anlamin
Subst.
Bed. unklar, möglicherweise äquivalent zu lat. occasio habendi:
vnd svn geheiscin [...] daz si dim chinde [...] ir gvͦtis nvt bisteten [ nicht rechtsverbindlich zusichern] daz es dran dhein anlamin [evtl. verschr. anlainin (anelźhenen?)] heige vurdaz [
De rebus autem suis (...) ei aliquando aliquid dant aut tribuunt occasionem habendi
]
BrEng
59
ānmaht
stF.
→
āmaht
anphanc
stM.
→
1antvanc
ansboum
stM.
→ ensboum
ansibźn
stF.
eine Schlangenart:
von der ansibźn. ansibena oder amphisibena haizt ain ansibźn. daz ist ain slang BdN
263,6
anst
stF.
→
enste
ant, ente
stM.
(stF. vgl. Boner)
‘Ente, Enterich’
die valken zu dem selben māl / ervlugen mangen wilden ant HvFreibTr
1141;
han und henne, gans und ant / sint uns allen wol bekant Renner
19569;
Man sendet gein Flandern oder gein Gente / ein kint nāch koufe, dem siben ente / ungern bevolhen hźte sīn amme ebd.
8168;
der phāw, diu gans und ouch diu ant Boner
79,19;
alsam ein ente in wazzer tuchet JTit
558,2
antac
stM.
→ anttac
antbęre, ambęre
stF.
‘Aussehen, Gesichtsausdruck, Gebärde’
und sach her wider den trachen an, / waz ampęre er hęte, / ob er lebete oder entęte Tr
9153;
der werde furste riche / unde ouch di lobeliche, / Elizabeth di clare / in zarter antbare / beide ein ander hilden Elis
3946;
mit danzes ampare, / sa gienc di maget Clare ebd.
886
anteręre
stM.
‘Nachahmer’
scenicus: der lśten antrer VocOpt
39.068
antern
swV.
auch entern.
‘jmdn. nachahmen, nachäffen’
er äntert all ander vogel mit der stimm, alsō daz er sein stimm anderr vogel stimm geleicht BdN
199,12;
dise spotteten sīn [Jesu] / die andern anterten in WvRh
10403;
[die Juden] wurben sumelīche / mit antern frevenlīche. / alsus was Jźsus, ünser got, / der unmilten juden spot ebd.
9697
antgift
stF.
‘Gegenmittel’, mit dem man einen Zauber brechen kann:
alle, die da gelauben an antgift, aniganch [...] und an ander ding JelinekWB
24
anthaft
Part.-Adj.
→ entheften
anthalp
Adv.
→
andehalp
antheiʒ
stM.
‘Versprechen, Gelübde’
einen antheiz er dā tete [...] / er sprach: ube mich got behuotet in dirre verte / [...] sō sī diser stein urchunde under uns zwein / daz ich got einen mit allem muote wil meinen Gen
1258;
die ir christenlīchen anthäiz / mit andern gehäizzen habent gemźret Erinn
188;
uppik anthaize / sīn guot ze lāzen Kchr
2078;
do er [Jacob] uf rihte den stein / und Gote sinin antheiz tet / mit opfir unde mit gebet RvEWchr
6810;
alle die anthaiz, die er den gotshausern hat getan UrkCorp (WMU)
N514,26;
daz dritte ist antheiz armūtes, daz der āne eigenschaft lebe StatDtOrd
29,12;
RechtssA
A33,1
antheiʒe
Adj.
mit Gen.d.S. und Dat.d.P. ‘verpflichtet’
daz ir den vor genanten burchgrafen der selben tausent pfunde haller guͤlte also antheizze werdet, vnd in da mit ieriklich dient UrkHohenz
3,163
(a. 1347)
antheiʒec
Adj.
mit Gen.d.S. (und Dat.d.P.) ‘verpflichtet, schuldig’
daz mīne broͮder des guͦtes, des si mir shuldig sint, suln anthaizzig werden, swem ich wil UrkCorp (WMU)
2356,36;
wan si der bet [...] wegen dem egenanten herren und sinen erben aͦntheizzig worden sind UrkFriedb
157
(a. 1346);
sich fuͦegt ains males das ich wart / anthaissig ainer bette vart MinneR451
2
antichrist ,
endekrist
stM.
‘Antichrist’
er heizzet da uon antichristus, wan er ist wider dem heiligen Christe Spec
143,4;
in dem jungisten zite so nahet uns des antechristes riche AvaA
1,1;
ze den selben ziten so richsent der ęntechrist, der getreuget alle dis werlt mit maniger wiz PrOberalt
13,34;
so muͤssent die seligen gemarteret werden, wan dem Endecrist ist denne in ertriche der groͤssost gewalt gegeben Mechth
4: 27,150;
ich wene nu ist anticrist / den heiden kumen zu helfe GrRud
Cb 17;
wes sūmestū dich, endecrist, / daz dū niht kumst, sīt al diu werlt so gar schazgītec ist? RvZw
134,1.
– übertr.:
swer wider sīnen orden strebet / und niht nāch gotes willen lebet, / wizzet der ist ein endecrist Renner
4487
antifene, antiphon
stswF.
‘Antiphon’ (vgl. LexMA 1,719ff.):
daz er in dir chilchvn inwedir din salmin noh die antifnun anvahe BrEng
24;
dar nach sazte Celestinus der babest, daz man antifenen sunge vz dem salter uor dem ewangelio Lucid
103,19;
die anderen dagecit [die kleinen Horen?] sint in sibene geteilit, in daz anegenge vnde in die salmen vnde in die antifen vnde in daz capitel ebd.
83,1;
zu der antiphonen media vita, sō man singet sanctus drīstunt, [...] sal man venien [kniefällig beten]
StatDtOrd
123,1;
[wir] lesen denne ein lange wile dri salmen, ein antiphone und ein collecte Tauler
338,3
antifener
stM.
‘Antiphonar’ (vgl. LexMA 1,722ff.):
swer ouch in sīnem antifener / rehte wil merken, wie dicke er / rüert und schrībet einen sin Renner
23449
|