g – gabiʒ? gâch – gademstat gademvrouwe – gâhe gæhe – galazîâ galban – 1galle 2galle – galsterîe galsterlich – gamanje gamânje – gampelher gampelsite – ganeist(e) ganeistelîn – ganteren ganz – gære gargarismus – gart gart – gartgabele garthagen – gasse gast – gastmeisterin gastnusse – gæʒe gaʒʒe – gebant gebâr – gebeinet gebeitic – gebërærin gebërc – gebietære gebietærin – gebiuge gebiunde, gebünde, gebunt – gebogen geborc – gebraste gebræte – gebrësthaftic gebrëstic – gebrûchic gebrûchlich – gebünde gebünde – geburgeze gebûric – gebûschirre gebütel – gedæhtnisse gedalsch – gedense gederbe – gedinchof gedinclich – gedon gedon – gedröulich gedröuwe – gedwâse ge|ehte – gegate gegatrom – gegen hëllen gegenherte – gegenrede gegenreise – gegentraht gegen trëten – gegenwertige gegenwort – gegihte gegiric – geharnascht geharre – geheiligunge geheim – gehende gehenge – gehimelze gehirne – gehœric gehœrlich – gehüge gehügede – gehuobet gehuof – geilic|heit geillîche – geiselstreich geiselunge – geisticlich geistîn – geiʒeweide geiʒgalle – geiʒwolle gejac – gekleide geklûder – gelæge gelaister – gelegede gelegelich – geleitesman geleitgëlt – gëlfe gëlfen – gelîcherin gelîcherte – gelîchsame gelîchsamen – gelide gelidemâʒe – gelinc gelinc – gelle gelle – gelœte geloub- – geloupheit gelouplich – gëlte gëltel – gelübe gelübede – gelüppic gelüpschafte – gëlwelot gëlwen – gemahellich gemahelschaft – gemæʒicheit gemæʒiclich – gemeinder gemeine – gemeinmüeticlich gemeinsagunge – gemelîche gemelîcheit – gemietede gemietunge – 2gemüete, gemuote gemüetic – gemuotheit gêmuoticheit – genâden genâdenarm – genâdezît genædic – genant 1genantlich – genemede genende – genës genesche – genibelet genîc (genîge ?) – genistbærlich geniste – genôʒsam genôʒsame – gensîn gensischen – genuht genuhten – genuocsamede (?) genuocsamen – Geon georset – gequël gequide – 1gerat 2gerat – gerede gerede – gerëhtmachen gerëhtmachunge – gereiʒe gereiʒede – gerigel gerigelingen – gerihticlîche gerihtinsigel – geristic geristlich – gërne gerner – gërste gërstegrûʒ – 2gertelîn gerten – gerûmiclich gerummel, gerumpel – geruowic geruowicheit – gesagede, gesegede gesalzene – geschaffenheit geschaffenwësen – gescheftnisse gescheftvrouwe – geschepfnisse geschepfunge – geschihtic geschihticlich – geschræje (?) geschrât – geschulteret geschuoch – geselbede gesêlen – geselliclîcheit geselligen – gesigel gesigen – gesinne gesinnen – gesiuniclich gesiuse – gesloufe gesloufic – gesnæren gesnarren – 1gespenge 2gespenge – gespîwe gespiz – gespreide 1gesprenge – gestalt gestalt – gestelle gestellet – gesticke gestickelet – gestopfel gestœʒe – gestriuʒe gestriuʒunge – gestüplach gestüpnisse – gesuoch gesuochære – geswenke geswenze – geswindicheit geswindiclîche – getænede getæper – getelse getemere – getougen getougen – getregede|gülte 1getrehte – getriuwenisse getriuwewirdic – getult getumele – getwancnisse getwancsal – gëtzen getzsal – gevæhic geval – geværlich gevatere – gevellicheit gevelliclich – geveterede geveterlîn – gevlester gevlitter – gevorstet gevræʒe – gevüegelich gevüegetheit – gevürste gewach – gewalt gewalt – gewaltroubunge gewaltsame – gewantsnîden gewantsoum – gewarsamlîche gewarschart – gewehenen gewehse – 2gewende