i – idern īder|slange – iegewelich iege|wėr (?) – iemerwėrnde iemerwiric – iesō ieswėr (?) – iewėdersīt iewelich – iglich igris (?) – ilgen (?) ilic – imīn īmin – inędere in allen gāhen – īn bezūnen īn biegen – īn blicken īnborn – in būʒen inc- – indisch īn dorren – īn erbilden īn erkźren – ingebėr īn gebėrn – īngenomenheit ingeręte – īn gewinnen īngezogenheit – inhant inhant – īn kapfen inkeine – īn lāʒen inkeine Adv. in keinen gāhen adv. īnkźr stM. īn kźren swV. īn kerkeren swV. īn kleiden swV. īn klingen stV. inknėht stM. īn knüpfen swV. īn komen stV. īn kriegen swV. īn krümben swV. īnkunft stF. īn künten swV. inl- inlachenes Adv. īn laden stV. īnladunge stF. inlandes Adv. īn lāʒen stV. īnlāʒunge – inliute īn locken – inne behalten inne belīben – innen innenān – innericlich innerlachen – inniclich innigen – īn rinnen īn rīsen – īn schenken īn schepfen – īnsetzunge insiam (?) – īn slieʒen īnslieʒunge – īn springen īn spruʒʒen (?) – īnswėbunge īn swingen – īn tropfen īntrouf – īnvar īn varn – īnvlieʒunge īn vlʒen – īnwander inwaner – īn wėten inwette – inzihtige īn zogen – irchelrieme irchvėl – irisch irischman – irregunge irrehaft – irrevart irre vliegen – iruele
|
inkeine
Adv.
→
engegen
in keinen gāhen
adv.
Wendung (
HvNstAp
7941)
→
gęhe
stF. 4;
vgl. auch
gāhe
swF.
īnkźr
stM. , īnkźre
stF.
1
‘Einzug, Einmarsch’ (in der Wendung diu ~ nëmen
‘einziehen, einmarschieren’ ; vgl.
īn kźren
1 ) 2
‘(innere) Einkehr, Versenkung (in sich selbst, in Gott)’ (in myst. Texten, vgl.
īn kźren
3 )
1
‘Einzug, Einmarsch’ (in der Wendung diu ~ nëmen
‘einziehen, einmarschieren’; vgl.
īn kźren
1):
dō diz vorgenante her / solde nemen dī īnkźr / zu Crasim in dī gegenōt [Gegend] , / dō wart iz [...] / īnsprenginde vorirrit / und ein teil gevirrit / von einandir her und dar NvJer
17390
2
‘(innere) Einkehr, Versenkung (in sich selbst, in Gott)’ (in myst. Texten, vgl.
īn kźren
3):
do muͦs ein kreftig inker geschehen, ein inholen, ein innewendig versamenen aller krefte Tauler
9,20;
denne in den zehen joren sol der mensche haben eine inker und ein insincken, ein insmeltzen in daz luter goͤtteliche einveltige indewendige guͦt ebd.
80,11;
in eime nehern sinne so ist gebet ein vereinender inker des geschaffenen geistes in den ungeschaffenen geist gottes ebd.
421,21
u.ö.;
do wart im eins males ein inker, in deme er wart getriben zuͦ im selben, und ward in im gesprochen also: du solt wissen, daz inrlichú gelazenheit bringet den menschen zuͦ der nehsten warheit Seuse
326,11;
neige ze mir dinú oren, tuͦ einen kreftigen inker und vergisse din selbes und aller dinge ebd.
223,21.
169,35
u.ö.
īn kźren
swV.
