i – idern îder|slange – iegewelich iege|wër (?) – iemerwërnde iemerwiric – iesô ieswër (?) – iewëdersît iewelich – iglich igris (?) – ilgen (?) ilic – imîn îmin – inædere in allen gâhen – în bezûnen în biegen – în blicken înborn – in bûʒen inc- – indisch în dorren – în erbilden în erkêren – ingebër în gebërn – îngenomenheit ingeræte – în gewinnen îngezogenheit – inhant inhant – în kapfen inkeine – în lâʒen înlâʒunge – inliute în locken – inne behalten inne belîben – innen innenân – innericlich innerlachen – inniclich innigen – în rinnen în rîsen – în schenken în schepfen – însetzunge insiam (?) – în slieʒen înslieʒunge – în springen în spruʒʒen (?) – înswëbunge în swingen – în tropfen întrouf – învar în varn – învlieʒunge în varn stF. învart stF. invaʒʒen stF. în vaʒʒen stF. în verlâʒen stF. invërren stF. în versenken (?) stF. înversinken stF. înversunken stF. Invidia stF. inville stF. inviur stF. inviuric stF. în vlëhten stF. în vleischen stF. învleischunge stF. în vliegen stF. în vliehen stF. în vlieʒen stF. învlieʒunge stF. în vlœʒen – înwander inwaner – în wëten inwette – inzihtige în zogen – irchelrieme irchvël – irisch irischman – irregunge irrehaft – irrevart irre vliegen – isel îsel – îsengruobe îsenhâke – îsenklette îsenklôz – îsensacroc (?) îsenschûfel – îsen- îsenzein – îshachel îsic – ist istic – îtelmachærinne îtelschaft – itwinde iu – 1îwîn 2îwîn – îwînboum
|
în varn
stV.
‘hereinkommen, (feierlich oder mit Heer) einziehen’ (weitere Belege zum Rechtsgebrauch vgl. WMU 2,942; DRW 2,1376f.):
ein schar vert ûz, diu ander in, naht unde tac Walth
20,8;
Lanc
347,6;
unser herre [...] gebuͤtt allen wirten, zuͦ den invarn die geste, die gesaltzen siten fleisch herfuͤren, daz er den gesten verkunde [...]
WüP
88,3;
der helle wuohs der ir gewin, / manchunne allez vuor in VEzzo
108.
–
der herzoge von Pîse / was în gevarn nach prîse / gewapint grozlichin wol Athis
E 98;
zu Jherusalem der stat / vert her dan mit gewalt in HeslApk
18633;
Daniel
4756.
– subst.:
jntroitus sprichet ein infarn vnde bezeichenet wie unser herre in di welt kam Lucid
92,12.
– bildl.:
da wider veret der tuvel in / in den ubel willigen sin HeslApk
13789.
–
‘sich ins Kloster begeben’
sîv solen oͮch minen drin kinden îegelichem sibenzig phvnde geben ze closter, swa siv wellen jn varn UrkCorp (WMU)
3406,36.
–
‘sich in das Einlager begeben’ (vgl.
înlëger
,
în komen
,
în rîten
):
wer laisten wil oder inleger gelobt nach der stat recht zv Prag der schol in eines piderben mannes hovs oder sein herberg ein varn vnd ein chomen, wo man im daz bescheit, vnd schol dar inne zwaimal essen an einem tage StRPrag
15;
so suln si vns laisten vnd einvaren in die stat ze Pazzowe in geisil wiz vnd reht vnd nimmer von danne chomen, uncz wir vnsers silbers gänczlich gewert weren UrkEnns
4,279
(a. 1298);
UrkErf
2,42
(a. 1327);
UrkKlostern
1,236
(a. 1330);
UrkWittelsb
1,342
(a. 1281)
învart
stF.
1
‘Hineinkommen, Hineinfahren, Einzug’
2
‘Zugang, Zufahrt’
1
‘Hineinkommen, Hineinfahren, Einzug’
in daz lant, / an des înwege er sâ vant / gebûwit eine vestin, / dî dâ allin gestin / dî învart pflac vorbîtin NvJer
13279;
ErnstD
5302;
tür unde tor / wurden dô unverspart, / alsô daz si die invart / zuo dem bâbste wol gewunnen Ottok
53408.