gewendelach – gewërben gewërbic – gewërken gewërldet – gewëterblitzen gewette – gewilden gewîlet – gewinnunge gewint – gewist gewiste – gewonet gewonhaft – gewuoc gewurc – gezamen gezan – gezerge gezic – gezît gezîte – geziugelîn geziugen – gezühticlîche gezunft – gheheel gibe – giegengêre giel – gifticheit gifticlich – gîgengarren gîgennagel – gîle gileht – gine|glapf ginen – gir gir – giric giricheit – girte girunge – gît git (?) – giuden giudenlich – glanken glanst – glas(e)väʒʒelîn glas(e)vënster – gleienbluome gleif – glenzezît glenzic – glîme glîmen – glîssenerîe glisterîe – glocke glockehûs – gloie gloieren – glück- glüejen, glüen – gnaister gnaistli – gogel gogel- – golf gollen – goltërze golt|esche – goltmâl goltmasse – goltslahære goltsmelz – goltvël goltvinger – gos (?) got – götelîn gotelop – goteshûsrëht goteshûswartære – gotesvriunt gotes|wâr – gotheftic gotheit – gotmeinunge gotmensche – gotweiʒ
gotzam – gougeren göugewete (?) – goukelklucken goukelkunst – goukeltocke goukelunge – göumütte, -mutte göu|phâwe – grâ grâ – grab(e)wart grab|îsen – 2grâl grâlen – gran grân – gransprunge gransprunge – gras(e)löufel gras(e)marschalcambet – grætic grâ|tuochære – grâwërc grâwërcliute – grêde grêden – gremiclich grempære – greʒenach gribellure – grieʒwart grieʒwartære – grîfvalke grîfzan – grîn grindel – grisegrammen grîseleht – griuse griuselen – groben grobiln – grôʒgamander grôʒgebieter – grôʒtürstic grœʒunge – grüenheit grüenlich – grundelôs grundelôselich – gruntrëht gruntrüerunge – gruntvorschende gruntvriunt – gruoʒbære gruoʒe – grütschîn grutte – gubelnagel guc – güeticlîche güetlich – gugelkotze gugelroc – gülte gugelroc swM. gugelvuoter swM. gugelzipf swM. gugen swM. gugen, guggen swM. gügerël swM. gugg|aldei swM. gugugen swM. gugugengouch swM. gûl swM. gulden swM. guldîn swM. guldîn swM. guldînknopf swM. gûlen swM. gülle swM. güllic swM. gült swM. gülte swM. gülte swM. gülteguot – gumpenîe gunderam – guonlich guot – guotlich guotlîche – gupfoht guppelspil – gürtelsenken gürtelsnuor – gürtelspengelîn
|
gugelroc
stM.
‘Rock mit einer Kapuze’
nû soldest dû [...] einen kogilroc nemen an, / tôrlîche
dû gebâre Eilh (L)
8706
oder l. gogelroc?
gugelvuoter
stN.
‘Kapuzenfutter’
item lib. 3 pro 2 pellicia [Pelz] et pro gugelfuter
Holzschuher
2181
gugelzipf
stM.
‘Kapuzenzipfel’
sô sint im die elenbogen / in zwên gugelzipf gesmogen, / die hangent verre hin
zetal Helbl
1,230
gugen
swV.
‘wiegen, schaukeln’
wigen wagen, gigen [Hs.
gugen
] gagen, / wenne wil ez tagen? KLD:
GvN
50: 1,7
(Refrain eines Wiegenliedes)
gugen, guggen
swV.
→
2gücken
gügerël
stMN.
zu
gugele
F.? (Suolahti, 1, 102).
‘Kopfschmuck (von Pferden)’
sîn ors was rôt unde snel, / al rôt was sîn gügerel
Parz
145,20;
geflôrtiu sper und gügerel / [...] die
fuorten si [
ros
] durch hôhen muot
UvZLanz
646.
4438;
Wigam (B)
3736.
–
der lewart snel, / der trvg vf ein gvgerel
ReinFu
K,1338
gugg|aldei
stM.
‘Kuckuck’?:
im gênt diu ougen umbe als einem affen, / er ist als ein guggaldei geschaffen
Walth
82,21
gugugen
swV.
‘rufen wie ein Kuckuck’
wenne swie vil man den gouch lêrt, / sîn guckucken er doch niht verkêrt
Renner
5808
gugugengouch
stM.
‘Kuckuck’, als Spottname:
lieber her Gü gugen goch Sibote l
765
gûl
stM.
