geniste
stN.
‘Nistplatz, Nest’
ein swalwe zÎrlande / [...] ein
vrouwen hâr dâ næme / zir bûwe und zir geniste Tr
8605;
in ir [der Greifen] geniste und in ir zuht
[Brut] / steic er ûf daz gebirge hôch KvWTroj
6150;
Kudr
87,2;
der würme geniste GTroj
11854;
BdN
220,25;
Cranc
Jes 34,14.
– übertr.:
lieber herre Jhesu Crist, / aller vreuden ein genist
Vät
29684;
ires herzen genist ebd.
24580;
des hochsten himels
phaffe [Christus] / [...], /
der verstieß der jüdischeit / priesterschaft uß hoer wird genisten
Mügeln
320,18.
83,10
gênît
Subst.
entweder ‘Rappe, türkisches Pferd’ (zu afrz. genet,
vgl. Suolahti 1,94) oder ‘Ginster- bzw. Zibetkatze’
(zu afrz. genette vgl. Nellmann, Parzival, S. 766):
man sach ein juncfrouwen komn, / ir kleider tiwer und wol
gesniten, [...] ir kappe ein rîcher samît / noch swerzer
denn ein gênît Parz
778,20
genos
stM.
→
genuʒ
genôs
stN.
‘Schaden’ (zu afrz. noise, vgl. Rosenqvist
1,108):
zwolff dusent hadde erslagen / syne schare vele groes / ind dede en groes
genoes Karlmeinet
455,21
genôste
stN.
‘(in betrügerischer Absicht) beschnittenes Münzstück’
swer mit vmmescrodelingen [abgeschnittenen
Münzstücken] , daz da heizit genoste, begrifin wirt UrkCorp
1161A,12;
alle goltsmide soln ieclichis jaris swern deme mvncemeistere, daz sie burnen
rechte vnd meldin swer genoste laze burnen ebd.
1161A,45
genôte
stF.
‘Hinsicht’, in der Verbindung niht ze einer ~ ...,
sunder
‘nicht nur ..., sondern’
dú ne bist nîeth zêiner gnôte scône an dén pręcipuis membris
[...] : súnter ióh an dén continentibus et coniugatis
Will
61,2
genœte , genôte
Adj., Adv.
1
‘eng, beengt’
2
‘eifrig, dringlich’
2.1 adv. 2.1.1 verstärkt in der Verbindung ie ~
, adv. 2.2 adj. ‘eifrig auf etw. bedacht, mit etw. beschäftigt’
2.2.1 mit Gen. 2.2.2 mit präp. Erg.
1
‘eng, beengt’
diu mûre was der selben slaht. / geschâzavelt
genôte [in engem Würfelmuster gestaltet] , / wîz unde
rôte, / wârn die steine gevieret UvZLanz
4107.
– übertr.:
si twanc ein nôt genôte Tr
11892;
wann das er zu
genöte [engherzig] was das sin nymant nicht kund
genyßen Lanc
26,27.
– hierher (?):
dü vogtey eines herren gât ze Leyle vf den Rein vnd an den gnoͤten
[niet- und nagelfest gesetzten] markstein vnd ze
Dalachren in den bach, vnd denne ze Tunglen an den buͤl ob Zuffikon
WeistAarg
20
(a. 1348)
2
‘eifrig, dringlich’
2.1
adv.:
er bat sînen vater vile gnôte Gen
1210;
si [die Angeklagten] lougenôten
alle genôte Kchr
14650;
her widir redete iz genote Ägidius
784;
ir hende hub sie hinz im
genôte [flehentlich] / der uns daz leben gebot
Wernh
D 499;
AvaLJ
93,3.
–
Jacob dinote / Labanę genote VMos
25,13;
der erste grat des gebettes ist das genoͤte
[
cum attentione
] gebet mit dem
mvnde DvAStaff
89;
Seuse
54,19;
Lanc
224,23;
Spec
110,17.
–
‘heftig’
diu swert genôte vielen ûf sîn eines lîp
NibB
1938,1;
daz fiwer viel genôte ûf si in den sal ebd.
2118,1;
sie [Maria] troste ie baz
unde baz / ir reines herzen stæte, / swie genote ir diu diet tæte
Wernh
D 3258.
