genædic
Adj.
‘verzeihende Gnade erweisend, barmherzig’ (meist von Gott),
übergehend zu ‘gütig, milde, wohlgesonnen, freundlich’
1 attr. 2 präd. 2.1 ohne Erg. 2.2 mit Dat.d.P. 2.2.1
‘jmdm. verzeihen, vergeben’
2.2.2
‘jmdm. gewogen, wohlgesonnen sein’
2.2.3 bezogen auf die Minnedame ‘jmdm. gewogen sein, jmdn.
erhören’
2.2.4 selten mit Dat.d.S. 2.3 mit präp. Erg. ‘nachsichtig, wohlgesonnen sein’
1
attr.:
der gnâdige got Gen
490;
genædiger unde baremhercer herre dultiger unde vil genædiger
[interl. zu miserator et misericors dominus; paciens et multum
misericors
]
PsM
144,8;
genediger trehtin ReinFu
K,1309;
der guͦte unde der gnadige trehtin JPhys
8,26;
got der gnadige vnd der riche Wernh
D 502;
gnedige frowa daz du dich gewirdigen wollest dinen heiligen sun
zebidene uber mich sundigen menschen VatGeb
13;
o genediger hailant Jhesu Crist HvBurg
4625;
sante Bonifacius, / der marterære gnædic KvWAlex
173;
ElsLA
788,8;
mîn genædigez abgot EnikWchr
14834;
do si horte die gnedigen rede Seuse
381,1.
– als Reverenzbezeugung:
mit dem rate mines genedigen herren von gottes genaden bischof Heinriches
von Kostenze UrkCorp (WMU)
1961,10
u.ö.
– selten metonymisch auf Gottes Wirken bezogen:
als Esau daz erhorte, do erschrei er uil loͮte / ‘gotweiz
uater du solt mir niht uerzihen der genædigen wihe.’ GenM
51,23;
durh den gnadigen rat / den er
[Gott] der werlte hab getan Wernh
D 2622;
zvͦ siner tohter, frowen Mæhthilden, div got in siner gnædigen
gehvͤg mvzz haben UrkCorp (WMU)
N316B,27;
gott und sin genädiger wind GTroj
16352
2
präd.
2.1
ohne Erg.:
got [...] ist guͦt. unte
fruͦt. einualt. mitwari. gnadig. uesti. unt statig JPhys
2,23;
so ist er so gnædich vnde so barmherze
Spec
48,20;
nu ist got sô gnædec und sô guot / und sô reine gemuot
Iw
5357;
herre, ich lobe dich, reiner Krist, / daz dû sô genædic
bist / und alsô grôze güete hâst RvEBarl
14362;
mîn vrowe ist sô genaedic wol, / daz si mich noch tuot von
allen mînen sorgen vrî MF:Mor
24: 2,1;
sît so gar genædig ist dîn minneklicher lîp
SM:KvL
2: 5,4;
tu din dinc mit rate, / wis hart und kunne genedic sin
HeslApk
15463;
Tauler
176,16.
–
die [zur Erlösung
Bestimmten] vindent si [Maria]
gnadich vnde gut Wernh
D 290
2.2
mit Dat.d.P.
2.2.1
‘jmdm. verzeihen, vergeben’
daz si warin nidic / undi niminni gnadich
ÄJud
90;
herre got, wiz mir armen suͤndær genædic
PrOberalt
148,14;
SHort
3890;
daz er uns genadec sî unde uns unsere sunde uergebe
Spec
153,15;
alsô ist unser frawe under allen hailigen uns aller
genædigst BdN
67,25;
Alexander bedâhte sih, / den boten wart er gnêdich
SAlex
1511
2.2.2
‘jmdm. gewogen, wohlgesonnen sein’
her [Rother] was mir ie
genedich vnde got Roth
2245;
daz si dem vremedem kinde / guot unde genædic wæren
Tr
3389;
des helfe mir gelücke, daz si
[Kriemhild] uns [Etzel und seinen
Leuten] genædic müeze sîn NibB
1154,4.
–
‘nu fuͤge got das
ich [Hanna] / mir genedig vinde
dich [Eli] / ze guͦte mir.’