‘männliches Tier’, meist ‘Pferd’, als Schimpfwort:
den tiefel er gibant, warf im einen bouch in den munt, / daz deme
selben gûle alzane stê offen daz mûle Gen
2804;
AvaLJ
161,5;
verfluchter lip, vil fuler goul, / du stinkest, sam du seist voul Erz III
6,131;
du verschamter gûl, / êrlôsez trügevaz! Georg
3530
gulden
swV.
Part.-Adj. ‘vergoldet’
der swerte knopf von silber groz, / helze vnd valz rich
gegvldet TürlArabel
F 44;
in waete der geguldeten [
deaurato
]
PsWindb
44,10
guldîn
Adj.
auch goldîn
En
5740;
Brun
202.
907
u.ö.;
Roth
4584.
1
‘aus Gold, vergoldet, goldverziert’
1.1 allg. 1.2 von Siegeln 1.3 von Münzen (s.a.
guldîn
stM.), noch keine Belege im
UrkCorp , s.a. Schrötter, Münzk., S. 228-230 1.4 von Götzen(bildern) 1.5 von golddurchwirkten Tüchern, Kleidungsstücken, Seilen, Schnüren u.ä. 1.6
guldîne berge ,
gebirge 1.7
grieʒ
‘Goldsand’
1.8
guldîne buochstaben (vgl.
goltbuochstap
stM.) 1.9 auf Tiere oder Fabelwesen bezogen 2
‘wie Gold, golden aussehend, goldfarben’
2.1 allg. 2.2
‘scheinend, leuchtend, glänzend wie Gold’
3 auf verschiedene Weisen übertr., indem typische Eigenschaften des Goldes (hoher
Wert, Schönheit) von nicht-goldenen Gegenständen, von Personen oder Eigenschaften
ausgesagt werden 3.1
‘wertvoll wie Gold’ , im Vergleich zu weniger wertvollen Metallen 3.2
‘reich an Besitz’
3.3
‘schön, vollkommen’ ; 4 als Bestandteil von Namen
1
‘aus Gold, vergoldet, goldverziert’
1.1
allg.:
di ture unde glockelîn / di wâren alliz guldîn
SAlex
5442;
silberîne napphe, guldîne
chopphe [Becher]
Gen
1004;
diu lineberge bî deme tiske diu was guldîn
TrudHL
42,21.
42,29;
guldin geveze HeslApk
9688;
und schancte in ûz erwelten wîn / in trincvazzen guldîn
HvFreibTr
616;
zwei guldîniu kerzstal UvZLanz
888;
guldîn dræt, / etlîch frou dâ mit næt
EnikWchr
11419.
17300;
ein guldîn crûce PrMd (J)
346,22;
Herb
3741;
KvWTroj
23662.
– auf Rüstungsteile, Waffen bezogen:
her troch eine brunien guldin Roth
1108.
2704;
an iren wizzen schilden / was ein guldin rant
Herb
14427;
sîn gehilze daz was guldîn NibB
1784,2;
zwene guldine sporen Rol
1623;
goldîn wâren die ringe [von Ênêas
Helm]
En
5720.
– von Schmuckstücken:
zwên guldîn bouge EnikWchr
10947;
ein guldîn vingerlîn NibB
679,3;
gewæte [...] mit guldinen
spangen Hochz
282.
283.
– von Herrschaftsinsignien:
die frauwe vf dem haubt het / ein gúldin krone Krone
29388;
Wig
7458;
do bot er ir zehant das gúldin zepter
Tauler
153,8.
153,13;
MarlbRh
119,9.
125,38.
– Pfandgegenstände aus Gold:
wir suln vnseme vater geben achte marc vnde tusint marc Vriberges
silbers vor sine guldin vnde silberen phant UrkCorp (WMU)
1816,13;
eyn guldin phant daz ein ghesatz ist vor wincich
[fünfzig] mark UrkPaulinz
179
(a. 1320).
– bildl.:
din suͤze herz, dat gülden vaz!
MarlbRh
20,20.
44,11;
wip, schöne ein guldin leitestab Frl
8:19,8.
– sprichw.:
ist daz wâr, / sô sint guldîn mîniu hâr [dann wären meine
Haare aus Gold]
Rädlein
228;
sprêche einer, wir hêten güldîn hâr Renner
1132;
Ottok
42048
1.2
von Siegeln:
daruß nam sie einen brieff mit eim ingesiegel das guldin
was Lanc
491,29;
das habent sie guͦt briefe unde hantvesten
[...] mit guldin bullen versigelt UrkSpeyer
363,26
(a. 1333);
daz wir in [...] alle ir gnade
[...] mit der guldinen bullen vesticliche wollen
und sullen bestetigen UrkFriedb
176
(a. 1349).
