geschuoch
Adj.
‘beschuht, mit Fuß- und Beinkleidung versehen’ (da die
hose
, Strümpfen vergleichbar, auch den Fuß umschloss, s.a.
schuohen
- vgl. zur Sache LexMA 1,1820 s.v.
‘Beinkleider’; Schultz, Höf. Leben, 1,290ff. u.
2,37f.):
ir sult oͮch wesen gescuͦch Exod
2515;
ritter vnd knecht [...] in hosen geschuͤch
Kuchim
51,347.
30,41;
JTit
3192,3
geschuocherer
stM.
→
gesuochære
geschuof
stM.
‘Gestalt’
were yemands der sine gestalt [von Christi Gabe
an die Welt, hier als das hubsche kleinot beschrieben]
/ wolde wissen, dem wolte ich balt / sinen geschuff und patron geben
Pilgerf
2380
geschuohe
stN.
auch geschüech.
‘Schuhwerk, Fußbekleidung’
calciamenta: geschoͮhe Gl
3:625,52
(BStK926);
ouch bin ich des niht wirdich, / daz ich an sineme gescuohe
zerlose daz gerieme AvaJo
19,7;
EvAug
4,27;
schûhe sulen die brûdere haben âne snûre, âne snebele unde
rinken. des sulen ouch die vlîzeclîche nemen ware, die dâ pflegent der cleidere unde
des geschûhes StatDtOrd
39,6;
BrEng
55.
– mit Schellen besetzte Riemchen am Fuß der zur Jagd eingesetzen Greifvögel,
an denen weitere Riemen befestigt werden können (vgl. Dalby, Mediaeval Hunt, S.
64):
ain waidman [...], / der vederspils will achten, /
der muͦsz vorhin betrachten, / das er pind im ain schellen an, / ain geschüch
vnd vessel sol er haͮn, / will er das pringen zu der hennd Hätzl
2:33,122
geschuohede
stN.
kontrahiert geschuode.
‘Schuhwerk, Fußbekleidung’
ein sterkir wan ich kuͦmit nâch mir, des ich nicht wirdec bin vor en
vallinde zuͦ lôsen den rîmen sînes geschuͦedes EvBeh
Mc 1,7;
[Franziskus] wart des libes mude, / wand er kranc, ane
geschude, / maniger kestigunge pflac PassIII
520,22;
ein iklich man, der zu der stat gehort, mac wol lazen leder gerewen zu sime
geschude also vil, alse he unde sin gesinde bedarf, mit rechte StRFreiberg
248,22;
mit iren nidyrwoten und rittershuben
[
tiaris
] und mit geschude und mit
cleideren Cranc
Dan 3,21;
geschuede he um di beine spien, / daz was von isen vor den knien
PfzdHech
218,23
geschuopelet
Part.-Adj.
‘geschuppt’ (vgl. Anm.z.St.):
sîn arme wâren rûhe gar, / von den brüsten was er gevar / geschüepelt, als die
vische sint Wigam(B)
181
geschurge
stN.
‘Schieben, Drängen’
ez mvste allez wichen, / ir gedrenge vnde ir geschurge, / vnz
an daz vurburge Herb
4585;
îdoch dî burc er nicht gewan / mit des sturmis geschurge NvJer
20066
geschütze
stN.
‘Schußwaffen’
sie hetten [...], / geschutze in
guten baten [Zustand] , / armbrust vf gezogen, / kocher,
phile vnde bogen, / stralen vnde bolzen Herb
4738;
nû hâten die von der stat / ir türne werlîche besat / mit
starkem geschütze guot / wâren ir gewer [Wehranlagen]
behuot RvEAlex
8895;
daz erbegut [...] daz suln erben
sune unde toehter, [...], ane harnasch unde ane swaert unde
ane geschutze, daz erbent die sune voruz StRAugsb
151,20;
Apollô, des geschützes got RvEBarl
9750.
– häufig auch ‘Pfeile’
dâ muosen beidiu liute unt ors / von geschütze lîden pîne
Parz
386,5;
nu nim dinin bogin zedir / und din geschúzze und bring mir /
dinis wiltpretes RvEWchr
5677;
da macht im syn meister eynen bogen nach syner sterck und
gelich geschuße, und lert yn zum allerersten zu eim ziel schießen
Lanc
34,15;
sin minneclich
geschuͤtz [Liebespfeil] / hat mich bestecket
swa ich bin WhvÖst
6556
geschützede
stN.
