besalben
swV.
‘jmdn./etw. (mit etw.) bestreichen, salben’
darumme so wart ein archa gemachet vnd besalbet mit peche vnd mit lyme
PrLeys
46,32;
sin hals was im noch besalbet
[beschmiert] und bemaset von dem halßberg,
[...] und gebart fast bluͤticlich Lanc
317,12;
mit deme unslet do besalbin si sich mit und alle iren husrot MarcoPolo
61,21
besameln
swV.
‘jmdn./sich versammeln’
dar vmbe der rate besamelt wirt UrkCorp (WMU)
3435,44;
sú besammeltent unsere brüeder alle MerswBrf
314.
–
daz iegelich antwercke livte von Ezzelingen ainest in dem iar sich besamelnt
UrkCorp (WMU)
3435,31
besamen
Adv.
‘gemeinsam, zusammen’
si fröiwent sich besamen und niht besunder
KLD:GvN
23: 5,7;
swer besament vert, der vert mit froͤden und sicherlich; der aber aine vert,
der vert unsicherlich PrGeorg
180,20;
si hat mich liep und ich si, wir soͤllen iemer bisamen sin
untz an den jungesten tag Mechth
7: 62,34
besamenen
swV.
1
‘jmdn./sich versammeln’
2 refl. ‘sich zum Krieg rüsten, ein Heer zusammenziehen’
3
‘sich (innerlich) sammeln, sich entscheiden’ (vgl. besamenunge )
oder zu 2
‘sein Gefolge sammeln’
1
‘jmdn./sich versammeln’
alle, die sich hiͤvte hie besamenent habent Konr
1,3;
besendet iuwer ritterschaft, / besamenet alle iuwer craft /
und kumet her wider Tr
6412;
sô sal man iêrgeliches grôz capitel halden, darzu sal man
besamenen die commendûre StatDtOrd
102,14;
UrkCorp (WMU)
1798,39.
–
daz si uf Cristes tot / sich besamten TvKulm
4278;
EvBerl
125,10;
[die Stare] besamnent sich des âbends und habent ain
grôzez murmeln mit enander BdN
225,2.
– rechtl. ‘sich mit jmdm. einigen’
daz wir [...] vns lieplichen vnd freuntlichen
vereinet vnd besamnet haben mit dem edeln manne UrkHohenz
3,43
(a. 1338)
2
refl. ‘sich zum Krieg rüsten, ein Heer zusammenziehen’
mit gemainem râte / der kunich besamente sich drâte, / in
ainer luzzelen stunt / gewan er drîzec tûsunt / allez guoter cnehte
Kchr
6965;
do besamenot sich Constantinus vnd fuͤr engegen in
Konr
10,7;
sin zorn / riet im das er besamte sih RvEWchr
6472;
HvNstAp
19286.
– z.T. mit Ergänzung:
daz dû dich mit dîner wer / besamnest wol gein sînem her RvEAlex
4980;
der hate sich vil witen / mit kraft besament in dú lant RvEWchr
4098;
Ottok
22370.
– wohl hierher (Inf. in Funktion eines Part. Präs. [2
3Mhd.Gr. §329 Anm. 2] mit erspartem Refl.-Pron. [vgl. Behaghel, Dt.
Syntax 2,172ff.]), sonst zu besamen Adv. (so FWB 3,1582)?:
so ist daz weib so gar verfluechet / dw mit unczucht ist besaemen, / ob
all phaffen, pyscholf chamen, / daz si iͤr unczucht nicht verpaͤr Teichn
185,67
3
‘sich (innerlich) sammeln, sich entscheiden’ (vgl. besamenunge)
oder zu 2
‘sein Gefolge sammeln’
der bischolf besament sich und hup si von der erde
PrOberalt
20,34
[=
Konr
2 O,214]
besamentlîchen
Adv.
‘gemeinsam’
[wir] bevesten und ernuͤwen in besamentlichen und
besundern ir iglicheme [...] alle ire gnade, recht,
vreiheit und gewonheit UrkFriedb
176
(a. 1349)
besamenunge
stF.
1
‘innere Sammlung, Konzentration’
2
‘Vereinigung’
1
‘innere Sammlung, Konzentration’
in offenung [Offenbarung] muͦs sin heimlich wonunge
vnd besamnung des gemvͤtes vnd einunge RvBib
130,17
2
‘Vereinigung’
dasz wir alle teyding, die [...] von der selben
vnserr elichen besamnung wegen, geschehen sein [...], stet
halten UrkHohenz
3,324
(a. 1357)
besan
stM.
‘Besinnung, Eingebung’ (fraglich, Neumann, Teichn., S. 162 konjiziert
ein ban):
der heilig gaist mit seim ganch / ist [...] / aller
guter werch besan Teichn
280,3
besarken
swV.
→
beserken
besârt
Adj.
→
liart
besastecheit
stF.