–
‘völlig, ganz; sehr’
ir geltet uns genote / di unseren lieben tote
Rol
5305;
und was ir hâr genôte / brûn unde reit KvWEngelh
2970;
dis heilige sacrament das toͤwet und
vertoͤwet alles das boͤs ist, das unnútze und des ze vil ist,
und wirffet es us und ab gnote Tauler
296,11.
270,3;
Seuse
115,24;
superl.:
daz [
dú aller
lutersten
] sint dú menschen, dú alles mittel aller
genoͤtest hein ab geleit Seuse
234,25
2.1.1
verstärkt in der Verbindung ie ~
, adv.:
dû seist
[
sagest
] uns ie genôte, / dû
wellest Îsôte / und si enwelle dîn niht Tr
9925;
si gruozten ie genôte / Tristanden unde Îsôte ebd.
17357
u.ö.;
dô was ez [das Tuch] inne gar verbrant /
und bran ouch ie genôte StrAmis
1103;
HvFreibTr
169
2.2
adj. ‘eifrig auf etw. bedacht, mit etw. beschäftigt’
2.2.1
mit Gen.:
diu küneginne hêr / was des vil genœte, daz si in
tæte leit NibB
1769,3;
der botschaft was sie dô genoete LvRegSyon
2901;
er wart freuden genot: / der achtet er vil klaine
dach [l. doch
]
HvNstAp
7124;
Kudr
246,1
2.2.2
mit präp. Erg.:
daz vch allen so genot / ist vf dieses menschen tot PassI/II
64,14;
hierher oder zu 1:
Claudas der was aber genöt und gyrig nach guͦt
allewege Lanc
26,14
genœtic
Adj.
‘dringend’
durch ein heimliche sprâch / und durch genœtige rede / die
Beierfursten bêde / fuorten snelliclich / den von Ôsterrîch / an ein heimliche stat
Ottok
36006;
daz die boten ruorte / genœtige botschaft ebd.
72002.
– mit Gen. ‘eifrig bedacht auf etw.’
daz des bischolf Eberhart / nie sô genôtic wart / ze stiften
[...] daz bistum Ottok
36565;
des was dâ vil genœte [Hs. genotig
] diu
alte Gêrlint, / wie si daz rechen möhte Kudr
737,1.
– in der Verbindung ~
dinc/ sache
‘dringende, schwierige Angelegenheit’
wer gnötige dinkch zü schaffen het Märt
4875;
so hab wier [...] durch etleich genotig sache dem
selben chloster mit gemainer hant ovz gewehselt zwaintzig pfenning gult
StiftZwettl
667;
mit kranckhait oder mit einer andern genotigen sach [
iusta
causa
]
StatTrient
135;
Ottok
20468
genôtunge
stF.
‘Bedrängnis, Verlegenheit’
angaria, aporia: genotunge SummHeinr
2:180,01.85
genouwe
Adj., Adv.
umgelautet geneuwe
Köditz .
1
‘genau’
2
‘knapp, kaum’
1
‘genau’
er karte ùber die brucke dar / vnd nam des vil gnauwe war, / bisz das thore
gein yme her vmb kam Krone
12974;
sô sullen si [die Vollkommenen] nicht verrer ûz gên
in di krêatûren wan ir genâwe nôtdurft ist, âne daz si nicht geleben mochten
HvFritzlHl
118,19;
die vrouwe genouwe disse wise / [...] do vernam
FrlSuppl
14:204,35.
–
do [in Erwiderung auf die
Weisheit] sprach die mynne genawe [strikt,
bestimmt] : / ‘ [...] ’
Minneb
3071.
– rechtsspr. genouweʒ reht, bezogen auf objektive Rechtsnormen
(ius strictum):
alleyne wir nach genoweme rechte iz in nicht schuldik inwarn
UrkBerlin
61
(Ende 13. Jh.)
2
‘knapp, kaum’
als si nu geneuwe obir daz wazzir komen waren [...],
do was daz wazzer also groz wordin daz daz hervolc zu dem keisere nicht komen konde
Köditz
42,4
genouwiclîchen
Adv.
‘genau, intensiv’
ach kinder, der mensche solte als
newelichen [La. gnaweclichen
] sehen in sin
leben und in sine wandelunge das er inkeinen standen gebresten enbehielte
Tauler
319,22
genôʒ
stswM.
1
‘Ebenbürtiger, Gleichgestellter’ , auch abgeschwächt zum
‘Gefolgsmann’
1.1 allgemein bezogen auf gesellschaftliche Stellung (vgl.
