Baseler, Basler
stswM.
1
‘Baseler’ als Bezeichnung für eine Münze 2
‘Baseler’ als Bezeichnung für einen Messertyp, Dolch
1
‘Baseler’ als Bezeichnung für eine Münze:
umbe sechs phunt basileren, die danne ze Basil genge und gebe sint
UrkCorp (WMU)
2312,19.
40,28
2
‘Baseler’ als Bezeichnung für einen Messertyp, Dolch:
man hat verboten [...] daz dhein burger weder in der
stat noch auzwendig niht sol tragen dhein silberin gürteln
[...] dhein welhisch messer noch dheinen basler
NüP
217;
wel man zu Meinze inne woninde ist, der rutinge dregit odir swert odir
beseler, der sal uz Meinze varin ein vierteil iaris MainzFriedgI
101;
daz hat nu ain swert umb geben / und ain baßlar lang da neben Teichn
588,118
bäselîn
stN. (swN.
RvEWh
13129
)
Dimin. zu base:
ach vroͮwe, raines baͤselin RvEWh
12687;
vil liebes baͤselin ebd.
13139;
uf ir baͤselinen schos ebd.
13129
basenkint
stN.
‘Kind der base’
und sint dis die mage: bruͦdere und bruͦderkint und swesterkint, eheimes kint,
muͦmenkint, vetternkint, basenkint UrkCorp (WMU)
N 238 AB,15;
jener geiz und dirre boc / wêrn basen kint Renner
7458
basensun
stM.
‘Sohn der base’
amitinus: basensun SummHeinr
2:3,15.
1:119,60
basîlie
swSubst.
‘Basilikum, Basilienkraut’ (als Heilpflanze):
unde mugestû gewinnen basilien die wurz, die mische dâ zuo
Barth
144,11;
von dem basiligen. basilicon haizt ain basilig. daz ist ain
kraut, daz hât gar ain edeln smack BdN
387,3;
diu sint gestalt sam der basiligen pleter ebd.
391,31;
basilisca: basilie VocBV947
3:537,20.
– sonst in der lat. Form:
basilicon ist heiz vnde trucken vnde zu loset daz fleuma
SalArz
21,55
basilisc
Adj.
→
beselich
basiliske
swM.
‘Basilisk’ (schlangenartiges Fabelwesen, dessen Blick tötet):
ez dimpf et [l. eht
] uz irs augen blicke / totlicher untrost uff der vart / reht nach
basilisken art! Minneb
1288;
dû gîtiger basilisken zagel Ottok
63503.
– i.d.R. in der lat. Form basiliscus:
basiliscus haizt ain unk. der ist ain künich aller slangen
BdN
263,27;
der slangen künige fintlich, / der Basiliscus ist genant, /
gar giftig ist sin blick Mügeln
205,4;
Brun
2804;
HvNstAp
10148.
– in Verbindung mit asp:
ich aht iuch ze gelîcher wîs / ze dem wurme aspîs / und ze dem basiliscus. /
der art ist beider sampt sus: / der einen smeckt, den andern siht, / der enweders
mac genesen niht Georg
4201;
Vät
31988.
– Vergleich des Basiliskenblicks mit dem Neid:
der nît ist gein im selber blint, / gein andern liuten sint sîn ougen /
scherpfer und ouch unreiner tougen / denne eines basilisken sîn Renner
14359;
myn [des Neides] augen sint augen von basiliscus, /
die doͤdent wen sie aneblickent sus Pilgerf
8329
basis
N.
‘Basis, Sockel’
zwo suͤl sint uf der ein den spiegel habende, / dar uf ein basis, uf die zwo
nu viere / suͤl gelicher lenge und ot aber ein basis richer ziere JTit
6240,3.
6243,2
bast
stMN.
1
‘Bast’ (pflanzlicher Faserstoff unter der Rinde eines Baumes), selten auch
‘Rinde’
2 bildl. für Geringfügigkeit, oft zur Verstärkung einer Negation 3 jägerspr. ‘Haut (des Hirsches)’ , auch übertr. auf den Vorgang des
Enthäutens und Zerwirkens; nur Tr (vgl. H. Kolb, Ars venandi im
‘Tristan’ , in: FS Ruh, Tübingen 1979, S. 175-197, bes. S. 182f.)
1
‘Bast’ (pflanzlicher Faserstoff unter der Rinde eines Baumes), selten auch
‘Rinde’
wurz, este, ris, loub unde bast Mügeln
254,8.
– meist als Material zum Binden:
so binde is czu samen mit eyner wit odir baste odir
semdin [Schilf, Binse]
Pelzb
120,26;
man slîzet ab der wîden / ein bast vil sterker mit der hant, /
dann iezuo sî der minne bant KvWHerzm
545;
die gevangen si bunden / in die wegen vaste / mit stricken und mit baste
Ottok
84738;
Iw
4940;
Tr
2950.