8304;
der alte gab im gelaite / ze des grabes inverte AvaLJ
179,5.
– bildl.:
swer mit chlag danne flür / sein zeit, die weil im sælden tür / verlih vroeden invart Krone
7219.
– im Turnier:
ir bêder hurticlîch invart [vgl. er und die sînen den tuney/ mit hurte riten gar enzwei/ die viende hin, die freunde her
88,5f.
]
UvLFrd
88,12.
–
‘Einfuhr’
wir [...] herczog ze Osterreich [...] tun chvnd [...] vmb di in vart mit dem Gmvndischen salcze in die Enns UrkEnns
6,331
(a. 1340)
2
‘Zugang, Zufahrt’
an ainen grozen stadel [...] mit dem ertreich, daz zwischem dem stadel leit vnd der straze gegen dem purgtor, als brait der stadel ist, daz sie haben schvͤln zv dem stadel durch ouzvart vnd invart UrkCorp (WMU)
1736,23;
UrkBern
6,167
(a. 1335);
swaz palme man bî dem wege vant / und boume geloubet, / die wurden des beroubet, / unz im bestreut sîn învart / mit maniger slahte loube wart KvHeimUrst
91
invaʒʒen
swV.
→
entvaʒʒen
(Nachtr.)
în vaʒʒen
swV.
‘(in sich) aufnehmen’
ain iegleich tier, daz zwai hörner hât, daz hât der obern zend niht und hât zwên päuch: ainen vorn, dâ ez daz ezzen des êrsten ein vazzt unz daz ez geidruckt [
ge-iterücket wiederkäut] , und den andern hinder paz, dâ ez daz ezzen dar nâch ein vazzt BdN
115,22;
und wan der mensche got also wol ingevasset und gegenwertecliche in sich gezúhet, so genuͤget in also wol mit kleinen dingen Tauler
415,9
în verlâʒen
stV.
‘hinein lassen’
nû wart im vil gâhes ûf getân / und mit grôzen vreuden în verlân / ein vriunt den si vil gerne sach KvHeimHinv
374;
KvHeimUrst
1330.
2060;
dô gienc diu magt mit sinne / für die küneginne, / und half im daz er kom dar în; / [...] sus wart er în verlâzen Parz
183,3.
653,1;
MF:Wolfr
2: 1,8.
– subst.:
ein in verlâzen wart im kunt KLD:BvL
1:2,9
invërren
Adv.
‘in der Ferne’
do sach ich inverren hohe ein bereitunge der heligen Mechth
7: 63,13
în versenken (?)
swV.
unklar ob în- trennbares Präfix oder Bestandteil von dar ... în in Sperrstellung (vgl.
Tauler
129,16.
277,11
).
hier: ‘(sich) vollständig hineinversenken’
do in dem himmelischen riche, dar sich die suͤssekeit inversencket von der wir gesprochen hant Tauler
102,1
înversinken
stN.
‘vollständiges Hineinsinken’
in disem wirt die sele alzemole gotvar, gotlich, gottig. si wirt alles das von gnaden das got ist von naturen, in der vereinunge mit gotte, in dem inversinkende in got, und wirt geholt úber sich in got Tauler
146,23
înversunken
Part.-Adj.
‘vollständig hineingesunken’
dem sol der mensche volgen mit einem steten unwandelberen gemuͤte, mit einem in versunkenem gemuͤte unwandelberlichen in got Tauler
239,28
Invidia
F.
personif. lat. Begriff im mhd. Text ‘Missgunst, Neid’
daz tet diu leide Invidia Tannh
4,28
inville
stN.
‘Pelzfutter’
die inuille waren hermelin / dar over gezogen cyclatin Roth
1862;
Ginovere diu künegîn / diu liez ir milte wesen schîn. / siu gab ze dem anpfange / mentel vil lange, / gezobelt wol unz an die hant, / mit den besten dachen [Oberstoffen] diu man vant / in allen künicrîchen, / mit invillen rîchen UvZLanz
5740.
8865
inviur
stN.
