înborn
Part.-Adj.
→
îngeborn
în born
swV.
‘(in etw.) hineinbohren’
niden an der wende / bi des bettes ende / begund der knab in boren / mit schufeln und mit schoren [Hauen]
DreiFrauen
334;
sid ich dir nu anders nit getuͦn mag, so wil ich dinen lip doch mit disem negber [
nabegêr, ‘Bohrer’
] pingen und ze dem mund in boren, daz dir als we muͦss geschehen, als gross din lust mit fleisch essen ist gewesen Seuse
61,16
inbot
stN.
auch ingebot.
‘Gebot, Auftrag, Weisung’
‘mandatum’ heizzet ‘inbot’. daz me den heimlichen truten unde den sunterfriunten inbiutet PsWindb
118,4(Randgl.);
daz ih behuote inbot diniu [interl. zu ut custodiam mandata tua
]
ebd.
118,60.
118,63;
dô sageten si ir daz inbot [die ausgeschickten Männer teilen Crescentia mit, dass sie durch ihren Ehemann (Kaiser) beauftragt sind, sie zu töten]
Kchr
11854;
‘vbir vierzic tâge so wirt verwandelt Ninnive.’ daz gotis îngebot wart geseit dem kunige Spec
62,18
în brëchen
stV.
1 intr. ‘gewaltsam eindringen’
1.1 in einen Raum oder als Raum Gedachtes 1.2 in etw. Festes 2 tr. ‘etw. gewaltsam (in etw. Festes) hineinbrechen’
1
intr. ‘gewaltsam eindringen’
1.1
in einen Raum oder als Raum Gedachtes:
der bischof sich do wante / zu dem volke unde sach, / wie die schar zur tur inbrach, / die nicht gutes meinte Pass III
59,4;
dâ brach er zuo den türen în Tr
13529;
RvEWchr
4792;
Kreuzf
2947.
2942;
we dem kloster, da disú zwei [
inwendig frevel geselschaft und uswendig schedlich frúntschaft
] in gebrechent! Seuse
382,19
(=
463,27
).
–
daz her bî Posenow înbrach / und durchreit den strich sô vort / bis an dî stat zu Frankenvort / mit roube und mit brande NvJer
26435
1.2
in etw. Festes:
an der selben bekorunge [Versuchung] / des obzes nam der junge [Adam] / den angel [...] der brach im durch den hals in / biz her worgete dor an HeslApk
5766
2
tr. ‘etw. gewaltsam (in etw. Festes) hineinbrechen’
ist aber, daz ein man sinken wil eine grube, di da heizet ein heimelichkeit [stilles Örtchen] , di muz he inbrechen oder inslan dri vuze von sime nakebure [Nachbarn]
StRFreiberg
31,17
în brëhen
swV.
wohl hierher und nicht zu
în brëchen
‘nach innen leuchten’
der selben vernúnftiges lieht ist us brechende und nút in brechende als daz ful holtz, daz dez nahtes schinet etwaz [durch Bioluminiszenz eines Pilzmyzels schwach schimmernd]
Seuse
157,1
în brîden
stV.
‘hineinweben’
der samît als ein rôse bran / in einem rôten glaste, / dar ûz dem hôhen gaste / was sîn wâpencleit gesniten. / ein wunder was dar în gebriten, / daz diu sŷrêne heizet KvWTroj
3738;
dâ wâren strîfen în gebriten / ûz grüener sîden vingers breit ebd.
2948
în bringen
V.
1
‘hereinbringen’
2
‘einbringen, einnehmen’ (von Geld und Besitz) 2.1
‘(zusätzlichen Besitz) einbringen’ (auch in die Erbmasse s. DRW 2,1370 s.v. einbringen 5; WMU 2,924 s.v. înbringen B2) 2.2
‘(Geld/ Abgaben) einziehen, einnehmen’ (s.a. DRW 2,1369f. s.v. einbringen 4; WMU 2,924 s.v. înbringen B1)
1
‘hereinbringen’
si brâhten wider în zer tür / daz si mit zuht ê truogen für Parz
240,21;
sus brâhtens in heinlîchen în / wider durch ir hâltürlîn Tr
9497.
– übertr.:
nû sol ich abir brengin în / ein teil der schichte, dî dâ sîn / in andrin landin geschên NvJer
15363;
dar umbe sol der mensche vlîziclîchen behüeten sîniu ougen, daz sie iht înbringen, daz der sêle schedelich sî Eckh
2:138,5
u.ö.;
und die do rechte one mittel inbringent den heiligen geist in einer hohen wisen, daz ist wore abgescheidenheit und lidikeit und innikeit und einikeit Tauler
91,30.
250,14
2
‘einbringen, einnehmen’ (von Geld und Besitz)
2.1
‘(zusätzlichen Besitz) einbringen’ (auch in die Erbmasse s. DRW 2,1370 s.v. einbringen 5; WMU 2,924 s.v. înbringen B2):
er riet und bat flîziclich, / daz der kunic solt dem rîch / disiu lant in bringen Ottok
13763.
19038.
19806;
als er datz Âche hiet gesworn, / swaz dem rîche wær verlorn, / daz sold er in bringen; / er hiet gelobt an allen dingen / daz rîche bezzern unde mêrn ebd.
12835
2.2
‘(Geld/ Abgaben) einziehen, einnehmen’ (s.a. DRW 2,1369f. s.v. einbringen 4; WMU 2,924 s.v. înbringen B1):
er sol auch elliu iar mit den stiurmaistern sweren die stiur getriwlich besorgen und einzebringen alz verr es an im stat ungevarlich StRAugsb
251,14;
wann mein paid vorgenant toͤchter geistlich sint vnd sich selb nicht besorgen mogen, wil ich vnd mein erben die sorg fur sev tragen vnd in die guͤllt inpringen ân all ir mue vnd nach vnsern trewn UrkEnns
6,469
(a. 1344)
inbrinnende
Part.-Adj.
