helmhûs
stN.
zu
halm
stM. (s.a. DWB 4,2,978).
‘Vorhalle mit Spitzdach’
diz beschach in dem dorfe ze Rorschach vor der mêrvn kilchtur vnderm helmhuze
UrkCorp (WMU)
278,38
hëlmklanc
stM.
‘Klang von Helmen’
des huop sich [...] von den swerten
grôzer helmklanc NibB
1974,2;
man hôrt [...] dâ helm klanc / und manigen schœnen
schildes stôz UvLFrd
491,30
hëlmkupfe
swF.
‘Helmhaube’ (Kopfbedeckung unter dem Helm):
den spiez zuchter uf mit chrefte. / er erriet in uf di helm
guphen, / er zart in al zestuchen Rol
4417;
wie vil der helmkuppen brach, / ûf die der Berner berte
[schlug] ! Virg
96,9
hëlmschart
Adj.
‘den Helm schartig machend’ (zu
schart
Adj. ‘zerhauen, schartig’):
ie elter und ie herter wirt iz [das rôr, aus dem die Speere
bestehen] von der sunnen / und ie helm scherter JTit
3324,2
hëlmschart
M.
‘einer, der Helme schartig macht’, Name für einen Räuber:
Helmschart der sibende schâchære geheizen was WolfdD (J)
5:11,1
hëlmschîn
stM.
‘Helmglanz’
wie lît [ist vergangen] iur liehter
helmschîn! EnikFb
3511;
iuwer helmschîn / der muoz vil trüebe werden von der mînen hant
NibB
2270,2
hëlmschirbe
swM.
‘Helmsplitter’
helme schirm [ La. schirbe
] und sarwat [Rüstung] mit den ringen, / di
meister hend mit flize worhten lange JTit
931,2
helms|horn
stN.
‘Helmhorn’ (Verzierung am Helm aus tier. Horn):
der wil man niht ember / brustleder, [...] helmshorn
KgvOdenw
1,77
helmsmit
stM.
‘Helmschmied’
Goͤtfrit dez helmsmitz amman UrkRegensb
740
(ca. 1325-1350);
Herman dez helmsmitz schreiber ebd.
741
(ca. 1325-1350)
u.ö.
– als Teil eines Personennamens? (vgl. Heimpel, Gewerbe, § 6):
Hainreich helmsmit UrkRegensb
737
(ca. 1325-1350)
u.ö.
hëlmsnuor
stF.
‘Helmschnur’
wâ hât diu helmsnuor ir stric [Knoten] ?
/ des turkoyten tjost in traf aldâ Parz
597,28.
444,20;
dirre sluͦg, jener stach / [...] die
helmsnuͤre si versnittent RvEWh
1466
hëlmspitz
M.
‘Helmspitze’
conus: helnspitz VocOpt
29.080;
apex: helnspitz ebd.
29.079
hëlmstric
stM.
‘Helmband’
do wurden helm stricke von manger tjost enbunden JTit
916,1
hëlmswende
stF.
‘Helmzerstörer’
so manges recken vorchte wart nie gen einer hende, / di solche wunder worchte, di
da heizent sper, schilt, helme swende JTit
922,2
hëlmvaʒ
stN.
‘Helm’ (s.a. Siebel, Harnisch und Helm, 147-149):
ir wol gezirten helmuaz / waren alle bli waich Rol
4304;
diu liehten helmvaz / [...] von bluote
rôt unde naz NibB
2279,3.
1839,2;
von in wart enbunden / vil manec dürkel
[durchlöchertes] helmvaz KlageB
695;
Ottok
25374;
WolfdD
1244,3.
2016,3;
Bit
1601.
12676
hëlmvënster
stF.
‘Helmfenster, Visier’
der edel voget von Berne durch helmes venster sach RosengD
547,1;
er kan zer tjoste schilte und dar zuͦ helm venster wit entrennen
[spalten]
JTit
1374,2
hëlmvuoter
stN.
