e – ëbenbilde ëbenbildec – ëbengelîch ëbengelîcheit – ëbenhêr ëbenhêre – ëbenkristenmensche ëbenkurz – ëbenmenden ëbenmensche – ëbensëʒʒe ëbenslëht – ëbenvërrerinne ëbenvol – ëber ëberborste – Êbrêisch ebreze – eckerich eckerlîn – edelhaftec edelheit – edelvoget (?) edelvrîe – ege|bærlich ê|gedâht – êgeselle eges|lich, eislich – êhaftec, ehtec êhafteclîche – eht ehte – eichelëht eichelîn – eichphat eichurne – eierkuoche eierlîn – eigenerge eigengeborn – eigenmaht eigenman – eigeslich eilboum – einbürtec einbürtecheit, eingebürtecheit – einerhande einerleie – einhalp, einhalben einhël – einlant einlich – einmuote einmuoten – einsamenen einsamkeit – einteil einthalp – einvach einvalt – einwîclich einwillec – einzigen einz|wagen – eismende eissam – eitergiftec eitergiftecheit – eitertrache eitervar – êkarl ekates – elelende element – eliotrop êliute – ellenmëʒ
ellenschaft – elmëʒ
elne, elle – êmâle êmâlen – empelîn empf- – enalrihte enalverte – enbinnen enbir – enbore enbœrec – enc- en|ch- – endelicheit endelist – endivia en|drabes – enein tuon enein wërden – engegenen engegengân – engelher engelîn – engelschar engelschlich – engerinc engerlîn – englüejen engöten – enhundert enîdrus – enkern enkiesen – enkrûfen enkücken – ennumenâmen enoben – enquëllen enquicken – ensîten enslîbe (?) – enstricken en|strîte – ent|erben ent|erbenisse – entheben entheben – enthouwen enthöveschen (?) – entlegen entlêhenen – entlîmen entlinden – entmuoten entnacten – ent|râten ent|redære – ent|rinden ent|ringen – entsagen entsagunge – entscheit entschel – entschulden entschuldigære – entsetzunge entsieden – entslingen entslipfen, entslüpfen – entspitzen entsprëchen – entstopfen entstôʒen – entvæhelich 1entvâhen – entvërn entvërren – entvormen entvormunge – entwachen entwâfenen – entweichen entweisen – 1entwern 2entwern – entwirden entwirken – envor envreise – ênzeclich enzeichenen – enzogen (?) enzogenheit – eparche epgrunde – epizikel eppe – erbâgen erbalden – erbarmen erbarmhërze – erbeburclêhen erbeburcliute – erbehaftec erbehâm – erbekünicrîche erbelant – erbenëmære erbenëme, erbenæme – erbeschilt erbeschrîn – erbeteilunge er|bëtelich – erbezinsgëlt erbezinsguot – erbîʒen 1erblæjen – erbolgen erbolgenisse – erbrogen erbrüeten – erdecken ërdelîn – ërdeslunt ërdewase – erdulden erdünen – eren eren – êrenhüetære êrenhüge – êrenstæte êrenstuol – erfurtisch ergâhen – ergëllen ergëlsen – ergetzunge ergëʒʒen – erglitzen erglîʒen – ergrîfen ergrimmen – ergüsten erhaben – erheiʒen erhellen – erholeren 1erholn – eringrieʒ
erinnern – erken erken – erkiesen erkinden – erklumpen erklupfen – erkrapen erkratzen – erkuolen erkuolunge – erlëben erlëchen – erlërnen erlërzen – êrlîn erlinden – erlœsede erlœsen – erlusten erlustigen – ermelech erlustigen stN. erlûten stN. erlûtern stN. erlûʒen stN. ermachunge stN. ermadern stN. ermagen stN. ermageren stN. ermâlen stN. ermanen stN. ermangen stN. ermannen stN. ermanunge stN. ermæren stN. erme stN. ermede stN. ermeien stN. ermel stN. ermelbrîserîn stN. ermelech stN. ermelheftechîn – ermüeten ermundern – ernelîn ernelôn – ernetzen ernezît – erqueln erqueschen – errennen errêren – êrsame êrsamecheit, êrsamkeit – erschînunge erschiuhen – erschrockenlich erschrôten – ersîhen ersiht – ersloufen ersmecken – erspreiten ersprengen – erstëchen erstecken – erstorren erstœrunge – ersuochære ersuochærinne – ertagen ërtapfel – ertboum ërtbruochech – ërtlêwe ertlich – ertrahten ertrenken – ertücken ertumben – êrunge ê|runs – ervërnen erverwen – ervlügen ervolgen – ervrœren ervröuwen – erwahsen erwæjen – erwecken erweckunge – erwênigen erwenken – erwinden erwinken – erwüesten erwüeten – erzeigen erzeigunge – ërzganc erzian – erzwieren erzwîgen – esele eselen – eselnôʒ
eselôre – esser estel, estelîn – ê|teidinc ëtelich – ëtt- ette – êwangêli êwangêlier – êwic êwîc – ê|wise ê|worhte – ëʒʒenkochen ëʒʒenmacher – eʒʒisch|heie eʒʒisch|man – eʒʒisch|tor
|
erlustigen
swV.