‘heftiges, inneres Feuer’ (mit intensivierendem →
in-):
werlich ein yn vuer stark, / daz iz hiczte durch daz mark / mit grozer libe vuer, / daz én Got Crist czu stuer / sante TvKulm
5593
inviuric
Adj.
‘sehr heiß, von innen glühend’ (mit intensivierendem →
in-):
daz ist, sô der mensche als infiurig wirt von göttelîcher minne, daz im allez daz unlustlich wirt daz in der zît ist PrNvStr
300,4.
294,18;
diu sêle, diu dâ ist gekêret mit aller kraft under daz lieht gotes, diu wirt inhizzic und inviuric in götlîcher minne Eckh
2:368,5;
dar nâch sprichet er [
Bêdâ
] , daz der engel sî ein durchsnîdendiu scherpfe, inviuric von götlîcher begirde ebd.
3:354,3;
Lilie
43,34;
Mechth
3: 4,26;
Parad
21,21
în vlëhten
stV.
‘einflechten’
nu wolt ich gern wissen daz / ob mir die mynne icht werde gehaz, / umb daz ich hie ein flicht und wint / von lieb so manchen underbint Minneb
2667.
– bildl.:
nu wârn di juden in sulchem limmen [zornigen Murren, vgl. Mt 21,12ff.] , / daz si von starkem grôzem grimme / mit im nicht gereden mochten, / wan si sô vast wârn în gevlochten / in steinic herzen vlinsic herte [in die felsenartige Härte eines steinernen Herzens]
JvFrst
504
în vleischen
swV.
‘zu Fleisch werden’
1 vereinzelt von Nahrung ‘sich (durch Stoffwechselprozesse) in Fleisch verwandeln’
2 i.d.R. bildl. von der Menschwerdung des Gottessohns, -wortes; übers. lat. incarnari
1
vereinzelt von Nahrung ‘sich (durch Stoffwechselprozesse) in Fleisch verwandeln’
diz manna [geistl. ausgelegt: Christus] nicht in vleischet / sich zu unsers vleisches massen HeslApk
3036
2
i.d.R. bildl. von der Menschwerdung des Gottessohns, -wortes; übers. lat. incarnari:
nach der ersten wis so enwas niht notdurftig, daz got ingefleischet wurde zewiderbringenne menscheliche nature ThvASu
16,24.
46,7
u.ö.;
da wart daz ewige wort ingefleischit daz da ewicliche von deme vadere ist geflozzin Parad
18,33.
18,36
învleischunge
stF.
‘Fleischwerdung’, bildl. von der Menschwerdung des Gottessohns, -wortes; übers. lat. incarnatio:
dô her [
der heilige Helyades
] den glouben der heiligen drîvaldikeit geprediete und des êwigen wortis învleischunge vorborgenheit gelarte zu der sexten stunde des tages dô vurbarc di sunne iren schîn HvFritzlHl
140,37;
ez ist zesagen, alse da vor gesprochen ist von der infleischunge, daz die einung also geschehen ist in der person, daz doch da beleip underscheit der naturen ir beider, daz ist, daz ietwederre naturen bleip, daz ir eigen waz ThvASu
84,23;
wan in der infleischunge, in der enist niht ein die gotliche nature unde die menschlich nature, sunder ez ist ein selbstaunge [Fürsichselbststehen] ietwederre naturen ebd.
96,28.
30,17
u.ö.;
aber dú einunge der infleischunge Cristi, sit daz si ist in einem persoͤnlichen wesenne, so úberget si und ist hoͤher, denne dú einunge des gemuͤtes der seligen zuͦ gotte Seuse
334,3
(=
ThvASu
32,19
);
Seuse
356,12
în vliegen
stV.
‘hineinfliegen’
swenn er in [den Stein, der die Fliegen aus dem Haus vertreibt] trüege aber hin [fort] , / sô flügen si aber wider in Volmar
496;
si [die Elster] deckt ir nest und læzt zwai fenster dar ein gên: datz dem ainen fleugt si ein, datz dem andern streckt si irn zagel auz BdN
219,23.
