batalierre
stM.
→
batelirre
batalje, batelle
stF.
1
‘Kampf, Schlacht’ (von afrz. bataille ) 2
‘Heerhaufen, Schar’
1
‘Kampf, Schlacht’ (von afrz. bataille):
die ritter sagen hut das die patellie sere groß sy gewesen
und der strit starck Lanc
239,12.
126,5;
dâ von huop sich dô michel strît / und ein patelle ritterlich KvWTroj
11961;
RvEAlex
3521;
von starker patalje huop sich vil ofte nôt WolfdA
400,3;
KvWTurn
945;
Reinfr
16946.
– übertr.:
wenne wir an unsim ende ligen / und mit dem tode vaste krigen / mit mancher
starken batalja, / so kumt der prister ane falja [ohne
Fehler] / und brenget eine salbe so / gemachet uz oli und balsamo
Brun
5769
2
‘Heerhaufen, Schar’
da sie dem konig entflohen waren und von im komen waren, da
samelten sie ir volck wiedder zuhauff und machten zwo patellen Lanc
76,25;
er reit úber das waßer mit sim here und macht sin batailien,
er beschiet syn here ebd.
236,31;
die inren ritter pflâgen / mit mangem helde snelle / daz sî in patelle / dik
ûz ze velde ritten / mit ritterlîchen sitten / und suohten tjostiure Reinfr
15710
bataljen, batellen
swV.
‘kämpfen’ (von afrz. batailler):
die selben besaz Riwalîn / und gab ûz voller hant dar în /
bataljen unde strîten Tr
387;
herre Johannes von Liehtenberg [...], der patellete
mit den ußern, daz er sü schedegete me danne an 15 hundert pferden ClosChr
60,4;
eins andern tages hub sich ein batellen von den Romern und des keisers dienern
ebd.
66,10
bataloen
stM.
‘Kriegerschar, Abteilung’ (vgl. Rosenqvist 1,78, nach Bartsch, Karlmeinet, S.
266 ‘Schlachtordnung’):
na desen worden alzo hant / quam der konynck Aygolant / vs der stat van
Panpilone / ind mit eme eyn her schone / ind zoch vp eyn velt breyt, / dat da vur
stoent breit, / ind machde synen bacoloon [l. bataloen
] da / van syme volck wa ind wa Karlmeinet
357,2
bate
stF.
von nd. bate, hierher auch obd. bazze.
1
‘Vorteil, Gewinn, (guter) Zustand’
2
‘Zins, Steuer’
1
‘Vorteil, Gewinn, (guter) Zustand’
allez, daz ich ie gwan, / lant, burge, dinstman. / ez kvmet
allez wol zu baden Herb
2697;
sie hetten pancir, kollir, / krocanir, testir, / armysen vnde
platen, / geschutze in guten baten ebd.
4738;
erferest du [Minner] nach bazze, / daz sie
[Merker] erfuren dinen strich
[Weg]
Frl
7:38,13;
doch schein her als durch einen schaten / sime jungeren in sulchen baten, /
als her den jungeren irschein HeslApk
2138
2
‘Zins, Steuer’
→
bëte
stF.
bate, pate
swM.
1
‘Taufpate, Pate’
2
‘Patenkind’
1
‘Taufpate, Pate’
dit getruͦch sich zu einer hogezit / daz man daz aller beste
wip / cristen machen wolde. / die ire paten werden solden, / daz waren zveine kunige
GrRud
Gb 4;
da han ich eynen ritter besprochen von morde, der mir mynen
patten ermordet Lanc
37,13;
hêre ind pate mîn, / ir solt uns wilkome sîn Crane
1053
2
‘Patenkind’
ich sag vch gewerliche: / redet min pate tvmpliche, / daz ist
niht wunder, deswar, / von dev er treit noch daz garzehar ReinFu
K,548.
K,1211;
da begegent im ein ritter, der des konigs Bans pate was
Lanc
7,23.
511,16;
RvZw
168,10
bâte
stF.
→
bëte
batêle
swM.
