brunnekîn
stN.
‘Spritzer’ (vom Wein beim Ausgießen in eine Schale):
vnd wen man yn gust in di schale vnd di bornichin vf spryngin
obir dy schale, der stet czu lobin vnde mak lange weren. Pelzb
139,28
brunnekrësse , burnkrësse
swM.
‘Brunnenkresse’ (vgl. Marzell 3,301ff.):
strucion heiset burnkresse zu dute Macer
43,1;
burnkresse gestosen und den wiben an di heimeliche stat
gebunden, loset si von dem toten kinde ebd.
43,5;
swo sich ein bose blater erhebet, da sol man nemen
burncressen saf unde girstinmel unde honec ebd.
43,7;
nasturcium aquaticum: brunkresse VocOpt
50.213;
grüen als ein burnekresse / fuorte ein ritter einen schilt KvWTroj
31338
brünnelîn
stN.
Dimin. zu
brunne
.
‘kleine Quelle, kleiner Bach’
nu gesach er eine lachen sweben / smal unde mâzlîche grôz, /
in die von einem velse vlôz / ein küelez cleinez brunnelîn Tr
9081;
ein vôrest und ein grüener walt / nâch an den anger stiezen, / dar ûz sach man
dâ fliezen / bech unde manic brünnelîn KvWTroj
1151;
pey ainem kulen prunnelein, / da wolten sy di nacht sein
HvNstAp
10286.
8557
(La.);
ain chlaines prunnlein ist gewahsen in ain grozzez wazzer [vgl.
Est 10,6. 11,10 ]
MvHeilFr
31;
BdN
359,2.
– unklar, ob eine kleine Quelle, ein kleiner Bach oder Brunnen gemeint
ist:
alse der wasserual gat an Veringer staige ze deme brúnnelin ze der alten múli
UrkCorp (WMU)
738,22
brunnemeister
stM.
‘Brunnenmeister, Brunnenaufseher’
ein gvͦt, das der brunnemeister hatte UrkCorp (WMU)
N675,12
brunnen
swV.
‘Harn lassen, urinieren’
allez gefügel mangelt der plâsen, wan si prunnent niht, dar
umb, daz ir fäuhten sich verkêrt in der vedern nâtûr BdN
34,24
brunnen
swV.
→
burnen
brunnenbort
stM.
‘Brunnenrand’
margo: brunnenbort VocOpt
54.004
brunnenminze
F.
‘Bachminze’ (Mentha aquatica L., vgl. Marzell 3,139-146):
balsamita: brunnenmúncz VocOpt
50.064
brunnenschate
swM.
‘schattiger Platz an der Quelle’
kument ze mittem tage zuͦ dem brunnenschatten in das
bette der minne, da soͤnt ir úch mit im erkuͤlen Mechth
1: 44,40
brunnenvlieʒ
stMN.
‘Quelle, Bach’
einen balmboume [...], / dar under was ein
brunnenvliez, / der gab vil guten geniez / eim gar alten man Vät
25797;
daz [...] er [Gott] uns
gebe an dirre stat / ein brunnenvliez Pass III
662,89
brunnenvluʒ
stM.
‘Bach, Fluss’
den brunnenvluz ze berg er giench WürdeSakr
1,22.
1,13;
der konig wart sere zornig und ging siczen off
[an] ein brunnenfluß Lanc
176,31;
din suͤssen minnenden brunnenvlússe vertilgent alles
min herzeleit, wan si sanfte har gant usser der heligen drivaltekeit
Mechth
7: 24,3
brünnerinc
stM.
‘Panzerring des Brustharnisches’
im ergluoten an dem lîbe die liehten brünnerinc WolfdB
728,4
brunnevaʒ
stN.
Gefäß, mit dem man Wasser schöpft, ‘Wasserkrug, -eimer’
o.ä.:
si lie da ligen daz brunnevaz AvaLJ
67,3
brunnwaʒʒer
stN.
auch bornewasser.
‘Quellwasser’
er [
ölpaum
] teuft sein
wurzel niht verr in die erd und wechset mêr von dem regenwazzer wan von den pächen
oder von prunnwazzer BdN
335,27;
mach daz prunnwazzer kalt mit stahel, dâ mit küel dein haupt
ebd.
5,27;
ouch wisse, gustu bornewassir vf das saph, so vulit is
Pelzb
134,32
brûnreideloht
Adj.
‘braun gelockt’
brûnreideloht was ime daz hâr, / gecrûspet bî dem ende
Tr
3336
brûnreit
Adj.
‘braun gelockt’
der ist ein starker jungelinc / mit brûnreidem hâre
Tr
3921;
des lîbes starc, volkumen gar / an al ir liden, liehtgevar / was ir
anschouwen, brûnreit ez [= daz
] hâr
Kreuzf
727
brûnrôt
Adj.
‘braunrot’
sardonix ist prunirot, ist guͦt den tifilsuhtegen
PrüllS
9,1;
das blut waz frischer und roder viel; / dan die farwe die brunrot ist, / uff
eyme gruͤnen felde gar hubsch ist Pilgerf
3496
brünschen
swV.
→
brûsen
brunse
stF.
→
brunst
brünselbërc
stM.
‘Berg der Verbrennung’
du suchtigir berg, spricht der herre, und wil dich welczin uz dem gesteyne und
wil dich machin eyn brunsilberg [
dabo te in montem
combustionis
]
Cranc
Jer 51,25
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