‘Pfeile’
allez harnasch, halsperge unde hosen, schinier, banzier,
gurrit, blaten, ysenhute, armbrust, cheten, wanbeis, spiezze unde bogen, spanbenche
unde chocher unde allez geschutzde, daz ist allez erbegut StRAugsb
151,17
gesëdele
swM.
‘Tischgenosse’
der rîche man ist edele / unt ist der fursten gesedele
Erinn
404;
Gawein wart verlazen / bei des wirtes tohter / [...],
/ div im mit schœnen witzen / die stat gelieben chvnde, / wan si im wol gvnde, / daz
er ir gesedel wære Krone
6964
gesege
stN.
‘Aussage, Bericht’ (vgl.
gesagede
):
nu sol man wißene, daz dirre krieg und strit beschriben sint und wurdent zu
latine, von biderber lüte gesege di bi disen dingen zuͦgegene worent und sü
ouch sohent, und sünderliche von gesegede des großen Elnhartes vor dem münster eins
burgers zuͦ Strosburg ClosChr
89,3
gesegede
stFN.
→
gesagede
gesëgenst
Part.-Adj.
zu sëgense stswF.
‘mit Sensen, Sicheln versehen’ (bezogen auf
Streitwagen):
vierhundert grôz geseinste wagen UvEtzAlex
21447
gesëhede
stFN.
möglicherweise zum Infinitiv gebildet, vgl. Mhd. Gr. Wortb. § S 78.
‘Gesichtssinn’
riechonge, gesmack und
gesehende [
:ende
] , / die erkennent viel
subtiledlich / und vernement da inne lutterlich Pilgerf
2630
gesëhen
stN.
1
‘der Blick, Gesichtssinn’
2
‘der Anblick, das Aussehen’
1
‘der Blick, Gesichtssinn’
got im daz gesehen nam, / und wart plint da
Märt
24300.
24313;
MillPhys
166,1;
so han ich dich doch underwiesen / das du dich an din gesehen
odir gesichte / salt verlassen nichte Pilgerf
2677.
–
‘Vision, Traumbild’
was sehen ich? ich bin sere erferet: / ist dis draum
[...], / odir sint is driegerien? / ist das das
gesehen / davon du mir hast gesagt? Pilgerf
9256.
4782.
– konkret ‘Auge’
in aurem super oculos: orinch uber daz geshihine Gl
1:644,64
(BStK632)
2
‘der Anblick, das Aussehen’
sein antlütz [La. sin gesiehen
] was niht
gestalt / sam ander anplike Krone
957
gesëhenheit
stF.
‘Sichtbarkeit,Wahrnehmbarkeit’
natûrlîch vorstentnisse volgit natûrlîchen kunsten
[...] und offent sich gerne in gesehenheit der lûte;
[...]. aber ubernatûrlîche vorstentnisse heldit sich zu
ubernatûrlîchen dingen und birget sich vor den lûten HvFritzlHl
228,6
geseil
stN.
‘Seil, Richtschnur’
aver vrag und urtail / daz duncht dich ein recht gesayl
Teichn
428,92
geseinst
Part.-Adj.
→
gesëgenst
geselbe
stN.
‘Salbe’
ziuch mich nâch dir. sô loͮfin wir in den stanch dînes
geselbes. dû Crist pist der dâ uolleclîche gesalbet ist uon deme heiligin geiste
TrudHL
17,13;
nach deme stanche diner geselbe. so loufen wir
JPhys
2,45;
dvo chamin die heiligin vrovwe mit ir bimiton [d.i.
pigmënte, Spezereien] vnde mit ir giselbe vnde
wolton unsirs herrin lichamin salbon PrZürich
12,56;
in hiez nah der warheit sage / Josep aromatieren / und
condimentieren / mit edelm geselbe wol, / das was edels smackes vol
RvEWchr
8330.
–
wir wellen iv biwæren, daz daz heilige unt daz reine gibet ein gisælbe ist der
sele PrHoff
98,19
geselbede
stFN.
‘Salbe’
nach dem stanche diner gesalbede louffen wir dir nach allenthalben
MillPhys
24,2;
nach dem geselbede siner gebote ebd.
25,3
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