‘jmdn. erfreuen’
wan du hast uns erlustiget [
quia delectasti me Ps 91,5]
PsMb
29(Glossar)
erlûten , erliuten
swV.
erliuten
KvWTroj
15359.
15359.
1 intr. (refl. nur PsM
28,3 , s. u. 1.1 ) 1.1
‘laut werden, ertönen, erschallen’
1.2
‘ausgesprochen werden, in bestimmter Weise klingen’
1.3
‘sich verbreiten, bekannt werden’
2 tr. 2.1
‘etw. (Wort) aussprechen, (Melodie, Gesang) ertönen, erklingen lassen’
2.2
‘jmdm. etw. erläutern’
1
intr. (refl. nur PsM
28,3, s. u. 1.1)
1.1
‘laut werden, ertönen, erschallen’
div stimme gotes uber div wazzer, got der magenchrefte erlute sich [
intonuit
]
PsM
28,3;
man hœret noch erliuten / vil jæmerlîche stimme / dur die beswærde grimme,
/ die manic herze lîdet KvWTroj
23258;
si [Tauben] lânt gedœnes wunder / dâ schellen
unde erliuten ebd.
15359.
– von Tieren ‘Laut geben’
do erlûte dâ zehant / vil grôze daz gehünde, swaz des
den bern sach NibB
958,2;
dâ begunde / daz vihe vaste ûf den wisen / lûte erlüen
[La. erluten
] unde bisen, / von dem ungefüegen schalle / die liute
erwahten alle UvEtzAlex
23122.
– in Vergleichen:
mit kraft begonde ruofen der degen
[...], / daz sîn stimme erlûte alsam ein
wisentes horn NibB
1987,2;
RosengD
509,2;
der luͤt der ersten stimme, / die dem boten so grimme
/ sam ein herhorn irluͤte, / der alden e bedute HeslApk
7711.
– mit ez als Subj.:
und hiez in zu dem alter stan, / daz er richt dw
pheiffen an / und pheyft einen lauten schal / daz ez erlautet uͤber all
Teichn
234,102
1.2
‘ausgesprochen werden, in bestimmter Weise klingen’
wir sîn Pêter unde Paulus, / die zwêne gotes trûten. / ze heile muoz
erlûten / unser heilic name dir KvWSilv
1212
1.3
‘sich verbreiten, bekannt werden’
nû erhal und erlûte / diu hôchzît sô verren, / daz vil
fremder herren / ir heimlich boten sanden dar, / daz die solden nemen war, / wie
diu hôchzît ergienc Ottok
7717;
des kunigs missewende [Untat] /
erlûte und erhal / in allen landen über al ebd.
11985
2
tr.
2.1
‘etw. (Wort) aussprechen, (Melodie, Gesang) ertönen, erklingen lassen’
und was so heiser das er kam ein wort mocht erluten
Lanc
283,6;
o we, ward ÿe kain melodÿe / oder ÿe kain suͤsser sang so frÿe / von
kainem menschen ÿe gesungen / oder ÿe erlut von kainer zungen? KvHelmsd
1886
2.2
‘jmdm. etw. erläutern’
daz her zu Pathmos wart gesant / und nicht in ein ander
lant, / daz geschach nicht ane schult, / als ir wol vornemen sult, / als uch min
wort irlutet. / Pathmos daz mer bedutet; / daz mer dutet die cristenheit
[...]
