benît
stN.
‘Kandiszucker, Penidzucker’ (aus afrz. penote, penide bzw. aus
mlat. saccharum penidium):
zucker süeze, honec, bênît / diun wurden nie sô süeze als ein wort, des man nû
phlît RvZw
113,1;
eines graben [l. graven
] lop gezukkert ist, / gehoneget suezer wan benit Damen
6,2
beniute
Adv.
‘auf keine Weise, überhaupt nicht’
der guͦt Got / bi núti wil dez súnders tot SHort
8738.
975;
daz erst ist hert daz man in beniuti biegen kan won er [der
Stein] brichet e PrWack
35,11;
des sön wir lân beniute / ald aber drumbe sterben Reinfr
21218.
22490
benken
swV.
‘Bänke aufstellen, einen Platz bereiten’
dar benketer vlizeliche / mit aldime stole Roth
1604;
ir liezet mich hir dursten, / daz ir mir nicht enschenctet, / als ir zuen
sunden benctet / und zu iz vleisches unmazen, / da wart ich uze gelazen
HeslApk
20326;
hie wart gebenket schone / tuch vnde brot uf geleit PassI/II
36,17;
Kudr
38,3.
– übertr.:
sie [Walther, Reinmar] han mit sange in eren hove
dem vrouwen lobe gebenket Frl
5:119G,19
bennec
Adj.
1
‘mit einem Bann belegt, in einem Kirchenbann befindlich’
2
‘in einen Bannbezirk gehörend’
1
‘mit einem Bann belegt, in einem Kirchenbann befindlich’
und svlen sich halten as paͤnnig, biz si avz dem panne sin
gelazen SpitEich
17,7.
17,19;
swer ovch den, der von bruchen des lantfridis meineidic, bennic vnd ehtic
wirt, behaltet, behuset oder behovet UrkCorp (WMU)
879W,19;
der herre muste ouch uzgan, / als ein benniger man / den nicht zur kirchen let
sin ban PassIII
410,63;
Teichn
576,146.
–
‘ausgestoßen, verflucht’
abir du benniger, unmynnesamir vorste Israhel, des tag komen ist entscheidin
in der zit der bosheit Cranc
Ez 21,25
2
‘in einen Bannbezirk gehörend’
daz nieman [...] denkein bendigen visch vachen sol
noch uz irme runse keren sol ane mins herren des abbetes willen UrkCorp (WMU)
244AB,13;
vischet ein man in fremden wazern diu baennik
sint [die durch einen Bann der allgemeinen Benutzung entzogen
sind] , [...], dem sol man abe die hant
slahen StRAugsb
163,15
bennen
swV.
→
bannen
stV.
bennige
F.
→
winege
benœtecheit
stF.
‘Bedrängnis, Not’
wiltu milde pflegen, / dine macht die saltu wegen; / die zit merk und
benotekeit / und aller lute wirdekeit Secret
375
benôtegen
swV.
‘jmdn. zwingen, nötigen’
Martines vater ez do schuf, / daz sin sun begriffen wart / und benotiget vil
hart / zu ritterlicher saze PassIII
593,2;
versprechen wir [....], daz wir [...] sie
[die Stadt Friedberg] benodigen oder bedrangen in
keinerhande weys wider recht UrkFriedb
179
(a. 1349)
benôten
swV.
‘in Not sein’ (zu benôtet sîn vgl. benœten):
der kvnic [...] benote von minnen /
durch eine kvneginnen Herb
5256
benœten
swV.
‘jmdn. zwingen, bedrängen, in Not bringen’, oft mit Gen.:
er hette sie benotet, / gewunt vnd ertotet
Herb
12931;
EvStPaul
1162;
mich möhte halt alliu disiu werlt einer houbetsünde niht benœten
PrBerth
1:426,7;
swaer den andern anlaufet mit gewafenter hant
[...] unde benoetet in sins libes
StRAugsb
113,1;
Tr
12893;
UrkCorp (WMU)
2383,40;
OberBairLdr
176.