‘helmähnliche Tasche’
cassidile: helmfuͦter SummHeinr
2:226,257
hëln
stV. (IIIb)
auch hellen (
Ottok
92569.
82126
).
‘verheimlichen, verbergen’
1 abs. 2 mit Gen.d.S. 3 mit Akk.d.S. 3.1 ohne Angabe der Person 3.2 und Akk.d.P. 3.3 und Dat.d.P. 3.4 und Präp. vor + Dat.d.P. 4 mit Akk.d.P. 5 refl. ‘etw. (Gen.) für sich behalten’
6 mit Obj.-Satz 7 Part.Präs., passivisch gebraucht (vgl. Grimm, Dt.Gr. 4,68; zu hel(e)de
ohne Nasal vgl. 2
5 Mhd. Gr. § L 95, Anm. 4) ‘verborgen, heimlich’
1
abs.:
ir wâret ritter unde diep, / ir kundet dienen unde heln
Parz
8,23;
wer ist ein diep wan der dâ stilt? / nû heln unt steln! RvZw
128,12.
– sprichw. (vgl. Friedrich, PhrasWB, 208):
her ist so schuldic der da hilt, / als der dieb der da
stilt HeslApk
2963;
HeslNic
5067.
– subst.:
ez sprichet sundir helen / Augustinus der lerer
Daniel
6788;
[das Kind] began / antworten ane helen ebd.
7715
2
mit Gen.d.S.:
vil dicke ich eines dâ bî wünsche, des ich niemen hil
KLD: UvL
14: 4,5;
dâ was gebresten alsô vil / von hunger, des ich niht enhil
EnikWchr
5794;
swaz man mit im geret / heimlichen hât, / des er selbe bat /
helen und verdagen Ottok
89339;
so git er uns suͦzze antlaz nach der buͦzze der súnden der wir haben
ueriehen, niht der wir wellen helen GenM
22,14.
– Part.-Präs.:
des wart michel lachen von den, di man der mere / niht wolde helnde machen
(si waren doch uber al niht sagebære) JTit
2488,2
3
mit Akk.d.S.
3.1
ohne Angabe der Person:
ih ne wil iz niwit langer helen SAlex
7003;
MF:Reinm
23: 3,6;
Ottok
59439;
dô hal er sîne stimme, daz er niht ensprach
NibB
667,1;
durh zuht solt ich minne heln Parz
814,9.
643,2;
si verswigen ouch ir dinc / und hâlen ir hælinc
Tr
13084.
16449;
di rephuner ein ander stelent / ir eier, daz si sere
helnt Erz III
116,2;
HvBurg
6146;
StatDtOrd
127,36
3.2
und Akk.d.P.:
der swuor im zwên aide, / daz er in daz wol hæle, / daz
er sich in der frowen chemenâten verstæle Kchr
12231;
lieber man, / dvͦ has uiel ubile getan, / daz dvͦ mich daz
hele, / daz dvͦ so guͦt arzet were TrSilv
181;
die wârheit ich dich niht enhil Winsb
17,5;
StrKD
58,I 9;
Parz
117,28
3.3
und Dat.d.P.:
ich mîne missetât der welte hal Walth
123,37;
so ist ez also
wehe [angemessen] , / daz ich dir sage minen mvt, /
[...] als ich ez dir lenger hele
Herb
12133;
‘ich enhil iuch nihtes’ sprach der degen
UvZLanz
521
3.4
und Präp. vor + Dat.d.P.:
den rehten brief si im stal. / daz selb si vor den
liuten hal EnikWchr
27024;
vor nieman ich die red hil ebd.
11584.
12166
u.ö.;
diu müese ir spîse steln: / die dörfte niemen vor mir
heln Parz
185,4.