1 intr. ‘ eine Richtung (in etw. hinein) einschlagen, sich in etw. hineinbegeben’ (häufig mit adv. wider i.S.v. ‘sich zurückwenden, in etw. zurückkehren’ ) 2 tr. ‘etw. (seinen sin, sein gemüete) auf etw. (als innerlich Gedachtes) richten’
3 refl. ‘innere Einkehr halten, sich meditativ versenken’
4 Part.-Adj. ‘nach innen gerichtet, in sich gekehrt’
5 subst. ‘innere Einkehr’
1
intr. ‘ eine Richtung (in etw. hinein) einschlagen, sich in etw. hineinbegeben’ (häufig mit adv. wider i.S.v. ‘sich zurückwenden, in etw. zurückkehren’):
dō dūhte daz die geste / sīn daz aller beste, / daz si zuo dem māl / bī der Tuonou zetal / hin wider in kźrten Ottok
80736;
dō gie si, als ich hān vernomen, / vür ein klōster dort hin. / zuo dem selben kźrt si īn Niemand
110;
er hies och die vil werden / ze Jerusalem keren wider in / und da bi ainander sin, / baiten siner hymelvart WernhMl
12275;
kuͤnc Melchinor der wise / mit manigem fuͤrsten grise / erbaizt vor dem bethus: / in kern sah man manigen sus / fuͤr irn got Mahmeten WhvÖst
6050;
Parz
42,5;
Tr
14945.
– bildl. im Kontext innerer Einkehr (vgl. 3):
kinder, in diseme und in alleme muͦs man sich lassen [...] und keren in den ursprung wider in, in den grunt und in gottes willen Tauler
109,2.
– bildl. von wieder aufgegriffener Rede:
durch diz selbe mere / ein teil ich vz gegangen bin: / nv kere ich aber wider in Herb
14369
2
tr. ‘etw. (seinen sin, sein gemüete) auf etw. (als innerlich Gedachtes) richten’
du solt din gemuͤte in keren an ewige ding Tauler
249,4;
dis ist wider die frijen geiste, die mit iren valschen liechtern wenent die worheit bekant han, [...] und kerent den sin [La. sich
] in in ir valsche lidikeit ebd.
250,6
3
refl. ‘innere Einkehr halten, sich meditativ versenken’
herre, dise zit ist din und min; aber als ich mich inkere, so ist die zit din und nút min Tauler
357,14;
der das bevinden sol, der kere sich in, verre úber alle wúrklicheit siner ussewendigen und indewendigen kreften ebd.
301,23.
342,2
u.ö.
4
Part.-Adj. ‘nach innen gerichtet, in sich gekehrt’
danne so wúrcket der heilige geist grosse ding in dem ingekerten menschen Tauler
307,4;
er muͦs es mit ingekertem gemuͤte suͦchen und niergent anders ebd.
96,15.
332,12
u.ö.
5
subst. ‘innere Einkehr’
in disem vernúwende und in kerende da swimmet der geist alle zit úber sich Tauler
263,19.
386,16;
ein emziges inkeren wider in úch selben Seuse
431,17
īn kerkeren , īn kerkern
swV.
‘jmdn. einkerkern, einsperren’
div ander toͤrin ist div bose dinch gern tęte, voͤrht si niht daz man si incharchert oder daz si vor den lvten ze schanden wvrde PrBerthKl
3,5
īn kleiden
swV.
refl. ‘sich einkleiden, anziehen’
vor der schriberen hudent [hütet euch] sere, / die sich so wollent schone in cleiden, / zu wanderne vz zierlich bereiden / vnd uf dem markte gruz enphahen [vgl. Mc 12,38]
EvStPaul
4619
īn klingen
stV.
‘etw. erklingen lassen’
nu Tristan der begunde / einen leich dō lāzen clingen īn / von der vil stolzen vriundīn / Grālandes des schœnen Tr
3585
inknëht
stM.
vgl. DRW 6,234 für weitere Belege
1
‘Dienstmann’
2
‘Knecht im Haus’
1
‘Dienstmann’
apparitores: inknetha Gl
2:388,61
(BStK 389).
4:34,33
(BStK 558)
2
‘Knecht im Haus’
vernaculus est servus vel domigena id est inkneht GlHerrad
131
īn knüpfen
swV.
‘etw. einknüpfen, einfügen’ (nur bildl.):
daz ich bekenne in allen minen werken dinen goͤttelichen willen und werde ingeknúppfet in dine bant Tauler
426,22;
jn die leitirboma [Leiter] het dv gotlichv ladvnga inchnvffit [
inseruit
] ^$t die mislichin stige dir diemvͦti vnde dir heiligun zvht BrEng
7
īn komen
stV.