– teilweise zeigt der Kontext, dass Bast als einfaches, wenig edles Material
angesehen wird (vgl. 2):
diu stîcledr von baste Parz
530,25;
Mechth
4:27,15;
HvNstAp
6752;
ez ist auch gesetzet, daz nieman in die sail, die niht pestein sint, kain past
inwendig darein wuͤrke NüP
157.
– übertr. für den (mit Band benähten) Saum eines Kleides:
do der kittel hette den bast / do sach ich froeiden richen last / des beines
ein vil wening blos MinneR333
65.
– übertr. für die Dornenkrone Christi:
ich klage, daz dû dich solt phlihten / [...] / zuo
dem sældenrîchen bast, / den got ûf sînem houbte truoc Ottok
63648
2
bildl. für Geringfügigkeit, oft zur Verstärkung einer Negation:
ez was im anders sam ein bast [es war ihm sonst
gleichgültig]
Iw
2635;
ich sag iu ein bast [überhaupt
nichts]
ebd.
6273;
dise veste [...] ist sô vast, / daz
si ne vorhtent niht ein bast / uns noh alle di nû leben SAlex
6994;
doch vorvienc iz nicht ein bast HeslApk
14851;
Eckh
1:103,7;
Kreuzf
3392;
Hiob
6740.
– in der Wendung ein fûleʒ/ fûler
~ :
daz schilt unde sper benamen / zerbrâsten als ein fûlez bast EnikWchr
16847;
EnikFb
3622;
rehte als ein vûler bast Krone
16380;
daz si als einen fulen bast / in vnd den keiser ahte Martina
165,40;
Er
2798
3
jägerspr. ‘Haut (des Hirsches)’, auch übertr. auf den Vorgang des
Enthäutens und Zerwirkens; nur Tr (vgl. H. Kolb, Ars venandi im
‘Tristan’, in: FS Ruh, Tübingen 1979, S. 175-197, bes. S. 182f.):
und bâten, daz er [Tristan] si den
bast / von ende zende lieze sehen Tr
3462;
hie mite sô was der bast bereit ebd.
2920;
seht [...] meister, deist der bast /
und alse ist disiu kunst getân ebd.
2922
bastart
Adj.
‘unecht, minderwertig’
einez was ein pflûmît, / des zieche ein grüener samît; / des niht von der
hôhen art: / ez was ein samît pastart Parz
552,12
bastart
stM.
nicht eheliches Kind, außereheliches Kind ständisch ungleicher Eltern (i.d.R. Sohn
eines Adligen und einer nicht standesgemäßen Frau):
die bruder alle gemeine, / groz vnd kleine, / ez were der
basthart / oder von der edeln art Herb
6729.
4809.
12703;
bin ich geborn von iwer art, / so muͦz ich sin ein basthart: / iwer wip langer
ist verlorn / danne daz ich wart geborn Rennew
13116;
Jephte van sinem bruder wart / abgewurfen als ein basthart HistAE
1624;
JTit
4696,3;
dû muost ein basthart sîn êlôs und erbelôs PrBerth
1:413,29
bastëlkopf
stM.
→
pastelkopf
bastête, bastêde
swF.
→
pastête
bastîe
F.
‘Bastei’ (vorspringender Teil eines Festungsbaues):
ainn man warf, den anndern schoz, / da mit erwert man die pastey!
Suchenw
18,485
bästîn
Adj.
‘aus Bast’
er zersluoc den satel dâ se inne reit / [...] / mit
bästînen buosten [Riemen] / bant ern aber wider zuo
Parz
137,10.
137,1.
256,21;
Przemisl graif mid der hant / in sin taschin, dy was pestin Dalimil
5,46;
ez ist auch gesetzet, daz nieman in die sail, die niht pestein sint, kain past
inwendig darein wuͤrke NüP
157
bastlist
stM.
jägerspr. ‘die Kunst, einen Hirsch zu enthäuten und zu zerwirken’
vil kündeclîche enbaste er / beidiu sîniu hufbein, / besunder
niht wan beide in ein. / ir reht er ouch den beiden liez, / den brâten, dâ der rucke
stiez / über lanken gein dem ende / wol anderhalber hende, / daz die dâ cimbre
nennent, / die den bastlist erkennent Tr
2906
bastsite
stM.
jägerspr. ‘Vorgehensweise beim Enthäuten und Zerwirken eines Hirsches’
daz ist der rehte bastsite: / diu lât er iemer dar an, / der
die brust gelœsen kan Tr
2894;
nu sehet an disen bastsite [Fütterung der Hunde
mit herausgelösten Eingeweiden]
ebd.
3035
basûne
swF.
→
busîne
bat
stN.