‘kleines Schiff, Boot’ (aus afrz. batel):
Tristan der sante boten zehant / in zwein batêlen wider lant
Tr
12528
batelirre, batelierre
stM.
‘Kämpfer, Schleuderer’ (von afrz. bateilleir
‘Kämpfer’ oder von mlat. paterellarius
‘Schleuderer’, vgl. Vorderstemann, Fremdw., S. 215-217):
die werlîche kômen dar, / slingære
[Steinschleuderer] und patelierre, / der was ein
langiu vierre Parz
183,7;
slingære und patelirre [
dirre :
] , / sarjande unde schützen / [...] / die
erhuoben mit gemeiner kraft / einen sturm bî der naht Wh
223,10;
dar nach zwei hundert tusent waren varnde / ane slinger, patelierre
JTit
6192,4
batelle
stF.
→
batalje
batellen
swV.
→
bataljen
batelôs
Adj.
‘trostlos, hilflos’
dô diu sêle ir voget verlôs, / dô wart sî sô batelôs, / si gestuont in manegen
riuwen Tund
1176
batônje
swF.
‘Betonie, Betonika, (Heil-)Ziest’ (Stachys betonica, Lippenblütler, vgl.
Marzell 4,460-464; LexMA 1,2085)
1 als Heilpflanze 2 als Zauberkraut
1
als Heilpflanze:
swem diu ougen tunchel sîn, der nem patônjen unde welle si in
einem wazer unde trinch des wazers Barth
145,12;
batenie gesoten unde getrunken ist guͦt den, di mit arbeiten
pissen Macer
38,2
u.ö.;
von der patonigen. betonica haizt patönig. daz kraut ist
haiz und trucken [...] und seineu pleter sint zuo erznei
guot BdN
386,21;
BenRez
11;
Ipocr
52
2
als Zauberkraut:
wan du solt niht geloben an zober [...] noch an die
nahtfrowen noh an der agelstrun schrien [...] noch an die
battaͤnien PrGeorg
5,2;
meide ûf der heide / hiwer an einem vîretage / suochten under in ein krût: /
batonje sô ist ez genant und grabent altiu wîp Neidh
WL 22:2a,4;
sô geloubent etelîche an bœse hantgift. sô gênt etelîche mit bœsen batônjen
umbe PrBerth
1:264,29;
BdN
430,4
batônjekrût
stN.
‘Betonie, Betonienpflanze’ (als Zauberkraut):
ez habent auch andreu kräuter gar wunderleicheu werch, sam
patönigekraut und eisenkraut BdN
380,20
batônjenkorn
stN.
‘Samenkorn der Betonie’ (hier zur Abwehr von Zauber):
Macer sprichit daz, daz peyonyen korne den kinden an den hals
gehanghen groze helfe bringen OvBaierl
87,24
batônjensaf
stN.
‘Saft der Betonie’
denne sal man nemen [...] zwei teil
betonien saffes unde ein honigis seimen, wan iz wol reinigit unde di coleram
vortribit SalArz
29,46
batônjewurze
stF.
‘Wurzel der Betonie’
Galienus sprichit, er sach ein kint von acht iarin daz truc
betonie wurze an deme halse vor di vallinde sucht SalArz
35,19
batz
stM.
‘Haufen, Klumpen, zähe Masse’
di stat [...] / heizet dâ Calvaria / von des houbtes
schedel glatze, / der man vil in beines batze / und in stucken ligen sach
JvFrst
8450;
ir sît nicht ledic worden / noch erlôst mit horde / von silber und des goldes
batze ebd.
10637;
des mochte ouch Jesus nicht verlân, / er mûste von der nôtdurft satz / ûz
lâzen den gedûten batz ebd.
3776
bayart
Subst.
‘Traggestell für Steine’ (aus afrz. baiart):
item de fovea lapidea [...] grue et bayart at aliis
omnibus necessariis StRechAachen
105,5
baʒ
Adv.
Komp. von wol.
1
‘durchaus, sehr, besser, mehr, eher’ (mit der Bedeutung des Positivs vgl.
