īn spruʒʒen (?)
swV.
wohl ‘als Sprosse, Leiterstufe einfügen’ (vgl.
sproʒʒe
swMF. und
sprüʒʒel
stM.):
jn di leiterbovme [Leiterholme] hait div goteliche ladvnge ingesprvzit di missliche grade der demvte vnd der zvchte di man vf stige [
in qua latera diversos gradus humilitatis vel disciplinae evocatio divina ascendendo inseruit
]
BrHoh
7
inst-
s.a. entst-
in stān
V.
→
inne stān
īn stapfen
swV.
‘hineinschreiten’
die crichen alle sament riten / vnde stapheten in zv Troyge / mit schalle vnde mit joie Herb
1571
īn starn
swV.
‘hineinstarren, betrachten’ (subst., vgl.
ane starn
):
der funfte tac daz ist ein instarren in got Parad
23,12
īn stëchen
stV.
1
‘etw. hineinstechen’
2
‘jmdn. stechend verletzen’
1
‘etw. hineinstechen’
eine banier er [Ulixes] furte / [...]. / sime [Paris’] rosse erz vil drate / zv dem buche einsit in stach, / daz ez andersiet vz brach Herb
5665;
daz vorder stucke [des Speers] daz stach er / dem trachen zuo dem gorgen [Schlund] īn Tr
9208;
daz swert daz stach er zuo dem sper / zem herzen īn unz an die hant ebd.
9046.
8977
2
‘jmdn. stechend verletzen’
dā wart der werde Riwalīn / mit eime sper zer sīten īn / gestochen Tr
1137;
er stach in [den gegnerischen Kämpfer] gein dem herzen in / durch beide halspercwende UvZLanz
1520
īn stecken
swV.
‘etw. hineinstecken’
ūf ir ungerischen hüeten / dā sach man gestecket īn / maniger hande vederlīn / von phāwen Ottok
8000.
–
‘etw. in den Boden stecken, einpflanzen’
dar nāch dō stacte er die edilen planze in TrudHL
81,12
īn stellen
swV.
‘etw. (Pferde) in den Stall bringen’
man sol och des abbetes phert instellen und sol man im grasen UrkEls
2,164
(a. 1339);
zaigt im [dem Gast] der wiert einen stal [...], dō er sein pfęrd einstelle RbRupr
242
īn stīgen
stV.
‘hineinklettern, (heimlich) hineinsteigen’
als sie wolden stīgen īn, / die leiter uber trūgen hin / und wurfen sie die mūre an Kreuzf
2923.
2930;
were ieman dvͥ stat verbotten. vnd stiget er vber die mvren in. vnd gat nvͥt ze den torn in. er hat daz houbt ze rehte verlorn SchwSp
81a;
dā [in den Baumgarten] wāren liute in gestigen / [...], / des obezes heten sie genomen / von dem niuwen boume Eracl
2024;
JenMartyr
96.
–
‘ins Wasser steigen’
er [ehe] ich kume, so ist eyn andirre vor mir [am Teich] unde styget yn [
descendit Io 5,7]
EvBerl
24,18.
– bildl.:
herze ist enzunt, / gelust ist ingestigen Frl
8:15,14;
daz innich gebeth. daz da geth vͦz von dem altere des herzen. vnd stiget in zv den oren vnsers herren PrLpz (L)
58,5
īn stōʒen
stV.
‘etw. hineinstecken, hineinlegen’
1 allg. 2 übertr. ‘(jmdm.) etw. eingeben’
1
allg.:
in die secke die Benjamin / brahte dar, da hiez er in / stozen heinliche / einin kof [l. kopf
‘Becher’
] von golde riche RvEWchr
7758;
dar nach stiez er sie [die Leber] wider in / unde hiez mich gesunt sin Vät
25717;
got sprah ze Moyse / stoz dine hant in dinen pusem / [...] do stiz er si auer in / uil shone was div hant VMos
35,22;
ainre vz den zwelfen der da instözzet mit mir di hant in den napfe [vgl. intingit Mc 14,20]
EvAug
114,18;
ReinFu
K,690.
– subst.:
unser herre [...] sticht sinen heiligen vinger dem menschen in sin ore [...] wir nemen hie die heiligen siben gaben [...], die werdent dem menschen mit disem in stossende gegeben Tauler
194,3.
–
‘etw. einstecken, wegstecken’ (meist von Waffen):
Symon, lā dīn vehten sīn, / stōz dīn swert wider īn KvHeimUrst
202;
Abraham [...] du solt daz kint niht slahen; stoze din swert in PrMill
515;
er stieß das messer ein wider HvNstAp
6663;
RvEWchr
25344;
vnde [Tmolos] hiez den got der twerge / sine phyfen stozen in [vgl. Pana iubet Tmolus citharae submittere cannas Ovid Met. XI 171
]
AlbvHalbB
26.
– von Stoff wohl spez. ‘(in Farbe) einlegen, färben’ (?), part.:
si gāben [...] / flahses unde wollen. / bysse, pfellel, sīden / [...] / und coccum [Scharlach] īngestōzen zwir, / wol geroetet nāch ir gir / in eines visches bluote WvRh
1671
2
übertr. ‘(jmdm.) etw. eingeben’
der heilige geist [...], / der im die wīsheit īn stiez KvHeimUrst
2115;
in sīnem namen ich dir gebiute, / der dich von nihte werden hiez / unt dir lebentigen geist īn stiez KvFuss
2658;
die freude die sie ein stiezz / in liebez brust Minneb
4133.