1
‘hereinkommen’
1.1 allg. 1.2 bildl. im geistig-seelischen Bereich 1.3 rechtssprachl. ‘sich ins Einlager begeben’ (vgl. DRW 2,1409) 2 mit Dat.d.P. ‘jmdm. zukommen, zuteilwerden’
2.1 allg. 2.2 von Sinneseindrücken (hier Akk.d.P.?) 2.3 von geistigem Erfassen
1
‘hereinkommen’
1.1
allg.:
duo hiez er den engel Cherubīn dā fore stźn werigen / mit fūrīnime swerte daz er daz bewarte / daz ter niemen īn chōme Gen
519;
nu was diu vlieze unde der vlōz / vor der schifbrucken alsō grōz, / daz nieman an der stunde / āne ein vil hōch ors kunde / zer schifbrucken komen īn Tr
13371;
swer verwirket, daz er uz der stat varen muͦz [...], der sal nicht wider in kuͦmen, ern habe uns e und der stat gebezzert WüP
7a,12;
SAlex
1023;
EnikWchr
11391.
– wohl übertr. i.S.v. ‘eintreten, sich bewahrheiten’ (vgl. Glr.z.St.):
durh daz węn ich hie wol in kum: / fecundi calices quem non fecere disertum? LvRegSyon
2670.
– md. part.-adj. in der Wendung īnkomen man
‘Einwanderer, Zugezogener’ (vgl. DRW 2,1409):
īclich īnkomen man entfźt erbe binnen deme lande zu Sachsen nāch des landes rechte, und nicht nāh des mannes rechte, he sī Beier, Swab oder Franke SSp (W)
1:30.
3:32,1
1.2
bildl. im geistig-seelischen Bereich:
waz die fünf sinne ūztragent, als daz wider īnkumet in die sźle, sō hāt si eine kraft, dā wirt ez allez ein Eckh
1:136,9;
dar umbe sprichet der vater den sun alle zīt in der einicheit und entgiuzet in im alle crźatūren. die hānt alle ein ruofen, wider īn ze komenne, dā sie ūzgevlozzen sint ebd.
2:537,1;
keynem menschen kvmit in / godis gnade in sinen sin, / in sines herzen sin noch mvt, / er ensi gereht vnde da bi gvt PrHess
3,21.
– subst.:
also er [Gott] kummet, so trucket und reisset und neiget er den menschen und wúrket und erlúchtet in. aber dis inkummendes und inwúrckendes werdent alle menschen nút gelich gewar Tauler
104,20.
253,20;
vgl.:
godes wisheit quam gar in dich [Maria] ; / dat inkumen was sunderlich MarlbRh
70,20
1.3
rechtssprachl. ‘sich ins Einlager begeben’ (vgl. DRW 2,1409):
wer laisten wil oder inleger gelobt nach der stat recht zv Prag der schol in eines piderben mannes hovs oder sein herberg ein varn vnd ein chomen, wo man im daz bescheit, vnd schol dar inne zwai mal essen an einem tage StRPrag
16
2
mit Dat.d.P. ‘jmdm. zukommen, zuteilwerden’
2.1
allg.:
swelch burc dem kunig in kam, / darūf er zehant / ein Walch [einen Welschen] ze burcgrāven sant Ottok
41506;
dā entwalt er die wīle, / unz daz mit balder īle / den herren aber kom in / des niwen jārs gewin / an wīn und an getreide ebd.
30826
2.2
von Sinneseindrücken (hier Akk.d.P.?):
aller slahte boume wahset dā [im Paradies] scōne. / den der stanch īn chumet neheines mazzes in gezimet: / er ist der wunne sō sat daz er ezzen nemach Gen
242
2.3
von geistigem Erfassen:
die [die heilige Schrift] mac in [den falschen Christen] nicht komen in / daz sie da muge gebliben HeslApk
15100
īn kriegen
swV.
‘hin(ein)drängen’
ein meister sprichet: got ist etwaz, [...] dā alliu dinc īnkriegent als in ir lestez ende Eckh
1:144,7
īn krümben
swV.
‘etw. krümmen’ (nur part.):
jnkrummit ih bin [
incurvatus sum
]
BrZw
7
īnkunft
stF.
‘Ankunft, Eintreffen’
von der īnkunft [der Brüder des dūtschin hūsis
] in Prūzinlant / unz dā her zu disin tagin NvJer
3205
īn künten
swV.