‘Lage, Anordnung’
wisheit, gerechtigkeit und stercke und messikeit; dis heissent ordenunge
[Kardinaltugenden] , die sol alle dis lieht der
bescheidenheit [...] berichten und ordenen, und in einer
rehten besastikeit und in eine goͤtteliche ordenunge setzen Tauler
93,9
besaz
stM.
‘Besetzungsrecht’ (vgl. besëʒ):
vmbe daz gvt von Gobulspurch [...] vnd swaz dar zv
gehoret mit der chirchen besazze UrkCorp (WMU)
N206,38
besâʒen
swV.
‘jmdn. festhalten’
wil er sich lâzen kristen, / daz ervar mir mit listen. / wir sul in alsô
besâzen, / ê wir in mit fride lâzen, / daz wir niht enzwîveln mê StrKarl
1805
beschaben
stV.
‘etw. abschaben’
ein vil armez rockelîn / beschaben und verslizzen, / wâ unde
wâ zerizzen Tr
3997;
von der wurme manchvaldekeyt / sich beschebet gar min cleyt Hiob
11434;
PassIII
667,39;
man sach ez [das Pferd] selten
switzen. / ez enwas zerbrochen noch beschaben / und enkonde ouch anders traben
UvZLanz
1461;
begast du sie [die Tat] , so wirt beschaben
[getilgt] din nennen Frl
13:31,6;
StRBrünn
368.
– Part.-Adj. ‘befreit, ledig’
ob wol der schaz dir si begraben, din schrin beschaben
[leer]
Frl
5:31,15;
mit Gen.d.S.:
sus wart ir herze ein lûter glas, / der erren sorgen beschaben / unde wol ze
liehte erhaben Er
5624;
nach den puechstaben / pin ich aller chuͤnst beschaben Teichn
442,212.
– übertr.:
wer got lieb wil haben, / der sol dw worhait nicht beschaben Teichn
113,66.
–
‘jmdn. (an seinem Besitz) schädigen’
maniger umb sein guͤt / wirt gar suntichleich beschaben Teichn
442,243.
349,3.
408,19
beschaden
swV.
‘etw. beschädigen’ (vgl. bescheden):
worde abir die grafschaft von der borgere echteren odir von icheynire
andirleye andir lutin vorstoret an brande unde beschadet oder an ichte geergert
UrkEinl
295
(a. 1327)
beschaffære
stM.
‘Schöpfer’
beschaffer aller creatur FrSchw
6855
beschaffen
stV.
1
‘jmdn./etw. erschaffen, ordnen, einrichten’ (überw. im Hinblick auf das göttl. Schöpfungswerk) 2
‘jmdn./etw. für jmdn. bestimmen, vorsehen’ (mit Dat.d.P.)
1
‘jmdn./etw. erschaffen, ordnen, einrichten’ (überw. im Hinblick auf das
göttl. Schöpfungswerk):
das beschaffen chümpt von got, / das er schafft mit seinem pot / etwas da vor
nichts an lag Teichn
693,7;
got der beschuof mit sîner hant / den nagel zuo der krinnen
KLD:Kzl
17: 4,3;
dar nâch got der reine / beschuof al eine / daz di sleg muosten ergên
EnikWchr
7658;
got beschuof den menschen an dem sehsten tag BdN
3,4;
dô got himelrîche und ertrîche beschuof und alle crêatûre
Eckh
5: 413,7;
Mügeln
319,10.
–
nû erz dâ beschuof alsô, / von Babilônje kêrter dô RvEAlex
13387;
daz er [...] ein herre wesen wolde /
[...] / daz beschuof der phaffe Amis StrAmis
1702
2
‘jmdn./etw. für jmdn. bestimmen, vorsehen’ (mit Dat.d.P.):
ob mir got noch hausvrowen beschaffen hat UrkCorp (WMU)
1669,19;
daz iu diu magt beschaffen ist Wig
1002;
ez wær im niht beschaffen, / daz er wurde erhangen EnikWchr
11090;
in wâren nû beschaffen / mit gemach diu lant Ottok
232.
56194
beschaffenheit
stF.
‘Schöpfung’
dâ ist diu sêle ein ûzfliezender fluz der êwigen gotheit
[...]. dar umbe bekennet si, daz si ist ein
beschaffenheit gotes Eckh(Pf)
582,35
beschaffenlich
Adj.
‘von Gott erschaffen, ursprünglich zur Schöpfung gehörig’ (im Ggs. zu
‘entstanden’):
mit dem gescheppf er [Gott] wunders pfligt / alle
tag. wer das nu wigt / für beschaffenlichen funt, / der verstet nit recht den grunt.
/ was beschaffen mag gesein / das cham allesampt zw schein / in der wochen
[der Schöpfung]
Teichn
693,57
u.ö.
beschaffunge
stF.
‘Schöpfung’
es wirt wol ein dinck lebent / zaichenlichen von natur, / aber die bschaffung
di ist für Teichn
693,64
beschaft
stF.
‘Schöpfung’ (?):
alle ding an beschaft / beweisen einen warn Got Vät
40520
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