i – idern īder|slange – iegewelich iege|wėr (?) – iemerwėrnde iemerwiric – iesō ieswėr (?) – iewėdersīt iewelich – iglich igris (?) – ilgen (?) ilic – imīn īmin – inędere in allen gāhen – īn bezūnen īn biegen – īn blicken īnborn – in būʒen inc- – indisch īn dorren – īn erbilden īn erkźren – ingebėr īn gebėrn – īngenomenheit ingeręte – īn gewinnen īngezogenheit – inhant inhant – īn kapfen inkeine – īn lāʒen īnlāʒunge – inliute īn locken – inne behalten inne belīben – innen innenān – innericlich innerlachen – inniclich innigen – īn rinnen īn rīsen – īn schenken īn schepfen – īnsetzunge insiam (?) – īn slieʒen īnslieʒunge – īn springen īn spruʒʒen (?) – īnswėbunge īn swingen – īn tropfen īn swingen stV. int Adv. int- interment stN. interpretieren swV. intestīn stN. inthecken swV. intiefe stF. intp- intpf- intph- int|qu īntrac stM. īn tragen stV. intremeis stN. īn trenken swV. īn trėten stV. īn trīben stV. īntrit stM. īn tropfen swV. īntrouf – īnvar īn varn – īnvlieʒunge īn vlʒen – īnwander inwaner – īn wėten inwette – inzihtige īn zogen – irchelrieme irchvėl – irisch irischman – irregunge irrehaft – irrevart irre vliegen – iruele
|
īn swingen
stV.
‘etw. schwingend hineinbewegen’ (bildl. in myst. Texten, vgl. Egerding, Metaphorik 2,560):
und [
der creatúrlich geist
] wirt da mit den drin personen wider in daz abgrúnd nah inswebender einvaltekeit in geswungen Seuse
193,22
int
Adv.
→
ie
int-
s.a. en-, end-, ent-
interment , intermoisse
stN.
→
intremeis
interpretieren
swV.
‘etw. erklären, deuten, übersetzen’
Seraphin, den nunden grat, / den hosten chor got selbe hat / an sich geordenieret. / er ist interpretieret / in den schriften ‘ein brunst’ Pass I/II (HSW)
37242;
der nunde chor seraphin, / den got so hohe zieret, / ‘ein brunst’ interpretieret [bedeutet]
ebd.
37520
intestīn
stN.
‘Darm, Wurst’ (zu lat. intestinum):
mit pardris und lampriden vil manigen da genuͦgte. / [...] etlichen andern fuͦgte / ein intestin uf einem kol erkrammet [ausgedrückt]
JTit
631,3
inthecken
swV.
→
endecken
intiefe
stF.
‘innerster, tiefster Grund’ (mit intensivierendem in-, vgl.
1in-; vgl. auch
ingrunt
und lat. altum;):
wesen unde nātūre ist ein lieht in liehtes eigenschaft. des liehtes ist daz wesen ein ingrunt und ein intiefi. har umbe ist ez wesen Eckh (Pf)
669,33
intp-
→
enb-
intpf-
→
entv-
intph-
→
entv-
int|qu
→
enk-
īntrac
stM.
‘Beeinträchtigung, Schaden’ (vgl. DRW 2,1473):
an den orten, da si [die auswärtigen Metzger] vor alter here gepflegen von morgen an bis zu abent stehen mogen on eintrag und verhinderung der statmezler WüP
6e,8
īn tragen
stV.
auch inne tragen
(
ThvASu
).
1
‘etw./jmdn. (in einen Raum) hineintragen’
1.1 allg. 1.2
‘etw. einsammeln, heimbringen, (als Ernte) eintragen’
1.3
‘etw. (in den Körper) hineinleiten, ins Innere befördern’
1.4 bildl. in myst. Texten ein (Hin)Einbringen in den Menschen oder seine Seele (vgl. Egerding, Metaphorik 2,570. 574. 576) 2
‘etw. einweben, einwirken’ (nur part.) 3
‘etw. zur Folge haben, einbringen’
4
‘etw. rauben, entwenden’ (verschrieben aus
entragen
?)
1
‘etw./jmdn. (in einen Raum) hineintragen’
1.1
allg.:
ir kamergwant truoc man īn / und entladete den helfant Wig
11460;
bi einer wīle giengen schenken für / mit gezierd von Azagouc, / dar an grōz rīcheit niemen trouc: / die truogen junchźrren īn Parz
84,23.
182,3;
in diseme leitschalle / wart her Līnier īn getragen. / beidiu wuof unde clagen, / des was vil ob dem wirte UvZLanz
2121;
Wh
259,22.