Behaghel, Dt. Syntax 1,229) 1.1 zu einem Verb 1.2 zu einem Adj. 1.3 zu einem Zahlwort (
danne
‘mehr als’ ) 1.4 oft in Formulierungen zur Graduierung von baʒ wie etwa 2 phras. 2.1 im ursprünglichen Wortsinn 2.1.1 mit Dat.d.P.
werden/ wësen/ sîn
‘jmdm. besser (er-)gehen’
2.1.2
geborn
‘von höherer Abkunft’
2.2 eine fortschreitende Bewegung, Abfolge oder Steigerung anzeigend 2.2.1
ie
‘umso mehr’
2.2.2
(ie) ~ unde
‘mehr und mehr, immer weiter’
2.3 mit Adv. 2.3.1
hinter
‘weiter hinten’
2.3.2
nâher
‘näher heran’
2.3.3
vür
‘weiter, fürbass’
1
‘durchaus, sehr, besser, mehr, eher’ (mit der Bedeutung des Positivs vgl.
Behaghel, Dt. Syntax 1,229)
1.1
zu einem Verb:
ir muget sîn baz geniezzen: / gebet in den choufliuten,
lât in iu gelten Gen
1811;
swenner sîne stunde / niht baz bewenden kunde, / daz er
ouch tihtennes pflac Iw
24;
wâ wart ie bluome gebildet baz / in welden oder in ouwen
KLD:Kzl
2: 12,13;
weme gescah zu dirre werlde je baz? Litan
1181;
Eilh
R,1730;
NibB
707,1.
–
~
danne
:
mich vröit ir werdekeit / baz danne der meie
MF:Mor
25: 3,6;
herbest tuot in baz danne sumer SM:Had
20: 2,6;
Wh
274,30;
MF:Reinm
13:6,1
1.2
zu einem Adj.:
wâ wart ie baz gestalter lîp? KLD:GvN
23: 2,2.
7:1,2;
wend ich nie man baz vollinkuͦmin / an allir slachte
tuͦginde / gesach Athis
F 142;
schiere wart sie baz gevar Eracl
3767;
daz diu fraw paz gevar ist wann sô si ain dirnlein tregt
BdN
40,17.
– hierher wohl auch:
in die burc er dô gie; / baz gezierde
[l. gezieret, vgl. Einl., S.
19] gesach er nie Wig
7272
1.3
zu einem Zahlwort ( ~
danne
‘mehr als’):
ê er wurde begraben, / baz danne hundert messe man dâ des
tages sanc NibB
1054,3;
durch michel gedrenge / reit er in kurzer wîle / baz
danne zwelf mîle Wig
4508;
die wâren beide von alter grâ, / baz danne hundert jâr
alt ebd.
7092
1.4
oft in Formulierungen zur Graduierung von baʒ wie etwa:
–
deste(r)
~ :
sô muoz er mich [...] deste
baz hân / daz er mir leide hât getân Iw
2071;
so var wir ze hove dester baz ReinFu
K,1535;
ez zæme im dester baz NibB
1114,2;
daz man wiste dester baz, / daz er mêr wol hete getân
UvZLanz
3054;
daz man daz dester paz verste daz unser puoch sagt
BdN
35,16;
WüP
72,12.
–
dicke
~ :
ich han dick bas nach mym willen gewesen dann ich nu
sy Lanc
37,1.
–
lützel
~ :
‘wie vert mîn frouwe?’ ‘ein lützel baz.’
Eracl
3685.
–
mê
~ :
ich negetar nach deme geiste erbalden me baz
Himmelr
5,1.
–
michel
~ :
daz [zerrissene] tuoch
stuont ê michel baz unz ez ganz was Gen
434;
daz zimt iu recken michel baz NibB
1212,4;
du has unsen vint michel baz verwunnen, / schöne
muͦder MarlbRh
56,17.
–
noch
~ :
er ist noch baz ein sælec man / der nie dehein êre
gewan / dan der êre gewinnet / und sich sô niht versinnet / daz er sî
behalten künne Iw
3969;
nach bas hilfet venchel saf unde hangalle
Macer
8,13.
