īsenhāke
swstM.
‘Eisenhaken’, nur als Bestandteil eines Personennamens (vgl. Nölle-Hornkamp,
Handwerkerbez., S. 289):
Uͦlireich Eisenhage UrkCorp
2556,34
īsenhalt
stSubst.
‘(verschließbare) eiserne Kiste, Schatulle’
mīn geselle Wolvesdrüzzel / ūf tuot er āne slüzzel / alliu sloz und īsenhalt.
/ in einem jār hān ich gezalt / hundert īsenhalt grōz, / daz ie daz sloz dannen
schōz, / als er von verren gie dar zuo Helmbr
1205 u. 1207
īsenhalte
swF.
(st.
SpdtL (E)
Ldr 271
);
auch
isanhilta SummHeinr
2:40,170.
‘eiserne Fußfessel, Beinschelle’
ich kźre durch dīn liebe dar / und hilfe dir ūf den stein / und behefte dir
dīniu bein / mit der īsenhalten Greg
3009;
er entslōz die īsenhalten ebd.
3653
u.ö.;
dō twanger [Rennewart] die von
Nubīant, / daz si sluzzen ūf diu bant [die Fesseln der
Gefangenen] , / armīsen, īsenhalten Wh
415,23;
wil er in inspannen mit einer eysenhalt. daz mag er tuͦn SpdtL
(E)
Ldr 271;
pedica: ein isenhalte VocOpt
30.017;
trica: isinhalt Gl
3:359,67
(BStK927).
–
aber alle ander minnerin [außer der
wīsheit
] hein suͤssú wort und bitern lon, ire herzen sint dez todes
seginan [Netze] , ire hend sint isenhalten, ire red
gesuͤstú gift, ire kurzwile erenrob Seuse
14,1
īsenhamer
stM.
‘Eisenhammer’
man hōrte ir slege getemere, / als dō die īsenhemere / vallen
uf die anebōz Kreuzf
4376
īsenhart
Subst.
ein Pflanzenname, ‘Eisenkraut’ (Verbena officinalis, vgl. Marzell
4,1045-1051, s.a.
īsernhart
):
de verbena: isenhart Gl
3:594,35
(BStK784);
s. AWB 4,1738 für weitere Belege des 13./14. Jh.s
īsenherte
Adj.
‘hart wie Eisen’
er fert so gar in reicher wer, / in stahel, eisenherte Virg
(St)
82,8
īsenhose
swF.
‘Beinrüstung’ (s.a.
īserhose
):
her wāfende sich sā zehant, / sīnen helm her ūf bant, / sīn īsenhosen leit her
an En
11929;
Wig
6136.
10888;
vier fürsten in do / schüchten in die yssen hossen
GTroj
5393;
sīn īsenhosen umb diu bein. / die sint ze grōz noch ze klein
WälGa
3847;
zwͦ isin hosin truͦger an, / von der swere ih iuh niht kan /
noh von ir wite gesagin RvEWchr
24039;
Wh
416,24;
UvLFrd
88,16.
– bildl.:
dū wirdest gote ein kemphe wert. / reht geloube sī dīn swert,
/ der süezen źwangeljen sage / sī dīn vride alle tage / und dīne vesten īsenhosen
RvEBarl
6687
īsenhouwęre
stM.
hier -er.
‘Arbeiter im Eisenbergwerk’
wer aber, daz die vorgenanten eisenhawer an den worichen
[sic] dhain chnieg [l.
chrieg?] hieten vmb daz lon UrkEnns
6,561
(a. 1346);
der obgenanten eysenhawer ebd.
6,562
(a. 1346)
īsenhüetęre
stM.
hier -er.
Verwahrer der Münzeisen/ Prägestempel:
es sol auch (e)isenhueter seine eisen allenthalben verantburden, das damit
ichte werd gesaczt an des muͤnsmaister willen und wissen
UrkÖsterrErbl
179,14
(a. 1339).
– als Bestandteil von Personennamen:
Conr(at) und Heinr(ich) di eisenhuter NüP
192
īsenhuot
stM.
‘Kopfbedeckung aus Eisenblech, Helm’
dar zuo hāt er ein īsenhuot, / der ist von stahel alsō guot,
/ daz ūf ertrīch dhein man / sō vestes huotes nie gewan EnikWchr
9697.
9841;
ein swert und ein īsenhuot, / zwuo hosen lieht īsenīn, / die legt er an den
līp sīn Wigam (B)
535;
[er] slug den sariant mit so großer krafft uff den ysenhut
das er im heubt und huͦt spielt biß uff die schultern Lanc
621,13;
StRPrag
29;
Neidh
WL 33:5b,2.