HeslApk
1559
erlûtern
swV.
→
erliutern
erlûʒen
swV.
1
‘etw. durch Auflauern fangen’
2
‘etw. besiegen’ (?)
1
‘etw. durch Auflauern fangen’
ouch hetes’ einen slangen / begriffen und gevangen / mit ir lâge stricke
[...]. / erværet und erlûzet / wart er [
der slange
] von ir hiute [l. huote (vgl. Bartsch, Troj.
z.St.)] snel KvWTroj
10684.
– bildl.:
wünschen kan si [Akk.-Obj.] zuo
mir sliezen, / ist mir verre ir umbevanc. / sô si mîn gemüete erlûzet: / sorge
in fröide dem [
gemüete; Hs.: von sorge in fröide es sich mûzet
] sich mûzet KLD:BvH
3: 5,5
2
‘etw. besiegen’ (?):
der gotes erwelte reine [St. Vincentius] / an sime
herzen lobete got, / wand im sin heiligez gebot / daz gemute enbinnen / an sinen
hohen minnen / in voller hitze enprante. / die kraft in so ermante, / daz er wol
konde erluzen / diz heize vuer enbuzen [mit dem er gemartert
wurde] / und sin nicht alzu vil erschrac Pass III
123,73
ermachunge
stF.
‘Erquickung’
zuͦ einer labunge und ermachunge, daz er es verzeren muͤge in
der erbeit Tauler
31,1
ermadern
swV.
‘madig werden’
es sterbent jung und alt. / lebt dann ainer mit gewalt / in
seiner alten poshait hadern, / darinn begund er auch ermadern / von der poͤsen
gwonhait. / do von solt man arbait / an sich nemmen umb das ewig leben, / dye weyl
man sünd mocht widerstreben / und die guten werch volfürn / dye weil der mensch sich
müg berürn Teichn
691,120
ermagen
swV.
‘Kraft gewinnen, zu sich kommen’
darnach [nach dem Sturz] ein teil er irmagte, / uf
stunt er do Macc
11025
ermageren
swV.
‘
mager werden, ermatten’
erdunnet (uersuinnen, uerarmet, ermageret) sint ougen miniu [
adtenuati sunt oculi mei Is 38,14]
WindbCant
121
ermâlen
swV.
‘(ein Bild) durch Malen herstellen’
wande es [das Gesicht von Maria] luchte garwe / hie
rosen rot, da lylien wiz, / als eines meleres vliz / ein bilde mit den varwen zwein
/ hete ermalet under ein / an meisterlichem prise Pass I/II
130,39
ermanen
swV.
1
‘ein Pferd (mit Sporen) zu etw. antreiben’
2
‘jmdn. an etw./jmdn erinnern, an etw./jmdn. denken lassen’
2.1 allg. 2.2 bittend 2.3 rechtsspr. ‘jmdm. gegenüber ein Recht geltend machen’ , mit Gen.d.S. oder Nebensatz 2.4
‘jmdm. etw. zu bedenken, erkennen geben’
2.5 (jmdn. an etw. in der Weise erinnern, dass er es nie mehr vergisst) ‘jmdm.
eine Lehre, einen Denkzettel geben’
3
‘etw. gedenken, sich an etw. erinnern’ , mit Akk.d.S. 4 refl. mit Gen. ‘sich auf etw. konzentrieren, in etw. vertiefen’
5
‘jmdn. ermahnen, auffordern (etw. zu tun/ leisten, zu unterlassen)’ , von
2 nicht scharf zu trennen 5.1 mit Akk., ohne weiteres Obj. 5.2 mit Gen. 5.3 (mit des als Korrelat im Hauptsatz und) daz- Satz 5.4 mit Inf. mit ze 5.5 mit Präp. über : 5.6 mit Richtungsangabe ‘jmdn. auffordern, sich wohin zu begeben’
6
‘jmdn. bewegen, antreiben, veranlassen, etw. zu tun’ , meist mit sächl. Subj.
genâde, milte etc. 7 im Passiv ‘von etw. ergriffen werden, in einen bestimmten Gemütszustand geraten,
in etw. ausbrechen’ , mit Gen.d.S. 8 mit ermannen vermischt: tr. ‘jmdn. stärken, ermutigen’ ; intr.