4,19
u.ö.
–
verre
~ :
wander was in weizgot verre / baz geselle dan herre
Iw
888;
so was er ferre baz bekant Herb
219;
man seit daz si sich verre baz / dann elliu wîp
versünne KvWKlage
5,3.
–
vil
~ :
ir swert sie vrborten / vil baz danne e
Herb
7763;
er hette sie gekust fil baz, / wen daz ir der mvnt was
naz ebd.
1051.
3785;
diz edel guot gewæte / vil baz ein herren kleidet / dan
samît pfellol purpur golt KLD:Kzl
2: 6,15.
–
ein wênec
~ :
vornim, mich noch ein weinich baz Eilh
St,7317;
wann ich ein wenig baß den spiegel der wißheit han
besehen dann du Lanc
73,18;
ir herren, swigent des alstille und gruͤssent mich
ein wenig bas Mechth
3: 1,18
2
phras.
2.1
im ursprünglichen Wortsinn
2.1.1
mit Dat.d.P. ~
werden/ wësen/ sîn
‘jmdm. besser (er-)gehen’
salbe die geswulst: dir wirt schiere baz
Barth
140,19;
mach ain pflâster von mucken und pind daz auf den
smerzen, sô wirt im paz BdN
295,18;
Gen
152;
Ipocr
48.
177;
Eracl
3121.
3417.
–
nu wâ mite möht iu wesen baz Iw
1239;
im wær doch hie heime baz KLD:BvH
4: 3,8;
sît ir genesen? [...]
‘mir ist’ sprach sie ‘ein lützel baz.’ Eracl
4088;
KLD:GvN
45:3,12;
Mechth
1:3,7
2.1.2
~
geborn
‘von höherer Abkunft’
der man aver, der baz geboren ist, den ne kan, der wirs geboren ist,
nicht vorwerfen mit der bezzeren gebort UrkCorp (WMU)
51,28
2.2
eine fortschreitende Bewegung, Abfolge oder Steigerung anzeigend
2.2.1
ie
~
‘umso mehr’
wan ie sich der mensche krenker vindet, ie baz er
sich der sterke und des siges warnen sol Eckh
5: 215,3;
sô sich diu vaizten ie paz mêrt in dem tier, sô
minnert sich daz pluot ie vester in dem tier BdN
115,36
2.2.2
(ie) ~ unde
~
‘mehr und mehr, immer weiter’
[Riwalin] trûte si sus unde sô, / biz
si [die ohnmächtige Blanscheflur] ze jungeste
dô / zir selber kam baz unde baz Tr
1449;
die frauwe irs leides vurgaz / von zite ie baz vnd
baz Herb
2718;
do begonden sie sich nahen / ie baz vnd baz ebd.
2525.
4177;
üvervol gracien heilich vaz, / duͦ dich uns up
[öffne dich] iͤ baz ind baz
MarlbRh
75,12
2.3
mit Adv.
2.3.1
hinter
~
‘weiter hinten’
ain iegleich tier, daz zwai hörner hât,
[...] hât zwên päuch: ainen vorn, dâ ez daz
ezzen des êrsten ein vazzt [...] und den andern
hinder paz, dâ ez daz ezzen dar nâch ein vazzt BdN
115,23
2.3.2
nâher
~
‘näher heran’
hie mite gesprancter nâher baz Tr
740;
dâ von getorste der tievel nie / zuo im komen nâher
baz Wig
7341;
swâ liep bî herzeliebe lît / ie nâher unde ie nâher
baz, / dâ muoz diu sende sorge lân der fröide gar den strît
KLD:GvN
8: 4,6
2.3.3
vür
~
‘weiter, fürbass’
nu wil ich für paz niht mêr sagen von den glidern
BdN
35,7;
sô wænt er [der Wolf] , dû
habest im strick gelegt, und kümpt niht für paz ebd.
147,34.
– weitere Belege →
vürbaʒ
|