– bildl. für schnell ausgeführte Handlungen:
das sah myn herre Gawan und kam inn fliegende als ein pfil von eim bogen; da enmochten die andern nit geweren und begunden das felt schentlich zu rumen Lanc
261,36;
– mit laʒen von der Leichtigkeit gesprochener/ gesungener Äußerungen:
der höfsche hovebære [Knabe Tristan] / lie sîniu hovemære / und vremediu zabelwortelîn / under wîlen vliegen în Tr
2290;
sô lie der tugende rîche / suoze unde wunneclîche / sîne schanzûne vliegen în ebd.
3625.
– Part.-Adj.:
hy sult ir wizzen dise schicht / daz der mensch mac mit nichte nicht / vermyden noch intwanken / den in vlygenden gedanken Hiob
11632.
11645
în vliehen
stV.
‘Zuflucht suchen’ (vgl.
invluht
):
in den tieffen vellen tuͦt sú [die Gottesfurcht] infliehen und tuͦt rechte also ein wildes tier [...], daz schúhet oder snelleclichen flúhet von allen den die es fahen súllent oder begriffen wellent Tauler
106,9
în vlieʒen
stV.
zum Gebrauch in myst. Texten vgl. Egerding, Metaphorik 2,629. 633. 638. 646. 651. 657.
1 intr. ‘(hin-)einfließen’
2 tr. ‘etw. hineinfließen lassen, einflößen’
1
intr. ‘(hin-)einfließen’
di tzame [
rute, eine Heilpflanze] ist gut vor di vallende sucht so ir saf dar tzu der nasen invluzet SalArz
12,28;
sú tuͦnt rechte alse ein wasser das uzflússet und wieder in flússet, als daz mer daz flússet us und ilet iemer wieder in den ursprung Tauler
30,15;
etleicheu mer fliezent auz und ain BdN
101,28.
102,3.
– übertr.:
ouch demut dir in vluzet Daniel
5039;
diu sêle muoz [...] wider învliezen in dem sune, als si ûzgevlozzen ist in im Eckh
2:549,7;
DvAStaff
77.
– Part.Präs.:
swen uns ansprunge / hertikait oder pekorung, / jomer oder trauren, / daz denne noch dem sauren / sein inflißendeu suße / uns des jomers puße MvHeilGr
1699;
unde also ist zesagen, daz die menscheit Christi hat ein infliezende craft [
quod habet vim influendi Christi humanitas
] , nach dem unde si zuogefüeget ist dem ewigen worte ThvASu
70,29
u.ö.;
Jêsus der offenbâret sich ouch mit einer unmæzigen süezikeit und rîcheit ûz des heiligen geistes kraft ûzquellende und überquellende und învliezende mit übervlüzziger voller rîcheit und süezikeit in alliu enpfenclîchiu herzen Eckh
1:19,4;
Gnadenl
3:A2,54
u.ö.;
Seuse
178,21
u.ö.
– subst.:
doch fon zit zu zit, alse got in si [die Seele] flizin sal, so muz si ruwin, wan sin inflizin wil ruwe / habin Parad
80,33;
ThvASu
76,11;
Seuse
478,5;
auch als Gerundium:
aber dise genuͤgede sol nút ingon noch keine stat in der inrekeit haben, sú sol sin in eime infliessende mit den werken Tauler
17,11
2
tr. ‘etw. hineinfließen lassen, einflößen’
sich, dise wunder hat an im / das ros und ist also gekart / von nature und von art / und von den synnen, di im got / hat ingevlozzen Hiob
14580;
vnd in dem vs vliessende vnd in dem wider vlissende der drier personen wirt dv̍ sele wider in gevlossen vnd wirt wider in gebildet in ir erste bilde Eckh
2:456,12.
– hierher oder zu 1:
sô wir sprechen ‘guot’, sô vernimet man, daz sîn güete ist im gegeben, îngevlozzen und îngeborn von der ungebornen güete Eckh
5: 10,6
învlieʒunge
stF.
‘Einfließen, Hineinströmen’
darumb so ist not dem beschaiden geist, ob er wirdig süll sein der ewigen sälickait, das er tailhäftig werd der geistlichen infliessung Gnadenl
3:M1,27
u.ö.;
die infliezunge der gnade ist von got ThvASu
56,24
u.ö.;
Eckh (Pf)
345,37
|