‘Mut fassen’
1
‘ein Pferd (mit Sporen) zu etw. antreiben’
beidiu ors, diu alsus hie / liezen nâher
strîchen [heraneilten] / ûfen poynder hurteclîchen: /
mit sporn si wurden des ermant Parz
679,27
2
‘jmdn. an etw./jmdn erinnern, an etw./jmdn. denken lassen’
2.1
allg.:
– mit Gen.d.S.:
wan der vil liebe vogelsanc: / der ermant vil dicke
den man, / [...] beidiu liebes unde guotes / und
maneger hande muotes, / der edelem herzen sanfte tuot Tr
4765;
ach, ich sach si triuten wol ein kindelîn, / davon
wart mîn muot liebes irmant SM:Had
4: 1,2;
geruͦch in al des diͤnsts ermanen, /
[...] den du im geves al sin leven
MarlbRh
53,21;
bî der sunnen kêre / bezeichent mir der schate mîn, /
daz im gelîch zergât mîn leben; sô wirde ich bî der hitze / der helle
ermant, swenn ich in einer badestuben sitze KvWLd
32,261;
waz aber Jesus habe getân, / als uns Lucas des
ermant [berichtet] , / Mattheus tût ditz baz
bekant JvFrst
2411.
– mit (des als Korrelat im Hauptsatz und) Nebensatz:
da werden wir ermanet, wie churz dirre lîb sî unde
wie ungewis er sî Spec
154,13;
als er die linden drobe sach
[...], / dô wart sîn herze des ermant / wie er
sîn êre und sîn lant / hete verlorn und sîn wîp Iw
3933;
nû hât mich diu minne des ermant / daz Krist durch uns ûf ertrîch wart
gesant / und daz sîn wort ze guote an uns ist worden KLD:
Namenlos
Sg 5.
– mit Gen.d.P.:
mit jâmer wart er dô ermant / der schœnen magt Lârîen
Wig
5852;
an sîner geburt ich bin / ermant eins kindes hâte ich
ê, / des tôt tuot mir iemer wê / swenn ich sol werden sîn ermant
RvEAlex
1275;
aleine er entwildet wære / ir klâre sehenden ougen, / ir herze spehete
in tougen, / wan ez in erkande, / sie dicke sîn ermande / swan sie an in
blicte UvEtzWh
5952
2.2
bittend:
Maria, des laids erman ich dich, / das du in disem ellend behuͤtest mich /
vor súnden und vor hertzlaid KvHelmsd
4167.
4330;
das ist die froͤd der ich dich, / frow, ermanen staͤtenklich, / das du,
frow, wellist laͮssen werden / din gnad mir armen hie uff erden ebd.
4558;
ze Marien wainonde er do lief, / umb ir hilffe er si an
rief: / irs sunes er si och ermant WernhMl
13015.
14858;
[der Mensch] sol in [Gott]
gar túr ermanen siner grundelosen guͤti Tauler
209,31
2.3
rechtsspr. ‘jmdm. gegenüber ein Recht geltend machen’, mit Gen.d.S. oder
Nebensatz:
do ermont mich der vorgenant abbt Vlrich seines rechtes an dem zehent mit
des vorgenanten bisholf Ruͤgers briͤven UrkCorp (WMU)
2669,7.
869,10;
daz wir [...] widerlázen
[...] allez daz ligende gvͦt
[...] allen den, die dez vnser sûne mit rehter
bezv̂gunge ermanen vnde vnderwisen mugen ebd.
1053,26;
nv hat vns min herre pischof Wernhart von Pazzovve des ermant vnd bewiset,
daz daz selbe gvͤt ze Lebrarn sein aigen ist UrkCorp
1410,42
2.4
‘jmdm. etw. zu bedenken, erkennen geben’
alsô lîchte mochte er daz / der juden dît ermanet hân /
daz sîn tôt wêr understân, / als er durch Johannis munt / uns mit der wârheit
machet kunt; / er gicht: nîmant mac von mir / mîn sêle nemen
JvFrst
1483
2.5
(jmdn. an etw. in der Weise erinnern, dass er es nie mehr vergisst) ‘jmdm.
eine Lehre, einen Denkzettel geben’
hêrre, mir ist leit / daz ir mîns hêrren walt sus pant. /
ir wert schiere drumbe ermant [vgl. Martin, Parz. z.
