bächeln
swV.
‘jmdn. wärmen’ (vgl. bachern):
du solt ez zuͦ dem fúr tragen / und beraiten im die wagen / und bachelen dabi SHort
1583.
–
‘sich wärmen an etw.’
sô sich bechelnt gein der sunnen / und ûf tuont diu müschellîn Renner
20120;
als hât der tiufel ir genuoc gewunnen, / die sich gein der werlde wunnen / mit wollust bechelnt und mit êren ebd.
20129
bachen
stV.
→
backen
bachern
swV.
‘wärmen’ (vgl. bächeln):
dem sol des [...] gotzhus amtman holz geben, das die selb frow das selb kint erlich ze baden und gebachren mug die nacht WeistGr
4,334
(Ende 14. Jh.)
bachgenôʒ
stswM.
‘Müller’
missehelle, als zwisschent den ersamen luten den meistern und der becker gezunfte hie zu Spire uf einesite und den bachgenozsen und ir gezunft uf die andersite ist gewesen UrkSpeyer
406,13
(a. 1340)
u.ö.
bachhelling
M.
‘Abgabe für die Bachbenutzung’
und die kamerer sint fry [...] von alle dem rechte, dat man nennet bachhellinge UrkTrier
315,2
(a. 1350 kopial)
bächîn
Adj.
‘(Fleisch) vom Schwein’
den iuncvrouwen git man niht pæchins vleisch, niwr gruͤnes [
nisi recentes carnes, et non bernine
]
UrkGeisf
424
(13. Jh.)
bachlêhen
stN.
an einen Bach grenzendes Lehen oder Wasserrechte (?):
von den vogteyen genant pachlehen in dem dorffe Wenigenperchofen [...] que solvunt v metretas avene UrbBayS
5,507;
item curia in Pfol dicitur esse ducis et pahlehen ebd.
4,289
bachmeister
stM.
‘Aufseher über Bäche’
in deser wis sal man zwene bachmeystere haven, die die bach truweligin bewaren, dat si blive in irme fluͦsse UrkStVerf
222
(a. 1341);
StRBern
1/2:359,10
bachminze
swF.
‘Bachminze’
fluischa (?): bachminza GlHvB
403,20
bachrëht
stN.
Nutzungsrechte an einem Bach:
vnd veraygen vnd geben den gaistlichen mannen [...] einen freyen, ledigen vnd vertigen muͤlslach [...] mit wagrecht und pachrecht, vnd mit allen rechten, eren, nuͤtzen guͤlten vnd gewonheiten UrkSchäftl
162
(a. 1343)
bachruns
stF. oder M.
‘Wassergraben’
mit allem réht, so dar zvͦ hoͤret, das si holz oder velt, akker oder wisen, bach oder bachrv́nse UrkCorp (WMU)
3004,1
bachsnëcke
swM.
‘Wasserschnecke’
die vierden sint pachsneken, die in den pächen und in den süezen wazzern wonent BdN
258,33
bachstat
stM. oder N.
‘Bachufer’ (hier als Bestandteil eines Personennamens):
Chvͦnrat an bachstade von Silennvn UrkCorp (WMU)
634,2
bachswîn
stN.
‘Mastschwein’ (vgl. bache):
sex porci, qui dicuntur bacsvin sive specsvin, debent esse dati in festo Andree UrkHerford
135
(13. Jh.);
ein bachswin einer halben loetigen margk werd UrkHenneb
2:101,7
(a. 1351)
backe
swM.
‘Backe, Kinnlade’ (von Mensch und Tier):
diͤ sleg, diͤ sluͦgen dins sunes backen MarlbRh
67,7;
die backen dicke feizzet, / die kunst niht kunst geheizzet Physiogn
215;
mit demselben schlag schlug er im den lincken backen abe mit dem oren Lanc
58,19;
er leit sinen backen in syn hant und leynte off synen ellebogen ebd.
306,8;
das ime die trehene úber die backen herabe runnent MerswBgR
175;
wer stilt under vier und fünf schilling pfenningen, den sol man durch den baggen brennen StRFeldk
140;
und min gevater [...] / durch die backen ist gebrant Renner
18380;
Samson, / der die grôzen maht an ime trûch, / daz er mit eines eseles bachen ein tûsint liutes erslûch VAlex
1264;
sust sal er [Christus] al der backen / gezoumen [am Zügel führen] und betwingen / di zu im nicht enswingen [nicht zuwenden]
TvKulm
736.
– phras. (?):
des sal man ken [gegen] im wachen / und regen hi di bachen / mit erbeit an underlaz / und mit beten TvKulm
5860.
– übertr.:
tugende spürt er [der Arge] sam daz wilt / ein nasewîser bracke; / doch mestet sich mit ir ungerne sînes herzen backe KvWLd
32,252
backel
stN.
‘Bündel’ (vgl. packe):
swelh trager zin schrotet der sol von dem saume dri phenninge naemen unde niht mer. unde der binder von dem selben saume zwene. [...] von eime saume wollen viere. von einem backel darnach unde es groz ist StRAugsb
50,21
backen
stV. (VI)
auch bachen.
‘(etw.) backen, ausbacken’
si chochete unde buoch Kchr
10683;
daz was sam div semele. div gebahchen ist mit deme honege VMos
78,24;
legez [eine Teigtasche] in siedenz smaltz vnd backez harte BvgSp
27;
lege sie [Krapfen] in ein pfannen vnd la sie backen ebd.
59;
daz gemischte broͤt, daz man becket uf den kauf WüP
90,2;
man moht niht gebachen / noch ezzen gemachen EnikWchr
23965.
– übertr.:
so muͤstu als unmessig vegfúr liden, und solt gebachen und gebraten werden Tauler
138,19.
– subst. ‘etw. Gebackenes’
ein guͦt gebackenz BvgSp
44;
so man oͤl gehaben mac, so sol man den vrowen an vnser vrowen tac gepachens [lat. pastille
] gebn UrkGeisf
422
(13. Jh.).
–
‘etw. dörren’
ouch machstu in der svnnen backin allirleyge frucht Pelzb
134,13.
–
‘etw. braten, rösten’
backe in [den Hecht] vf eime huͤlzinen roste vnd brat in gar schone BvgSp
17;
gebacken vogel druf gesetzet ebd.
94.
–
‘fest werden’ (intr.):
nime ein chürbez unde bewil daz in einem teige unde wirf ez in einen oven, unz der taich gebache; sô nim den souch, der ouz dem chürbez rinne, unde gip im ze trinchen Barth
152,22.
– phras. ‘selbst satt gebt ihr den Hungernden kluge Ratschläge’
ir redet als der gebachen hât Neidh(HW)
16,2 App.;
du redest als der gebakken hat Minneb
4406
backenbôʒ
stM.
‘Ohrfeige’
mit grozen valken bozzen [Schläge so hart wie beim Falken der Beutegriff ─ La. baken bozzen
] / wart im der slac vergolten Rennew
1220
backenkarre
swM.
nicht näher bestimmbares Fuhrwerk:
von dem backen karren mit gewande zwen phenninge UrkCorp (WMU)
548ABC,22,41
backenknûʒ
stM.
‘Ohrfeige’
dô huob sich der tanz von dem rûzze: / der tôn durh die biunde / schal rehte als ez allez brunne: / hôhe sprunge, geile baggenknûzze SM:Go
2: 7,4;
hôhe sprünge, rôte baggenknûzze ebd.
2a: 6,4
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