55,4;
swie er ez helen unde stillen / muoz vor den andern
kurhern Ottok
59418;
Tit
98,3;
Daniel
82
4
mit Akk.d.P.:
‘niht lenger wil ich dich hellen’, / der kunic ze sînem
eidem sprach Ottok
82126
5
refl. ‘etw. (Gen.) für sich behalten’
[
sanct Sixtus
] wære der christenhaite lêrære / und daz er sih des niene hæle
Kchr
6170;
si sich niht gehelen kan / der grôzen liebe, die sim treit
Tr
13710;
dû soltest dich ê der sünden helen danne dû dich ir rüemtest
PrBerth
1:527,4;
HimmlJer
193;
Parz
661,21;
Kreuzf
1478.
– ohne Gen. ‘sich verbergen’
er hal sich als sî im geriet Iw
2180.
6884;
sô lieze er sich dâ gerne heln / in eines wîbes wæte
KvWTroj
14846;
ir jâmer hal sich lenger niht Wig
1387;
StrDan
5281;
Tr
8707.
8756;
VAlex
1280
6
mit Obj.-Satz:
do fuor daz mære uber al daz niemen nehal, / daz got geborn
was AvaLJ
19,5;
er hal si sît vil lange, daz er ir hete brâht
NibB
684,2;
die phaffen mohten niht geheln, / daz si sîns tôtes heten haz
Ottok
120.
92569;
MF: Rugge
8:1,5
7
Part.Präs., passivisch gebraucht (vgl. Grimm, Dt.Gr. 4,68; zu hel(e)de
ohne Nasal vgl. 2
5Mhd. Gr. § L 95, Anm. 4) ‘verborgen, heimlich’
ob ir der zuht ir reht nu tuot, / hêr, diu lêrt iuch
helenden muot [Diskretion]
Parz
634,6;
ir helendiu zuht ebd.
393,3;
den heleden sprunc ebd.
466,22;
der helden minne ir klage / du sunge ie gên dem tage MF:
Wolfr
4: 1,1
hëlnde , hëlde
Part.Präs.
→
hëln
7
helselîn , helsel
stN.
‘kleiner Hals’
er begonde nâher grîfen, / den armen liez er slîfen / und leite in
under ir helselîn HvFreibTr
755;
ir wengel lieht, ir helsel wîz EnikWchr
9780
helsen
swV.
Prät. und Part.Prät. auch hals(e)te, gehalset.
‘(jmdm.) um den Hals fallen, jmdn./etw. umarmen’
dô halst er sie vil schône EnikWchr
2295;
sie helsten in und weinten Vät
37597;
sie helsete ez [das Hündchen] und
smucte / gar lieplîch ûf ir bruste HvFreibTr
4576;
do dructe er Paulum an sich, / sie helseten vil lieplich
Pass I/II (HSW)
19926;
EvBerl
15,7;
Volmar
839.
– Part.Prät.:
der bote kam schiere hin / dâ die gelieben lâgen / gehelset, als sie pflâgen
Flore (P)
6330;
sô giengen sie [...] / gehalset und bî handen ebd.
811.
– oft in Paarformeln mit küssen, vgl. Friedrich, PhrasWB, S.
193:
die frowen er halste unde kuste Kchr
12772;
si halste in unde chuste, / si druchte in an die bruste
Wernh
1007;
Theodora daz kint da nam, / daz si helsete unde kuste / nach lieblicheme
geluste Pass III
324,87;
KvWTroj
22907;
HlReg
4,19;
Lanc
343,4.
– subst. ‘das Umarmen’
wol zimet ir daz helsen: / des wart ich an ir wol gewar / in herzeliebem wâne
Virg
406,6.
957,5;
er umbfieng sie mit den armen, faste er sie umbschlosz, / sin helsen und sin
truten was uzermaszen grosz WolfdD (H)
92,2.
93,2;
helsen küssen umbevâhen, / die alliu dô geschâhen Flore (P)
5849;
Elis
4264;
WhvÖst
11692
|