banël
stN.
→
panël
banen, benen
swV.
‘(jmdm.) etw. ebnen, bahnen, den Weg bereiten’
sost mîn wec hin zir gebant KLD:GvN
18: 4,3;
daz gein der helle manec stîc / wart en strâze wîs gebant
Wh
38,27;
Lanc
397,15;
daz si der werlt zu vare / mit reinem exemplare / beneten uns den weg vor
HeslApk
337;
do wart gebent der selden ban Frl
1:6,5;
RvEBarl
4152;
HvFreibTr
60
bangarbe
stF.
‘Getreideabgabe an den Bannherren’
vnd hen die selben herren von Thennibach erlassen der bangarbe von allem dem
gvͤte, daz wir in nv hen gen UrkCorp (WMU)
1730,19;
die andern acker, die söllent bangarben geben nach gewonlichen dingen
UrbEls
284
bangarte
swM.
‘Banngarten’; Garten, dessen Nutzung dem Grundherrn vorbehalten ist:
so sin dicze die guͦt die zuͦ dem vorgnanten huse gehoͤren: fuͤnf morgen
bangarten bie Karelstat gelegen, [...] aht pfenninge guͤlte
die da git Dyetherlin gnant von eim wingarten bie dem vorgnanten bangarten gelegen
UrkWürzb
40,400
(a. 1342)
bange
Adj.
nur präd.
1
‘Verlangen, Sehnsucht haben’ nur unpersönl.: jmdm. ist 2
‘in Angst, Sorge sein’
1
‘Verlangen, Sehnsucht haben’ nur unpersönl.: jmdm. ist ~ :
nu was im also bange / von slafe, der in do betwanc / daz er da selbes sinen
ganc / volante gar, wand er entslief Pass III
20,19;
im was bange und gâch / wî er sich gerêche NvJer
8314.
– oft:
~ nâch jmdm./etw.:
de heilge Simeon, dem so lange / na disem kindlin was so
bange, / he had dis kinds begert allermeist MarlbRh
42,20;
Even alzu bange / noch dem virboten obze wart HistAE
86;
daz du komest zu lande / zu vor Spangen, na der dir ist so bange
WOsw
962
2
‘in Angst, Sorge sein’
îdoch in harte bange / waz unz alsô lange, / daz dî schif înquâmen
NvJer
5327;
Galyen was bange KarlGalie
9293;
im was leide unde bange / sin clage werte im lange WOsw
667;
MinneR 239
18
bange
swM.
‘Bedrängnis’
des ellendis bange / den mût im sô beswarte, / daz er widirkarte / in daz land
sînre gebort NvJer
17495;
nû gab ein Ruze im sulchin rât, / der ouch dâ saz gevangen, / daz er in den
bangen / gelobte wachses einen stein [Gewichtseinheit] /
gote und der magit rein ebd.
23057
bangecheit
stF.
auch bandecheit (vgl. Frnhd. Gr. § L63,4).
1
‘Angst’
2
‘Bedrängnis’
1
‘Angst’
der mensche der got luterliche meinet, in den kummet ouch ettewenne bandekeit,
und ein trurikeit er habe got nút gemeinet Tauler
93,19;
nút jomer noch bandikeit ebd.
73,19.
106,24
2
‘Bedrängnis’
und das im smakt und das er suͦcht, des envint er nút me und stot in grossem
starkem getrenge und in bancheit Tauler
213,25.
43,8.
– Lit.: Pleuser, Tauler, S. 96ff.
1bangen
swV.
‘bange, ängstlich werden’ (unpersönl. mit Dat.d.P.):
in begonde sêre bangin, / want in was der spîse labe / vil gar itzunt gegangin
abe NvJer
12332;
nâch des marcgrêvin abevart, / [...] begonde den
Nattangin / grûwin unde bangin / von vorchte grôz ebd.
13354.
20661;
mir bestont tzuͦ hant ze banghen MinneR 409
15
2bangen
swV.