168
(a. 1349).
– übertr. auf die Urk. selbst:
mit hantvesten guldîn Ottok
2477.
2186
1.3
von Münzen (s.a. →
guldîn
stM.), noch keine Belege im
UrkCorp , s.a. Schrötter, Münzk., S. 228-230:
zwelf pfunt guldîner pfenning EnikWchr
12154;
doch warend [...] ir pfennig
guldin unde braitt GTroj
16368;
segsthalb hundert guldein phenning floryn UrkEnns
7,52
(a. 1348);
Parad
116,14;
Loheng
6511;
der grâve Albreht nam / [...]
zweinzic tûsent phenninge / guldîner florîn Ottok
34470;
UrkWittelsb
2,404
(a. 1348);
die von Môrenlande / umb guldîn
Bisande [Byzantiner] / ir guot heten verkouft
Ottok
45044;
WhvÖst
6193
1.4
von Götzen(bildern):
hundrit guldîne gote SAlex
5543;
silberine gote vnde guldin TrSilv
754;
der kæiser [...] fuͦrt in
in sin apgot huͦs vnd czeigot im ein gulden pilde Konr
13,75;
Rol
956;
ÄJud
17.
–
~
kalp (Ex 32):
dw juden [...] machten
[...] ein guldein chalp und patens an
Teichn
347,63.
336,80;
Reinfr
26978;
BdT
320,25
1.5
von golddurchwirkten Tüchern, Kleidungsstücken, Seilen, Schnüren u.ä.:
mit eime guldînen
bridele [Zügel]
VAlex
335;
ein guldin harbant Herb
8200;
daz wâren borten guldîn Wig
2539;
KvWAlex
77;
dar ûz hiez er im machen / wâpenroc und kursît: /
[...] hermîn anker drûf genæt, / guldîniu seil dran
gedræt Parz
14,28;
guldein schuech Teichn
338,66;
guldein chlaider ebd.
564,817
u.ö.;
WhvÖst
10138;
Roth
1851
1.6
guldîne berge, ~
gebirge:
bi den selben yselen [Inseln]
sint guldine berge. dez goldes mac nieman gewinnen uor den drachen vnde uor den
grifen, die dez goldis huͦtent Lucid
21,3;
grôz, niht ze kleine, / het si [Königin
Secundille] gebirge guldîn Parz
519,17;
[
die lêre
] ist im nützer danne alle
guldîne berge PrBerth
1:425,24.
1:272,33;
Winsbeckin
10,3;
Tannh
5,2.
–
guldîne berge
‘großen Reichtum’
geheizen/ nemen (vgl.
1bërc
und TPMA 1,431):
er gehaist iͤr guldein perg grozze
Teichn
161,29;
ir soltet guldîne berge drumbe niht nemen PrBerth
1:449,24
1.7
~
grieʒ
‘Goldsand’
da bi vindet man guldine griese Lucid
32,2;
fliezendeu wazzer [...], diu
ziehent guldeinen griez und etleiche edel gestain BdN
485,11
1.8
guldîne buochstaben (vgl.
goltbuochstap
stM.):
mit goldînen bûchstaben / was ir name dâ [auf ihrem
Sarg] gescriben En
2512;
den namen sah er dar obe sten / der himeliscen Jerusalem, /
mit guldin buchstaben / an der porte wol ergraben HimmlJer
47;
nim dizze insigel [...] / mit
guldinin buchstaben Rol
1504;
EnikWchr
16032;
Wig
8254
1.9
auf Tiere oder Fabelwesen bezogen:
manig guldin veder clank / an sinem [eines
Vogels] libe Minneb
5182;
daz ist ein wunderlicher
stere [Widder] . / sin
schepper [Vlies] guldin ist Herb
253
u.ö.;
RvEWchr
20272;
gehürn guldin GTroj
1750;
der serpant [...] mit dem
guldenin heubt Lanc
505,27
2
‘wie Gold, golden aussehend, goldfarben’
2.1
allg.:
sehs ûzerwelte striche / den schilt sîn überviengen /
[...]. / drî wâren guldîn und drî blâ
KvWTurn
664;
KvWTroj
36122;
nim cornel uon iera pigra oder di heizen cochie oder di
gulden cornel SalArz
38,56
u.ö.;
diͤ gülden varf [des
Topas] bezeichent diͤ gotheit MarlbRh
114,29;
ein stein heizet crisopras, / der ist grüene als ein gras
/ und blâ dar zuo, gemenget, / als er sî besprenget, / mit guldîn trophen kleine
Volmar
659;
guldîniu wolle, ein Meerestier (= →
goltwolle
stF.):
BdN
245,31.
