Wörterbuch
ABCDEF s.VGHIJK
  Ansicht: Standard Gliederung    |     Zusatzinformationen   Links      |     Portion: Artikel pro Seite

a – abe blâsen
abe bliuwen – abe dienen
abedienest – abe erbeiʒen
abe erbiten – abe erziugen
abe erzürnen – abegezogen
abegezogenheit – abe hëlfen
abe|hendec – abe klûben
abe klucken – abe legen
abelegunge – abelougenunge
abe machen – âbentganc
âbenthan – âbentsolt
âbentspil – abephendec
      âbentspil Adj.
      âbentspîse Adj.
      âbentstërne Adj.
      âbentstunde Adj.
      âbentsunnenschîn Adj.
      âbenttanz Adj.
      âbenttenzel Adj.
      âbenttisch Adj.
      âbenttranc Adj.
      âbenttrinken Adj.
      âbenttückelîn Adj.
      âbenttunkele Adj.
      âbentvröude Adj.
      âbentwint Adj.
      âbentwirtschaft Adj.
      âbentwolf Adj.
      âbentzît Adj.
      abe nutzen Adj.
      abe|nuz Adj.
      abephendec Adj.
abe phlücken – aberhâke
abe rîben – abe|runs(e)
aber|wenken – abe schieʒen
abeschiht – abe sîgen
abe sîn, abe wësen – abe sprëchen
abe springen – abe strumpfen
abe stürzen – abe triefen
abe triegen – abe vâhen
abeval – abe vretzen
abe vrëʒʒen – abe welzen
abewendec – abewîsære
abe wischen – abezuc
abe zücken – âbrëchære
âbrëchen – achen
achilon – ackern
ackerrëht – adamantîn
adamas, adamant – adel|spar
adelsun – âderslahen
âderstôʒ – affenlich, effenlich
affenmuot – aften
aften|dës – afterklage
afterkome – afterreif
afterriuwe – afterwort
afterzal – âgëʒʒel
âgëʒʒele – ahlês
ahorn – ahtbæren
ahtbærgezît – âhteschaz
âhteschillinc – âhui
ahzec – alabadîn
alabandâ – alberîn
albern|ach – alene
alêne – alkar
alkofon – allergotesheiligentac
allerhalbe – allermannegelîch
allermannelîch – allerwochelîches
alles, alleʒ – almeine
almende – alpteil
alpuzzer – al|tagelich
altære, altâre, alter – alterkleit
alterlachen – altheit
althêrre – altvrenkisch
altvrouwe – alwëc
alwegent – ambahtære
ambahte – ambôʒ
ambra – âmer
âmer – amman|meister
ammannin – an-
â|name – anderheit
anderleie – anderweiden
anderwerbe – ane behaben
ane behalten – anebietunge
ane bilden – ane brieven
ane bringen – ane draben
ane dræhen – ane erkiesen
ane erkoufen – ane gâgern
ane gân – anegengelich
anegengen – anegevanc
anegevelle – anegrîfunge
ane grînen – ane harn
ane harpfen – ane hœnen
1ane hœren – ane kifeln
ane kivern – ane kroijieren
ane künten – aneleitrëht
aneleitunge – ane massen
ane mâʒen – aneneigec
ane neigen – ane reichen
anereichunge – aneruofunge, anerüefunge
anerûschunge – aneschouwede
aneschouwelich – ane seilen
ane senden – aneslac
ane slahen – ane spinnen
ane spirzen – ane stân
âne stân – ane strîten
ane stroufen – ane tragen
anetraht – anevanc
ane vangen, ane vengen – anevengunge
ane verdienen – ane vüegen
anevüerærinne – ane weigen
aneweigunge – ane wirken
anewirkunge – anezündære
ane zünden – 2anger
3anger – angestzil
ängstel – ankesmër
anlamin – antifener
Antipodes – antreite
antreiten – antvristen
antvristunge – 3antwurt
antwürtære – apfelrîs
apfelrôt – aprille
aprille, approlle – arbeitlich
arbeitman – arclist
arclistec – areweiʒwaʒʒer
areweiʒwisch – armbendec
armbouc – armgestelle
armgolt – armunge
armuot – arômâten
arômâtic – artec
artecheit – arzâtîen, arzedîen
arzâtîn – as
as – aschenglas
aschenhûfelîn – asen
âsen – ass(e)
assach – astronomierre
astronomus – atichblat
atichstein – auctoriteit
Augsburger – âvoy
âwasel – ay
âʒ – æʒe

   âbentspil - abephendec    


âbentspil stN. ‘Abendvergnügen’ [die vröude der Trunkenheit] machet muot ân êre geil, / ir âbentspil lîp unde sêl unêret RvZw 115,12

âbentspîse stF. ‘Abendessen’, das Mahl wie die Speise selbst: paide wilprett und vische / was ir abend speyse HvNstAp 14191; nâch der âbentspîse engât kein ander spîse Eckh 1:327,2. – besonders für das Abendmahl Christi und das Altarsakrament: Christ bî der âbentspîse / schein in eigner sînr gestalt JvFrst 2348; got gibit sich alliz daz he ist, in der abintwirtschaft zu einir âbintspîse sinen libin jungerin. Parad 57,25

âbentstërne M. ‘der Abendstern’ Venus [...] heizent wir den abent sternen vnde den morgen sternen Lucid 47,17; er haizt auch der âbentstern, wenne er des âbendes auf gêt nâch der sunnen underganch BdN 62,11. – im Pl. ‘die Sterne des Abendhimmels’ nu sich, die abent sterne, / der nachte vurboten, kumen Vät 35168