St.] / dâ von sich iwer gemüete sent Parz
443,14.
– hierher?:
ouch vrumte der getouften wîc / daz gein der helle
manec stîc / wart en strâze wîs gebant. / diu heidenschaft wart des
ermant [vgl. Heinzles Übers.: „Den Heiden wurde dieser Weg
gewiesen”] , / dâ von diu helle wart gevreut: / ir lac
manec tûsent dâ gestreut Wh
38,28
3
‘etw. gedenken, sich an etw. erinnern’, mit Akk.d.S.:
da stalte sie großen jamer und ermante mange stund irs herren
frumkeit und syn große gúte Lanc
14,4
4
refl. mit Gen. ‘sich auf etw. konzentrieren, in etw. vertiefen’
ich haizze Cogitacio / ofte traurige, selten fro; / (Gedanc ist mein dewtscher
nam) / ofte wilde, selten zam. / ofte wandel ich mich so, / daz ich haize Meditacio,
/ swenn ich mich selbe ainez dingez man [La. erman
] / und beleibe wetrechticleich daran Syon
77
5
‘jmdn. ermahnen, auffordern (etw. zu tun/ leisten, zu unterlassen)’, von
2 nicht scharf zu trennen
5.1
mit Akk., ohne weiteres Obj.:
ir habet mich reht’ ermant NibB
609,1;
die sîne gein dem strîte bat er, / als er si ê dicke het
ermant Wh
383,3;
kriegot ain gast mit aim burger, wil der gast den krieg and den zorn nút
ablan, so er ermanot wirt fun dem amman, oder fun dem burgermaister,
[...]
StRÜberl
4;
UrkEnns
5,373
(a. 1324);
StatTrient
185
5.2
mit Gen.:
do erz [das Schwert] enpfienc
in sîne hant, / dô was er vrâgens mit ermant Parz
240,6;
werben si begunden / daz er helfe wurde ermant
Wh
182,15;
so wurden licht verdrißen / jene die in der burge weren,
/ und gebens ungesturmet gerne, / ob sie wurden dez dermant
Minneb
2853
5.3
(mit des als Korrelat im Hauptsatz und) daz-Satz:
daz si [
geschephede
] unsich des irmanitin, / daz wir heim zi der mendin hugitin
SuTheol
83;
vrouwe, ich wære des lîhte ermant, /
[...] daz ich die zallen stunden / solte klagen und
dâ nâch rechen Wh
181,1.
–
obe dich got selbe erman, / daz dû sîn muoter êren wil MarGr
18
824;
sîn herze dicke wart ermant, / daz er der sêle
gewant, / den lîp, behielte reine / von süntlîchem meine
RvEBarl
11969;
und ist daz in [den bestochenen
Richter] got ermanet daz er ez
widertuon [wiedergutmachen] wil
SpdtL
150,16;
wort, stein, wurtz ich dann ermant / mit heyserer
stymme kirkel / und auch der speren zirkel / und der planeten umbe sweif, /
[...] daz sie mir hilff senten
Minneb
1826
5.4
mit Inf. mit ze:
was got durch in [Apostel Paulus] tete, des ist
so vil, daz sin nieman zu ende cuͦmen mach. idoch so wil ich uch ein wening dar
von sagen, da mit ir werdet irmant in zu lobne und zu erne und zu bittene
PrLpz
357,16
5.5
mit Präp. über: :
so sol auch der Puͦchberger [...] elliu siniu
verliheniu lehn aufgebn, swenne si in dar uber ermanent UrkCorp (WMU)
935,17
5.6
mit Richtungsangabe ‘jmdn. auffordern, sich wohin zu begeben’
so suln wir alle drey einvarn vnuerzogenlich mit vnser selbs leibe, in
welhie stat si vns ermanen UrkHohenz
3,158
(a. 1347)
6
‘jmdn. bewegen, antreiben, veranlassen, etw. zu tun’, meist mit sächl. Subj.
genâde, milte etc.:
do den schepfære sin gnade ermante, / daz er die mennesliche
brode erchante MarseqS
28;
mîn übervart [Übertritt] möht in
ermanen / ergetzens vlust und herzen nôt Wh
258,8;
iuch sol diu milte des ermanen / daz ir sô hôher zinse enbert
KvWSchwanr
1208;
wann eins mich die mynne dermant: / iren mantel nem ich in
min hant; / den slug sie dar uz und lieff von mir Minneb
4593;
dô wurden sie von riuwen / ermant sô verre beide, / daz sie von herzeleide /
in unmaht nâch komen wâren Flore (G)
7753.