–
benôtet sîn
‘in einer Notlage sein’
Hector was benotet: / sie slugen im sin ros darnider
Herb
5349;
die ûzgesanden benôtet sîn, / herre, sendet helfe in! Kreuzf
3983;
weme hastu gegeben rat? / lichte deme der nicht inhat / wisheit und benotet
ist? Hiob
10077.
– mit präp./adv. Erg. umbe, dâr umbe (nur in
Rechtstexten):
swenne vnde swa si benoͤtet werdent vmbe den vorgenanten hof
UrkCorp (WMU)
1055,40;
da si in vmb benoͤtte heten ebd.
3459,21;
benoetet in der vogt darumbe StRAugsb
57,6;
MGHConst
6,2:65,41
(a. 1331);
StRMeran
420
benôtnisse
stFN.
‘Zwang’
lassen varen an alle benotnüsse DRW
1,1545
(Rain; a. 1332)
bënsel
stM.
→
pënsel
benücken
swV.
‘jmdn. niederdrücken, überwältigen’
mich hat benucket / min smerze und verdrucket / libes halb, wan die sele was /
unverdrucket und genas / in der tugende stetekeit Hiob
6519;
du dachtes daz nicht benucken / dich solden noch underdrucken / also groze
wazzervlagen [Wasserfluten] , / dy dich nider han geslagen
ebd.
8945
benüegec
Adj.
‘genügsam, zufrieden mit etw.’
gester wolt er nit benungig sein / an all der werlt, nü ist ain schrein / von
siben schüchen sein gemach GrAlex
6341
benüegede
stF.
‘Zufriedenheit, Erfüllung’
etteliche lúte [...] blibent gerne in der begnuͤgede
Tauler
98,28;
gemintes liep, ich vind an dir alleine alle min benuͤgde Seuse
553,33
benüegelich
Adj.
‘genügend, ausreichend’
also das hie geoffenet ist / und auch die sache benuͤglich ist Pilgerf
5427
benüegen
swV.
‘(an etw.) genug haben, zufrieden sein (mit etw.)’
1 i.d.R. ohne Angabe eines Subj. (mit Akk./Dat.d.P.) 1.1 mit Gen.d.S. 1.2 mit präp. Erg. ane, mite 1.3 mit Pron.-Adv. 2 mit Angabe eines Subj. 2.1 mit der Sache als Subj. und Dat./Akk.d.P. 2.2 mit der Sache als Subj. und Angabe der Person durch präp. Erg. 2.3 mit einer Personif. als Subj. und Dat./Akk.d.P. und Gen.d.S.
1
i.d.R. ohne Angabe eines Subj. (mit Akk./Dat.d.P.):
herre, zeige uns den vater, sô benüeget uns Eckh
2:52,5.
5:35,5;
Herre, erzuͦge uns dinen vater, so benueget uns EvPass
208,11
1.1
mit Gen.d.S.:
die sagten, daz im wære / ein strâze wît unde breit / ze sîner durchvart
bereit, / diu im darzuo wol fuogte. / ob in des niht genuogte [La.
penúgt
] , / daz er sich danne liez gezemen Ottok
9025;
vil wol mich des genüeget [La. benúget
]
ebd.
2284;
do satzte er in in daz paradýs. dez benuͦgt in nit und wart Gotte
ungehorsam PrGeorg
329,18.
50,4.
327,16;
jo mohten wir Johannen, / den jungen, tugenthaften knaben, / der swester
min ze man haben / und si ze sament fúgen, / dez sol ús wol benúgen SHort
6846
1.2
mit präp. Erg. ane, mite:
er læzet sich wol benüegen an einem guoten gerehten
willen Eckh
5: 258,2;
also solt úns ôch benuͤgen an Gotte PrGeorg
18,11;
Tauler
425,34;
mich Nyclausen, des vogetes sun, benuͤget mit mins vatter ingesigele
UrkCorp (WMU)
984,42;
so benuͦget mir mit ir zwaiger insigele ebd.