âbentstunde F. ‘Abendzeit, Abend’ ez was abunt stunde. / betten man in begunde, / im vnde sinen gesellen al Herb 1135 u.ö.; an der abunt stunde / [...] bleib der kuninc Tyrus / di naht in einem iagehus Pilatus 2,25; in einre demerunge [...] dâ man ûfgên di sternen sach, / an einer âbentstunden NvJer 26848; MarLegPass 7,74; KarlGalie 6193

âbentsunnenschîn stM. ‘Abendsonnenschein’ in mîner âbentzît [Alter] ich bin / [...] mîn âbentsunnenschîn ist bleich RvZw 180,4

âbenttanz stM. ‘Tanz am Abend’ sî sprach: ‘ich wil beginnen / und machen einen âbenttanz.’ HeidinIV 1643

âbenttenzel stN. ‘Tanz am Abend’ wir treten aber ein hovetänzel [La. âbent tenczel Kd bei Haupt/Wießner zu 40,24 ] nâch der gîgen Neidh WL 4:3,12

âbenttisch stM. ‘Abendessen’, hier für das Abendmahl Christi : [Christus] der [...] an den grunen dunresdag / sin cleit ouch hine zu dune plag / nach dem abentdisse Elis 2923

âbenttranc stM. ‘Umtrunk am Abend’ man truoc al umb und umbe dar / [...] guot trinken [...]. als sich ante [endete] der âbenttranc [...] UvEtzWh 1806; einis âbindis solde / der vogit [...] trinkin sînen âbinttranc, / darzû er hatte ouch durch danc / geladin des landis bestin NvJer 10899

âbenttrinken stN. klösterlicher Brauch an Fastentagen: diz ist von dem âbenttrinkene. / alle tage, sô man vastet, sô sulen die brûdere collacione halden [...] an dem tage, sô collacio ze halden ist, sô sulen die brûdere nâch vespere vor complête zu trinkene zu collacien kumen unde sulen dâ gote gnâde sagende nemen daz trinken, daz man in dâ schenket StatDtOrd 43,27

âbenttückelîn stN. ‘kleiner Betrug am Abend’ ich sach iuch ein âbenttückelîn begân; / ein tumber gouch, daz ist noch ungerochen MF:Reinm 64: 1,6

âbenttunkele swF. ‘Abenddämmerung’ der [ tac ] ne wart nie morginliche intlvtit [l. entliuhtet ‘erleuchtet’] . noch mit abindetvnchelin virselwit PrWack 4,46

âbentvröude stF. ‘Abendunterhaltung’ in abent vreude hute dich wol, / dar an man zuht erkennen sol, / so spottet man din des morgens niht, / daz doch nu vil lihte geschiht ErzIII 36,141

âbentwint stM. ‘abends aufkommender Wind’ ez hêt ein âbentwint / ze Wâleis in die marke gefüeret vil der helde Kudr 493,2

âbentwirtschaft stF. ‘Festmahl am Abend’ ein mensche machete eine âbentspîse, eine grôze âbentwirtschaft. swer des morgens wirtschaft machet, der ladet allerleie liute; aber ze der âbentwirtschaft ladet man grôze liute und liebe liute und gar heimlîche vriunde Eckh 1:342,2. 3; vil maniger [...] / vuͦrsumen wil / des richen kuninges gave. / sin abentwirtscaft ist bereit, / swer sich da wil zuͦ vursten lazen machen Reinolt 2:3,6; cena daz ist also vil gesprochen also ‘ein abunt wurtschaft’. nach dem abuntessende envolget keine wurtschaft me noch nút arbeitendes eigenlichen, sunder rasten Tauler 89,20. – besonders das Abendmahl Christi und das Altarsakrament: man begât hiute in der kristenheit den tac der âbentwirtschaft, die unser herre machete sînen jüngern, sînen heimlîchen vriunden, dô er in gap sînen heiligen lîchamen ze einer spîse Eckh 1:342,5. 1:343,15; meister Eckart bewisit hi wi di inphaunge unsis herrin lichamen heize ein abintezzin, und wilich di knechte sin di zu der abintwirtschaft ladin Parad 3,10

âbentwolf stM. Übersetzung von lupi vespertini bzw. lupi vesperi: di abentwolve Cranc Hab 1,8. So 3,3

âbentzît stF. ‘Abendzeit’ ez was in der abunt zit Herb 14023; an der abend zeyt HvNstAp 9702; RvEWh 11023; Cranc Zach 10,1; ouch sîget der tac sêre / gegen der âbentzîte Tr 2515; diz triben sî von morgen / nâhe biz gên âbentzît Reinfr 25581. – übertr. ‘Lebensabend’ in mîner âbentzît ich bin RvZw 180,1

abe nutzen swV. ‘nießbrauchen, den Ertrag nutzen’ swanne daz vorgenante closter abgenutzet die vorgeschriebenen fünfzig phunt heller 2DWB 1:629,31 (Hs. Arch. Neuenstein)

abe|nuz stM. ‘Nießbrauch, Nutznießung (eines Pfandes)’ süllen si [...] die burg, lüte vnd guot vnd gerichte [...] niessen vnd han für ir recht phant ze abe nvtze UrkEidgenG 5,1:479 (a. 1324); vmb den vorgeschriben abnutze ebd. 5,1:479 (a. 1324). – wie abniezendes phant abe nieʒen stV.

abephendec Adj. ~ werden ‘durch Verpfändung entzogen werden’ der keiser enwolt nie gestaten, daz man kein lehen versatzte, durch daz daz [...] ez zu male den rechten erben icht enpfremdet [La. abephendig ] werde KlKsr 3,23; ~ gut ebd. 3,10 (La.)