‘heizen’
und geit als manich wochen holtz, da man mit einchoͤntet in der frawen reventer [Speisesaal]
UrbSonnenb
85
inl-
s.a. entl-
inlachenes
Adv.
→
enlachenes
,
inlīchenes
īn laden
stV.
1
‘einladen’ , auch bei Gericht ‘vorladen’
2 übers. lat. invocare
‘anrufen’
1
‘einladen’, auch bei Gericht ‘vorladen’
sa zehant / hiez er si [der Pharao Moses und Aaron] laden widir in RvEWchr
10310;
bźide, die clegere vnd iene, vf deme man claget, die mvͦzen wol gespreche haben vmbe iewelche rede dries also lange, wante sie der vronebote wider in lade UrkCorp (WMU)
606,11.
– in myst. Texten:
etlīche liute die ‘enladent’ niht īn ‘den geist der wīsheit’; sie ‘ladent’ īn gesuntheit und rīchtuom und wollust; aber in die enkumet niht ‘der geist der wīsheit’ Eckh
2:624,8.
1:349,2.
1:352,3;
der innewendige edel mensche der ist uz dem edelen grunde der gotheit heruzkummen [...] und ist do wider ingeladen und wider ingeruͤffet Tauler
25,21.
269,19;
Parad
59,22.
– subst.:
dem lieplichen inladen Tauler
111,14
2
übers. lat. invocare
‘anrufen’
inladet namen sinen [interl. zu invocate nomen eius
]
WindbCant
120
īnladunge
stF.
1
‘Einladung’
2 übers. lat. invocatio
‘Anrufung’
1
‘Einladung’
so ist doch alle sin [Jesaias] vliz von der inladunge der heiden und von der zukumft Cristi Cranc
Vorr. Jes 8,7
2
übers. lat. invocatio
‘Anrufung’
durh die inladunge namen dines [interl. zu per inuocationem nominis tui
]
PsWindb
90,Oratio
inlandes
Adv.
s.a.
enlandes
.
‘im Lande, am Ort’
mit den vorgenanten phenigen wart abe geloͤste daz gelte, daz jaergelichz usser dem vorgenanten ir wirt daruf entnam, die wile er inlandez waz UrkEssl
247
(a. 1323);
UrkAargau
1,7:15,5
(1. H. 14. Jh.);
UrkCorp (WMU)
2597,041
īn lāʒen
stV.
häufig kontr. (s.a.
lāʒen
);
3. Pers. Sg. -let (
EvAug
18,11
); Part.Prät. inlāzzin (
Spec
65,20
), ingelan (
WernhMl
11302
), ingelossen (
Tauler
421,28
), lāzen īn (
Wh
229,19
); inn-Schreibung UrkCorp (WMU) und Lanc (inne- nicht belegt); trennbares Präfix in manchen Konstr. sowohl vor- als auch nachgestellt.
1
‘jmdn./etw. (her)einlassen’
1.1 eine Person 1.2 eine Sache 2
‘etw. (in etw.) hineingeben, hineinfüllen, einfügen’
1
‘jmdn./etw. (her)einlassen’
1.1
eine Person:
do Josep begunde werven umbe di herberge, / do neliez in niemen in AvaLJ
13,2;
zū mittir nacht quam s. Nicolāus fur die ture unt hiez sich īn lāzin PrMd (J)
347,7;
der uns yn det laßen zu der Dolorosen Garden Lanc
232,21.
– bildl.:
tuo ūf: ich klopf an mit worten. / lā mich in KLD: UvL
41: 3,2.
– subst.:
alźrst ist īnlāzens zīt Wh
92,6.
91,22
1.2
eine Sache:
dar umb lāzet ez die kelten snell ein BdN
105,34;
daz si der luft inlieze / ze Jerusalem in daz munster niht SüklV
658;
lāt die fröide mit dem sumer in KLD: UvL
34: 1,6
2
‘etw. (in etw.) hineingeben, hineinfüllen, einfügen’
der wegebrete saf hindene in gelassen mit eime clistere, verstophet di ruͦre Macer
6,17;
lant in ze der rechten hant / das necze [zum Fischen] , so wirt úch hail WernhMl
12211;
aber niemant inlet ein mitmischvnge eins vesten tueches in ein altez chleite EvAug
18,11;
wol verworhtiu venster / hiez er lāzen oben īn Aneg
1833
|