ëbengenôʒ
) 1.2 in höfischer Gemeinschaft 1.3 bezogen auf die Zugehörigkeit zu unterschiedlichen Gemeinschaften wie z.B.
Familie, städt. und dörfl. Gemeinwesen, Zünfte, an deren Rechten und Pflichten
der
~
teil hat 2 einer Person oder Sache in Eigenschaften ähnlich oder gleich, Ausdruck einer
Ähnlichkeitsbeziehung (nicht immer klar von 1 zu trennen) 2.1 in Genitivkonstruktion 2.2 mit präp. Erg. 2.3 verneint Einzigartigkeit ausdrückend
1
‘Ebenbürtiger, Gleichgestellter’, auch abgeschwächt zum
‘Gefolgsmann’
1.1
allgemein bezogen auf gesellschaftliche Stellung (vgl.
ëbengenôʒ
):
er enist niht min genoz / noch mir gliche geborn
Herb
11396;
ich tuon iu allen kunt, / die mîne genôze hinne sîn, /
mîn vater und die bruoder mîn, / und die mir ze mâgen sîn benant, / und die des
rîches herre hât gesant Wh
297,7;
ein ieglîch man weigert wol, daz er niht kemphet mit
sînem undergenôze. ein ieglîch man muoz kemphen mit sînem genôze oder mit sînem
übergenôze SpdtL
141,6;
ein vrîe vrauwe mac gewinnen fünf hande kint: einez daz
ir genôz ist, alsô ob ir man ir genôz ist. si mac gewinnen einen mittern vrîen,
alsô ob ir wirt ein mitter vrîe ist. si mac [...]
ebd.
141,17
1.2
in höfischer Gemeinschaft:
nu sît ir an gebürte doch / allen künegen ebengrôz / und
aller keisere genôz Tr
6142;
RvEBarl
11625;
künec Vridebrant / und sînre genôze viere
Parz
25,21;
sin recht ware uil groz, / er ware aller fursten genoz
Rol
8738;
er ist gut ritter und koniges genoß Lanc
510,31
1.3
bezogen auf die Zugehörigkeit zu unterschiedlichen Gemeinschaften wie z.B.
Familie, städt. und dörfl. Gemeinwesen, Zünfte, an deren Rechten und Pflichten
der
~
teil hat:
sint widwen worden, / diͤ ir genoze
[Ehemänner] hant verloren MarlbRh
119,31;
dem gottshus im hoff zuͦ Lucern sol alweg vorbehalten sin sin
gerechtigkeit des faals [Abgabe des Todfalls ] von
den absterbenden gnossen WeistGr
1,166
(a. 1303? kopial);
swer oͮch rehte gînoz ist des antwerkes vnd sich dir mitte begat
UrkCorp (WMU)
80,31;
es scholl auch derselb ir meister all den gebresten und all den valsch,
der unter in ufersteht, suchen und pezzern nach seiner genozzen rat
StRRegensb
90;
do inbarte sich der grunt sa / da furen di
genozen [das Volk Israel] / mit truchenen
fuͦzen / in daz intheizene lant VMos
68,7;
choment auch mer jvden, vnserre genozze, her UrkCorp (WMU)
3056,10.
–
daz er [Luzifer] vil sciere
sî verstôzzen mit allen sînen gnôzzen / vone himile in die helle
Gen
31
2
einer Person oder Sache in Eigenschaften ähnlich oder gleich, Ausdruck einer
Ähnlichkeitsbeziehung (nicht immer klar von 1 zu trennen)
2.1
in Genitivkonstruktion:
Genelûn was schœne unde grôz, / er was des grôzen boumes gnôz
StrKarl
2506;
huite wirstu sente Laurentien genoz Rol
6189;
so ist er des toren gnoz StrKD
96,36;
joch ist din rehtekeit diner barmherzekeit genos
Mechth
3: 22,4.
–
ein her mehtic unde grôz, / iedoch was ez niht genôz
/ an der zal der franzoisære her Ottok
3758.