‘heftig brennend, leidenschaftlich entbrannt’ (mit intensivierendem →
in-; vgl.
enbrinnen
):
entliuhte uns, liehtebernder tac, / inbrinnend minne, balsmen smac, / blüejender hac, / inbrünstgiu herzen hitze LobGesMar
15,2
în brocken
swV.
etw. (Brot) in Stückchen in eine Flüssigkeit hinein geben ‘einbrocken’
intero: înbrockin VocAbstr
377
înbruch
stM.
‘Zusammenbruch, Einbruch’
mugint ir geischlich zuht nit genzlich fúr bringen, so ahtend doch, daz nit ablasses [Nachlassen] noh sweres inbruches under úch geschehe Seuse
382,4.
463,14.
– unklar, ob hierher oder ‘Nachinnendringen, Nachinnenrichten’ (vgl.
în brëchen
,
înbrüchic
) oder ‘Einziehen’ (vgl. Glr.z.St.):
so sich ein gelassenr mensch fuͤgen wil zuͦ der warheit, so sol er sich flizzen, daz er nem einen inbruch der sinnen, wan got ist ein geist Seuse
168,30.
359,3
înbrüchic
Adj.
‘nach innen gerichtet’
do kom dú selb jubilierend gnade her wider und ward im neiswi in beliplicher wise, [...], dik in dem bad ald ob tische ward im dú selb gnade; aber daz geschah in inbrúchiger wise, nút in usbrúchiger wise Seuse
175,26
inbrünste
Adj.
→
inbrünstic
inbrünstic
Adj.
‘heftig brennend, stark entflammt’ (zu
brünstec
mit intensivierendem (?) →
in- ):
daz ein inbrúnstigú vakel enbrunnen sie in dinem herzen Seuse
384,15.
466,16;
luͦg oͮch, wie die hohen seraphin und die minnrichen selen des selben kores [Engelschores] ein inbrúnstiges ufflammen hein ane underlaz in mich [die Ewige Weisheit]
ebd.
243,13.
– übertr. ‘stark verlangend, leidenschaftlich’
si rûften ‘crucifige’/ nicht eines, sunder zwir, / wan inbrunstic was ir gir / und erhitzt ûf Christi tôt JvFrst
7416;
daz miner tochter mund so rott / von mine [l. minne
] ie so inbrünstig ward, / des litt erschlagen menig ritter zartt GTroj
23559;
ir [des Paares] frœlîch lust was ûf den haft [Verbindung, Festhalten] / der minne kon [
kone swstF., stM. ‘Ehepartner’] inbrünstic Reinfr
11143;
meist bezogen auf religiösen Eifer oder die myst. Liebe zu Gott:
vil süezer trôst und genâde geschach, / dô des heiligen geistes güete / inbrünstic si machte mit sîner glüete Renner
13212;
ei wel inbrunstec minne, / da sich erzouget inne / zu gesichte ieso gereit / godes gegenwurtekeit! Elis
5337.
5140;
ich jage ze dir mit hitzigem inbrúnstigem ernste, als der hirze zuͦ dem lebenden brunnen Seuse
216,16
u.ö.;
wohl hierher (vgl. Pfeiffer Anm.z.St.):
entliuhte uns, liehtebernder tac, / inbrinnend minne, balsmen smac, / blüejender hac, / inbrünstgiu [Hs. inbrv́nstîv
] herzen hitze LobGesMar
15,4
inbrünsticlîche
Adv.
‘heftig brennend, leidenschaftlich’
des hat ein furic minne / ir herze unde aller ir sinne / inbrunstecliche enzundet Elis
979;
daz dú minnevackel ze allen ziten inbrúnstklich uf schlahe in allem minem gebette [Gebet]
Seuse
314,3;
so inbrunstklich glenzende ebd.
241,11.
317,16.
395,27
inbrünstlîche
Adv.
‘heftig brennend, leidenschaftlich’
welch sêlic mensche hât nu den sin, / der sich ze gote und in got senke / und inbrünstlich an in gedenke? Renner
22536;
ker wider, daz wir dich an gesehen: der vatter mit sime gewalte, [...], der heilige geist, daz er dich inbrúnstlich wider enzúnde als ie von erst Seuse
436,2.
549,1
în bücken , -bucken
swV.
‘eindrücken’
ein nase mitten gebuͤcket in Physiogn
227
în buosemen
swV.
Lehnübers. zu lat. insinuare, hier ‘(Wissen/ Gewissheit) eingeben’
du der dem mennisken wihslichen in buosmest. zewizzene tuost die gewizzene daz er iht uerlazze [interl. zu qui homini prudentes insinuas scientiam ne derelinquat
]
PsWindb
93,Oratio
înburc|heit
stF.
‘Rückzug in die innere Burg, in die Sicherheit einer inneren Eingeschlossenheit ’ (FWB 8,68 ‘tiefe, religiöse Einkehr’, Glr.z.St. ‘Seelengrund’):
ein gelassenr mensch, so sich der in inburgheit sezzet mit ingefuͤrten sinnen Seuse
169,28
inbûwe
swM.
‘Einwohner’
an der vart / wurdin sî aldort gewar / toplin [würfeln] in der bûvin [La. inbuwin
] schar / einen knabin, der was risch, / kreftic, schône unde vrisch NvJer
7316
in bûʒen
Adv.
→
enbûʒen
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