hûsphenninc
stM.
verschiedene Abgaben bezeichnend (vgl. DRW 5,452):
ze Wislat git man 4 schochun [Heuschober] der vür
den höuzehendun von dien alten matten und von den nüwen matten den zehendun
schochun, und gent nüt huspfennig WeistBa
247
(a. 1344)
u. ö.;
curiam in Barghusin de x solidis nobis ab eadem curia annis singulis
solvendis, qui vulgariter dicuntur hussphenninge DRW
5,452
(DRWArch. [GothaStArch].; a. 1257)
hûsrat , -ratte
swMF.
‘Hausratte’
glis haizt ze däutsch ain ratt und ist zwaierlai: ainz ist
ain hausratt, daz ander ain waltratt BdN
140,7
hûsrât
stM.
auch -rôt ( MarcoPolo ).
was zum Haushalt gehört ‘Hausrat’ (vgl.
hûsgeræte
):
ouch sint do vumf elephant unde eyn camel, [...], di
do tragin den husrot und das guldine gevese MarcoPolo
23,5
u. ö.;
so han ich mit der vorgenanden miner erben willen mir selbun behalten vrîheit
vnd macht, ze habenne vnd ze gebenne min husrat vnd min vernde gvͦt
UrkCorp (WMU)
1180,18;
er het volliclichen phliht / mit dem hûsrât
Ottok
18809;
StRPrag
41;
WolfdA
311,4;
Iw
6541.
– übertr.:
ist aber daz ich verbir / dîn gebot, sô wirt mir / ze gewissem lône / diu
himelische crône / und der êwege hûsrât, / der dâ nimmer zergât MargAntioch
IV
525;
Tauler
104,7
hûsrouch
stM.
Rauch, der aus einem Haus(-schornstein) aufsteigt:
der andir ruch dringet uf ouch / als ein vil grozer husrouch
Brun
3232
u. ö.
–
~ haben
‘einen eigenen Haushalt haben’ (vgl.
hûsrouche
):
ein hagestolz, [...] swenne der sich guͥrtet
zwuͥschent zwene berte, der sol frihaber gen, ist er ane hus roͮche;
het er aber hus roͮch, so sol er dar zuͦ tagwan tuͦn und das
huͦn gen UrbTennenb
191
hûsrouche , -röuche
stF.
nur alem., auch -rök(k)e.
selbständiger Haushalt (mit eigener Feuerstätte):
wer [...] mit husrochi hie ist den sol nieman vahen
der hie wonhaft StRDiessenh
22;
daz er [der edle Mann] mit husröki sezhaft in unser
stat sin wolte AbschEidgen
31
(a. 1350);
er sol ouch siczen under demselben herren, under den er zuͥhet, mit
siner huszroͤuchen UrkBasel
4:89,24
(a. 1331);
WeistBa
239
(a. 1344);
WeistGr
4,277
(14. Jh.)
hûsschaffære
stM.
‘Hausverwalter’
dô wir verholne lâgen hie, / der hûsschaffær selbe sibent gie / umbe die burc
her unde dar: / er nam vil vlîziclîchen war, / ob iemen dar wær verholne komen
UvLFrd
345,8
hûssorge
stF.
den Hausstand betreffende Sorge:
ach, nôtig man, kumst dû zer ê, / wan du kûme gewinnen macht
muos unde brôt, / du kumst in nôt: hûssorge tuot so wê! SM: Had
7: 1,7.
7: 4,1
hûsstiege
stF.
‘Haustreppe, -stiege’
Pfylipp der chuͤrsner und Haͤrtel der chuͤrsner,
[...], suln ein haimsuchung hintz Heinr. dem garttner
an dem marcht, daz si ainen hin ein gaiten und sluͦgen in die hausstieg
UrkRegensb
743
(ca. 1325-1350)
hûs|stiure
stF.
Beisteuer zur Begründung eines ehelichen Haushalts (vgl.
heimstiure
; DRW 5,464):
Wernher der vogt ze Baden hat ze pfand in dem dorf ze Baden für 20 marc 20
stuk gelts umbe sin husstür UrbHabsb
2,1:108,2.
2,1:107,8
hûssuoche
stF.
