honec|wabe
swMF.
‘Honigwabe’ (bildl., vgl.
honec
2):
dez himils honec waben / die vnsir sele solten laben Martina
141,95.
58,99.
162,44
honec|waʒʒer
stN.
mit Honig gesüßtes Wasser, ‘Honigwasser’
man schüll si [die
Früchte] nüehtarn ezzen vor anderm ezzen und schüll dar nâch ain
honigwazzer trinken BdN
342,10
honec|wirʒ
stN.
wohl ‘honigsüßer Würztrank’ oder spez. ‘unvergorener
Metansatz, Metwürze’
din kiusche labt im unde twuoc / sin herze alsam ein honecwirz
[
:hirz
]
KvWGS
1363;
melzita: hunecwirz GlHvB
401,12
honec|zins
stM.
Abgabe in Form von Honig, ‘Honigzins’
was zu der stad gehoret an ackere, an holtze, an grase, an weyde, an
honekzinse DRW
5,1541
(CDPolon.; a. 1319)
hœnede , hœnde
stF.
auch hvͤnde ( SchwSp ).
1
‘Schmach, Schande’
2
‘schändliches, Schande bringendes Verhalten,
Schmähung’
1
‘Schmach, Schande’
nu dulde honede vnde schaden / hir in dime lande / von
Dietherichis manne Roth
1811;
swer des tages geêret wirt, deme gescach nie honde. der des
tages ze hondin wirt, deme gescach nie dehain wâriu êre TrudHL
141,5;
scante, hoende [interl. zu confusionem
]
PsWindb
39,16;
honde, laster [interl. zu scandalum
]
ebd.
139,6.
105,36
u.ö.;
Freid
63,19;
Gen
743.
– in verbalen Verbindungen ‘(jmdm.) Schmach
bereiten, (jmdn.) entehren’ (durch Verspottung, üble Nachrede
o.ä.; vgl. 2):
ich schuf, daz sie im also gram / worden, daz sie in viengen / und an ein
cruze hiengen / und durch sine siten stachen / und im vil zu honden sprachen
HeslNic
3140;
ist, daz er in zeim andern male die hvͤnde an leit vor den lvten
vnd claget er daz dem rihtær, er mvͦz im bvͦzen als hie vor
gesprochen ist SchwSp
150a
2
‘schändliches, Schande bringendes Verhalten,
Schmähung’
er hât mir manige hônde verwizzen Kchr
12210;
Joseph was vile scône, ern uopte neheine hônde
Gen
1735;
er [Galagandreiz] hât vil manegen
man geschant / [...]. / er ist der hœnde ein
ursprinc UvZLanz
738
hönegelîn
stN.
Dimin. zu
honec
.
ein Tropfen Honig (vgl.
honecseimelîn
; hier bildl. für Verlockendes):
si vür êwige sêlde nement / werltliches gelustes hönegelîn
Renner
2185;
sehe wir kleben / eins armen gelustes hongelîn / neben uns, sô lâze wir alle
die pîn / varn, diu uns künftic ist / und lecken ze einer kurzen frist / daz honic
ebd.
23575
honegen , honigen
swV.
part. auch gehongoht ( UrkGeisf ).
1 intr. ‘Honig spenden’
1.1 allg. 1.2 bildl. von der Zunge ‘honigsüß sprechen’
(vgl.
honec
2 ) 2 tr. ‘etw. mit Honig versetzen, bestreichen’ (überw.
part.) 2.1 allg. 2.2 bildl. ‘honigsüß, angenehm machen’
1
intr. ‘Honig spenden’
1.1
allg.:
swâ sô daz wîp ir wîpheit / unde ir herze von ir leit /
und herzet sich mit manne, / dâ honiget diu tanne, / dâ balsemet der scherlinc
Tr
17982
1.2
bildl. von der Zunge ‘honigsüß sprechen’
(vgl.
honec
2):
die lechelære, / den diu zunge honeget und daz herze gallen hât
Walth
30,13
2
tr. ‘etw. mit Honig versetzen, bestreichen’ (überw.
part.)
2.1
allg.:
so saltu den kerne dry tage begisin mit gehoniktim wassir
Pelzb
129,10
u.ö.;
des montags [...] vor vasnaht git man gehongohten
weitzen UrkGeisf
420
(13. Jh.).
– subst. Part.-Adj.:
daz honegende gellet, / daz süezende siuret
Tr
11884
2.2
bildl. ‘honigsüß, angenehm machen’
die wile und sie [die falschen Diener] nicht
schaden mügen [...] so honigen sie den dienst mit
valschen trügen Frl
8:6,10;
eines graben [d.i. graven
] lop
gezukkert ist, / gehoneget suezer wan benit
[Kandiszucker]
Damen
6,2;
diu sünde ist als ein gehonigetiu vergift DvASchr
350,30;
Meissner
2:2,11.
– unter Ersparung des Obj. (vgl. 1):
er [Gott] hongit vnde bittert
Martina
113,99.
– vereinzelt mit Akk.d.P., in der Wendung jmdn.
mit dem munde
~
‘jmdm. schmeicheln, mit honigsüßen Worten zu jmdm.
sprechen’ (vgl. 1.2):
ô wê daz maneger valschen muot / in herzen gar verborgen treit / und
honeget mich doch mit dem munde stæte zaller zît! WernhSpr
51,3
hœnegewant (?)
stN.