– übertr.:
Minne diu süenærinne / diu kam dâ zuo
geslichen [zu Marke, der darüber nachdenkt, ob Isolde des
Ehebruchs schuldig ist]
[...] : /
si truoc ûf daz wîze / geverwet under ougen / daz guldîne lougen, / ir
allerbeste varwe Tr
17542.
17552
2.2
‘scheinend, leuchtend, glänzend wie Gold’
guldinem liehte [interl. zu AUREA
Luce
]
PsM
H 76,1.
H 22,1;
ain vackell guldin GTroj
348;
der leuhtend ohs [Sternzeichen]
entsleuzzet uns daz jar mit seinen guͤldeinen hoͤrnern
KvMSph
34,8;
daz man [...] ir guldîn hâr /
[...] sach liuhten schône als einen tac
KvWTroj
20278;
WhvÖst
7747;
HeslApk
1644.
21084
3
auf verschiedene Weisen übertr., indem typische Eigenschaften des Goldes (hoher
Wert, Schönheit) von nicht-goldenen Gegenständen, von Personen oder Eigenschaften
ausgesagt werden
3.1
‘wertvoll wie Gold’, im Vergleich zu weniger wertvollen Metallen:
der bihte der sint drie: / einiu ist gezalt zuo dem
chuphir unde zuo dem blie; / einiu heizzet silberin, /
[...] diu dritte ist guldin, / daz lat die heristen
sin Hochz
622.
681.
692;
daz mîner taschen / vil nâhe ein pulver nie gelac, /
dâmite ich guldîn adel schiede ûz kupferînem willen! KvWLd
32,230;
daz ie sô schœne messinc / vür guldîniu
teidinc [Zahlung in Gold(währung)] / ze bettegelte
würde gegeben Tr
12608;
untriuwe izzet maniges mannes brôt, / der güldîniu wort hât in dem munde /
und valschen hort in herzen grunde Renner
4431
3.2
‘reich an Besitz’
der von Bêheim wart gekrônt /
[...] in sînem rîche guldîn Ottok
73563.
–
guldein armut, daz sint [bezieht sich
auf] alle di, di da siczen in irm gut und in ir eigenschaft und
gen doch ledich auz und in [weil der Verlust des Goldes sie
nicht schrecken würde]
Eckh (J)
29,18.
29,14
3.3
‘schön, vollkommen’;
bezogen auf sprachliche Äußerungen:
do sprach der iunger: dine guldine
zunge [Rede] hat mich erhabin hóher
denne dehein berc si Lucid
145,13;
von Strazburc meister Gotfrit [...] als ein
wæher houbetsmit / guldin getihte worhte KvWGS
99;
ich zwîvele dar an, / ob ich indert vinden kan / in
mînes sinnes gehüge / rede, die wol stênde tüge / bî disen sprüchen guldîn
HvFreibTr
29.
– bezogen auf die himmlische Sphäre:
in himelrîch ein hûs stât, / ein guldîn wec dar in gât MF:Her
4:3,2;
die reinen guldinen strazen HeslApk
22220;
daz waissin korn [d.h. Christus] dar us daz
[eucharistische] brot gemachet wart, daz kam
von hymelriche, von der guldinen schúre
[Scheune]
PrGeorg
28,19.
–
guldîne ketene (catena aurea):
ein guldine ketine ginc fon der gotheit in di crefte der sele und
durchginc di nidirstin crefte Parad
118,14;
diu guldîn ketene [Hierarchie der
Geschöpfe] ist diu lûter blôze natûre, diu gehœhet
ist in got Eckh
1:211,10
(s. Anm.z.St.)
4
als Bestandteil von Namen:
Vlrich der Gvldin UrkCorp (WMU)
2836,43;
Reynolt zvm gulden widere ebd.