1
‘Hausfriedensbruch’ (vgl.
hûsbruch
) 2
‘Hausdurchsuchung’
1
‘Hausfriedensbruch’ (vgl.
hûsbruch
):
das jemans inwendig dem bann der stat Sletstatt dheinen in sinem eigen oder in
einem frombden huse in ubels wise suchet, das man in dutzschem nennet hussuche
StRSchlettst
42
2
‘Hausdurchsuchung’
liset aber ieman drinne [in den Wäldern] dekeinen
ackeran ân sinen urloup, da sol der buttel und mines herren botte hussouche darnach
dun WeistGr
1,670
(a. 1320)
hûssuochen
swV.
‘Hausfriedensbruch begehen’
ist das ein weib das ander beschuldiget vmb haussuchunge, die da gehaussucht
wirt, mag sie es nicht beweren mit geschrey oder mit gezeug, die ander entgeht
selbzwelffte mit weybernn JusPrut
7,2
hûssuochunge
stF.
1
‘Hausfriedensbruch’
2
‘Hausdurchsuchung’
1
‘Hausfriedensbruch’
ist das ein weib das ander beschuldiget vmb haussuchunge,
[...], mag sie es nicht beweren mit geschrey oder mit
gezeug, die ander entgeht selbzwelffte mit weybernn JusPrut
7,2;
so mac die man, deimin ummi die heimsuchungi [La.
hussuchunge
] scult geibit, woili davuri ste mit siemi rechti uffi dien heiligin
Mühlh
105,25
2
‘Hausdurchsuchung’
der pat den richter, das her haussuchung in eynes purgers haus tet
SchöffIglau
95
hûs|swelle
stswF.
‘Schwelle eines Hauses’
es [Salz] weͥlle danne ain burger, der ain
aigen hus hat, waile han, der sol es waile han, [...], in
sinem hus inrenthalp siner husswelle StRRavensb
92,16
hûstüre
stF.
‘Haustür’
do gie ich von ir [...], vnd tet die stvbe
tv́re vf, vnd gie hin vs, vnd det do die hvs túre vf, vnd gie
oͮch hin vs MerswZM
37,1.
33,2;
sô schickent si [die Hunde] sich
alsô, daz si ain aug kêrent zuo der milten hant irs herren und daz ander zuo irs
herren haustür BdN
125,14;
er ersuochte want und want, / unz er die hûstüre vant
Iw
6284;
Ottok
20488;
UrkRegensb
746
(ca. 1325-1350)
hûsunge
stF.
‘Haus, Behausung; Wohnsitz’
vnd sol ovch Ræimbreht in den vier gemerchen [...] di
fvnf iar ninder sin mit hovsvnge wan ze sand Michelperch UrkCorp
(WMU)
894,42;
UrkDOHess
2:459,10
(a. 1336);
UrkGraub
5:265,33
(a. 1341);
ouch der von Hiunburge / einer hûsung lange gert
Ottok
82913;
ich gewuͤnn sin schaden, / ob ich duͤ warhait
sait und riett, / das ich von der husung schiett Teichn
599,22
hûsvâr
stF.
Gefahr in nächster Umgebung:
husvar ist groz gein vremder not Frl
5:18,19
hûsverwartære
stM.
‘Hausverwalter, -wächter’
edilis: ein husverwarter VocOpt
41.036
hûsvîant
stM.
hier -vîgent.
Feind eines Hauses oder einer Familie:
wâ aber der hûsvîgent ist, / vil kûm wirt man vor dem gevrist
Boner
70,57
hûsvluht
stF.
wohl ‘Vernachlässigung des Hauswesens’ (vgl. FrlWB 166):
der richen zins, der armen trucht, / der ritterschefte sigenucht, / ere unde
zucht, / husrat, husvlucht, / der tugende val, der schanden sucht: / mit vrage wert
ein ieslichz vrucht Frl
5:42,16
hûsvride
stM.
‘Hausfriede’ (Schutz und Sicherheit des Hauses):
vort hain wir gesichirt bit gudin truͦin den husvridin van unsir burg
Renninberg, dat nieman deme anderin sin deil intvirrin sal UrkBerlin
19
(a. 1270)
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