RvEWchr
21850.
– mit Dat.d.P. und präp. Erg.:
dc si [die Richter] uns genedig sin an
v́nsirme rechte UrkCorp (WMU)
902,30
2.2.3
bezogen auf die Minnedame ‘jmdm. gewogen sein, jmdn.
erhören’
ich spriche iemer, swenne ich mac und ouch getar: /
‘vrouwe, wis genaedic mir.’ MF: Reinm
23: 1,2.
29:4,2;
wil si mir genædig sîn, / mit den vogelîn wolde ich
singen SM:WvK
4: 1,5
2.2.4
selten mit Dat.d.S.:
daz er geruͦche sîn sunden genædic [interl.
quo dignetur esse peccatis propicius
]
PsM
H 50,4;
gott von hymmel muß gnedig wesen des guten herren
sele Lanc
44,6
2.3
mit präp. Erg. ‘nachsichtig, wohlgesonnen sein’
daz wir wider ubele sin gnadich VEzzo
132;
vnser herre der almæhtige got der ist vil genædich wider
vns ze allen ziten Spec
48,24;
der stain ist auch guot wider untrew, wider haz und
wider erschrecken, und ist gnædich zuo frid [
ad pacem vero
gratiosus
]
BdN
458,4
genædicheit
stF.
‘Barmherzigkeit, Nachsicht’ (meist von Gott):
dv hast dine gnedicheit / vbir mennischen armicheit / baz
irzeigit dan sichein ander Litan
772;
diu genædicheit des almæchtigen gotes
PrOberalt
70,36;
gnaedigôstiu maget, / muoter der erbärmecheit, / wir bitten dîne gnaedecheit /
und die honecsüeze milte dîn WvRh
14690;
swar dîn [Maria] ouge geruochet
sehen, / dâ ist gnâdicheite mêr / denne griezes in dem mer Wernh
515.
– selten auf menschl. Verhalten bezogen ‘im Vertrauen auf
etw.’:
ez ist vil manegem minner leit, / ob ieman sîner vrouwen dienet ûf genædikeit:
/ wand er wil eine ir einer dienen umb ir hulde unt umb ir gruoz RvZw
19,2.
– als Anrede an Alexander (vgl. Anm.z.St.):
nur ich riet deiner genädigkait [
clementiae
vestre
]
HvHürnh
5,2
genædiclich
Adj., Adv.
überw. adv. (auch -lîchen), vereinzelt geneden-,
genedenc-.
1
‘vergebend, gnädig, barmherzig’ (meist von Gott), übergehend zu
‘wohlwollend, gewogen’
2
‘mit Neigung, mutwillig’
1
‘vergebend, gnädig, barmherzig’ (meist von Gott), übergehend zu
‘wohlwollend, gewogen’
– adj.:
genædeclîcher trehtîn, / wie vergæze dû mîn sô
Tr
12478;
gnadeclicher herre, / nu gedencke an din ere, / erzaige
dine tugende Rol
8417;
nu schuͤln wir merchen die genædichlich red unsers
schephæres PrOberalt
63,29;
sô hâstuz allez zende brâht / mit gnædiclîcher güete
Wig
6804.
– hierher (? vgl. App.z.St.):
genedenlicher trethin / wer mach geniz uolc sin
Roth
3546.
– adv.:
gnâdichlîchen sprach er zin, hiez si willechomen sîn
Gen
2304;
erhores / gnædicliche umbe unsere ellenten note
Himmelr
12,5;
daz ir genædeclîche an iuwern vîanden tuot
NibB
250,4;
her Îwein, lieber herre mîn, / tuot genædiclîchen an mir
Iw
8123;
unser genade dunket billich, dz wir uns neigen genedenclige gegen der
betliche begirde UrkCorp (WMU)
574,37;
daz wir umb di [...] fumftzehentausent guldein
uns [...] mit in also gnedichlich und friuntlich
berichten wellen UrkFriedb
164
(a. 1348).