–
Lîfrenîs Kâedîn / die vrouwen [seine
Geliebte] hête schiere ermant, / daz im ir minne wart
bekant [zuteil] , / wan er ir in herzen lac / und
sîner künfte manchen tac / hête minnenclîch begert HvFreibTr
6067
7
im Passiv ‘von etw. ergriffen werden, in einen bestimmten Gemütszustand geraten,
in etw. ausbrechen’, mit Gen.d.S.:
weinens [Konj. Bech; Hs. wann
] sîn herze wart gemant [Hs. ermant
] / mit dirre rede sâ zehant / daz er kûme vür brâhte / die rede der
er gedâhte Er
528;
dô Ritschier über si was komen / und er si ligende alsô vant, / zornes wart
sîn herze ermant / und sîn ungetriuwer muot KvWEngelh
3278;
lüge swachet werdiu wîp, / daz ir herze und ouch ir lîp / vil dicke jâmers
wirt ermant KgTirol
41,5
8
mit ermannen vermischt: tr. ‘jmdn. stärken, ermutigen’; intr.
‘Mut fassen’
die kraft [der Liebe zu Gott] in [St.
Vincentius] so ermante, / daz er wol konde erluzen / diz heize vuer
enbuzen [mit dem er gemartert wurde] / und sin nicht
alzu vil erschrac Pass III
123,72
(vgl.
hie von [durch die
Bekreuzigung] was er ermannet wol gar Vät
34087
).
– intr.:
der ritter was ein jung bazelier fast biederbe, und
ermante sere da er Hestorn als biederbeclich sah gebaren, und volget yn biß er
zwen ritter tot slug und lemte den dritten Lanc
371,9;
dy lewt darnach ermantenn Märt
3077
ermangen
swV.
‘eine Burg mit Wurfgeschütz (mange) bezwingen’, hier mit
Akk.d.P.:
gefluhestu uf dichein buͦrc, / si nist nie so ueste noch so
guͦt, / erne haize dich ermangen Rol
7647
ermannen
swV.
z.T. vermischt mit →
ermanen
8.
1
‘Mut fassen’
1.1 intr. 1.2 refl. 2
‘(nach einer Ohnmacht) wieder zu sich kommen’
1
‘Mut fassen’
1.1
intr.:
Achilles ermannete du; / mil [l.
vil
] menliche er sprach Herb
11486;
viriliter age et confortate cor vestrum o [l.
omnes
] qui speratis in deo [Ps 30,25] . er
spricht: tut mennecliche vnd uͦwer herze ermanne vnd werdet gesterket ie alle
die da hoffet zu gote PrLpz (L)
35,36;
wer sich nu unmechtic dunke groze werc zu tune, der irmanne von gotlicher
craft, der alle dinc formac und der unse getrûiste helfere ist Parad
21,15;
vurchte dich [...] nicht,
[...] habe creftigen mut und biz starc. do er mir
so zugesprach, do irmannete [
convalui
] ich Cranc
Dan 10,19;
der gute man ein teil erschrac, / idoch ermannete er drate
MarLegPass
16,37;
Pass I/II
346,58.
– bezogen auf den Kampfesmut:
daz uolc uon eime scricke / virzagit harte dicke / vn̄
irscamit sich uor leide / vn̄ irmannit andirweide / vn̄ stritit danne baz
dan er. / swenne der helit wirdit ser, / so irmannit ir uon den wundin / vn̄
gesigit undir stundin: / daz selbe mac uns hie gescehn Athis
C 138;
dô irmannete er widir / und karte umme sidir / kegn der burc mit sîner
schar NvJer
7737
1.2
refl.:
dy dohter sich ermannen / begunde Yolande
2300
2
‘(nach einer Ohnmacht) wieder zu sich kommen’
als daz kint der rede gewuc, / betrubnisse und vorchte / an dem vatere
worchte, / daz er unmechtic nider lac. / [...] als der alde
ermannete, / er grein unde zannete, / wand sin unmezic leit / stete durch sin herze
sneit / mit betrubnisse hart MarLegPass
25,259
ermanunge
stF.
