Artus hŭb sin clage an / vnd mit yme sin huszgenosz
Krone
17096;
der wartman phliget ze stenne an der hohe, daz er sine
husgenozzen [im Hause Israel] muge gewarnen
Spec
139,10.
7,18;
Parz
229,26;
Priesterl
95;
PrOberalt
167,36
u. ö.;
RvEWchr
27286;
Tauler
206,12.
–
do begund diu krot dringen, / wan si hôrt singen / ander
ir hûsgenôz / in einer lachen grôz EnikWchr
23287;
ir kunic, [...] / der was
geheizen Agag. / veizt und ane maze groz / was der gotis viende hus genoz
RvEWchr
23606.
– für einen Angehörigen, Dienstmann eines Ordenshauses
(vgl. WMU 2,907):
haben wir den vor genanten chvmtiur vnd sinen hausgenozen disen brif geben
mit vnserm jnsigel versigelt UrkCorp (WMU)
839,17;
UrkGerKöln
205
(a. 1294).
– für die Jünger Jesu:
die zwelf hûsgenôze / die wurden nâch ir lôze / gesetzet
wider in diu lant / dar ieglicher ê was hin gesant KvHeimHinv
1183;
AvaLJ
201,3;
Konr
3 W1,115.
– wohl für einen Hof- oder Haushandwerker (vgl. DRW
5,408f.):
si sunt ministeriales, quod wlgo dicitur dinstlude, vel si sunt
husgenosze, aut wiltwerkirhusgenoz UrkWorms
2:83,25
(a. 1317).
– in der Funktion eines (bürgerl.) Schöffen (vgl. DRW
5,408):
als riter vnd chneht vnd havsgnozzen ertailten avf iern ait, daz fraw
Hadwich vnd ierew chint vnd ir wiert der Ortar in vnd ierm gotshaus den
vognannten hof ledich lazzen solt UrkIndersd
50
(a. 1306);
UrkEls
2,8
(a. 1275).
– übertr.:
doch ist ir senfte nie sô grôz, / unsenfte sî dâ hûsgenôz
Freid
71,15;
die klukheit ist da husgenoz Physiogn
66.
378;
ich bin der sælden husgenoz / daz ich gelebet han die zit
Rennew
3902;
waz er anders nympt von in, / daz ist raubs haus genos
Teichn
206,39.
317,10;
KLD: Dürinc
4:2,5;
UvLFrd
150,15
2
‘Hintersasse’ (vgl. DRW 5,409f.):
alle di, di gehoren in ains bischof von Wirtzburg camer unn
hof, [...], und auch der stiffte zu Wirtzburg hausgenozzen,
amptleuͦt, dyͤner WüP
104,10;
WeistÖ
5:347,8
(a. 1310);
NüP
152
3
Mitglied einer Münzergemeinschaft ‘Münzer,
Wechsler’ (vgl. Schrötter, Münzk. 254ff. und LexMA 6,931f.):
der voit sol [in seiner Zuständigkeit] auch haben
alleine [...] die munze, und sol setzen zwelf munzere, die
heizent husgenozzen WeistGr
3,609
(a. 1253);
man sol auch wizzen, daz diu mvͤnze haben sol einen
munzmaister unde darzu zwelf husgenozzen StRAugsb
15,9
u. ö.;
do die huysgenosen woren intsat, / do intsatte hie die scheffen van der stat
HagenChr (G)
1220.
1218;
UrkKölnSchr
2,271
(a. 1231)
u. ö.
hûsgenôʒen
swV.
refl. ‘sich dazugesellen’
swer zum grale wirt erwelt, der wartet ewiger vrouden riches teiles. /
[...] / durch also riche pfruͤnde wolt ich mich
dar gerne husgenozen JTit
272,4
hûsgenôʒinne
stF.
auch hûsnôʒinne.
‘Gleichgestellte, Angehörige einer Gemeinschaft’ (vgl.
hûsgenôʒ
):
eins gebûren grôzez guot / bringt in an den übermuot, / daz er dünket sich sô
wert, / ze konschaft er niht gert / sîner hûsnôzinne: / in leitent sîne sinne, / daz
er eins ritters tohter bit Helbl
8,221;
ir frowen, irne schult iu niht furhten; ir sît hûsgenôzinne alles himelischen
heres, ir habt gwissez teil mit allen gotes heiligen PrStPaul
80,1
hûsgenôʒschaft
stF.
auch hûsnôʒschaft (
Helbl
8,572
).
1 Status, zu einer Gemeinschaft Gleichberechtigter bzw. Ebenbürtiger zu gehören 2 die Münzergemeinschaft betreffender (Rechts-)Status
1
Status, zu einer Gemeinschaft Gleichberechtigter bzw. Ebenbürtiger zu
gehören:
da wart die huszgenozschafft / yme versagt von der ritterschafft / vnd von des
kùnigs magenkrafft Krone
19480;
er muoz im geben hûsgnôzschaft, / kumt er in dem strît an in
Helbl
4,104
u. ö.
2
die Münzergemeinschaft betreffender (Rechts-)Status:
monetarios Ratisponenses, qui ius habent, quod vulgariter dicitur
housgenozschaft UrkWittelsb
1,261
(a. 1272);
ouch sullen die wechselere, die husgenosschaft haben vnd an der wechsilbang
siczin, wechsiln mid nuwen phenningin, die sie selbins machin, by eynir mark vnd
vier wochin StRMühlh
85;
UrkCorp (WMU)
2237B,29.
2237A,29
hûsgeræte
stN.
was zum Haushalt gehört ‘Hausrat, Ausstattung’ (vgl.
geræte
2):
swaz Aman hette gutes / an erbe, an husgerete / und allez daz er hete, / daz
gab der kunic der kunigin Hester
1623.
1676;
schaff ich meinem sun Hansen dem Ingoltsteter allez mein wappen und dar
zuͦ alles mein hausgeruͤst und hausrat von tischen und von anderm
hausgeraͤt UrkRegensb
675
(a. 1349);
NvJer
13650.
–
‘Haushalt, Wohnstätte’
die [Äbtissin] vernam di mere, / wi daz ir megin
[Verwandte] were / mit undugentlicher craft /
verwiset uz ir herschaft / unde uz ir husgerede Elis
5371;
Martina
131,66.
– sprichwörtl. (vgl. TPMA 5,447):
an dem hûsgeræte gar / nimt man ie des wirtes war
RvEBarl
6159.
– bei Tieren (als nützlicher Bestandteil der Ausstattung eines
Haushalts):
merk, tumbes muotes junger man, / war umb drî crêâtiure, der hunt, diu katze
unt ouch der han, / heizen hûsgeræte: dâ râtent si, daz manegem kumt ze guot
RvZw
165,3
hûsgerihte
stN.
auch -gerehte.
was zum Haushalt gehört ‘Hausrat, Ausstattung’ (vgl.
2gerihte
3):
dar nach brahte man im swaz er het / ane daz ze einem
huͦs geriht / gehorte. des enbrahte man niht Albert
1314;
kleider unde bortengewant, / hûsgereht und swaz man vant /
in den judenhiusern über al, / daz wart âne twâl / umb phenninge verkouft
Ottok
91518.
24150
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