– im Minneverhältnis ‘erhörend’
swem ein wîb genædeklîche / fröide gît, des herze ist
ganzer fröide vol SM:WvK
3: 4,6;
genâde sende mir genædeklîchen, / herzeliebe, süezze frowe
reine, sælig wîb! SM:KvL
2: 5,1
2
‘mit Neigung, mutwillig’
du wuͦrdest wol der sunden ein teil lazzen, die du nu vil genedeclichen
tust PrLeys(L)
145
genædige
stF.
‘Zuneigung, Gunst’
ích nihabo bihálten nóh réhto giwéret in góte noh an mînemo nâhesten die
réhtun mînna nóh réhta vriuntscaft, nóh [...] wârheit, lob,
gnâdigi, ébenbarmide BambGlB
147,22;
humanitatem: ginadigi vel minna Gl
1:753,54
(BStK637)
genædigen
swV.
‘gnädig sein’
durh namen dinen herro gnadiges du, wirdis du gnadich [Doppelgl.
zu propiciaberis
] sunte miner PsWindb
24,11
genagunge
stF.
‘Nagespuren, Abtragungen’
man sicht an der tôten herz kain versêrung als an andern
glidern, wunden, genagung [
corrosiones
] , swern,
stain und sämleich dinch BdN
26,33
genæhe
stswF.
‘Nähe, nähere Umgebung’
busûn noch tambûren schal torst nieman dâ erschellen, / unz daz man quaem in
die genaehe, / daz der vorrîtaer sîn rehte zît ersaehe, / sô taet manz kunt danne
alle der schar gesellen Loheng
5008;
[er] sol uns dienen inner landez mit dreizzich helmen,
swenn wir sein beduͤrfen, und mit seiner macht, swa wir in der genehen sein,
da er uns gereichen mach MGHConst
6:4,34
(a. 1325)
genæhede
stF.
‘Nähe, nähere Umgebung’
in der genahde strich / daz ich gesehen muͤge dich
WhvÖst
7041;
duͥ guͦt, duͥ in der genaehte bi der stat ligent
StRRavensb
103,12
gename
swM.
‘Namensvetter, Gleichnamiger’ (vgl.
genanne
):
dem werden Steinachære, / herrn Ruodolf, dem genamen mîn [Rudolfs
von Ems]
RvEGer
6827.
3006;
das da komen ware / Wilhelm von Brabant. / do sin genamme das
bevant, / der junge kúnic [W. von Orlens] , er
froͮte sich RvEWh
6072;
ain man der starb ze Nazareth, / der och Joseph den namen het
/ [...] / und hette guͦtes vil getaͮn /
Josephen, dem sælderichen man. / dar umb wart sin truren gros / umb sinen genamen
und sinen genos WernhMl
5212.
– bezogen auf gleiche (begriffliche) Bezeichnung:
daz ich / ir [Marias] gename bin genant, / wan ich
ein maget bin erkant RvEGer
2255.
–
daz wir kristenliute sîn, daz sîn wir von der gnâde gotes
[...]: wir sîn sîniu kint unde sîn sîne genamen
[gemeint: wir heißen Christen nach Christus]
PrBerth
1:289,7
genæme
Adj.
1
‘angenehm, lieb, angesehen’
1.1 mit Dat. 1.2 subst. 2 rechtsspr. ‘gültig, gängig’
2.1 bezogen auf Münzen oder Währungen 2.2 in der Verbindung stæte unde ~ haben
‘etw. (einen Vertrag) verbindlich einhalten’
1
‘angenehm, lieb, angesehen’
der milde degen geneme GrRud
F 25;
sîn kint, daz dienestbære / und an dem lîbe wære / sô schœne
und sô genæme, / als ez dem hove gezæme Tr
5961;
wær si doch sô genæme / daz ich si möhte an gesehen
Wig
6501;
ain genemes dochterlein HvNstAp
113;
EnikWchr
18748;
Ottok
7978.
–
daz die unhöveschen nû ze hove genæmer sint danne ich Walth
32,3.
31,17;
dô [früher] was diu zuht genæme / und unzuht
widerzæme StrAmis
29;
verbena diu machet den menschen liep unde genæme unde
zallen zîten frômuot Barth
151,5;
BdN
255,12;
UvZLanz
9403;
Warnung
379.