1729,40;
domus dicta zur guldenin wagen UrkHess (B)
2,882
(a. 1323)
guldîn
stM.
goldine
PfzdHech .
Substantivierung des Adj. →
guldîn
;
Gulden kommen erst im 13. Jh. auf, daher noch keine Belege in UrkCorp; zum
Goldgulden s.a. Schrötter, Münzk., S. 228-230.
‘Goldmünze, Gulden’
sie hetten verkaufft alle ire recht [...], alle
besitzunge und alle vorderunge [...] vmb xx. gulden
UrkHess (B)
1,299
(a. 1300);
sehzic tûsent guldîn sie versliezen hiez Loheng
3852;
die zal der guͤlt sag ich auch: / der ist drizzec
tusent guldin WhvÖst
6213;
herr Rudolph Schiffer uns [...] hat geben 5. gulden
gelds UrkEnns
5,425
(a. 1325);
den sant der fuͤrst [...] guldein
choͤph und silbrein schal, / dar in vil guldein Suchenw
4,500;
StBZürich
99
(a. 1335);
HvNstAp
16253.
– spezifiziert durch ein attr. Adj. zur Bezeichnung des Münztyps:
ain deck diu was wol wert / fuͤmf tusent grozzer
guldin WhvÖst
6447;
viherhundert gute rynsche gulden UrkBürgel
187
(a. 1333).
161
(a. 1318);
dri vnd verzich kleiner gulden UrkEberb
2,842
(a. 1327);
UrkFriedb
164
(a. 1348)
guldînknopf
stM.
‘Goldknopf’, als Bestandteil von Personennamen:
Hûg Guldinknoph UrkCorp (WMU)
N344,40
gûlen
swV.
‘schlimm zurichten’
alzuhant man Cristum bant / zu einer grozen sulen. / mit ruten
sie en gulen / wurden Daniel
4226
gülle
swF.
1
‘schmutziges Wasser’
2
‘Lache, Pfütze, Tümpel’
1
‘schmutziges Wasser’
wan er viel in einen graben, / daz imz hor [La.
gulle
] durch die ringe dranc UvZLanz
2921;
die vf erde hant gelebt / [...] vnd die erde liebir
haten / [...] / danne die gotis minne / die
[...] mvn sich wol erfullin / alda der erde gullin
Martina
67,68
2
‘Lache, Pfütze, Tümpel’
ivch het der lebinde got / uon siner frovde gescheiden /
[...]. mit dem tievil verrigelt / in die helle
versigelt / die nieman kan erfullin / in der helle gullin Martina
172,40.
151,21;
die man sint schüllen [unersättlich im Essen und
Trinken] : wer kans erfüllen, / die fûlen güllen KLD:UvW
37:1,4
güllic
Adj.
‘bitter (schmeckend oder riechend)’
man sol ouch dehein gulligez smaltz noch dehein schelmigez
[verdorbenes] smaltz smeltzen
[...] innerthalb der mower NüP
52;
sô daz harn ist vil wunderlîchen gyluch,
[...] sô muoz der mensch schiere sterben
Barth
130,34
gült
stN.
1
‘Einkünfte erbringendes Gut’
2
‘Abgabe’
1
‘Einkünfte erbringendes Gut’
der ein chlain gult hat, / der wil visch und wilpraet ezzen
Teichn
352,48.
352,24;
[der Abt von Zwettl soll] seinem convent da von raichen,
als vil daz guͤlt tragen mach StiftStBernh
301
(a. 1350 kopial)
2
‘Abgabe’
zweinzig viertel gvltes rogken vn̄ haberen UrkCorp (WMU)
251,42;
aine march gv́ltes ebd.
530B,7
u.ö.
gülte
stF.
auch gilte
UrkCorp (WMU)
3260,42.
1
‘Schulden’
2
‘Abgabe, Leistung, Zahlung’
2.1 allg. 2.2 als regelmäßige Abgabe ‘Zins, Steuer’
2.3
etw. in ~ und gewer antwürten
‘etw. in Abgabepflicht und Besitz überantworten’ (zu gewer s.