1
‘Bad’ (nicht immer können der gefüllte Badezuber und der Vorgang des Badens
unterschieden werden) 1.1 Wasser in einem Zuber (zur Reinigung, Erfrischung des Körpers oder zu Heilzwecken) 1.2 das Baden im Freien (selten) 1.3 übertr., meist in relig. Kontext 1.3.1 bezogen auf Tränen (zum ‘Bad der Tränen’ aus Reue vgl. Ps 6,7) 1.3.2 bezogen auf das Taufwasser 1.3.3 bezogen auf Blut (hier zur Läuterung der Seele) 1.3.4 bezogen auf Pech und Schwefel in der Hölle, ‘Höllenbad’
1.3.5 bezogen auf das Fegefeuer 2
‘Badehaus, Bad (als Haus oder Raum, in dem gebadet wird)’
3
‘Quelle’
1
‘Bad’ (nicht immer können der gefüllte Badezuber und der Vorgang des Badens
unterschieden werden)
1.1
Wasser in einem Zuber (zur Reinigung, Erfrischung des Körpers oder zu
Heilzwecken):
ein bat hiez er bereiten, / wan er [...] /
sweizic unde râmic wart Er
3654;
daz bat wart schire dar getragen. / iz wart gewermet ze
rechte ReinFu
K,2008;
in den selben jaren meid er ellú bad, beidú wasserbad und sweisbad, dur
ungemach sines zartsuͦchendes libes Seuse
46,2;
ÄJud
145;
Herb
1168;
Eracl
3583;
BdN
384,18.
– das Bad zu Heilzwecken:
so setze den sichen in ein lauez bat eine kurze wile
SalArz
67,19;
vnde sal in setzen in bat uon swebeligem wazzer ebd.
56,2;
is hilfet ouch, ob si sich in dem bade dicke bahet
nidertalp dem nabele Macer
1,4;
man sol avch alle mittichen den siechen ain bade machen
SpitEich
40,20
1.2
das Baden im Freien (selten):
an deme anderen tage. do gi dev chuneginne ze bade
[im Nil, Ex 2,5]
VMos
32,17.
– hier ironisch:
gein der muntâne / kêrte sînes hers genuoc, / des man sît
dâ vil ersluoc; / etlîche ouch gein des meres stade. / al gewâpent hin zem bade
/ man manegen vürsten kêren sach Wh
436,8
1.3
übertr., meist in relig. Kontext
1.3.1
bezogen auf Tränen (zum ‘Bad der Tränen’ aus Reue vgl. Ps
6,7):
si bereite aber ein bat / mit weinenden ougen AHeinr
518;
so sich diu [die Tochter des Pharao, Ex
2,5] badot und weschet in dem bade der riuwe dc si hât
gemacht ûz ieren zehern PrSchw
2,111;
o sunder, nu irkunde / dine groze missetat! / louf hin zu der bichte
bat, / twach dich [wasche dich] mit der ruwe zar
[l. zâher
] ! Daniel
3514
1.3.2
bezogen auf das Taufwasser:
do er [hl. Nikolaus] in sin erste bat / in
ein wazzer wart geleit PassIII
6,52;
[Christus ließ sich taufen] durch daz daz die
toufe geheiliget wuͦrde [...] zu einem seligen bade
und reinicheit al der christenheit PrLpz
158,5
1.3.3
bezogen auf Blut (hier zur Läuterung der Seele):
doch sint si [u.a. der gute
Schächer] getoufet sat / in irs selbes blutes bat TvKulm
3214.
– bezogen auf Christi Blut:
wan alz groz dein [Christ] lieb ist, alz
haiz ist auch daz pad des prünnen, der von deinem herczen sprang
Baumgart
112,10
1.3.4
bezogen auf Pech und Schwefel in der Hölle, ‘Höllenbad’
ein bat gemachet, gemischet von fúr und von beche,
von pfuͦle, roͮch und stanke. [...] da lagen die
selen inne gelich als die krotten in dem horwe Mechth
3: 15,30.
3:15,50;
wand er uns irloset hat / von des gluenden ovens bat [
de inferno Dan 3,88]
Daniel
1516;
die sitzent in den finstern baden / vnd ligent in des dodes schaden
EvStPaul
5834;
Udo
563
1.3.5
bezogen auf das Fegefeuer:
[im Fegefeuer] da ieglich sele nimt ir bat
PassIII
582,52
2
‘Badehaus, Bad (als Haus oder Raum, in dem gebadet wird)’
diseme phlaster sol man den rudigen mennischin ribin in dem
bade odir ze der sunnun Ipocr
268;
ich wære ê nacket âne tuoch, / sô ich in dem bade sæze, / ob ichs questen
[Badewedel] niht vergæze Parz
116,3;
unde dô der unverzagt / kom ze Marchpurc in die stat, / er gie zehant in ein
bat Ottok
5656;
KgvOdenw
4,45
3
‘Quelle’
ist aber daz ertreich sweflik, als do die haizzen pad
enspringent, so fuͤrt der dunst mit im aschen und feur und verprent doͤrfer und stet
KvMSph
17,28
batalieren
swV.
‘kämpfen’ (von afrz. batailler):
die burger bâten in dô sâ / daz er [...] / ir
wahsende ritterschaft / mit ritters schimphe zierte / und mit in batalierte, / daz
sie mit schimphlîcher wer / lêrten wol ir jungez her / vehten RvEAlex
3514;
der konig von Uber der Marcken was gebatelliert zu
strytt [kampfbereit]
Lanc
198,3
|