–
uns nâhet ein genæmiu zît [bezogen auf das Jenseits nach dem
Märtyrertod]
KvWSilv
1310
1.1
mit Dat.:
diu botschaft was genæme / allen ir holden
UvZLanz
4644;
div e ist got liep vnd genæme, / wan er selbe Adame /
froͮwen Euam gap ze wibe Wernh
D 1535;
das ist dem keiser vil genemer Tauler
312,16;
[ein Wesen,] das gott aller genaͤmste
waͤre KvHelmsd
3949;
Spec
53,6;
PrOberalt
127,27.
– vereinzelt mit präp. Erg.:
der stain [...] macht
seinen tragær genæm gegen den läuten BdN
467,4
1.2
subst.:
gote niht so genamis ist so div wâre diemot
Spec
52,11.
–
er wolde den genemen / ledigen, alser solde
GrRud
Fb 1;
dienet deme genemen [d.i.
Gott] ! Daniel
1487;
er [Jesus] verbot sinen
gnemen [den Jüngern] / daz sie von Jherusalem
iht quemen HvNstGZ
4481.
–
Stephanus der geneme PassIII
50,6.
63,44;
Pompeius der geneme HistAE
5521.
1640;
do wart dirre geneme [Paulus] / genumen
zeinem boten gots PassI/II
180,73.
– in der Verbindung gotes- oder gote ~
→
gotesgenæme
2
rechtsspr. ‘gültig, gängig’
18 malter korn, das rocke heist und genge und geneme sey speyrer masse
DRW
4,210
(Würdtwein; a. 1319);
daz gevelle einer genemer schenkunge MGHConst
8:648,27
(a. 1348)
2.1
bezogen auf Münzen oder Währungen:
drisig silberin pheninge / der múncze dú da genæme was
WernhMl
8103;
vmbe nivnzige marche genemes silbers Chostenzer gelotes
UrkCorp (WMU)
970B,10;
sechsech phvnt genemer Baseler mvͥnze ebd.
194,30;
in Paarformeln gæbe/ guot unde ~
:
vmbe nv́n schillinge geber vnd genemer pfenningen UrkCorp (WMU)
279,10;
umbe zehen schillinge Kostenzer múnsce, gaͤber unde genaͤmer
ebd.
2279,22;
drithalphundert phunde guͦter vnd genaͤmer phenninge haller
mûnsse UrkHohenz
1,165
(a. 1345).
1,167
(a. 1346)
2.2
in der Verbindung stæte unde ~ haben
‘etw. (einen Vertrag) verbindlich einhalten’
waz von den andern in deme rate [...] wirt
gedeidinget vnd vberkomen, der sol daz stetde vnd geneme haben vnd gevolgen
UrkCorp (WMU)
N77,32
genæmelich
Adj.
‘willkommen, begrüßenswert’
âhî, wie süezer willekum / mit sange dir [Maria]
geboten wart / an der genæmelîchen vart, / die dû ze himele tæte KvWGS(G)
520
genæmen
swV.
‘(jmdn.) angenehm, beliebt machen’
adamas vertrîbt die gift, / calidonius genæmet, / sardîs machet êrentrîch
Tougenhort
780
genâmen
swV.
‘etw. annehmen, empfangen’
wurde, daz er vierhundert mark an eigen oder an erbe leite nach rechten werde,
daz sol sv genamen vnd solz han zv eime rechten widemen UrkCorp (WMU)
1265,8;
die [
helfe
] sollen wi genamen, vnd da
midde sol vns oͮch begnuͦgen ebd.
2785A,36
u.ö.
– mit Gen.-Obj.:
daz ich mins rethdes [l. rehtes
] , daz
ich vffe der selben mûlen [...] hadde, vorbaz warden
[beanspruchen] vnd genamen wolde vffe der wisen, di
ir eigen waz UrkCorp (WMU)
1037,43
genamhaft
Adj.
‘namhaft, anerkannt’
di vzlegunge ir [der hl. Schrift] ,
di von ginamhaften vnde lobhaften cristinlichen vatirn gimach sint
BrZw
9
genæmicheit
stF.