–
jmdn. ~ machen:
liden machet der martrer genoz, es fuͤret hine
daz lob, es fuͤret hin den sig Seuse
252,21;
sô mache uns, vrouwe, der genôz / die bûwent Abrahâmes
schôz KvHeimHinv
1208
2.2
mit präp. Erg.:
wer könde mir an fröiden sîn genôz SM:Te
1: 2,7;
niender lebete sîn genôz / an milte RvEBarl
208
2.3
verneint Einzigartigkeit ausdrückend:
iz wâren ouh chunege creftic / uber manec dît gewaltic, /
[...] / der ne wart nî neheiner sîn genôz
VAlex
56;
des giwalt wirt sô grôz daz er niwil haben niheinin gnôz
Gen
2866;
sîn manheit ist sô grôz, / ich enweiz niender sînen gnôz
UvZLanz
342;
du [Maria] wers doch
muͦder ’s künings groz, / de niͤrgen hat engein genoz
MarlbRh
42,10;
des Endecristes gewalt ist also gros, das nieman ist sin
genos Mechth
4: 27,125
genœʒelîn
stN.
‘Spielgefährte’
daz guͤrteltaubel [...] hat
sein genoͤzzel floren Teichn
261,2
genôʒelôs
Adj.
‘ohne seinesgleichen, ohne ebenbürtigen Partner’
dû [Maria] niender hâst genôz / wan einen
[sc. Gott] , der genôzelôs / ist LobGesMar
47,12
genôʒen
swV.
1
‘etw./ jmdn./ sich (mit etw.) gleichstellen, vergleichen’ , tr.
und refl. 1.1 mit Dat. 1.2 mit präp. Erg. 1.3 tr. ohne Ergänzung ‘sich jmdn./ etw. zum Genossen machen, mit jmdm./
etw. im Bunde sein’
2 intr. mit Dat. ‘jmdm./ einer Sache gleichen, gleichgestellt
sein’
1
‘etw./ jmdn./ sich (mit etw.) gleichstellen, vergleichen’, tr.
und refl.
1.1
mit Dat.:
dem vich mag man sew genossen, / die nicht hant
beschaidenhait HvBurg
134;
ich han davor gelichet dich [Maria] / dem
cristallinen steine: / dem wil ich, frouwe reine, / noch zeimal dich genozen
KvWGS
1799;
nv secht wie si genozzet sint den goteschinden. vnt den heiligen gesellet
PrLeys
11,38;
SüklV
198;
RvEBarl
2926.
–
der keiser sterben muoz als ich, / dem mac ich wol genôzen mich
Freid
74,6;
uf var ich [Lucifer] und
wil [...] genozen / mich gote deme grozen
Daniel
4801;
dem [Unfreundlichen] saltu
dich gesellen nicht, du wiser, noch genoßen Mügeln
64,15;
Roth
1327;
KLD:Kzl
2:14,1.
–
sich der heiligen ê ~
‘am Sakrament der Ehe teilhaben’
weder barfuozenbrüeder noch prediger noch grâwe müniche die mügent
sich ein teil der heiligen ê niht genôzen PrBerth
1:306,12.
– mit zusätzlicher präp. Erg.:
dem [Salomo] an wiseit man
noh wip / sih mohte in allin richin / genozen noh gelichin
RvEWchr
33014;
wer kan sich ir [der Minne] genôzen / an
hôher meisterschefte? KvWTroj
14744;
die vorleiten vil der grozen, / die sich wol hie
mochten genosen / der sunnen an irme schine HeslApk
13520;
RvEWchr
14447
1.2
mit präp. Erg.:
der welte vreude ist als ein wint / genôzet an daz reine
leben, / daz got der kristenheit wil geben RvEBarl
10931.
–
man möhte wol genôzen / ir kintlich gemüete / hin zuo der engel güete
AHeinr
464;
zuo der lûterkeit unde zuo der schônheit noch zuo der gelpfe die diu
sunne hât, dâ kan sich niht zuo genôzen hie in dirre werlte PrBerth
1:539,30;
zuo dir sich nieman genôz / an schœn und an tugent
EnikWchr
12528;
PassI/II
220,31.