‘Mahnung, Aufforderung’
daz mir mein herr von Pazzow geben hat einen gemezzen tag
[...] hintz Ebelsperch auf sein hofmarich, da sol ich
in auf denselben tag ermanen vnuerzogenlich, als ein man seinen herren vmb seine
lehen ze recht ermanen sol. [...] wer awer daz
[...] mein herr [...] auf den
obgenanten suntag [...] nicht encheme, so sol er einen
andern an seiner stat dahinsenden, der daz recht vnd di ermanung an seiner stat hor
UrkEnns
5,373
(a. 1324)
ermæren
swV.
‘jmdm. etw. zu Ende erzählen’
vil schier sie von im innen wart / der mære, als ich ê hân gesaget. / mit
schœnen zühten sie gedaget, / biz er ir hete ermæret, / wie er diu wîp erværet, /
und wie im dâ vor geschach Fressant
703
erme
stF.
→ arme stF.
ermede
stF.
s.a.
armuot
.
‘Armut, Bedürftigkeit’
der vierde [
bluome
] ist div erbermede. / der ist nv in der ermede / daz sin luzil ieman
gert Martina
47,98;
daz armût [...], / von dem sente Bernhart spricht: /
sî wellin tragin der ermde joch, / sô daz in nichtis gebreche doch, / und minnen
alsô daz armût, / daz sî besitzin alliz gût NvJer
2820;
der [Jesus Christus] trûc dî kochre der ermde / mit
bittirlîchir hermde / unz zu Jhêrusalêm sô hin, / dâ er durch unsers heilis gewin /
an eime crûze nackit gehînc ebd.
2852.
– in geistlichem Sinne, bezogen auf die Erlösungsbedürftigkeit des
Menschen:
‘wîser got, woldestû ez ane ergân’, / sprach aber diu bermde, / ‘daz dû
menschlîche ermde / ane dich næmest, / unde daz dû quæmest / in einer reinen magde
bûch, / sô wurde wol geholfen ûf / allem manchunne!’ Aneg
2346;
daz erz [
er Gott] nemen wolte, / ob im der mensche gulte /
[...], / daz er wider in hete getân, / dô enhete
menschlîch geslehte / niht sô vil reines, daz ez vergelten mehte: / sô michel was ir
ermde ebd.
2959
ermeien
swV.
1 tr. ‘etw. erfreuen’
2 refl. ‘Freude haben, sich erfreuen, ergötzen an etw.’
1
tr. ‘etw. erfreuen’
o du so reht lútzeliger spiegel aller gnaden, in dem die
himelschen geiste ir oͮgen ermeient Seuse
208,10
2
refl. ‘Freude haben, sich erfreuen, ergötzen an etw.’
wîz ist ir daz vel, / dar under rôt / sint ir wangen unde ir süezez mündelîn.
/ blanc ist ir diu kel. daz ist ein nôt: / solte ich hangen, dar sô füer daz ouge
mîn / ermeien sich dort in ir liehten ougen klâr KLD:Dürner
2,5;
hie ray, dich ermay, / betrahte und gedenk!
SHort
4668;
swel hertz sich ermayen / wolte, solti kapfen an / die jungen
maget wol getan ebd.
7146;
wer uff der himelschen heide sich ermeijet hat, der ahtet
nút vil uff des zitlichen meien wat Seuse
440,2
ermel
stM.
auch sw. (z.B.
Elis
1990.
8297 ).
‘Ärmel’ (zur Sache vgl. Brüggen, Kleidung, S. 87ff., 132ff. und 214f.):
an vil wîzen armen si die ermel
want [aufkrempelte]
NibB
451,1;
ir ermel wâren ûf gezogen / vaste unz an den ellenbogen
Tr
15661.
2847;
daz dez pluot ûzen nagelen schôz / und im den ermel gar begôz
Parz
229,14.
231,22;
swenne dû dich strîtes versehst, sô bint des gîres herce in
den ermel: swie grôz der strît sî, dû gesigest Barth
156,3;
ir [Elisabeths] ermeln ane prise [=
brîse
] , / ane knoufeln, ane twanc [...], / alle
uppeclich geziere / verwarf di frouwe schiere Elis
1990;
ir maget von ir belze dar / zweine ermeln reichen alzuhant, / da mide si daz
kint bewant, / alse ime zu gemache quam ebd.