‘Annehmlichkeit, Liebreiz’
alle die genæmekeit und alle die lustlîche freude, die diu werlt hât von der
sumerwunne PrBerth
1:223,22
genamʒôn
swV.
→
namʒen
genande
stF.
→
genennede
genanne
swM.
auch genenne ( HvNstGZ ) und genande (
LBarl ; Interferenz zu genende (?) →
genennede
).
‘Gleichnamiger’ (vgl.
gename
)
1
‘Namensvetter’
2 von Verwandtschafts- und anderen Beziehungen
1
‘Namensvetter’
cognominalis: gnanno SummHeinr
2:244,01.102;
Iesus was er geheizen / der aller chuͦniste helt / got
hete in irwelt / er was ein also gut man / so er gote zeineme genannen wole zam
VMos
67,21.
69,1;
ein sîn genanne hiez alsam, / dem was erkorn der selbe nam
RvEBarl
2373;
den genannen RvEWh
8399;
Kchr
11402;
PassI/II
50,23.
– bezogen auf gleiche Bezeichnung:
ein tôre ist sîn genanne [d.h. er beträgt sich wie ein
Tor]
RvZw
267,9.
– von Christus als Namensgeber der Christen:
ich hân gelouphaften sin / daz ich dîn genanne bin, /
wîsheit ob allen listen, / du bist Christ, sô bin ich kristen Wh
1,26;
wir cristen heizen nâch dir, Crist! / sît daz dû unser gnanne bist, sô heb
uns ûf RvZw
Leich,191;
Winsb
79,6;
Ottok
49554.
– bezogen auf die Trinität (s.a.
genennede
):
die dâ gloupten âne spot / an den waltunden got, / die die drî genanden /
ze rehte wol erkanden LBarl
10424.
9686
(vgl. ebd. auch den synon. Gebrauch von name
[Glr.z.St.]);
sô mahten wir gerner geben / den cins den drin genennen
[gemeint: wir sollen lieber Gott dienen (als dem
Teufel)]
Wernh
3811;
hierher (so die Anm.z.St.) oder zu 2:
got herre, vater! erkenne, / nim in [den
gekreuzigten Jesus] , din genenne [nimm ihn auf als
deinen genannen
] ! HvNstGZ
3186
2
von Verwandtschafts- und anderen Beziehungen:
Adam zi dem giwalti [in die Verfügungsgewalt des
Teufels] gihorti. / gnadi gotis sit daz zistorti, / der magidi sun
wolti sinin ginannin [d.i. Adam] / voni des viantis
giwalti giwinnin SuTheol
131;
do gesamenent sich danne zwa getriwe genannen. / daz ist
spiritus intellectus, daz heizet unser vernunst AvaLJ
217,1.
– Anrede des Vaters (vgl. DWB 5,1337 s.v.
knan):
ein frum man strâfte sînen sun / und hiez in tugentlîchen tuon. / er
[der Sohn] sprach: ‘genanne, des entuon ich
niht [...]’ Renner
23697
genannen
swV.
refl. mit präp. Erg. ze
‘jmds. Namen tragen’
‘wol uns [...],’ /
sprach diu vrawe [...] ‘wie suͦze got dich
meinet, / sun, daz du dich genannes / zu dem herren sante Johannes
Rennew
32705
genant
Part.-Adj.
subst.
‘Berufener, Vereidigter’ (Bürger, der als Berater oder
Beisitzer berufen wird; s.a. DRW 4,208f.):
des ersten schol ein iclicher genanter wersweigen sein bei seinem aid, was er
hort in dem rat bey den schepfen StRPrag
85;
ez haben auch di purgere von dem rat und di schepphen und di genanten von der
stat mit gemeynem rat gesatzet, daz [...]
NüP
68;
StRWien
51.
–
‘Zeuge, Eideshelfer’
swer angesprochen wirt vmb ein manslaht [...], wil er
sich der bereden, daz sol er tuͦn mit den genanten, mit den næhsten vnd mit
den besten UrkWittelsb
2,50
(a. 1294);
swer den andern rovbet [...] vnd sich des selbdritte
mit den genanten niht bereden mach, dem sol man die hant abslahen
UrkCorp (WMU)
475AB,34,11
u.ö.
|