2 HRG 2,347-352) 3
‘Einnahmen, Einkünfte’
3.1 allg. 3.2 als regelmäßige Einkünfte ‘Zins, Rente’
4
‘Bezahlung’
5
‘Besitz’
6
‘Preis, Wert einer Sache’
1
‘Schulden’
das sibinde jar hiez er fúr war / das jar des
abblazzis / [...] so solte [...]
nieman sinir gúlte gern / an sinin genoz RvEWchr
15423;
nû hât mich angest unde leit, / kumber, nôt und arbeit /
durch grôze gülte [= zehen tûsent phunt
4869
] ergriffen RvEBarl
4921;
vnser gotzhvs [...] verkv́mbert was mit grozer
gv́lte UrkCorp (WMU)
1721,14.
1453A,16
u.ö.;
ich Herman [...] von noͤthen miner gulht han
verkaft min aigen, daz dorf ze Rinhtsnaiht UrkWürtt
10,196
(a. 1293);
UrkEnns
5,15
(a. 1309);
UrkBasel
4:107,16
(a. 1338).
–
der einen burger [...]
beschadegut hat mit raube, mit brande, mit gulte [durch
Nichtbezahlen der Schulden] oder mit swelhen sachen er in
geschadeget hat StRAugsb
10,7.
– mit best. Verben:
Frô Welt, ir sult dem wirte sagen, / daz ich im gar vergolden habe, / min
grœste gülte ist abe geslagen [abgetragen]
Walth
100,26;
er pfligtt auch an sölicher zeit die tzinns zerinngern und
mit den kaufleüten tädingenn und in ain tail irr gültt abelon
[
abelâʒen
]
HvHürnh
12,2;
–
umbe ~ geleite geben, klagen u.ä. :
ez suͤllen auch die rihter umbe guͤlte niht gelaite geben
kainem selbscholn noch kainem puͤrgen an dez clagers wort NüP
124;
unde klaget ein man umbe gülte, dem sol man für gebieten,
alse hie vor gesprochen ist SpdtL
184,13.
167,16
u.ö.;
SchwSp
53a;
vnde ist daz man phendet vmbe gv́lte. daz sol man behalten ahte
tage. vnverkovfet. vnde vnversetzet ebd.
53a;
WüP
12,3;
StRMünch
279,2;
UrkCorp (WMU)
2596,43;
–
in/von ~ komen, in ~ vallen:
der konvent waz komen in gross gúlte
Seuse
145,16;
wan ich von min duͤrften in guͤlti geuallen bin, so hat min
herre der hertzog [...] mir gelihen viertzich march
silbers UrkCorp (WMU)
3509,40;
swaz guotes wurd von in gesamt / unde swie si des
wielten, / daz si daz flîziclich behielten, / ob er von gulte möhte komen
Ottok
11737
2
‘Abgabe, Leistung, Zahlung’
2.1
allg.:
sô muoz ich arbeiten, daz ich mînem herren sîn gülte gebe PrBerth
2:257,14;
der herczog Esau von Kambenic het so viel gulte dar
gegeben das ein groß convent da was Lanc
348,22;
die phleger und maister svlen ainen brvder schafer
[Aufseher] machen, der alle ir gvlte inneme an
beraitem gvte SpitEich
12,2;
UrkCorp (WMU)
53,13.
–
ze ~ geben:
daz man von dem lehen sol geben ze gulte zwelf mezzen roggen
vn̄ vier mezzen habern UrkCorp (WMU)
899,41.
722,17.
799AB,31.
–
‘Ersatz’
wand uns unsir herre der bisscof dez hat erbetten, daz wir dez selben
silbers ime und sinen erben [...] schuldic sin ze
rechter gulte UrkBasel
2:52,23
(a. 1272)
2.2
als regelmäßige Abgabe ‘Zins, Steuer’
und also schaffe ich und wil, daz miniu kinde und min erben
[...] den duͤrftigen in dem spital hie ze
Auspurch alliu jar ewiclichen geben suͤlen den zins und die guͤlt
UrkAugsb
1,331
(a. 1338);
amptluͦte [...], / die zölle und ander
gülte nement in Ammenh
16723
2.3
etw. in ~ und gewer antwürten
‘etw. in Abgabepflicht und Besitz überantworten’ (zu gewer s.
2HRG 2,347-352):
vn̄ allez mein recht [...] han ich
vn̄ alle mein erben den vorgenāten vrowen von Minnbach
[...] in gvlt vn̄ gewer geantwort vn̄
gegeben UrkCorp (WMU)
N480,31.