– bildl. als Schutz vor Lüge:
funde ich veile ein īsenhuot, / der für lüge węre guot, / und einen schilt für
schelten, / den wolte ich tiure gelten Freid
170,14;
Renner
7255
īsenīn
Adj.
‘eisern, von Eisen’ (s.a.
īserīn
,
īsīn
):
ich bringe dir Roͮlanten / mit iseninen banten
Rol
3778;
sein hent und sein fuͤzze die waren durchslagen mit ysneinn
nageln PrOberalt
90,16;
sin ander kovertiure, / diu ob der yseninen lag, / an koste
man die hohe wag Rennew
23441;
EnikWchr
A II,1395;
hundert tūsent man / dā wārn werlich bereit / in īsenīner
kleit Ottok
48276;
Tund
1005;
Eckh
5: 307,9;
BdN
433,13.
– übertr.:
weles hertz moͤhte sin als isenin oder als steinin, daz nút
erweichen moͤhte so vil angstlicher wunden Seuse
552,29;
der [Gedanke] muͦs zehant ab
geschorn werden mit dem isinin flisse [Beflissenheit]
Tauler
222,36.
235,21.
237,26.
– hierher oder Ableitung zu ësse stF. (?):
der kunic erzurnde harte / sā an dem worte, / er hiez
in [St. Laurentius] brennen ūf rōste / der
christenhait ze trōste; / der rōst der was īserīn [La.
essenin
]
Kchr
6307
īsenīn
Subst.
‘Eisenbehälter’ (Ansatz fraglich, vgl. Konjekturvorschlag Anm.z.St.):
dar auff [auf den Lasttieren] lag
sawm schrein, / watseck [Reisetaschen] und
veleßlein [Köfferchen] , / mantekon [
mantica, Quersack] und sein eyßnein / da sein harnasch
inne lag HvNstAp
434
īsenīne
F.
ein Pflanzenname, ‘Eisenkraut’ (Verbena officinalis, vgl. Marzell
4,1045-1051; s.a.
īserne
):
sacralis: isenina Gl
3:491,13
(BStK887);
vertipedium: isinina ebd.
3:491,39
(BStK887);
vgl. AWB 4,1739 mit weiteren Belegen des 11.-14. Jh.s
īsenkappe
swF.
‘Helm’, metonymisch für den Kämpfer:
wź, daz si sīn verwāzen, / die da machent īsenkappen / ūz
solhen ackertrappen [Bauerntölpeln] , / die dā gehōrent zuo
dem phluoc, / dā edeler knehte ist genuoc Ottok
26194
īsenkaste
swM.
Verkaufsbude für Eisenwaren:
alle protlauben und eisenkasten und schergaden unde kreme und huͦtergaden, die
an den eisencasten hinden gelegen sint [...] suͤllent auch
niht hoher gepauwen werden denne als si von alter her sint gewesen
NüP
167.
202
īsenkëc
Adj.
‘mutig in der eisernen Rüstung’, hier subst.:
ob die īsenkecken / gźn uns ze velde haben muot Helbl
15,742
īsenketen
swstF.
‘Eisenkette’
yme was wol ein scharffer zeyn [Pfeil] / dorch die
augen geschossen, / vnd was vil hartt besloszen / mit zwein ysenketten
Krone
14364
īsenkiuwe (?)
swF.
‘Eisenkauer, Eisenfresser’ als Bezeichnung für einen besonders kühnen
Menschen (oder als Syntagma aufzufassen?), vgl. īsen
4.1:
er lief ze vorderst an der schar, / (jā węn ich in wol ein [La.
den
] īsen kiuwen) Neidh
WL 14:6k,8
īsenkleit
stN.
‘eiserne Rüstung’
ir ros, ir wāt, ir īsenkleit / sol man in behalten / an des meres stalten /
biz daz sī wider komen dar Reinfr
20840;
ich hiez mit wisen listen / machen dir ein ysen cleit. / ez
enwart nie bezzers angeleit / uf minen lip Rennew
13303;
lieber herre, nu wil ich gan, / mag ihz iwer urlaup han, /
und von mir tuͦn daz ysencleit ebd.
25541
u.ö.
īsenklette
swF.
ein Pflanzenname, ‘Eisenkraut’ (Verbena officinalis, vgl. Marzell
4,1045-1051):
uerbena: isinchl̂ete Gl
3:485,28
(BStK945)
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