– übers. lat. importare
‘hineinbringen’
also innetreit daz beginne unde daz ende ein ordenunge, unde also treit ouch inne daz mittel ein ordenunge ThvASu
50,7.
28,21
u.ö.
1.2
‘etw. einsammeln, heimbringen, (als Ernte) eintragen’
vnde so er in gat frvge vnde ze miteme dage vnde ze naht, so sol er ze ieglichem male intragen einre garben seil vol kornes, das er vor den sniteren het gesniten UrkCorp (WMU)
N816,7.
– von Insekten:
die jungen [Bienen] vliegent auz ze würken und tragent ein honig und wahs BdN
289,30;
si [die Ameisen] peizent daz korn enzwai daz si eintragent, daz ez icht anderwaid keimel und grüen ebd.
302,6;
Renner
5565.
– unter Ersparung des Obj.:
si [die Bienen] samnent sich all umb irn tōten kaiser und tragent niht mźr ein noch vliegent auz BdN
292,4;
alsō mit grōzem vleiz arbaitent si [die Ameisen] und tragent ein ebd.
301,33
1.3
‘etw. (in den Körper) hineinleiten, ins Innere befördern’
álse der háls dáz ézzan ín tréget. unte ábo dīe stímma ūz tréget Will
58,9;
dar umb, daz si [die Luftröhre]
[...] tregt den luft auz und tregt ain von des menschen mund zuo der lungen BdN
18,6.
– refl. ‘sich im Körper verteilen’
glicher wise also obe die lipliche spise blibe in dem magen und sich nút fúrbas ingetruͤge noch mitte enteilte dem hertzen noch dem hoͮbte Tauler
122,20
1.4
bildl. in myst. Texten ein (Hin)Einbringen in den Menschen oder seine Seele (vgl. Egerding, Metaphorik 2,570. 574. 576):
in irem ersten anevang wurden ir [Elsbeth Stagel] ingetragen von neiswem hohe und vernúnftig sinne Seuse
97,10;
bis lidig alles dez, daz dú usluͦgendú beschaidenhait us erwellet, daz den willen beheftet und der húgnúst wollust in trait ebd.
169,13
u.ö.
– subst.:
die fúnfte porte ist daz der mensche gotte steteclichen ein wieder in und uftragen habe, also daz man von ime enpfangen hat luterlichen, also wider in den ursprung, in den grunt do es uzgeflossen ist Tauler
37,15;
in einem úber substentklichen intragende des geschaffenen geistes in den ungeschaffenen geist gotz ebd.
169,17.
– spez. von Sinneswahrnehmungen:
swer āne allerleie gedenke, allerleie līphafticheit und bilde inne bekennet, daz kein ūzerlich sehen īngetragen enhāt, der weiz, daz ez wār ist Eckh
5: 60,20;
ez mac des himels īndruk sīn, oder ez mac sinnelīche īngetragen sīn ebd.
5: 220,4
2
‘etw. einweben, einwirken’ (nur part.):
do wirkit man alczugute sidyne tuch mit golde ingetragin MarcoPolo
25,30;
diu tassel dā diu solten sīn, / dā was ein cleinez snuorlīn / von wīzen berlīn īn getragen Tr
10937
3
‘etw. zur Folge haben, einbringen’
daz vor schaden man vorslūc, / vil grōzen vromen daz īntrūc NvJer
27598
4
‘etw. rauben, entwenden’ (verschrieben aus
entragen
?):
und der christen sprech, im sei daz selb phant vorstoln oder enphuert oder eintragen deupleich StRBrünn
368
intremeis , interment
stN.
auch intermoisse (wohl in Anlehnung an gemüese).
‘Zwischengericht’ (zu afrz. entremes, vgl. Rosenqvist 2,276):
dabunt tria bona fercula et unum intremeis et unum gemuͦse UrkKölnZunft
1:196,15
(1. H. 14. Jh.);
dat ander gerichte sal sijn eyn gemuͦse mit guͦden visschen of eyn guͦt interment ebd.
1:57,6
(a. 1344);
dat ander gereichte sal sijn eyn gemoisse ind eyn goit intermoisse ebd.
2:182,6
(a. 1344-1359)
īn trenken
swV.
‘jmdm. etw. heimzahlen, vergelten, eintränken’
der tiufel uns allen vil verhenget, / daz er hin nāch uns trenket īn / sō wir gar sicher wöllen sīn Renner
8305;
und will mir helffen got: / ich entrenck im ein disen spot HvNstAp
6302;
ich getrenke in in ir spot Rennew
16738;
OsterSpI
958.