N496,23
3
‘Einnahmen, Einkünfte’
3.1
allg.:
swaz wir haben in dem selben dorfe an cinse, an gvͤlte, an lehen
UrkCorp (WMU)
1509,28;
wir [...] sullen in zu rechtem pfande setzen alle
unser und des reichs zins und guͤlde UrkFriedb
164
(a. 1348);
unz er [Riwalin] zesamene gelas
/ gülte unde guotes die craft, / daz er sîne ritterschaft / sô starke gemêrte, /
[...] daz er vil sînes willen tete
Tr
355;
wande er hæte gülte gnuoc / und was an êren offenbâr
KvWHvK
392;
ich lúte han, búrge und lant, / urborn,
gúlte, lehen vil RvEWh
3011;
da von werdennt die gült und chünigklichen zinns gemeret
HvHürnh
12,4;
Elis
79;
KLD:Kzl
16: 18,2.
–
tausent marck / gütter gulte alle jar
HvNstAp
20389;
die zal der guͤlt sag ich auch: / der ist
drizzec tusent guldin WhvÖst
6212;
er ir liez / kûme hundert marc gult
Ottok
6552.
33611.
–
~ kêren an etw.:
die gúlte soͤlint wir gar / an golt
und silber keren [in Gold und Silber anlegen]
RvEWh
2658
3.2
als regelmäßige Einkünfte ‘Zins, Rente’
daz den vorgenanten Johansen den Langenmantel, frawen Katrinen siner
wirtin und iren erben alliu jar werden sol ze rehtem zins und ze rehter
guͤlt driu pfunt guter und gaͤber Auspurger pfenning geltes von
dem drittail dez badhuses UrkAugsb
1,337
(a. 1338);
diess ist die gült, die vss Glaruss dem gottshuss Seckhingen jerlichen ist
UrkGlar
92
(a. 1302).
–
ewige
~ :
Heinrich der Tülbeck [...] vnd Willwirch
[...] verkaufen dem kloster Ündesdorf ewiger
und jaeriger güllt ayn phfunt müncher phfenning goltz UrkIndersd
70
(a. 1337)
4
‘Bezahlung’
do si [...] ir korn entladin
begunden, / [...] si inir secken fundin / die gúlte
RvEWchr
7710.
– bildl.:
er [Daniel] begunde im [seinem
Kampfgegner] solich slege geben / die wol des tôdes knehte /
mohten sîn mit rehte, / [...] ouch galt er im die
arbeit / mit sô rîcher gülte / daz er in niht enschülte [nichts
mehr schuldig wäre]
StrDan
4059
5
‘Besitz’
ouch gebot er sinen
schafphæren [Verwaltern] / swa sine gulte wæren / daz
sie dar uͦz machent driv teil Albert
1303;
ich verpewt in [den Juden] gult und gelt
Hawich
2023;
des graven gvlt von Dornberc UrbBayÄ
1587;
ir gulde was zu mazen breit, / di die bischove heten
Pass I/II (HSW)
20330
6
‘Preis, Wert einer Sache’
Amon [...] brahte riliche / vil
presente riche / von silbir und von golde, / [...] und
manig túre goltvaz, / daz man gein hohir gúlte maz
RvEWchr
29926;
in grozer andacht si enphienc / von meister Cunrade /
[...] ein hertes unde ein smehes cleit, /
[...] an gulde snode [schlecht,
gering] gar Elis
6806
gülte
swM.
1
‘Schuldner’
2
‘Gläubiger’
1
‘Schuldner’
jâ sich, ich lie die vrowen mîn / wol für mîne habe sîn / mîn gülte
RvEGer
2843.
2193;
vmb daz guͦt, [...] dar vmb dv́
vorgenanten vnser getriwen lieben [...] von Villingen mit
vns gvͤlt vnd fúr v́ns burgen sint UrkFürstenb
2,100
(a. 1326);
dc Jacob [...] willichelich vn̄
vnbetwungechlich min gv́lte ist worden vmb vúnf phvnd phennige
UrkCorp (WMU)
2626,9
u.ö.;
StBZürich
14
(a. 1318);
StRBamb
74
(a. 1306)
2
‘Gläubiger’
sterbent abir die búrgen, ê daz dem gúlten werde vergoltin, so
sol er es wider han vffin den schuldiner vn̄ sîn erben UrkCorp (WMU)
248AB,27;
vnz die sehshundert mark minen rehten gúlten gar verrihtet werdent
ebd.
275,14
u.ö.
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