4858.
– mit doppeltem Akk. (vgl. aber La.z.St.):
sie welten dem rīche / einen tiurlīchen degen, / der des rīches kunde pflegen. / got den rāt sie in [La. in si
] stiez. / Philippe man in hiez Kchr (M)
17595
īn strīchen
stV.
1
‘an einen Ort kommen, einfahren’
2
‘jmdm. Essen in den Mund geben, jmdn. füttern’
1
‘an einen Ort kommen, einfahren’
got [...] schuof in süezen senften wint, / [...]. / als sie dem mere entwichen, / ze Bāre sie īnstrichen ErnstD
5242
2
‘jmdm. Essen in den Mund geben, jmdn. füttern’
sō machet im [dem Kind] diu swester ein muoselīn unde strīchet im eht īn PrBerth
1:433,33;
iezuo nimt ez [das Kind] sīn muome oder sīn base her und strīchet im īn ebd.
2:205,29
u.ö.
īn stricken
swV.
‘etw. einknüpfen, einflechten’
si gedāhte her unde hin / und gedāhte an daz vingerlīn, / daz er ir het gestricket īn [in das Gebende]
Heidin II
1002.
– bildl. auf die Trinität bezogen (vgl. FrlWB S. 350 s.v. stricken):
gevlochten uz, gestricket in, / ane ende und ane beginnes schin Frl
7:4,17
instrument
stN.
1
‘Werkzeug, Mittel, Instrument’
2
‘(Beweis-)Urkunde’
1
‘Werkzeug, Mittel, Instrument’
die sel hat muglichait und ist instrument oder geschirr got zebekennen vnd zeminnen aus natur Gnadenl
3:M1,117;
die sele die hat eigenmacht vnd bereitschaft oder instrumente, got zuͦ bekennende vnd zuͦ minnende von nature ebd.
3:O1,115;
zúhet dich Cristus, so lo dich ime sunder forme und sunder bilde, und lo in wúrcken, bis [sei] sin instrumente Tauler
71,4.
14,23
2
‘(Beweis-)Urkunde’
da sol er sweren vmb die erchantnus der sum, daz er also vil sol haben von dem schuldiger, vnd sol ym machen ein glauben mit einem offen justrument [l. instrument
]
StatTrient
179;
vnd waren vns des ze beiden teilen vergichtig vor einem publico, dar vmbe wir von dem selben publicus sin eigen instrument namen, vnd lobten oͮch, das ze beiden teilen stźt ze habenne UrkCorp (WMU)
N243,13
īn stürzen
swV.
‘etw. hineinschütten, hineingießen’ (bildl. vom Wirken Gottes):
kinder, es muͦz gar luter sin do got sin unsprechenlichen heilikeit instúrtzen und ingiessen sol Tauler
128,31.
– mit Dat.:
nút enwarte das dir got die tugende in stúrze sunder din arbeit Tauler
179,11
insüeʒe
Subst.
eine Farnpflanze, ‘Engelsüß’ (vgl. Marzell 3,945; s.a.
engelsüeze
,
ingesüeʒe
):
polipodium VocClos
Po33;
driorteris, polipodium: insuce Gl
3:487,32
(BStK887);
polipodium: insuza ebd.
3:490,34
(BStK887)
insule
swstF.
→
insele
insunder , insundern , insunders
Adv.
‘gesondert’
genāde, lob, vrid unde segen, / der wünschent zallen zīten dir / der himelischen tugenden gir, / die dū hāst in niun schar / insunder geordent gar RvEGer
338;
uberlūt unt stillen / kunde sie sīns willen / harte wol gevāren. / heimelīch sie wāren, / sie ensliefen niht in sundern EbvErf
1189;
ein ieliche [...] sol slāfin insundirs in eim bette [
singuli per singula lecta dormiant
]
BrEng
22;
vnde sun si [die Kranken] han insvndirs ein hvs ebd.
36.
53
u.ö.
inswarz (?)
Adj.
wohl ‘intensiv schwarz, tiefschwarz’ (mit intensivierendem in-, vgl.
1in-; vgl. aber auch La.z.St.):
swelch harn ist misseuar. vnde ein teil inswartz [La. (Hs. C) vn̄ in im swarz
]
SalArz
115,25
īn swëben
swV.
‘hineinschweben, hineinwehen’ (bildl. in myst. Texten, vgl. Egerding, Metaphorik 2,550f.):
– subst.:
dā der vater sīnen sun gebirt in dem innersten grunde, dā hāt ein īnsweben disiu natūre Eckh
1:87,7.
1:158,6.
– Part.-Adj.:
in der inswebenden frīheit des geistes Eckh (Pf)
416,12.
416,21.
417,36;
daz im soͤlichú inswebendú gnade alle tag gemeinlich zwirent von got ward Seuse
173,18;
war und warheit na ewiger inswebender einikeit ebd.
88,12;
ein stillú inswebende dúnsterheit ebd.
330,14
u.ö.
īnswëbunge
stF.
‘das Hineinschweben, Hineinwehen’ (bildl. in myst. Texten):
daz er [
geist
] aber wonen sol in al, daz ist, daz er wonen sol in einer stźter stilheit, daz ist: in einer īnswebunge in sīnem źwigen bilde Eckh (Pf)
600,36
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