–
eʒ jmdm. ~
‘es jmdm. heimzahlen’
er sol dir wol vergelten, swaz du mir hāst getān, / und sol dir^$’z īn trenken, mich triege dan mīn wān RosengD
553,4;
ir müezent ez gelten, ez wirt iu wol īn getrenket PrBerth
2:111,25;
Neidh
WL 10:6,3
īn trëten
stV.
1
‘eintreten, einen Raum betreten’
2
‘antreten (etw. zu tun), beginnen’
3
‘sich ereignen, eintreten’
4 rechtssprachl. ‘für jmdn. eintreten, die Rechtsnachfolge antreten’ (vgl. DRW 2,1474f.)
1
‘eintreten, einen Raum betreten’
der vilān trat wider īn Parz
570,25;
do Maria in trat, / Elyzabet wart uffer stat / ervullet von dem geiste Pass I/II (HSW)
1345
u.ö.;
in gedrat nu vil gewis / die dohter Herodiadis EvStPaul
3290.
5322.
14503;
NvJer
19441.
– bildl.:
uil beszer ist, daz du / ein auge habest vnd auch zu / dem leben frolich in gedredest EvStPaul
155
2
‘antreten (etw. zu tun), beginnen’
also sprach Salomon: ‘sun min, wanne du intrittest gotte zuͦ dienende, danne alzuͦhant so bereite din hertze gegen der bekorunge’ Tauler
51,26
3
‘sich ereignen, eintreten’
du der abin intrait und der tac vil Parad
61,35
4
rechtssprachl. ‘für jmdn. eintreten, die Rechtsnachfolge antreten’ (vgl. DRW 2,1474f.):
suln die, den ich iz han vergiftet [denen ich das Vermögen vermacht habe] , zuhant, wan ich embin, intredin UrkFrankf
2:181
(a. 1323)
īn trīben
stV.
1
‘etw./ jmdn. hineintreiben’
2
‘jmdm. etw. vergelten’ (vgl.
īn trenken
)
1
‘etw./ jmdn. hineintreiben’
ouch half in [den Griechen] die nacht, / die die von Troyge in treip, / daz in der schiffe ein teil bleip Herb
11939;
er müese uns rinder unde swīn / trīben ūz unde in Greg
1351;
dem kunic si rāt gāben, / wie er den hof solt haben / und sazten im amtliute / dise morgen, jene hiute / triben si in Ottok
41499.
– bildl. ‘etw. beibringen’
nū sol ich ouch betichtin, / betichtinde intrichtin, / [...], / beschrībinde īntrībin / und īnbrengin dirre schrift, / [...] / waz pźbste unde keisre sīt / sīn gewesin NvJer
1195.
– med. vom Einbringen arzneilich wirksamer Substanzen in den Körper:
centauria gesoten unde hindene mit einem clister [Einlauf] in getriben, vertribet scyasim Macer
33,3;
enciane gemullet [zerstoßen] unde mit warmem wasser zutriben unde in di heimeliche stat mit eime pessario [Vaginalzäpfchen] in getriben, brenget di ander geburt ebd.
63,4.
8,8
2
‘jmdm. etw. vergelten’ (vgl.
īn trenken
):
und gewint ain frowe gütt / ain kind daz schalkhaften man / sin bosshaitt in getriben kan GTroj
10050
(vgl. auch Anm.z.St.);
der andir [der falschen Mutter] tet man schiere schin / das si was ein iubil wip: / wan zirberte ir den lip / mit einim reitel gruͤne: / also wart ir ir chuͤne / in getribin RvEWchr
32301
īntrit
stM.
‘Eingang’ (bildl. von Grenzland):
und [die Feinde] benāmin irre hant [aus ihrer (der Israeliten) Hand, d.i. aus ihrem Besitz] / nicht eine daz gelobte lant, / sundir ouch dāmitte / dī lant von dem īntritte / des rīchis zu Egipten NvJer
21851
īn tropfen
swV.
mit Dat.d.P.
1 intr. ‘auf jmdn. eintropfen’ (hier bildl.) 2 tr. ‘jmdm. etw. tropfenweise zuführen, einträufeln’
1
intr. ‘auf jmdn. eintropfen’ (hier bildl.):
also han ich selden ganzen regen. / ez mvz mir einzeln tropfen in, / daz mir weichen sol den sin Herb
39
2
tr. ‘jmdm. etw. tropfenweise zuführen, einträufeln’
der vogel hāt die art [...], daz er seinen kinden ain fäuhten eintropft sam milch BdN
224,18.
– bildl.:
er [Merkur] haizt auch in kriechisch stilbōn, daz ist ze däutsch guot tröpfel, dar umb, daz er guot genād geuzet und eintropft den kinden, der herr er ist BdN
64,16
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