Bed. unsicher, ‘Schmäh-, Spottgewand’ ? (vgl. Anm.z.St. und
hovegewant
):
zehant hvb sich Reinhart / vil wunderliche drate / in sine
kemenate / vnd nam sin hone gewant [La.
houegewant
] , / daz aller beste, daz er dar inne vant
ReinFu
K,1817
hönegic
Adj.
‘honigartig, honigsüß’
der wilde bær wert [l. riuwet?] des
hoͤniges vbermaz vnt wirt gevangen an dem hoͤnigigem wæge
PrLeys
21,36
honegîn
Adj.
hier hongen.
‘honigartig, honigsüß’ (vgl. Mhd. Gr. (KSW) 3 § A 88; hier
bildl., vgl.
honec
2):
wiͤ hongen were din
[Maria] gemuͤde, / duͦ du druͤgs ouch
vleischliche / al dat honich van himelriche! MarlbRh
68,18;
ei suͤze, duͦ up din hongen munt! ebd.
54,17.
65,6
1hœnen
swV.
‘heulen’ (von Wölfen, Hunden):
ein hofwart [Hofhund] , der vil hœnet, /
[...] ist für niht guot Helbl
2,1442.
– subst.:
vil dicke hunt geswîgent / von wolfen hoenen Hadam
116,7;
Hadam (Sch)
132,4
2hœnen , hônen
swV.
1
‘jmdn. entehren, jmdm. Schande, Schmach
bereiten’
2
‘jmdn. verspotten, beschimpfen, in Verruf
bringen’
3
‘jmdn. schänden, vergewaltigen’
1
‘jmdn. entehren, jmdm. Schande, Schmach
bereiten’
sô mach man den bôsen aller lîhtest chiesen, / wande nehein
frum man spulget [pflegt] den anderen hônen
Gen
772;
in der [der Königin] dienst was er
[Klingsor] komn, / unz sis mit minnen lônde; / dar
umbe der künec in hônde. / [...]. / zeim kapûn mit eime
snite / wart Clinschor gemachet Parz
657,2;
owi sprach die kuningin / wie wer
[wir] nu gehonit sin Roth
2072;
daz hœnet manegen edelen man Wh
318,10.
288,3;
Herb
17317;
mit Refl.-Pron.:
diu scham verhenget niht daz er / mit schanden sich
gehœne KvWLd
25,28.
– übertr. auf Unbelebtes (hier mit zusätzlichem
Dat.d.P.):
dir honet Reinhart din riche ReinFu
K,1470.
– in Verwünschungsformeln:
des gehœne got ir lîp! Eracl
3382;
daz in got gehœne, / mînen herren, ob er iuch slât
UvZLanz
3862;
in der tiuvel hœne / der ûf si kêre sîne gunst!
KvWLd
32,187
2
‘jmdn. verspotten, beschimpfen, in Verruf
bringen’
ich honde in mit der zungen SüklV
476;
Walth
104,4;
ez ist ein spot und ein mein, / daz si als guote knehte /
[...] / gelestert und gehœnet hânt
UvZLanz
6473;
NibB
851,3.
2022,4.
– unter Ersparung des Obj.:
lesteren und hönen / hört sy Filomaciam
HvNstAp
15244.
– übertr. ‘einer Sache spotten, sich über etw.
hinwegsetzen’
man scol dir iz frônen, den chunftigen hunger dâ mite
hônen Gen
2060
3
‘jmdn. schänden, vergewaltigen’
dich hât der tievel betrogen, / du gehôndest mir mîne
konen [meine Frau] , / du nebehuorest ouch niemer
nehaine mêre Kchr
13058;
unkûsce er sich underwant: / [...],
/ er hônde di edelen frouwen ebd.
16556;
ein richer uurste si [Dina] geuî /
undanches er si zôh / er gehonte si idoh VMos
30,14;
Gen
1908;
ReinFu
K,1383.
K,1849
hœnewîse
stF.
‘schändliche Art und Weise’
daz min mvnt nie gesprach / noch min ouge nie gesach / noch
min ore nie vernam / vnde in minen mvt nie quam, / daz ist in honewis mir komen /
vnde hat mir selber mich benomen / vnde eime andern gegeben Herb
11197.
– spez. ‘schändliches, Schande bringendes Verhalten’ (vgl.
hœnede
stF. 2):
der Karlot begunde kêren / sîne hœnwîse / an grâf
Gerharten von Pîse / und het mit im sînen spot Ottok
3451
hongen
Adj.
→
honegîn
hongen
swV.
→
honegen
hônheit
stF.
‘Verspottung’
in spot und in honheyt den, dy do czu ringe umb uns wonen
[
subsannatio et illusio his, qui in circuitu nostro
sunt Ps 78,4]
PsMb
32(Glossar)
honic
stN.
→
honec
honigen
swV.
→
honegen
hœnisch
Adj.
‘spöttisch, höhnisch’
spot phiet dich an [verspottet dich] , ob hönisch
ist din tant [Geschwätz]
Frl
7:19,6;
diu rede was ein valscher list, / wan hœnischen underbunt / erzeigte
sîn herze und sîn munt Schlegel
229
hônkôse
stFN.
‘spöttisches, höhnisches Reden’ (vgl.
hônrede
):
ích habe gisúndôt in zôrne, in ábuldige, in tobimuote,
in fravili, in ursinnigheite, in unrédilîchi, in lástere, in gibâge,
in honchôse, in gáhûnga BambGlB
145,12
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