–
der [Wunderbaum] gap sô guoten gesmac / daz
ingeber und negelîn, / zitwân unde zinemîn, / galgân unde muscât / sô guotes
smackes niht enhât, / der sich möhte genôzen dar Flore(S)
2085;
daz sich dhein guot genôz / mit widerwâg dâgegen
Ottok
4912
1.3
tr. ohne Ergänzung ‘sich jmdn./ etw. zum Genossen machen, mit jmdm./
etw. im Bunde sein’
wiltu nu han von got trost, / so mus din hertz sin erlost
/ gar von der welt trost. / wel tumber si genost, / sit alle creatúre giht: /
‘ich mag ain hertz satten niht, / ich trúg und nim och abe!’ / da
von du dich zuͦ got habe! SHort
2346
2
intr. mit Dat. ‘jmdm./ einer Sache gleichen, gleichgestellt
sein’
kein leit mag genozen, / ich wæne wol, mime leide
Rennew
23954;
ich bin zerbarmen nû geschehen, / den ich vil wol genôzte ê KvFuss
929;
der luft gab in da suͤze, dem aller smak uz kramen niht genoͤzet
JTit
6109,4;
welch hunt möht im [Petitcreu] genôzen!
UvTürhTr
1238;
Wh
4,30.
– mit zusätzlicher präp. Erg.:
an miltikeit deheine wîs / dhein kunic im moht genôzen
Ottok
875
genôʒgeselle
swM.
‘jmd., mit dem man etw. Gemeinsames teilt’
contubernius: ginozgiselli Gl
4:169,30
(BStK1020)
genôʒiclîche
Adv.
‘mit Gefolge’
da Krist mit grozem ellen / in sie [die vorbvͦrg der
hellen
] genvͦzecliche qvam, / sine frvnt er dan
vz nam, / alle, die er dinne fant PrHess
29,41
genôʒinne
stF.
auch genœʒinne.
1
‘(ebenbürtige) Gefährtin, Gleichgestellte’
2
‘Genoßsame’ (organisierte Rechtsgemeinschaft der grundherrlichen Eigenleute)
1
‘(ebenbürtige) Gefährtin, Gleichgestellte’
dû [Gott] gâbe
mir [Adam] eine gnôzzinne Gen
391;
si enphie si wol mit minnen, / sam si ir
genôzîn [ihresgleichen] solte sîn Kchr
12012.
12127;
alle reine magde, di mit sant Marîen sint [...] sant
Margarêten, s. Lûciam, s. Juliânam und alle ir gnœzinne PrStPaul
130,29.
– rechtsspr.:
daz wîp ist auch des mannes genôzinne zehant als si an
sîn bette trit nâch des mannes rehte SpdtL
223,5.
133,7;
vnd ist ein man sinem wibe niht eben bvrtic, er ist doch ir vormvnd vnd ir
voget vnd ist si vri, si mvͦz doch sin genozinne sin SchwSp
32a;
SSpAug
133,7
2
‘Genoßsame’ (organisierte Rechtsgemeinschaft der
grundherrlichen Eigenleute):
swa ein gotshusman usser siner genössinne grifet
[heiratet] , unde gewinnet die ein kint, das enhat
dikein reht an dem erbe WeistGr
1,669
(a. 1320)
genôʒlich
Adj.
‘ebenbürtig’
mîn name wirt bekant / [...] / und andern rittern
genôzlîch Wigam(B)
1434;
künicrîche unde lant / wær mir vil zuo grôzlîch, / wan ich bin dar zuo
genôzlîch: / daz ich mit dienste sî gereht ebd.
2281
genôʒsam
Adj.
‘jmdm. ebenbürtig’
ich gesach nie mit ougen frowen noch magedîn, / die dir hie ze lande mugen
genôzsam sîn WolfdB
11,4.
14,4;
jâ vürhte ich, iuwer geburt / diu sî mir alze genôzsam [mehr als
ebenbürtig]
Greg
2597;
min tohter sol nemen einen man / der ir wol si genozsam RuprvWü
120;
Wernh
1548;
Er
3868.
–
dâ vor uns got behûte, / daz wir im icht werden genôzsam / von
dem diu ubermuot anegenge nam Erinn
309;
diu lere des heiligen gelauben [...]
hat vns den heiligen genozsam gemachte da ze himel Konr
19,93.
– subst.:
div [
lere des hailigen gelovben
]
[...] hat üns der hailigen genosamen gemachet PrWack
27,78.
– rechtsspr. jmdn.
~ machen
‘beteiligen’
das wir [...] vnsers gotzhuses lúte vnd gvͦt
ze V̂re [...] genôsam vnd anteilig
[
consortes et participes
] haben
gemachet aller der rechtunge vnd aller der friheit UrkCorp (WMU)
N477A,25
|