‘eilen, rasch gehen’ (eher hierher als zu baneken, vgl. Hübners
Glossar sowie bengeln):
vurbaz wurden sie [die Babylonier] bangen / in daz
hus daz gotis was. / dar uz namen sie die vaz / guldin gut, die da waren
Daniel
128;
willic armut, din genucht / ist nu vil gar vergangen. / nieman wil zu dir
bangen, / der da gebe gut durch got ebd.
2832
bangesetzede
stNF.
‘Banngesetz’
si hant ouch vber vischer ban gesetzet vnde vber vogele, hie sprichet ban
gesetzede SchwSp
108a
bangewerf
stN.
‘Abgabe an den Bannherrn’
vnd vmbe das sol sin vri bangewerfes, der in diseme selben hove ist
UrkCorp (WMU)
N818,4
banhaber
swM.
‘Bannhafer’; Hafer, der an den Bannherrn zu entrichten ist:
daz torf ze Habchenshein [...] git uͦch jerlich 2
amen wins ze cinse und 10 quartalia banhabern UrbHabsb
1:12,6;
in vigilia beati Johannis baptiste [...] vii
sextarios avene nomine census et pro iv sextariis avene eadem die et eodem tempore
nomine banhaber UrkBasel
3:36,30
(a. 1292)
banhaft
Adj.
‘mit einem Bann belegt’
banhaft machen, vnd in den grozzen pan tuͦn, daz mag ein pischolf, ein abpt
RechtssA
B2,4;
wär aber daz der panhaft mensch wär in den pan getan durch ungelawben oder
checzerey RechtssB
B14,269
u.ö.
–
‘mit einem Sonderrecht belegt’ (zu
1ban 2.2):
swer niht panhaftes guͦt hat, der geit ie vi. pfenning in dem jar dreistunt
dem rihter UrbBayS
4,125
banhaftec
Adj.
‘mit einem Bann belegt’
ditz ist, wenn panhaftig leut muͤgen in die kirchen gen oder nicht
RechtssA
B10,1;
auch muͤgen chinder die in der eltern gewalt sind, gemainschaft haben mit irn
eltern die panhaftig sind, und auch die eltern mit irn panhaͤftigen chindern, die in
irm gewalt sind ebd.
B14,34
– subst.:
wurd auch ein panhaftiger ze einer wirtschaft geladen
[...] so solt man in doch meiden RechtssA
B14,237
u.ö.
banhërre
swM.
‘Bannherr’, Gerichtsherr, Inhaber der Banngewalt:
swer in das geriht bevolhen wirt uf den lip, den sol der banher die erst naht
behalten vnce morne vf den mitendag UrkCorp (WMU)
N816,6;
keme aber yeman froͤmder dar [...], der sol den
lantgraven dienen vnd oͮuch den banherren eine zit in dem jor UrkRapp
224,25
(a. 1314).
224,27
u.ö.
banholz
stN.
‘Bannwald’, der durch Bann der allgemeinen Benutzung entzogen ist (vgl.
2HRG 1,444f.):
swer eins holtz, ez sey aygen oder lehen, dez er gesezzen sey pey rechter nutz
und gewer an all ansprach, daz mug wol sein panholtz gehaizzen OberBairLdr
76;
swer holtz in den voͤrsten vnd in den panholzen vber des hvͤters willen nimt,
der sol ez gelten mit der zwigvͤlt UrkCorp (WMU)
475AB,8;
UrkEnns
4,283
(a. 1298);
es werdent von úch in disen tagen / ir [der besiegten Feinde,
vgl. Rg II,3,19] ban holz abe geslagen RvEWchr
35974
banholzære
stM.
Anwohner eines Bannwaldes (?):
ein guͦt ze Dietinkon [...], das die banholzer buton
[l. bûweten
]
UrkCorp (WMU)
1899,40
banichen
swV.
→
baneken
banier
stF.
‘Korb’ (aus afrz. panier):
nu het ouch sich vil gar verholn / Parzivâl her ûz gestoln. / ûz einer banier
er nam / ein starkez sper von Angram Parz
703,23
banierære
stM.
‘Bannerträger’
do dise tvrnierer / vnd beide panierer / hielten auf der praerie Krone
764
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