2746,36;
WhvÖst
2802
1.3
mit Pron.-Adv.:
anderhalb hant ir ein so groß sach understanden das uch
wol da mit sol benúgen Lanc
137,28.
109,38;
doran benuͤget den vater nit Eckh
2:470,3
2
mit Angabe eines Subj.:
ein yegklicher nympt daruß, das jn benuͤget Eckh
2:466,1
2.1
mit der Sache als Subj. und Dat./Akk.d.P.:
ich wil dir setzen von diser kunst der phisonomi regele
unnd gesetz, die gekurtzet sein und dir wenüegenn HvHürnh
75,14;
vͥnser maister die sprechent: wz oben ist, dem benuͤget nit, alz boͮm vnd
gras braittet sich vnd loffet vmb alz der himel Eckh
2:568,20;
dc mich benuͤget mines herren mins vatter jnsigel UrkCorp (WMU)
2902,37
u.ö.
in benuͦgte nit daz er dir lebend hat gedienet drissig jar PrGeorg
70,6
2.2
mit der Sache als Subj. und Angabe der Person durch präp. Erg.:
aber vúr dîe andern knehte benuͤget wol der vorgenanten ingesigele
UrkCorp (WMU)
2558,21
2.3
mit einer Personif. als Subj. und Dat./Akk.d.P. und Gen.d.S.:
der winter was lenge, / er hât uns sîner kelte benüeget
SM:Go
2a: 1,3
benunft
stM.
Tatspuren oder Beweismittel, die man am Täter findet:
daz wir [Kaiser Ludwig] den burgern ze Wangen
[...] irn binoft also setzen und bezzern uber ir alt
gewonheit MGHConst
6,1:718,21
(a. 1330).
–
~ sprëchen der entsprechende Teil des Gerichtsverfahrens:
ob ain dieb gevangen wirt ane die waren schulte und an offenen diepstal und
vúr geriht geantwúrt wirt, daz man den úber komen sol mit siben erberen mannen, die
ze den hailigen sweren, daz er ain diep si und den binuft nit sprechent
StRRavensb
86,28
benuomen
swV.
1
‘(jmdm.) jmdn./ etw. benennen, bezeichnen, bedeuten, bestimmen’
2
‘etw. verheißen’
1
‘(jmdm.) jmdn./ etw. benennen, bezeichnen, bedeuten, bestimmen’
bi der archen, als ich las / di gemacht von holcze was, / Gotes muter ist
benumt TvKulm
1647.
4066;
der dritte erker ist benumet / prudencia, an dem osten her da lit Brun
3312.
9931;
Gotes recht han ich benumet / und di ere sin geblumet Hiob
13001;
und het in der vúr benuͦmet drú húser únder eime tache ze Wangen
UrkCorp (WMU)
N395,5.
59,40;
MarlbRh
82,2;
Daniel
7721;
JvFrst
4214.
– mit adv. Erg.:
swar her den benuͦmet, dar sal her ime volgen UrkCorp (WMU)
51,18.
– als Part.-Adj. ‘namentlich genannt, bestimmt’
der wart zû meistere gekorn / in daz vor benûmete lant LivlChr
2305;
swaz sô boben daz benûmete ding ist, daz gehôret allez zû deme erbe
SSp(W)
1:24,3
u.ö.;
op eynen benoemden tyt MinneR409
143;
doch verjach er [der Schächer] in
[Christus] benûmet / einen kunic sîn von art
JvFrst
9514;
HistAE
4637
2
‘etw. verheißen’
si zugen zu huse drat / und sich hilden allentsam / zu Nabath sun Jeroboam, /
als Ahias Silonite / im hatte benumet mit nite HistAE
2728
benuomunge
stF.
‘Titel (einer Person)’
der hat des vatirs namen nicht an sinir benumunge Cranc
Vorr. So 351,2
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