8297;
[die Kämpfer dürfen beim gerichtl. Zweikampf] ein blôz
swert in der hant [...] einen senewellen schilt in der
andern hant [...] einen rok sunder ermel ober die
gare [tragen]
SSp (W)
1:63,4;
UrkCorp
51,40;
SchwSp
38a.
– mit Adj. wît, enge, lanc, klein usw.:
die ermel wol ze mazen wît En
1705;
swenn ich von scharlach / sô wîte ermel mach, / daz si mir
gênt ûf den schuoch Ottok
25275;
Renner
6786;
enge ermel treit er Neidh
WL 27:7,9;
TürlArabel
*A 77,1;
daz in die ermel hiengen / für die sîten hin zetal, / daz die zipf tæten val /
gegen den wagenleisen Helbl
3,300;
man sach dur klein [feine,
transparente] ermel blanker arme schîn SM:Had
28: 2,6.
44: 4,7.
– mit Gold-, Perlen-, Edelsteinstickereien und Bortenschmuck verziert:
daz [Hemd] was mit golde genat so
wol, / bvͦsem vnd ermel berlen vol TürlArabel
*A 252,10;
ob ir hemede vnd ermel allez blvͤget / von richem gesteine
vnd golde ebd.
*A 279,18;
ir ermel unde ir houbetloch / diu stuonden an den orten / bestellet wol mit
borten KvWPart
12482;
worte [= warte
] , wie schon ain porte / an des ermels orte HvBurg
5494.
– mit bestimmten Verben wie brîsen, (zuo-, ane-, ver-) næjen,
rîhen:
dehein ermel noch ir sîte / was in niht gebrîset Er
8239;
RvEWh
10903;
gebrîset und gereinet / ir ermel unde ir houbetloch / beide wâren unnâch noch
KvWPart
8623;
daz [Hemd] was wol gezieret, /
[...] ermel gestrichen, / mit der siden ane genat
Herb
620;
do sie hetin sich gescuot / vn̄ ir ermln uirnetin / vn̄ sich
geuangin hetin [vgl. Grimms Konjektur in der Anm.z.St.] , /
vf ir phert sie sazin Athis
D 107;
ermel unde buosem sint mit sîden wol genât Neidh
WL 22:4,4;
swer in swacher wæt / kom und hêt sich niht genæt / an sînem
brîs den ermel zuo, / des spottet man spât und fruo EnikWchr
17271;
die ermel enge vnd wol gerigen TürlArabel
*R 75,1.
– im Vergleich:
daz der vil tugenthafte Crist / wintschaffen alse ein ermel
ist: / er vüeget unde suochet an, / dâ manz an in gesuochen kan, / alse gevuoge und
alse wol, / als er von allem rehte sol Tr
15736.
– als Minnepfand, Wappen- oder Helmschmuck:
ir muose ein arm geblœzet sîn: / dâ was ein ermel von genomn,
/ der solte Gâwâne komn Parz
375,11.
390,20;
Gaweynen sie jren ermel lie / [...] zü einem cleynot
Krone
18015.
18604;
[als Zimier auf Meleranzens Helm:] ein frowen ermel, der
was rôt / von einem phellel rîche, / dar în was hübeschlîche / der frowen arm
geprîset PleierMel
3304
ermelbrîserîn
stF.
‘Hofdame, die der Herrin die Ärmel ein-, zuschnürt’
gîtikeit hât alterseine / mit aller missetât gemeine: / bôsheit ist ir
kamererîn, / karkeit ist ir kelnerîn, / untriuwe ist ir râtgebîn, / unkunst ist ir
hârflehterîn, / [...] smeichen ir ermelprîserîn
Renner
4574
ermelech
stN.
Koll. zu ermel stM.
‘die Ärmel’
und ob ez [das Kind] halt sleht wolte sîn, sô hât
ez [Akk.] sîn ane [Großmutter]
unde sîn muoter bêde lîhte in der hôhvart gewonheit brâht mit swenzeln, mit
ermelehen unde mit scheppelehen, daz ez ûz der gewonheit niht enkumt PrBerth
1:416,19
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